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GeschMHttlle: Bischofswerda, Wmarkt 18 Erscheint jeden Werktag pbend« für den folgenden Tag. Der Be. plgrptet» Ist einschließlich der wöchentlichen Beilagen dri Abholung in der Geschäftsstelle monatlich 8V Pfg., bei Zustellung in« Hau« monatlich SV Pfg.; durch die Post bezogen vierteljährlich Mk. LBS ohne Zustellungsgrbühr. shNWMkr ^8 Auzeigedlatt für Bischofswerda, Stolpen und Um die angrenzenden Bezii Ältestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Telegr.-Adrefse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Amtsblatt der königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen SchÄinspektton und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zy Bischofswerda und der 4SÄlWO«Ämter des Bezirks. .. d'E Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt und Sonntags-Unterhaltungsblatt. Postschrck-Konlo: Amt Leipzig Nr. 21543. — Gemeinde- verbandö-irokafse Bischofswerda Konto Nr. 84. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitlich öder der BeförderungSrinrich« tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Anzetgenprei«: Dir Sgespaltene Grundzeile (Zlm. Mosse 2S oder deren Raum 2S Pfg., örtliche Anzeigen 18 Pfg. Im Text- test (Zlm. Blosse 17) 60 Pfg. die 3gesvaltenr Zeile. Bei Wieder« Holungen Rabatt nach feststehenden Sahen. — Amtliche Anzeige« die ^gespaltene Zeile 40 Pfg. — Für bestimmte Tage oder Plätze wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Kaisee Wilhelm für -en Anschluß des Baltenlandes. Ein Austimmungstelearamm an den Hernelnfüinen LaÜvesrat. kowno, 16. April. (W. T. B.) Der Korrespondenz B wird au!s Riga gemeldet: Hofzug 14. April ISIS. Aa den Vorsitzenden des gemeinsamen Ländesrats, LmdermarschM Pilar. Piga. Der Mir in so herzlicher weife dargebrachte Dank de, Laadyirale» von Livland. Estland. Riga und üsel für die Befreiung der alten vrdenslande von ihrer Bedräng nis hat mich tief gerührt. Ich danke Gott von Herzen, daß er mich und meine Armee da» Werkzeug für diese Vefrei- «ng Hot Mn lassetr vnd mir die Afäglirlfteit gegeben hat. die Zukunft der alten durch deutsche Arbeit geschaffenen Lande auf eine sichere Grundlage zu Wien. Die Bitte des Landesrate» um AnschlüH an da» deutsche Leich unter meinem Szepter wird mit Wohlwollen begrüßt werden. Ich nehme sie al» ein Zeichen de» ver trauen» zu meiner Person sind meinem Hause zu Deutsch lands Zukunft und spreche dem Landevrat meinen kaiserli chen' Dank dafür an». Wilhelm, in. * We in unserer gestrigen Nummer milgeteilt, hat der vereinigte Landesrat von Livland, Estland, Riga und Oefel iM Schlosse zu Riga unter großer Begeisterung und Jubel den BeWuß gefaßt, den Wunsch auszusprechen, daß aus Livland, Estland, Kurland, den vorgelagerten Inseln und derStadt Riga ein einheitlich geschossener monarchisch kon stitutioneller Staat mit einheitlicher Verfassung und Der? waltzmg gebildet und an das Deutsche Reich durch Perso nalunion mit dem König von Preußen angeschlossen werde, und den Deutschen Kaiser zu bitten, diesen Wunsch der bal tischen Bevölkerung huldvoll zu genehmigen und dessen Verwirklichung herbeizuführen. Die Entscheidung des Kaisers zu diesem Antrag ist schnell erfolgt, und wie nicht anders erwartet werden konnte, spricht sich Kaiser Wilhelm in feiner Antwort in einem zustimmenden Sinne aus- Die Lösung der bisher äußerst schwierigen Frage, was mit den Rußland vorge lagerten Randstaaten geschehen soll, kann nunmehr vor sich gehen. Wir werden mit den, Baltenland jedenfalls eine bessere Erfahrung machen als mit Polen und Litauen. Die Balten bringen Deutsch land und seinem Kaiser großes Vertrauen entgegen, denn sie wissen, dah sie unter ihm ihre Freiheit und «ine schöne Zukunft finden werden. Soll nun Deutschland sich noch lange überlegen, ob es die von den Balten erbetene ./Annexion" vornimmt? Gewiß nicht, denn wir wären wirkliche Barbaren, wollten wir die Kleinstaaten an unse ren Grenzen ohne Schutz lassen, wir wären der großen Zeit nicht wert, wenn wir Deutschland nicht wachsen ließen. Die Bitte der Balten ist vom Kaiser erhört worden lind wenige wird es in Deutschland geben, die sich dagegen aus- iehnen, daß wir uns das aneignen, was uns ohne Gewalt in den Schoß fällt. Wie das Baltenland gestaltet werden soll, ist eine Frage, die unsere Regierung lösen mag. Je- dettfMs wird sie die Unterstützung aller bürgerlichen Par teien dabei finden, wenn sie in sich die Widerstände über windet und die Anlehnung der Randstaaten an Preußen und Deutschland so eng werden läßt, dah die Deutschen vom Rigaischen Meerbusen bis hinunter zu den Vogesen sich eins wissen. Mr brauchen ja niemand Rechenschaft zu geben. Selbst eine Deltfriedenskonferenz muh einfehen, daß wir dem Prinzip der Selbstbestimmung der Völker treu geblie ben sind. Wenn es Österreich, das durch den Mund des Grafen Czernin wiederholt feine Abneigung gegen jede An nexion dartat, nicht scheute, aus dem Frieden voll Bukarest Vorteile zu ziehen, die eher nach Annexionen aussehen, so dürfen wir es erst recht wagen, das Odium auf uns zu la den, ein größeres Deutschland aus dem Kriege gerettet zu haben. Wie unser Berliner Mitarbeiter aus parlamentarischen Kreisen erfährt, rechnet man damit, daß dem Reichstag bald eine Vorlage über die enge Vereinigung des gesamten Bäi- tenlandes mit dem Deutschen Reiche zugeht. Es wird sich eine große Mehroft für diese Vorlage finden, nur die So zialdemokraten sind Gegner. Während Konservativen und Nationalliberalen ein alter Wunsch erfüllt wird, ist auch der größte Teil des- Zentrums für die Vereinigung. Nur eine kleine Gruppe um Erzberger läßt noch im Unklaren. Aber man nimmt an, daß auch sie nicht in Opposition treten wird, denn selbst die Fortschrittliche Volkspartei ist fast einmütig für die Angliederung Kurlands, Estlands und Livlands an Preußen zu haben. Keine Verzögerung des Friedens von Bukarest. Berlin, 16. April. (Meldung unseres Berliner Vertre ter.) Wie nunmehr bestimmt feststeht,' gedenkt Staatssek retär von Kühlmann am Mittwoch oder Donnerstag nach Bukarest abzureisen. Die Unterzeichnung des Friedensvcr- trages wird durch den plötzlichen Rücktritt des Grafen Czer nin nicht verzögert. Die Anwesenheit im Großen Haupt quartier hatte lediglich den Zweck, eine Rücksprache zwischen dem Kanzler, der ja noch immer im Großen Hauptquartier weilt, und Herrn von Kühlmann herbeizuführen, ehe in Bu karest die entscheidenden Unterschriften geleistet werden. Dr. Hclfferichs Aufgaben. Berlin, 16. April. (Meldmrg unseres Berliner Vertre ter.) Einige Zeitungen behaupten, Exzellenz Dr. Helfferich wäre damit beauftragt worden, die bulgarisch-türkiche Diffe renz beizulegen. Dieses trifft nicht zu. Vielmehr beschäftigt sich der frühere Vizekanzler mit einem Komplex von Fra gen,. die das deutsch-bulgarische Verhältnis betreffen. Er bearbeitet die bulgarische Schuldentilgung, das Abkommen über Minen-Konzessionen und Eisenbahn-Konzessionen. Es ist Exzellenz Dr. Helfferich gelungen, die vielen widerstrei tenden Meinungen, die hier aufgetaucht waren, unter einen Hut zu bringen und ein gemeinsames Programm zu finden. Die Anwesenheit Dr. Helfferich« im Großen Hauptquartier war lediglich aus dein Grunde notwendig, eine Basis für seine Arbeiten zu schaffen. Exzellenz Dr. Helfferich besitzt das volle Vertrauen des Kaisers, und soll, wenn er die deutsch-bulgarischen Wirtschastsfragen erledigt hat, mit wich tigen Vorarbeiten