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Sonnabend, 2 Dezember ISIS. LWlWkLrzqlkr Mschofswerbaer Hageölatt 4 Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt und Illustriertes Sonntagsblatt. Zerktag abends für den folgenden Tag. Der Be« Bestellungen werden angenommen tn der Geschäftsstelle Allmarkt 15, sttetzltch der wöchentlichen Beilagen bei Abholung sowie bet den Zeitungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei telle monatlich 60 Psg. vierteljährlich I Alk. - klluna in, Kaus monatlich 67 Ma., viertrliäbrl'ch Postanstalt n. Die Beisetzung des Kaisers Franz Joseph Äe Brigade der Arcieren-Leibgarde, die Brigade der ungari — Nummer der Zeitungsliste 6587. — Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. Erscheint seit 1846. Fernsprecher Nr. 22. Zur Teilnahme an den Beisetzungsfeierlichkeiten waren , außer den bereits mitgeteilten noch folgende Fürstlich- . Seiten eingetroffen: Der deutsche Kronprinz, König Lud wig von Bayern und seine Gemahlin Maria Theresia, Kron- Der bulgarische Vormarsch. Sofia, 30. November. (W T B.) Generalstabsbericht vom 29. November. Mazedonische Front: Ein feindlicher Angriff gegen die Höhen bei Monastir wurde durch Sperr feuer zurückgeschlagen. Im Cernabogen verhältnismäßige . Ruhe. In der Umgegend des Dorfes Gruniste scheiterten sechs feindliche Angriffe. In der Moglena-Gegertd, am Wardar und an der Belasitza-Front Artilleriefeuer. An der Struma lebhafte Artillerietätigkeit auf beiden Seiten. In der Nähe des Tahinos-Sees zersprengten wir durch Feuer starke Erkundungsabteilungen. Ein feindliches Flugzeug warf zwei Bomben auf das Dorf Radoulovo, wobei zwei Frauen und zwei Kinder verletzt wurden. — Rumänische Front: In der Walachei dauert der Vormarsch fort. Bei Giurgin machten wir zwei Offiziere und 200 Mann zu Ge fangenen. An der Donau zwischen Tutrakan und Cerna- ooda Jnfanteriefeuet. Bei Silistria zeitweiliges Geschütz feuer. In der Dobrudscha schwaches Artillerieseuer und Pa trouillengefechte. Jassy — rumänischer Regierungssitz. Vern, 30. November. (W. T. B.) Nach französischen Meldungen ist die rumänische Regierung nach Jassy über- gesiedelt, und di« ausländischen Gesandtschaften seien der Regierung nach Jassy gefolgt Die bisherigen Verluste der Rumänen. Drei Monate steht Rumänien jetzt im Krieg mit den Zentralmächten, und die Welt weiß zur Genüge, wie übel dem Lande sein heimtückischer Verrat bekommen ist. Rund Curtea de Arges, die Stadt, die vor wenig«. Tagen von unseren Trupp«, in den transsylvanischen Alpen genommen wurde, ist — wie nicht allgemein bekannt sein wird — die Begräbnisstätte des Königs Earol und seiner Gemahlin, der Königin Elisabeth. Wäre dieser deutschfreundlich« König nicht an gebrochenem Herzen in den ersten Monaten des Krieges gestorben, dann würde heute sein treulos-verräterischer Neffe nicht in die Lage gekommen sein, das rumänische Volk in maßloses Un glück zu stürzen. Ehrung der Königsgräber Berlin, 30. November'. (W. T. B. Amtlich.) Mit der Einnahme von Curtea de Arges sind auch die dort befind lichen rumänischen Königsgräber unter den Schutz der deut schen Truppen gekommen. Se. Majestät der Kaiser hat be fohlen, daß deutsche Truppen, welche Curtea de Arges durch reisen, an den Gräbern des verstorbenen Königspaares Kränze niederlegen. Berlin, 1 Dezember. (Prioattel.) Die dem Andenken des in den Königsgräbern von Curtea de Arges bestatteten König Carols und Carmen Sylvas geltende Ehrung, die un ser Kaiser verfügt hat, wird, wie der „Lokalanz." schreibt, in Deutschland auf das lebhafteste begrüßt werden. Hebt sich doch von dem Bilde detz Nachfolgers die ehrwürdige Gestalt des ersten Königs in Rumänien doppelt leuchtend ab. 4<H«N Leibgarde zu Pferde, eine Kompagnie Infanterie und stabt wieder verlassen. «Zur Aufwartung beim deutschen «ine Eskadron Kavallerie. Der Zug nahm den Weg nach der K^pnnzen der sich m Begle.tung des Generalobersten von AnzeLgehlatt für Bischofswerda, Stolpe,! und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltestes Blatt im Bezirk. Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Zustellung in» Haus monatlich 67 Psg.. vierteljährlich ach Doftschaller abgebolt 1 Mk. 80 Pfg.; durch die Post frist,ine )ous vierteljährlich 2 Mk. 22 Psg., Bericht des österreichtfch-ungarische» Generaistad». Dien, 30. November. (W. T. B.) Amtlich wird ver lautbart den 30. November ISIS. OeftUcher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen: Die erfolgreich vordringende Donau-Armee hat seit den» Donauübergang 43 rumänische Offiziere, 2421 Mann, 2 schwere und 3K Feldgeschütze, 7 kleine Kanonen, und 7 Ma schinengewehre eingebracht. heeresfront des Generaloberst Erzherzog Joseph: Truppen des Generals von Falkenhopm nahmen gestern Pitesti und Lampolung in Besitz. In Lampolung fielen 17 Offiziere, 1200 Mann, 7 ^Geschühe. und zaMeiches ^iyMch^. gepäck in die Hand der Bayern. Zwischen dem llz-Tale und dem Tartaren-Paß setzten die Russen die zur Entlastung ihres arg bedrängten rumänischen Bundesgenossen bestimm ten Angriffe unter großem Massenaufgebot fort. Die Ar meen der Generale von Arz und von koeveß standen fast an ganzer Front bei Tag und Nacht in erbittertem Ringen ge gen den immer wieder aus« neue vorstoßenden Feind. An vielen Stellen wurde Mann gegen Mann gekämpft. Der russische Ansturm brach zusammen; kleine örtliche Vorteile können nicht« daran ändern, daß die großen Opfer de« Fein des auch gestern vergeblich waren. Der Kampf geh« fort. heeresfront des Generalfeldmarschall« Prinzen Leopold von Bayern: Nichts von Belang. Italienischer Kriegsschauplatz: östlich von Gör, und auf der Karst-Hochfläche war^der Artilleriekamps zeitweise sehr lebhaft. Südöstlicher Kriegsschauplatz: In Albanien unverändert. Der Stellvertreter de« Chef« des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. er 280. Dänemark, Fürst Wilhelm von Hohenzollern, Herzog Karl Eduard von Sachsen-Koburg-Gotha, der Herzog von Braun schweig und Lüneburg, der Herzog von Anhalt, Herzog Paul von Mecklenburg, der Herzog von Sachsen-Meiningen, der Prinz zu Schaumburg-Lippe der Fürst zu Lippe-Detmold, und andere deutsche Fürstlichkeiten, sowie Bürgermeister Dr.' Sieoeking als Vertreter der Hansastädte und Vertreter jener deutscher Souveräne, die an den Leichenfeierlichkeiten nicht persönlich teilnahmen Die Abpeise der Fürstlichkeiten. Dien, 30. November. (W. T. B.) Heute abend haben der deutsche Kronprinz und die Mehrzahl der zu den Trauer S«. Maj. Kaffer Franz Joseph hierhetgekoMmeNen deutschen Fürstlichkeiten und Vertreter deutscher Bunbesfürsten und Bundesstaaten die Residenz- Anzeigenpreis: Die 5gespaltene Grundzeile (Zlm. Masse 25) oder deren Raum 20 Pf«., örtliche Anzeigen 1° Psg. Reklame teil (Zlm. Masse ,7) 40 Psg. die »gespaltene Zeile. Bel Wieder holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeige« die gespaltene Zeile 50 Psg. — Beilagen: Das Tausend Mk. 7.—. Erfüllungsort Bischofswerda. Plossen und des Generals von Cramon befand, hatten sich auf dem Bahnhofe eingefunden der deutsche Botschafter, die Herren der Botschaft, der ihn, zugeteilte Ehrendienst, Feih-j zeugmeister von Rohn und Oberst von Sichnert. Der Knorr- Prinz würde beim Betreten des Bahnhofes von dem dort zahlreich versammelten Publikum herzlich begrüßt. Im Fürstenzimmer hielt der Kronprinz kurze Zeit Cercle, bei welcher Gelegenheit er dem Feldzeugmeister von Rohn sein Bild in kostbarem Rahmen überreichte. Dann verabschie dete er sich in liebenswürdiger Weise von den verschiedenen Herren, worauf er den bereitstehenden Salonwagen bestieg und der Zug zur fahrplanmäßigen Zeit die Halle verließ. Trauerfeier im Trotzen Hauptquartier. Große« Hauptquartier, 30. November. (W. T. B. Amt lich.) Auf Befehl Sr. Majestät de« Kaisers fand heute in der katholischen Pfarrkirche de» Großen Hauptquartiers la Gegenwart de« Saiserpaare«, de« Geaeralfeldmarschall» väa Hindenburg und der Militärbevollmächtigten un- ferer Verbündeten eine Trauerfeier für Kaiser Franz Joseph statt. bftngstraß«. Hinter dem Miliiarspalier staute sich ein« nach -tzvstderttausenden zählende Menschenmenge. In stummer —entblößten Hauptes, kieß die Bevölkerung den im- t Leicheüzug passieren, dem sich in unabsehbarer De Abordnungen der österreichischen Länder, der Ko- " »Muntzien usw. und unzählige Korporationen aller » anschlossen. Inzwischen hockten sich die Mitglieder Homilie, hie zur Leichenfeier in Wien eingetroffe- cher der verwandt«: und befreundeten FÜrsten- Diüsetz M Spezialgesandten, das diplomatische Korps usw im Stephans d o m versammelt. Kurz vor drei Uhr tra- . W Kaiser Carl und die Kaiserin Zita mit ihrem Hofstaat vor Dem Hauptportal des Domes «in. Nachdem der Sarg auf dem Katafalk im Presbyterium niedergestellt worden war, nahm Kardinal Erzbischof Dr. Piffl die Einsegnung vor. Zwanzig Minuten nach 3 Uhr war die Zeremonie beendet, worauf der Sarg nach dem Leichenwagen getragen wurde Und der Leichenzug sich wieder in Bewegung setzte. Unmit- telbar hinter dem Wagen folgten jetzt der Kaffer und di« Kaiserin dem Zuge, der den Weg nach der Kapuziner- Urche nahm. Nach nochmaliger Einsegnung wurde der Sarg in die Gruft hinabgetragen urü» dort in der Vorhalle miedergestellt, um, dem Wunsche des verstorbenen Monarchen gemäß, später zwischen den Sarkophagen der Kaiserin Elisa-, !beth und des Kronprinzen Rudolph seinen endgültigen Platz zu finden. - Vlea^ SO. November. (W. T. B.) War der Zug bei der heutigen Leichenfeier für Kaiser Franz Joseph durch des prunkvollen Trauerzeremoniells an sich . überaus eindrucksvoll, so vertiefte sich der Eindruck auf dem Rege vom Stephansdom zur Kapuzinerkirche durch das Ehrengelett, welches die allerhöchsten und höchsten Herrschaf ten, sowie die Spezialgesandten dem verblichenen Monarchen gaben. Unmittelbar hinter dem Leichenwagen schritt das Aafferpaar, zwischen, ihnen der Thronfolger Erzherzog Franz Joseph Otto. Ihm folgten die Könige von Bayern, Sachsen und Bulgarien, der deutsche Kronprinz, ferner alle anderen Fürstlichkeiten oder deren Vertreter, die fremden Gesandtschaften, sowie die Spezialgesandtschaften, unter ihnen der amerikanisch«! Botschafter in Wien Penfield. Au- Her den nächsten Familienmitgliedern legten die auswäru- gen Fürstlichkeiten am Sarge des Kaisers prachtvolle Krän ze nieder. Trotz der enormen Menschenmassen ereignete sich kein einziger ernster Zwischenfall. Die Haltung des Publi- ckums war über jedes Lob erhaben. und befreundeten Staaten uird der Völker . , ist heute die Beisetzung Kaiser Franz Josephs in dpr Ärust seiner Väter erfolgt. In der Hofburgkapelle mmrde^De erste Einsegnung der Leiche vom Hofburgpfarrer Hft. Seydl Mit großer geistlicher Assistenz vorgenommen, wo- raüf Hoffäakkammerdiener und Leiblakaien den Sarg nach im Schweizer Hof stehenden Leichenwagen trugen. Nach Mvchmchiger Einsegnung des aus den Leichenwagen gehobe- men Syrtzes setzte sich unter dem in diesem Augenblick ein- ä setzenden GÄäut sämtlicher Kirchenglocken Wiens der Lei- ^-Mg in Bewegung. Eine Abteilung der Leibgarde-Jn- tKekompagnie, eine Abteilung der Leibgardereiter- Wcht Hr Fuß und je eine Abteilung der beiden Traban- llßtbHMchr unter -Führung-je eines Offiziers. , schritten MK acht Hoppen bespannten, schwarz drapierten Lei- wagen mft deni'Äärge voran.- Dem Leichenwagen folgt« MsDiev, 30. November. (W T. B.) Unter Entfaltung prinz Gustaf Adolf von Schweden, ferner Infant Ferdinand " eänges und einer seit Menschengodenken wohl kaum t von Spanien, Großherzog Friedrich von Baden, Großherzog festen pietätvollen Beteiligung des Herrscherhauses, I Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar, Prinz Waldemar von 4^ Werktag abends für den folgenden Tag. Der Be>