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«mshlsttt Einem Bericht zufolge hätte eine neue große Schlacht zwischen Tschorlu und Seraj begonnen. Am heutigen Dienstag findet in den Bereinig, tea Staaten von Nordamerika die Präsidenten WM statt. Die französische Regierung hat der türkischen mitgeteilt, daß sie ein JnterventionSgesüch aus völkerrechtlichen Gründen nicht entgegennehmen könne. ra-evlatt »r m» NW«,«», sowie für die angrenzenden Bezirke Pulsnitz, Neustadl, Schirgiswalde re. Das Neueste vom Tage. Das JnterventionSgesüch der Pforte ist bei der deutschen Regierung gestern nachmittag emge- troffen. Sorge für die Sicherheit Konstantinopels aufge tragen worden ist, stark genug fein sollten, den geschlagenen Heerhaufen wirksam entgegenzutre ten, glaubt natürlich niemand. Deshalb sollen die fremden Kriegsschiffe zu Hilfe eilen und die Bot schafter die Ermächtigung erhalten, Truppen nach Gutdünken landen zu lassen, „um ihre Häuser zu schützen." r Für diese Hilfsaktion sind nun freilich die auf gebotenen Kräfte der Mächte reichlich stark. Ins besondere England entfaltet eine überraschende Flottenmacht und schickt Schlachtschiffe über Schlachtschiffe aus. Auch Deutschland begnügt sich nicht mit seiner „Loreley" vor Konstantinopel, sondern entsendet erhebliche Verstärkungen. Man hat unwillkürlich das Gefühl, daß es sich um mehr als den Schutz der Landsleute vor etwaigen Mas- fttkre» handettT^DW^Anfteikung der europäischen Türkei steht auf der Tagesordnung. Der „Schutz' ist nur der Anfang des Weges, der über „Protek tion" zur „Annexion" führt. Die kleinen Balkan mächte haben das Signal gegeben, die großen Europamächte können nicht länger dem Schau platz der Aufteilung fernstehen. Wie diese Aufteilung ausfallen wird? Darii ber hat sich die Diplomatie der Großmächte schon seit Beginn des Balkankrieges vergeblich die Köpfe zerbrochen. Neue diplomatische Verhand lungen sind angeknüpft, Vorschläge sind von Frankreich zart angedeutet, von Österreich ent schieden abgelehnt. Es beginnt die vielgefürchtete Uneinigkeit der europäischen Großmächte. Ein einziges beruhigendes Moment ist in dieser ge genwärtigen allgemeinen Ratlosigkeit, die Einig keit und Geschlossenheit des Dreibundes. Die An wesenheit des italienischen Ministers des Aus wärtigen, di San Giuliano, in Berlin und im Kaiserschloß gerade in diesem allerkritischsten Augenblick bietet wenigstens einen Schimmer von Gewißheit, daß keinerlei Maßnahmen ohne vor herige genaueste Verabredungen unter den Ver bündeten ergriffen werden. Im übrigen ist trotz der Überstürzung der Er eignisse der Augenblick zur Erörterung bestimm ter Friedensvorschläge offenbar noch nicht gekom men. Nur soviel steht fest, daß wir uns mit dem Niederbruch der europäischen und somit auch der asiatischen Türkei nicht am Ende, sondern am An- fang der Schwierigkeiten und der Unsicherheit be finden. Kühles Blut, trockenes Pulver und ruh iges Vertrauen auf die eigene Kraft sind jetzt not- wendiger als je. Der gefahrvoller Friede. K ö l n, 5. November. Di« „Kölnische Ztg." erfährt aus Berlin: Wie wir erfahren, hat gestern nachmittag der hiesige türkische Botschaft ter der Reichsregierung esrne Bitte der türki schen Regierung zur Herbeiführung eines Was. fenstillstandes überbracht. Dieser Antrag wird von Deutschland mit den übrigen Großmächten erörtert. — Wie eine Rote des Reuterschea Bureaus besagt, berät sich die britische Regie- rung mit deu anderen Mächten, ehe sie eine Antwort auf das Verlangen der Türkei, betref fend eine Mediation, gibt. „Die Pforte bittet die Mächte um ihre Media tion zwecks Einstellung der Feindseligkeiten und Einleitung von Friedensverhandlungen." Das ist das Ende dsS Drei-Wochen-Krieges auf dem Balkan. Selbst wenn die Mächte aus Mangel an Einigkeit und Energie keinen schnellen Friedens schluß zustande bringen sollten, ist eine weitere Fortsetzung des blutigen Ringens kaum mehr zu erwarten. Die Türkei liegt vollständig besiegt am Boden. Mag sie die befestigte Tschataldscha-Linie vor den Toren Konstantinopels noch einige Tage mit dem letzten Rest von Verzweiflungsmut ver teidigen: ernsthaften, dauernden Widerstand kann sie dem ungestüm vordrängenden Gegner mit ihren völlig desorganisierten Truppen nicht mehr leisten. Schon beginnen sich die offiziellen Der- treter des Osmanenreichs mit den sehr eigentüm lichen, echt orientalischen Erwägungen zu trösten: „Das Kriegsglück ändert sich und man kann nicht auf allen Seiten siegreich sein." Die Mächte sind durch die verzweifelte Lage der Türken plötzlich aus ihrer seitherigen besorg- ten Zuschauerrolle zu wirklichen Taten aufge- schreckt worden. Mit ungewöhnlicher Beschleuni gung entsenden sie von allen Seiten Kriegsschiffe nach den türkisch-griechischen Gewässern und nach Konstantinopel. Zum Schutz ihrer Landsleute, heißt eS. Die geschlagene türkische Soldateska, wenn sie in den nächsten Tagen in die Reichs- Hauptstadt zurückgeworfen sein wird, steht im Verdacht, daß sie im Bunde mit dem großstädti schen Janhagel ein gräuliches Sengen und Bren nen und Plündern anheben und sich in erster Linie gegen die fremden Christen wenden wird. Daß die Gendarmerie der Hauptstadt und die Polizeichefs von Stambul und Pera, denen die Depeschen vom Kriegsschauplatz. Saloniki, 6. November. Das österreichisch ungarische Kriegsschiff „Maria Theresia" ist ge stern mittag in den hiesigen Hafen eingelaufcu. Rom, 5. November. Die „Tribuna" glaubt zu wissen, daß Italien zwei Kriegsschiffe nach Kon stantinopel schicken werde. Rjeka, 5. November. Nach amtlichen Nachrich- ten nehmen die Operationen in der Umgegend von Skutari einen günstigen Verlauf. Am Sonn- tag gelang es den Montenegrinern, derart gute Stellungen zu besetzen, daß die Einkreisung als vollendet betrachtet werden kann. Belgrad, 5. November. Privatmeldungen be sagen, daß serbische Truppen Gjevgeli und De- Bestellungen werde» angenommen: Für Bischofswerda und Umgeg. bei unseren AomänUSbote«, sowie in der ««schäft», stell», Mmarlt 1b, ebmso auch bet alle« Postanstalten. Nummer der Zettuugslistr «587. Schluß der SrschäftSMe abend» 8 Uhr. mirkapu eingenommen und am Sonntag den Vormarsch in südlicher Richtung fortgesetzt haben. In Üsküb haben die serbischen Truppen bisher 20 000 Gewehre beschlagnahmt. Belgrad, 5. November. Die Armee des Kron- Prinzen hat auf ihrem Marsche gegen Saloniki und Monastir Demirkapu erreicht. Die serbische Armee rückt in der Richtung gegen Durazzo vor, während General Zivkowitsch sich unmittelbar vor Skutari befindet. Ter größte Teil der zweiten serbischen Armee ist nach Adrianopel abgegangen. Belgrad, 5. November. Am Sonntag traf eine