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Erscheint jeden Werktag abend« Tag. Der Bezugspreis i, ltchrn BeUagen bei Ab! SO <7- ----- allen Mtt de« wöchentlichen BeUage«: Mittwochs: Belletristische Beilage; Freitags: Der sächsische Landwirt; Sonntags Illustriertes Sonutagsblatt. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltestes Blatt im Bqirk. Erscheint seit j8<sS. Telegr.-Adr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmannschaft, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter d«^ Bezirks. Unter dem Geflügelbestande des Wirtschaftsbesitzers Julius Ritscher irr Taut,Walde ist der Ausbruch der Geflügelcholera festgestellt worden B a u tz e n, am 14. November 1912. Königliche AmtShauptmannschast. Bestellungen werden angenommen: Wr Bischofs werda und Umg. bet unseren Zettvua-bote«, sowie ta der Geschäftsstelle, Altmarkt 15, ebenso auch bet allen Poftanstalten. Nummer der Zettungsliste «587. Schluß der Geschäftsstelle abend» 8 Uhr. Me-eißeupr* *»»: Die 4gespaltene Korpuszeile oder deren Raum für Inserate aus unserem Verbreitungs gebiete 12 Pfg., von außerhalb 15 Pfg. Die Reklamezeile 30 Pfg. — Geringster Inseratenbetrag 40 Pfg. — Bei Wiederholungen Rabatt nach aufi liegendem Tarif. lag abend» für den folgenden ist einschließlich der 3 wöchent- . .. _bholung vierteljährlich 1 Mk. Pfg., bei Zustellung ins Haus 1 Mk. 70 Pfg., bei en Poftanstalten 1 Mk. SO Pfg. exkl. Bestellgeld. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Das Neueste vom Tage Die ReichSVank hat den Wechseldiskont auf sechs, und den Lombardzinsfuß auf sieben Prozent erhöht, ebenso auch die Sächsische Bank. Nach einer Meldung au« Konstantinopel er. vartet man die Einstellung der Feindseligkeiten bereits Donnerstag übend. (Siehe Letzte Dep.) Ä« her Lschadaltschalinie hat der allgemeine Artilleriekampf begonnen, die Türken leisten ener gischen Widerstand. O Im englischen Unterhause kam es am Mitt woch bei der Debatte über die vom Ministerium Asquith beantragte Aufhebung des am Montag gegen das Kabinett beschlossenen Amendements des Hvmerule Gesetzes zu lärmenden Kundgebun gen. Ans der Donau ist eine rumänische Schaluppe gekentert. Achtundvierzig Mann fanden den Tod in den Fluten. Direkte Verhandlungen zwischen Türken und Vulgaren. Den stolzen Siegern von Lüle Burgas und Kirkkilisse wird täglich neue Genugtuung zuteil. Ihre Prophezeiungen, bewahrheiten sich eine nach der anderen: jetzt haben sich, wie verlautet, die gedemütigten Türken dazu verstehen müssen, im bulgarischen Hauptquartier selbst um Frieden zu bitten. Wie zu Beginn des Krieges, so wird auch an seinem Ende der tapfere Landsturm der in- ternationalen Diplomatie einfach ausgeschaltet. Bon Sofia hat man die Bedingungen für einen Waffenstillstand bekannt gegeben: vor allem keine Nachschübe aus Asien und keine weitere Armie rung der Lschataldschalinie. Da die Türken diese Bedingungen kannten, ist anzunehmen, daß sie sich ihnen im Großen und Ganzen beugen werden. Die bulgarische Diplomatie hat aber unter der außerordentlich geschickten Regie König Ferdi nands bisher ihre Sache so gut gemacht, daß nicht zu vermuten ist, sie werde sich von den Türken täuschen und sie durch Scheinverhandlungen nur Zeit gewinnen lassen. Alles in allem ist also dem türkischen Schritt große sachliche Bedeutung beizu messen. Nach einer weiteren Meldung soll die Türkei sogar entschlossen sein, auch mit den übrigen Bal kanstaaten in direkte Verhandlungen einzutreten. Jedenfalls hat sich die europäische Diplomatie in dieser Sache bisher als ohnmächtig gezeigt und sie darf sich nicht wundern, wenn nunmehr die Sie ger, die vorher schon nicht auf die Warnungen hörten, jetzt Len unterlegenen Türken ihre Be dingungen selbst diktieren. Wir verzeichnen hierzu folgende Meldungen: London, 14. November. (Dep.) Das Reu- tersche Bureau meldet aus Konstantinopel: Es wird bestätigt, daß die Regierung beschlossen hat, mit Bulgarien direkt über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Nazim Pascha hat Befehl erhal ten, mit den bulgarischen Generalen in Verbiw düng zu treten. Ein Parlamentär ist bereits zu diesem Zwecke in das bulgarische Hauptquartier g^chM^oordeu-r,. — - , - Paris, 14. November. (Dep.) Die Agenre Havas meldet aus Konstantinopel: Es ist Grund zu der Annahme vorhanden, daß die Pforte in folge Scheiterns des Meditationsansuchens sich entschlossen hat, mit den Balkanstaaten