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MMLrM-r NisH»f«Mrd«r H«getl«tt. Wöchentliche Beilagen: Der SLchfische Landwirt »nd Illustriertes Sonntagsblatt Note Wilsons an die Kriegführenden - KZ ^>7 ? -a > 1^' allen Postanstaltkn. — Nummer der Zeitungslifte 6587. — Schluß der Geschäftsstelle abend« 8 Uhr. LZ Pofts kl ins Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie die angrenzenden Bezirke. Aeltestesl Blatt im Bezirk. ' Erscheint fett f846 Telegr.-Adreffe: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Sonnabend, 23. Dezember IdM Um das Ganze! Di« inzwischen in vollem Wortlaut veröffentlichte Rede Lloyd Georges ergibt ein entsetzliches Bild von heuchlerischer Unwahrheit, Anmaßung und verleumderischer Beschimpfun gen des Deutschen Reiches. Die Sprache, die sich Lloyd George dem Deutschen Reiche gegenüber erlaubr, ist derart, daß wir sie nur mit kühlet Verachtung und mit Ekel zurück weifen können. Es scheint uns auch unter der Würde der deutschen Regierung zu sein, schreibt Graf Reventlow in der» „Dtsch. Tgztg.", auf eine von solchen Beschimpfungen und Lügen, von Heuchelei und Überhebung erfüllte Rede hin noch Bedingungen anzugeben, unter welchen Deutschland in Verhandlungen eintreten würde. An Teilen der deutschen Presse ist gesägt worden, daß Lloyd George sich eine „Hin- tertur"" offen halte, eben indem er der deutschen Regierung anheimgebe, ihre Bedingungen oorzubringen. Wir meinen, daß das deutsche Volk nicht schnell und deutlich genug laut und bestimmt erklären kann, daß es unter seiner Würde ist, auf solche Zumutungen hin eine Antwort zu geben, oder gar an die britische Regierung mit irgend wel chen Bedingungen heranzutreten. Das Gefühl jedes einzel nen Deutschen, denken wir, muß sich schon beim Gedanken an eine solche Möglichkeit empören. Das ist keine Gefühls politik, sondern lediglich überlegte Politik der wirklichen Tatsachen. Wenn Großbritannien und seine Bundesgenossen glau ben, mit Fortsetzung der Lüge und Beschimpfung des Deut schen Reiches ihre Zwecke zu fördern, dann soll und wird das deutsche Volk ihnen zeigen, daß sie sich täuschen, nicht aber durch Presse und andere Mittel mit langen Wiesos uüd Warums, mit Widerlegungen und Richtigstellungen ankom men. Begreife man doch endlich den englischen Charakter, die englische Methode und das englische Ziel. «Aufzuklären" gibt es da. nichts und hat es im Grunde nie gegeben, son dern die Deutschen haben für Mißverständnisse, für Über treibungen, für Redeblüten gehalten, was kühl überlegte Methode war. Gerade dieser Augenblick, gerade diese überhebende und dabei so niedrige Antwort des englischen Premierministers muß endlich allen Deutschen zeigen, daß es für Deutsch- landumdas Ganzegehtundfür unsere Geg- nerumdas Ganze gehens o^l. Lloyd George selbst ist sich über den Ernst der Lage für Großbritannien klar, über die militärische Lage ebenso wie über das Lebensmittel Problem. Es handelt sich in diesem Kamps um Sieg oder Niederlage, um Dasein oder Vernich tung. Herr Scheidemann und Genossen mögen so viel re den wie sie wollen, von Kompromissen und von der „Narr heit", an einen Sieg zu glauben, —7 die Tatsache bleibt be stehen: Dasein des Deutschen Reiches nur durch Sieg! Lloyd George sagt deutlich genug an seine Landsleute, sie müßten alles einsetzen und ertragen, um zum Siege zu gelangen. Für Deutschland und seine Bundesge nossen steht die Sache genau so und Lloyd Georges Schimpf rede soll» so hoffen wir, dazu dienen, dieses Bewußtsein im deutschen Volke noch weiter zu verbreiten und zu vertiefen. Wenn wir sagen, es geht um alles, so ist das keine Phrase und kein Gemeinplatz, sondern eine nüchtern erfaßte Tat sache vmt unbegrenzter Tragweite. Aus derselben nüchter nen üKttegung heraus^ im Gegensatz zu der britischen Uberhebung, sagen wir Deutschen uns aber — denn wir ken nen unsere Kraft und Mittel, die der Gegner unterschätzt —, daß wir Sieg, und damit Dasein und Entwicklungsfreiheit durch Zusammenfassung und restlos« Anwendung aller Kräfte erringen werden. Daß aber tatsächlich alles auf dem Spiele steht und daß die Entscheidung bevorsteht — das «durch ganz Deutschland hin- zu begreifen ist jetzt Zeit. Der Friede «och weit wes Amfittdam, 21. Dezember. (W. T. B.) Nach einem hiesigen Blatte schreibt man der „Times" aus New Port: Jp amtlichen Kreisen in Washington glaubt man, daß der Meg zu Unterhandlungen nicht ganz verspertt sei. Dennoch sei man davon überzeugt, daß der Friede noch welk weg fei iOd daß Wilson richtig gehandelt habe, als. er eine vorzei- tige Vermittlung zurückwie». Die Überreichung der Antwortnote. Zürich, 22. Dezember. (Ptivattel.) La^t „Neuer Zü- rHer ZtA" wird die Note der Entente in Beantwortung die» Friedensangebote, der MittelmSchte am Sonnabend ag abend« ltchderwö«^ monatlich 00 Ma., vierteljährlich s Mlu 1 in. Hau« monatlich 67 Pfa., vierteljährlich Halter abaeholt 1 Mk. 80 Pfa.; durch die Haus vierteljährlich 2 Mk. 22 Pfg., Wwt dee Mittelmächte hernorgerufen. er schlage keinen chGen vor. er biete nicht einmal seine Vermittlung an. ^on- M ar wolle durch den Austausch der Ansichten den weg Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß die Note Wilson» eine bestellte englische Arbeit ist, ein Schach zug der englischen Politik, um das Scheitern den Mittel mächten in die Schuhe schieben zu können. Eine Friedens konferenz unter dem Vorsitze Amerikas und der Teilnahme Mer von England geknechteten Neutralen läge nur durch- aus im englischen Interesse. Daß uns derartige Einmischun gen -um mindesten unwillkommen sind, haben wir bereits durch Has direkt« Angebot an unsere Feinde bewiesen. Auf. amerikanische Weltfriedenstonferenzen, bei denen das mit den Waffen siegreiche Deutschland diplomatisch unwirklich den Kürzeren ziehen müßte, können wir uns unmöglich ein- kHm. Wenn unsere Feinde ehrlich zum Frieden entschlossen sind, so mögen sie unser Angebot, in direkte Verhandlungen «inzutreten, annehmen.' Jedes Dxzwischentreten Amerikas, q«ch wenn es mit dem wiederholten Bluff kriegerischen Ein greifens ver-unden ist, werden wir uns hoffentlich verbitten. fid! den folgenden Tag. Der Be« Bestellungen werden angenommen in der Geschäftsstelle Altmarkt 15, Anzeigemprei«: Die Sgespaltene Drundzeile (Zlm. Mosse 25) dttlagrnbei Abho^ng sowie bei den Jettungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei Raum 20 Pfg.. örtliche Anzeigen 15 Pfg. Reklame- aa arr» ' <""> teil lZlm. Masse 17) 40 Pfg. die Sgespaltene Zeile. Bet Wieder. Holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeige« ' die gespaltene Zeile 50 Pfg. — Beilagen: Das Tausend Mk. 7. Erfüllungsort Bischofswerda. Amtsblatt Amtshauptmannschaft, der königlichen md des Königlichen HaHttzolamtes zu sorvk des Königlichen, Amtsgerichts und des Stadtrates zu Äschofswerda »nd der Gemeindeämter -es Bezirks. > Die Wiener Presse über Lloyd Georges Siede. Wien, 21. Dezember. Die Blätter äußern sich ein- ' gehend über den vollen Wortlaut der Rede Lloyd Georges. ' In der „Volksztg." heißt es: „Mit den Reden Lloyd Geor- , ges und Briands ist das Angebot der verbündeten Regierun gen ausgelöscht und vernichtet und ein neues Verbrechen an der europäischen Menschheit nach zweieinhalb Jahren uner hörter Leiden begangen. Der Krieg soll weitergehen, aber zugleich der Kampf um den Frieden." — Die „Reichspost" äußert: „Mit Gift, Geifer, Hohn und geschmacklosem Spott wird das Entgegenkommen der Hohnmächte überschüttet; nie ist eine edlere Tat übler belohnt, nie eine zur Versöh- ' nung entgegengestreckte Hand rascher zurückgestoßen worden, l Der Vierbund war bereit, der Vieroerband wollte nicht." — ' Die „Zeit" sagt. „Wie Lloyd Georges neue Taktik und kal te Dusche auf die großen Massen Englands, die anderen Ententeländer und bei den Neutralen wirken, bleibt abzu warten." Neutrale Pressestimmen Amsterdam, 21. Dezember. (W. T. B.) „Nieuve van den Dag" schreibt: Der eine Minister der Entente spricht von ' einem drückenden Alp der Alliierten und der andere von einem Fallstrick, einer Kriegshandlung, der dritte endlich von einem Projektil. Ist es denn eine Missetat, seine Geg- , ner zu Verhandlungen einzuladen, ehe sie den Krieg gewon- , neu haben? Läßt das nicht die Vermutung zu, daß die Führer der Entente fühlen, daß ihr Bündnis nicht so fest sei wie sie vorgeben? Oder ist ihre große Entrüstung schließlich doch nichts anderes als Politik und Taktik? Inzwischen sehen sich England und seine Alliierten genötigt, genau die Maßregeln anzuführen, zu denen Deutschlands „belagerte Festung" gezwungen war und über die so sehr gespottet wurde. Die Belagerer übernahmen die Methode der Be lagerten und hoffen, daß ihnen nun die Unglücksfälle erspart Kleiden werden und, daß der Himmel sich wieder aufklären werde, wie er bereits begonnen hatte, ehe die dunkle Wolke Rumäniens am Horizont aufstieg. Was aber, wenn neue und noch dunklere Wolken aufsteigen? Die amerikanische Presse zu Lloyd Georges Nede. Haag, 21. Dezember. Der Londoner „Daily Telegraph" meldet aus New Port: Die Rede Lloyd Georges hat in Washington und in New Bork keine Verwunderung hervor gerufen. Sämtliche Kreise, die nach Frieden ausschauen, finden ein wenig Hoffnung in der Erklärung, daß England nicht mit Deutschland verhandeln könne, ohne die deutschen Bedingungen zu kennen. Laut einer Reuterdepesche schreibt der „New Bork Herald": Die Antwort Englands auf den Versuchsballon der deutschen Regierung ist klar und aus führlich. Jede falsche Auslegung der Rede scheint ausge schlossen: weder England noch seine Verbündeten denken an einen Frieden, der nicht absolut von Dauer ist. „New Dark Sun" meint: Lloyd George sprach mit der Autorität nicht allein der ganzen Entente, sondern auch mit dem sittlichen Bewußtsein der Welt (!), als er deutlich und ohne Um schweife erklärte, welche? Friede möglich und welcher nicht möglich sei. Kein Zweifel: Vie Mächte, die gegen die aggres siven l!) Mächte zu Felde zogen, werden jetzt nicht ohne wei- teres in einen Frieden einwilligen. Je schneller man in Ber lin das Ausharrungsvermögen der Verbündeten begreift, desto schneller werde der Tag kommen, nach dem alle ver langen. „New York Tribüne" sagt: Die unumwundene Antwort Lloyd Georges war die einzige, die ein verantwort licher Minister in seiner Stellung geben konnte. Er hat klar zu verstehen gegeben, daß mir ein Frieden möglich ist, der das internattonale und nationale Recht, das Deutschland seit s2'/„ Jahren verletzt (!) hat, in voller Kraft wieder herstellt. »Um die Bekanntgabe der U Bedingungen wird ersucht." H Beittin, 22. Dezember. (W. T B.) Amerikanische Jei- ' da» Lvadomr Pressebureau veröffentlichen eine NaßE Ue Präsident Wilson an alle Sriegfüh- eeäsken telegraphierte, um sie zur Bekanntgabe ihrer Bedingungen zu veranlassen, die den endgül tigen Abmachungen über den Frieden vorangehen müßten, und an denen die neutralen Staaten verant- HMMLkttch teitzunehmen bereit seien. Der uerika am Rande des Krieges " 21. Dezember. (Reuter.) Staatssekretär Wilson» Note beruhe nicht auf den ma- Znterchea Amerika», sondern daraus, daß Ame- ekg »echte dukch die beiderseitigen kriegführenden im- in Mitleidenschaft gezogen werden. Amerika rkresh«! »Sher, an den Rand de» Kriege» und müsse deshaw die Absichten der kriegführenden erfahren, um Heine zukünftige Haltung danach einzurichken. weder da» deutsche Anerbieten, noch die Rede von Lloyd George seien