für den Frieden im Westen bechäftigt werden. Der Rücktritt des Grafen Czernin. Der vom Kaiser Karl von Österreich an seinen Schwa ger, den Prinzen Sixtus von Parma, gerichtete und van den gegenwärtigen Machthabern in Frankreich zu einer Fäl schung benutzte Brief hat jetzt den Rücktritt des österreichisch ungarischen Ministers des Auswärtigen, des Grafen Czernin nach sich gezogen. Die Tatsache, daß Kaiser Karl seinem Schwager einen Brief politischen Inhalts mit dem Zwecke, auf dem Wege von Verständigungen zwischen Österreich- Ungarn mch Frankreich einen allgemeinen Frieden anzubah nen, geschrieben hat, stand schon seit Tagen fest. Der jetzt erfolgte Rücktritt des Grafen CzerNin besagt nur, daß der bisherige östereichjsch-ungarische Minister des Auswärtigen von diesem Schritte seines Herrschers nicht EterrjchtzchrM-- wesen ist Eine unbedingt sichere Antwort auf die Metze, ob er mit der Abseirdung des Briefes einverstanden gewe sen wäre, wenn er dessen Zweck gekannt hättet ergibt sich aus dem Rücktritt des Ministers nicht, wenn auch kürzlich ge tane Äußerungen des Grafen Czernin zu der Annahme be rechtigen, daß er jeder Kundgebung, die auch nur im ent ferntesten als Beeinträchtigung des Bundesverhältnissrs zwischen Österreich-Ungarn und Deuffchlaird hätte gedeutet werden können, widerraten haben würde. Wir haben ver schiedentlich gegen den Grafen Czernin Stellung nehmen müssen und seinen Einfluß auf die Politik Deutschlands und damit des Vierverbandes mehr als einmal eindrücklich be kämpft, aber an seiner Bundestreue haben wir nie gezweifelt. Bei seinenr Amtsantritt hatte Graf Czernin das deutsch österreichische Bündnis als Grundpfeiler der auswärtigen Politik der beiden Reiche bezeichnet, und diese Auffassung hat er in seiner anderthalbjährigen Tätigkeit als Leiter der auswärtigen Angelegenheiten des verbündeten Kaiserreiches betätigt. Wir glauben daher nicht, daß Graf Czernin der Abwendung eines Briefes mit dem obengedachtem Zweck zu gestimmt haben würde. Daß diese Absendung ohne Wissen und Billigung des Ministers geschah, war ein schweres Unrecht gegen diesen. > Das Unrecht richtete sich aber nicht nur gegen den Gra fen Czernin. Sein Rücktritt ist ein unmittelbarer Beweis dafür, daß mich Kaiser Wilhelm und die Leiter der auswär tigen Politik Deutschlands von dein Schritte des Kai sers von Österreich nicht in Kenntnis gesetzt worden sind, denn andernfalls hätte Graf Czernin längst davon erfahren. Das — man muß es offen aussprechen — unbesonnene: eigenmächtige 'Vorgehen des Kaisers Karl, mag cs von noch , so edlen Beweggründen eingegeben gewesen sein, war eine ' schwere Verletzung der Bunüespflichten Österreich-Ungarns i und ein gefährlicher Eingriff in die gemeinsame Politik der beiden Kaiserreiche. In Wien hat inan- das heute offenbar klar erkannt. Die Depeschen Kaiser Karls an Kaiser Wil helm und die sämtlichen amtlichen wie halbamtlichen Ber- lautbarnngen der maßgebenden Kreise an der Donau tra gen neben dem Charakter einer entschiedenen Abwehr der Pariser Fälschungen und der Säsiußfolgerungen aus diesen auch den Stempel von Entschuldigungen und Wiedergutma chungen für Deutschland. In der Tat. nichts könnte ver hängnisvoller für die Entwicklung der Dinge und die ganze Zukunft sein, als die Festsetzung des Eindrucks in Deutsch- U Am Donnerstag mittag wird -le Kriegsanleihezeichnung gefchlpffen. MMMM T M V Wen« alle, -ie noch nicht gezeichnesHaöen oder die ihre Zeichnung ' O O O MM FD noch erhöhen könne«, diese GelegenheUnicht vewaffen, komme«noch dick . ^WH OH H MH M MH H*H U Millionen zusammen. Gerade diese letzten Millionen vollenden erst den M U UMM RM U N M G G großenSrftilg,den mir Grauchen. Also - zeichne, zeichne heale, v ö