direkt zu verhandeln. * Hbor die Auffassung der internationalen Lage in informierten Kreisen schreibt das „Neue Wie ner Abendblatt": . Die Situation ist im großen und ganzen un verändert. Österreich-Ungarns Forderungen sind bekanntlich ein Minimum, von dem es auch beim besten Willen nichts abhandeln lassen kann. An- derseits sind keine Anzeichen eines Einlenkens seitens Serbiens vorhanden. Österreich-Ungarn will dem serbischen Export über die Adria kei nerlei Hindernis in den Weg legen; es kann Ser bien nur nicht gestatten, territorialen Besitz auf albanischem Boden zu erwerben. Es ist vielfach davon die Rede gewesen, daß Serbien den ersehn- ten Hafen im Ägäischen Meere bekommen kann. Wir möchten Wert darauf legen, festzustellen, daß es sich da nicht um einen Vorschlag des Wiener Kabinetts handelt. Selbstverständlich hätte man bei uns gegen die Erwerbung eines ägäischen Ha fens durch Serbien keinerlei Einwände da dieser aber voraussichtlich in einem Gebiet gelegen wäre, das jetzt von den Bulgaren oder Griechen in An spruch genommen wird, so muß es ausschließlich einer Vereinbarung der Balkanstaaten unterein andere überlassen bleiben, ob jene Idee zu verwirk, lichen ist. Österreich-Ungarn hat sich prinzipiell mit territorialen Erwerbungen der Balkanver bündeten einverstanden erklärt. Bei Aufstellung ihrer Forderungen hat die Monarchie von vorn herein in klarer und bündiger Weise das Min- destmaß ihrer Ansprüche fixiert. Im Bewußtsein der Güte der von ihr vertretenen Sache sieht sie der weiteren Entwicklung der Dinge mit Ruhe und Festigkeit entgegen. Proteste der Albanier. Wien, 14. November. (Dep.) Die „Neue Freie Presse" erhielt von der nationalen Orga nisation Albaniens aus Durazzo ein Telegramm etwa folgenden Inhalts: Die Albanesen prote stieren gegen die Ausrottung der Albanesen in Kossowo. Insgeheim wurden auch die albanest- schon Kriegsgefangenen ermordet. Die Albanesen werden die Zerstücklung Albaniens niemals zu- geben und werden eher den Tod erleiden. Sie rufen die Hilfe des zivilisierten Europas für die Integrität Albaniens an. Verhaftungen von Jungtürken. Paris, 14. Novmber. (Dep.) Die „Agenee Havas" meldet aus Konstantinopel: Gestern abend sollte Djavid Pascha verhaftet werden, doch war er bereits verschwunden. Dagegen gelang es, mehrere andere Jungtürken festzunehmen. Vom Kriegsschauplatz. Sofia, 14. November. (Dep.) Durch die jetzt eingehenden näheren Berichte wird nachträglich bekannt, daß sich bei den Kämpfen bei Kotschana ein schwerer Geschützunfall auf bulgarischer Seite ereignet hat. Bulgarische Reserveformattonen, denen vom Oberkommando neue Schnellfeuerge schütze System Schneider zugeteilt waren, trafen die Vorbereitungen für ein in Aussicht stehendes Gefecht. Als eines dxr Geschütze geladen werden sollte, erfolgte bei der Handhabung des Schrau benverschlusses eine Explosion, durch die zehn Sol daten getötet und zehn verwundet wurden. Belgrad, 14. November. (Dep.) Amtliche Meldung.) Issa Boljetinatz hat sich mit 100 sei ner Anhänger ins Gebirge südlich von Pritzrend geflüchtet. Er ist von Albanesen umzingelt, um ihn zur Übergabe zu zwingen. — Wie aus Uesküb gemeldet wird, waren bei der Einnahme von Sa loniki auch die bulgarische und die serbische Armee durch Abteilungen vertreten. — Die Mannes mann-Röhrenwerke haben für die Familien armer Reservisten 3000 Dinars gespendet. Athen, 14. November. (Dep.) Nach Informa tionen aus privater Quelle nahmen an der Schlacht bei Janidze 35 000 Türken mit 42 Ka nonen teil. Auf feiten des Feindes wurden 2000 Mann getötet und 500 gefangen genommen. Die Griechen erbeuteten 22 Kanonen. Sie hatten 500 Kampfunfähige, darunter 15 Offiziere. Sofia, 14. November. (Dep.) „Mir" berichtet, daß die Türken vorgestern einen Ausfall aus Adrianopel versucht hätten, jedoch zurückgeschla gen worden seien. — Hier find zwei neue russi sche Sanitätsmissionen eingetroffen. Die Deutsch-englische FlottenrivalitSt. Der Deutsche Flottenverein bedauert, in der Rede des Ersten Lords der englischen Admiralität Churchill vor allem den Satz: „das beste Mittel, das Verhältnis zwischen beiden Ländern ständig zu bessern, sei, der Flottenrivalität ein Ende zu machen, indem man den Beweis liefere, daß Eng- land nicht überholt werden könne." Die Mittei lungen des Flottenvereins schreiben dazu: Dre offene Aussprache verlangt, daß wir dem engli schen Minister diese Wendung zum Vorwurf