Sanitätskolonne des Deutschen Roten Kreuzes hier ein. — Me die Blätter melden, ist der russi sche General Jponac in Belgrad eingetroffen. — König Peter hat den Generalstabschef Putic zum Woiwoden und sechs Obersten zu Generalen er nannt. - Athen, 5. November. Der Kronprinz meldet: Die feindliche Armee bei Jenidze bestand aus 25 000 Mann mit 24 bis 30 Kanonen. Nach gro ßen Verlusten löste sich die türkische Armee auf. 14 Geschütze und 4 Mitrailleusen wurden erbeutet. Zahlreiche Gefangene wurden gemacht. Athen, 5. November. General Garibaldi ist hier eingetroffen und wurde trotz des Regens von den 3000 griechischen und italienischen Garibal- dianer'n mit großer Begeisterung empfangen. Athen, 5. November. Wie ein fremdes Kriegs schiff aus Saloniki meldet, sind die bei Jenidze geschlagenen türkischen Truppen in bejammerns wertem Zustande in Saloniki eingetrosfen. Athen, 5. November. Nachrichten vom Kom mando der griechischen Nachhut melden, daß die griechischen Truppen bei dem Vormarsche von Ba- nica nach Florina jenseits Banica auf überlegene feindliche Streitkräfte stieß, die sie zwang, ihren Vormarsch zu unterbrechen und befestigte Stel lungen zu beziehen. Konstantinopel, 5. November. Die Stadt Adrianopel ist von fast allen Seiten zerniert. Konstantinopel, 5. November. Dem „Tanin" zufolge vollzieht sich infolge der großtzn Verluste der Bulgaren die Räumung von Litte Burgas und Muradlue in Ordnung, ebenso sei der Riykzug gs- sichert. Der türkische Generalstab hühss beschlossen, dem Feinde vor den Höhen von Tschadaltscha eine Entscheidungsschlacht zu liefern. Konstantinopel, 5. November. M mond erläßt einen Aufruf, daß^ede oder zwei Verwundete aufnehmen möge. Mit glieder des Roten Halbmondes sammeln in den Häusern Spenden. ' Sofia, 5. November. (Dep.) Die bulgarische Armee hat am 1. November Newrokop eingenom men. Am gleichen Tage hat sic nach hartnäckigem Kampfe den Bahnhof Buk besetzt, wodurch end gültig die Verbindung der mazedonischen Armee mit der Armee von Adrianopel abgeschnitten ist. — Ani 2. November versuchten die Türken, die linke Flanke der Bulgaren bei Bunar Hissar an- zugreifen. Die Bulgaren wiesen den Angriff zu rück und zwangen die Türken zu wilder Flucht. Eine Schnellfeuerbatterie wurde von ihnen er beutet und fünf Offiziere und 1300 Soldaten ge fangen genommen. In Lüle Burgas erbeuteten die Bulgaren zahlreiche Monturen, Waffen, Pro- viatdepots und Feldtelephone. Rote Halb- nnilie einen Muetaen-reiS: Di« »gespaltene KowuezeUe oder der« Rmmwstrt für Inserate au« unser« Verbreitungsgebiet« («utt«ham»tmannschastm Bau-« undKammz, sowie den LmtSarrichtrbettrten Stolpen und Neustadt). 12 Pfg„ Ai Mrale von -ußerhZb iS Pfg. Die RcklamezÄ. so Pfg. Geringster Jnseratenoetrag 40 Pfg. drr Kgl. AmtShauptmmmschaft, der Kgl. Gchulinspektion und des Kgl. HauptzÄlarutes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischostwerda. «back» für dm folgend« Lag. schließlich drr drei wöchentlich« vtaÜWrltch 1 Mt. SV Ptg., l» 1 Mt. 70 Pfg., bet all« " Pfg. erklusw« Bestellgeld. Ltrqüue Nummern Vst« 10 Pfg. GiebeGGGdfechrrgßter Jahr-«*-. Telegr. -Adr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. SS. «u »«, »»chnMiche» Beile,«: Jeden Mittwoch: Belletristische Bell«,«; jede» Freit-,: »er sSchsische «mawirt; Km Sonntag: Illustriertes VormtagSvlatt.