Volltext Seite (XML)
ng. Amts- NS AWgMatt Wlbonnement viertelt. 1 M. 50 Pf. rinschließl. de» »Jllustr. UnterhaltungSbl/ ll. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Trlrgr.-Idreffe: Amtsblatt. für den Milk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Zlusnahme der Sonn- und Feiertage für den fol genden Tag JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 35 Pf. Fernsprecher Nr. LIV. INS —l7.i—— 5«. Jahrgang. Sonntag, den 28. November Stadtverordnetenwahl. Wonlag, den 6. Dezember 1909. Wahllokal r SlathanShotel, oberer Saal. Zeit der Stimmenabgabe r von vormittags S Uhr bis nachmittags 1 Uhr. Oeffentliche Stimmenauszählung: von nachmittags 3 Uhr ab Von den zu wählenden 9 Stadtverordneten müssen mindesten- 3 ansäsftg und mindestens 2 «nansässtg sein. Die zu wählende« find «nter Angabe ihres vollständige« Namens ««d deS Standes so zu bezeichnen, datz über deren Person kein Zweifel möglich ist. Bei Personen gleichen Namens ist jeder Zweifel durch genaue Angabe der Woh nung auf dem Stimmzettel auszuschließen. Alljährlich hat eine Anzahl Stimmen als un gültig erklärt werden müssen, weil bei Ausfüllung oder Drucklegung der Zettel obigen Er fordernissen nicht entsprochen worden war. Die Wähler werden ersucht, daS Wahlgeschäst dadurch erleichtern z« helfe«, datz sie ihr Stimmrecht möglichst schon im Laufe deS Vormittags anSüben. Stadtrat Eibenstock, den 25. November 1909. Hesse. Müller. Tagesgesrhichte. Dentschland. — Der Reichskanzler vom Bethmann- H oll weg wünscht laut „Tägl. Rundschau" gleich sei nem Vorgänger mit den Führern der politischen Par teien persönlich Fühlung zu nehmen unsd wird mit ih nen über die schwebenden politischen Fragen in der kom menden Woche Besprechungen haben. — Ein empfindlicher Mangel an Mili tärärzten macht sich nach den „Berl. N. N." im Heere fühlbar, zurzeit sind etwa 440 Stellen unbe setzt. Es macht sich bei den Merzten des Zivilstandes vielfach die Neigung bemerkbar, ihr Mreiwilligenjahr nicht als Arzt zu dienen, sondern die Reserveoffizier karriere dafür einzuschlagen, weil der Zivilarzt das «Gefühl hat, daß militärischerseits seine Stellung nicht voll anerkannt wird. Der Mangel an Militärärzten steht in recht krassem Gegensatz zu der Ueberfüllung im Zivilärzteberpf. — DieUnterseeboote gelten jetzt auch bei uns als eine kriegsbrauchbare Waffe, nachdem sie als sol che in England, Frankreich und auch Amerika schon seit Jähr und Tag Verwendung finden. Jahrelang war das Unterseeboot bei uns nur Experiment, und ganz aus dem Stadium der Prüfung und dex Ver suche sind wir auch heute noch nicht heraus, das be weist die Forderung des neuen Marineetats von 15 Millionen, die nicht nur zur Beschaffung weiterer Un terseeboote, sondern auch zur Fortsetzung der Versuch« mit diesen dienen sollen. Derselbe Etat sieht aber auch, und zwar zum ersten Male, die Jndiensthaltungs- gelder für Unterseeboote bei der Hochseeflotte vor, und daraus darf man schließen^ daß auch die deutschen Un terseeboote jetzt kriegsfertig sind. — svie Gladbecker Unter schlagungsäf- säre. Die Kgl. Berginspektion 2 in Gladbeck erklärt die Unterschlagung des Steigers Neuß für einen verein zelten Fall. Von einer Unterschlagung im großen könne keine Rede sein. Oesterreich-Ungarn. — Im S ch n e e st u r m hat der e r ste österrei - ch i s ch e Mi lit är-P a rs e v alb a ll o n seinen ersten Aufstieg gemacht. Mit vier Personen war das Luft schiff bemannt, und trotz der widrigen, Umstände klappte alles vortrefflich. Die Mener Bevölkerung verfolgte die Manöver des Ballons mit lebhaftem In teresse. Frankreich. — Die Fälle grober Indisziplin im. fran zösischen Heere wiederholen, sich immer von neuem In Carcasonne Lourde wurde ein der Mannschaft miß liebiger Offizier auf offener Straße von zwei Sol daten tätlich angegriffen. Die Soldaten setzten ihrer Verhaftung durch Schutzleute größten Widerstand ent gegen. — Gefährlicher LeichtsÜnm Mus Tou lon wird gemeldet: Mehrere Arbeiter waren an Bord des Panzerschiffes ,^Bouvet" mit dem Einladen der Geschosse beschäftigt. Dabei ließen die Arbeiter das Geschoß einer 164 mm Kanone aus einer Höhe von drei Metern in die GranatenkamMer fallen. Nur einem glücklichen Zufall war es zu verdanken, daß das Ge schoß nicht explodierte. Die Arbeiter stoben, entsetzt auseinander und weigerten sich, die Urbeft fortzu setzen. Der Kommandant des „Bouvet" mußte schließ lich das Geschoß ins Meer versenken lassen. Die Unter suchung ergab, daß die Arbeiter sich die Geschosse, an statt sie von Hand zu Hand zu reichen, einander zuge worfen hatten. In Marinerreisen hält man es für möglich, daß die vor Mei Jahvcn erfolgte Explosion auf der „Jena" durch eine ähnliche Unvorsichtigkeit hervorgerufen worden ist. Spanien. — Die Verhandlungen mit den Rifka- bylen verliefen ergebnislos. Das spanisch: Kriegsministerium erklärt, in Melilla sei alles bereit, die Operationen wieder aufzunehmen: diese ständen unmittelbar bevor. Lokale und sächsische Wachrichten. — Eibenstock. Der morgige AdventS-Sonntag, der erste, ist der kupferne Sonntag, weil an ihm der Weihnachts einkauf erst langsam anhebt, genannt. Vielleicht wird eS in diesem Jahre anders, der Winter reckt und streckt sich, und kommt einmal eine Unterbrechung in dem Intermezzo von Eis und Schnee, dann sind die dann herrschenden böigen Winde und Schauer auch keine angenehme Gabe. Der moderne Mensch liebt, im Gegensatz zu dem in der guten alten Zeit, das Einmummeln gerade nicht, aber in solchen Wintern lernt er's wieder. Und da kann denn mit dem Einkäufen von nützlichen und praktischen Weihnachts-Ge schenken nicht stets so lange gewartet werden wie man eigent lich wohl warten möchte. Drum kann der kupferne Sonntag anders sein! — Eibenstock. (Einges.) Gründung des Ski klubs Eibenstock im Ski-Verbände Sachsen, Kreis Westerzgebirge. Am 22. November 1909 fand in Eibenstock im »Hotel Stadt Leipzig' eine Versamm lung zwecks Gründung eines Skiklubs Eibenstock statt. In dieser von etwa 2b Damen und Herren besuchten Versamm lung wurde der »Skiklub Eibenstock" (8. L. L.) gegründet und dessen Angliederung an den Ski-Verband Sachsen, Kreis Westerzgebirge, beschlossen. Zweck des Vereins ist Pflege des Skisportes und Veranstaltung gemeinschaftlicher Skifahrten. In den Vorstand wurden gewählt: Rechtsanwalt vr. jur. Richter, Vorsitzender, Referendar von Malachowski, