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Mittwoch, 2U Juni ISIS 70. Johrgontz NW»f«Mch«r Pagetftft WAcheiMiche BeU«We«: Der Sächsische Landwirt und JLustriertes Sonntagsblatt st 2S) iam<a Bei Wiede» liche Anzeige» Bestellungen werden angenommen in der Geschäftsstelle Altmarkt IS, > dei den Zettungsdoten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstalten: — Nummer der Zeitungsliste 8887. — Schluß der Geschäftsstelle abend« 8 Uhr. Anzeigeblatt für Bischofswerda, ötolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Telegr.-Adreff«: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Anzeigenprei«: Die Sgrspalten« Grund,eile (Zlm. Molle oder deren Aaum 18 Pfg., örtliche Anzeigen >2 Pfg. Rrkl< teil (ZtM. Moste >7) 40 Pfg. die ggespaltene Zeile. !7.' — Holungen Babätt nach feststehenden Sätzen. —Amtli . , die gespaltene Zeile 40 Psg. — Beilagen: Da« Tausend Mk. 7. Erfüllungsort Bischofswerda. klSRdEN Tim. Her Veo ! Zrila^n bet Abholung r^vte vierteljährlich t Mk. ' »7 Pfm, vierteljährlich i. 80 Pfa.; durch die Reue Erf Bericht des ^fterrei^il^-nn-arische« V Mm, iS. Susi. (». T. ».) «nüvch «ttiS n«In«G«t rnnMInni i«s- Vs AsfiNcher Nriegsschsmplstz: - L» der Ntrkvchea Bickonttna »ab in vstWcklzi« keine > eopuszao griff der Jeiod mit großer WsMWHea «obre Stetftmgen an. Da» bewährte 3aftm- WtWoÜentment Nr. 44 sthstys unieestätzk nnn nartreffücher HteMaUniltkimg. dte amm «edee tieft» Sftßftttaaev chw Mchftch v« Leftrne» zurück. Der Zetad erlitt schwere abrüchStS OöftttZV Wftftv wir starke AWWMMnemMisft ab. Sb» her eheren Stachod «mrde Itnitenifttzer KriegnschnnPlstz. Dcher» nSend wtddwftM sich da» sehr hefil» Aener der IWiiwtMk DstSa» vnftk» SkckstnWn Mischm dem Meere und demMmaeDei Set vnsi. «a Vechch de» Aelade», bei Mch »nrde ftftrt »«^ 2m NardNbschai« M tzeWtche mm» Dedettm kam e» zn lebhaften Miaenwer- ftr- nntz HnndWnmnkenkämpftn. «n »« Dokomiteufrm», scheiterte eia ftindlicher Nacht- «MWM Sei linsirddr dm A«aak zrvischea Brenta und Asti» wiesen unsere rrWßM Wtader «chftÄche Borstöße der Raüener, darunter etn« ftaMv Augriff uördtich vom Monte Metetta ab. Ssid- tch de» «NMMo »merde der nächste Höhenrücken erobert. B«S fti nd Schi Gemastöhe «ißlangea. 3a diesen Kämpfen WM» Star ros Italieaee, darnater 25 Offiziere, ^fangen WDhWrnen, siebe» MstWae-sem-hre und «in Mivenwerfer echMt. SSdSMicher Aries»scha«Pft»tz: Stn dar ankew» B^nft in den iehten lagen Geschütz» ver SftGeertreftr de» Lheft de» Seneralfiab»: »oh Höfer, Fetdmarschaklevtmm t. Die deutsche« Erfolge im Stochod-Styr- «dfchftttt. Der Kriegsberichterstatter Rolf Brandt meldet: Die etnsetzende deutsche Operation im Raume von Luck brachte zunächst, wie gemeldet, den russischen Vormarsch zum Stehen. Die versuche der Ruffen, de» Stochod-Styr-Abschnitt mit neu herangeworfenen Divisionen zu erzwingen, wurden am 14. Juni blutig abgewiesen. An her ganzen Front in diesem Kampfraum wat festzustellen, Latz sich dte Russen mit mög lichster Elle «tnzugraben suchten. Östlich der Bahn Kowel—- Luck erlittensie bei diesen Arheiten im deutschen Granatfeuer sehr ernste Verluste. Am 15. und 16. Juni wurden die halb- ««gebauten Vorstellungen hier genommen. Gleichzeitig setzt» die deutsche Operation am Oberlauf des Stochod ein. — G» kam zu schweren Kämpfen, da sich die Ruffen verzweifelt schlugen, um ihre Erfolg« noch zu behaupten. Trotz der Schwierigkeiten des Sunq-fgeländes für Artillerie und Nach schub, gewannen die deutschen Divisionen in erbitterten Ge fechten erheblichen Raum. Rach Artillerievorbereitung wur den Wvronczyn und Babie stürmend erreichst. Auch in der Nacht zum 17. setzten die Kämpfe nicht pus, da russische Ge- genangrifft gegen unsere vorgehenden Listien verzweifelt und tapftr gerichtet wurden. Trotzdem geht dte Operation günstig weiter. Die Gesangenenzahl in dem Abschnitt üb«schritt 2VVV, «in Geschütz wurste genommen. Auch südlich Woron- qyn, wo stch eine russtsche Schützendivision erbittert schlug, Ong es vorwärts. Die russischen Verluste sind ganz außer» WchhnSich schwer -De gegen die EN« letzter Versuch Stützt««*». Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Sofia gemeldet: Der Eindruck des russischen Vorstoßes gegen unsere Ostfront ist gering. Bekannte und zuständige Militärs, sowie sachoer- ständige Krittler heben hervor, daß die Einbeulung einer so längen Front durch Einsatz gewaltiger Massen an wenig Punkten immer möglich fein werde, daß aber auch unter den günstigsten Umständen die Stoßkraft des Angreifers erlah men müßte, weil sie gar nicht auf Erfolge großen Stils be rechnet sei. Wenn die Berichte über die russischen Verluste richtig seien, was anzunehmen sei, so sei die Niederlage auf russicher Seite und der Vorgang gewinn«, die Bedeutung eines letzten Versuchs, dem für die Verbandsheere so ungün stigen Laus der Dinge aus den Kriegsschauplätzen durch unge heure Menschenopfer eine andere Wendung zu geben. Die Überzeugung, daß der endgültige Sieg nur auf Seiten der Mittelmächte sein könne, ist eher gestärkt ober nicht er schüttert. * Einzelheiten über die Räumung von Czernowitz Der Berichterstatter der Wiener „Mittagszeitung" im Kriegspressequartier drahtet mit amtlicher Genehmigung sei nem Blatt folgend« Einzelheit«» über die Räumung von Czernowitz: Nach den letzten Ereignissen im Raum von Czer nowitz haben wir mit der Tatsache einer Räumung der Stadt rechnen müssen. So ist Czernowitz zum dritten Male vor dem Ansturm der Ruffen geräumt worden. Wir muß ten Czernowitz räumen, weil das russische Artilleriefeuer die Schanze des Brückenkopfes von Cuczta so sehr beschädigt hatte, daß der Brückenkopf seine Widerstandskraft verlor und die russtsche Infanterie an mehreren Stellen über den Pruth kommen konnte. Schon am 11. Juni mußten wir unter dem Druck, feindlicher Übermacht unsere Stellungen im Nordosten der Bukowina räumen. Bereits am nächsten Tage entspan nen sich erbitterte Kämpfe um die Vorstädte, und am Pfingstmontag lag Czernowitz im Bereich der feind lichen Artillerie. Als die Bevölkerung die Gewißheit erlangt hatte, daß die Stadt ernstlich bedroht war, begann sie, dies« zu verlassen. Am Sonntag und Montag unterhielt die russi sche Artillerie «in heftiges Feuer auf Czernowitz, und in der Nacht vom Montag zum Dienstag versuchten die Russen, von Nordwesten her in Czernowitz einzudringen. In der Diens tagnacht begann da» russische Trommelfeuer gegen unsere Stellungen. Daraus kamen die Russen unseren Pruthstellungen im Jnsanteriekamps näher, doch gelang es uns im letzten Augenblick, ihren Angriff zum Stehen zu brin gen. In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch eröffnete indessen die russische Artillerie das Feuer auf den Brüten- köpf von Czernowitz, der in den Zwischenpausen des Feuers immer wieder ausgebaut worden war. Ein russischer Jnfan- terieangriff folgte dem anderen. In zehn bis fün^ehn Blie- der» gingen die russischen Sturmtruppen gegen unsere In fanterie vor. Sturm auf Sturm wurde abgeschlagen, bis endlich der Brückenkopf dem Erdboden gleichgemacht worden war. Erst dann erfolgte der Befehl zur Räumung der Stadt, als es einzelnen Abteilungen der Armee des Ge- nerals.Leschitzky gelungen war, in die Stadt einzudringen. Der Mnzug -er Nüssen in Czernowitz. Au» Bukarest erfährt die „B. Z. a. M.": Bon der bukowinischen Grenze wird gemeldet, daß die Rusten am Sonntag, morgens 8 Uhr, in Czernowitz einzogen. Dte Stadt wurde nicht schwer beschädigt.. Bloß der Bahnhof und die Umgegend wurde von dem russischen Bombardement in Flammen gesteckt. Italiener. Flottenverein und Unterseeboot-Frage. * Mit berechtigter Entschiedenheit hat am Schluffe der letzten Reichstagstagung der Abgeordnete Graf Westarp sich gegen die von dem freisinnigen Abgeordneten von Payer vertretene Auffassung gekehrt, die U-Loot-Frage sei mit -4r bekannten Entschließung des Hauptausschuffes des Reichs tages abgetan und es sei „wider die Verabredung", wenn immer noch von konservativer und anderer Seite auf eiste unbedingte Anwendung unserer U-Boot-Waffe gedrung«r werde. Trotz dieser Richtigstellung des Führers der Konser vativen, die sich mit Recht auf die Schlußerklärung der jüttg- sten deutschen Note an Amerika stützte, in der die Reichs regierung nackchrücklich betostt, daß sie sich bei einer verän derten Sachlage (wenn also die geforderte Einwirkung aus England zur Einstellung seiner völkerrechtswidrigen Absper rung aller Lebensmittelzufuhr ergebnislos bliebe) die Frei heit der Entschließung vorbehalte, ist die Anschauung des frei- finnigen Abgeordneten bis in die letzten Tage hinein noch von der „Frankfurter Zeitung" und anderen, in enger Füh lung mit der Leitung unserer auswärtigen Politik stehender» Blättern als zu Recht bestehend bezeichnet worden. Unter diesen Umständen gewinnen die Äußerungen, die der Groß admiral v. Köster aus der Hauptversammlung des Deüt- schen Flottenoereins zu der U-Boot-Angelegenheit getan hat, besondere Bedeutung, denn hier hat nicht ein „Jrgend- jemand", einer von den von den Blättern der Richtung des Frankststter regierungsfreundlich-demokratischen Organs verhöhnten „Messerhelden" gesprochen, sondern einer der ersten Fachmänner, dessen Urteil man wohl in allen politischen Kreisen als gewichtig gelten lassen muß. Großadmiral von Köster hat in seiner Rede zunächst den Nachweis geführt, daß England es gewesen ist, das uns den Unterseeboot-Handelskrieg durch sein völkerrechtswidriges Verhalten aufgenötigt hat und daß England die Verantwor tung dafür trägt, wenn dabei auch Menschenleben zu Grunde gingen oder zuL runde gehen, denn trotz Wilson ständen un sere U-BooteW'der Hand unserer unvergleichlichen Blau jacken an uiMÜr sich in Bezug aus „Menschlichkeit" nicht hin ter den MiiHAnd den Luftfahrzeugbomben unserer Gegner zurück. Großadmiral von Köster zeigte aber weiterhin, daß ein« entschiedene Anwendung unserer U-Boote England nach dem Eingeständnis von Engländern selbst ans Leben geht, daß England durch die Einschränkung unseres U-Boot-Han- delskrieges der Aushungerung entronnen ist. Er prägte den unter dem Gewicht seiner Überzeugung und seiner Sachkunde geradezu durchschlagenden Satz: „Wir (das ist die gesamte deutsche Marine) wissen, daß wir mit rücksichtslosem Ge- brauch der U-Boots-Waffe den Feind in verhältnismäßig kurzer Zeit ins Herz zu treffen in der Lage wären." Und er fügte hinzu, den sicherlich schwerwiegenden Gründen poli tischer und wirtschaftlicher Natur, die zu einer Einschränkung des Gebrauches unserer U-Boote geführt hätten, habe sich die Marine schweren Herzens gefügt im Bewußtsein, daß sie ein großes Opfer bringe, namentlich unter Berücksich tigung des Umstandes, daß die Leistungsfähigkeit unserer U- Boots-Waffe nach Zahl und Beschaffenheit in andauerndem Erstarken begriffen sei. Das sind Worte aus einem berufenen Munde, gegen die kein diplomatisch sein sollendes Gerede von Frankfurter und anderen „Strategen" mehr aufkommen wird. Das ist gleich zeitig Mahnung und Verheißung. Mahnung an die Leiter unserer Politik, den Zeitpunkt genau zu ermessen, wo das Heil des Vaterlandes die rücksichtslose Anwendung unserer U-Boot-Waffe erfordert, Verheißung für alle die, die als Ziel unseres Ringens die Niederwerfung Englands im Auge behalten, Verheißung der Sicherheit, daß wir, wenn es hart aus hart geht, in der Lage sind, den „Feind ins Herz zu treffen".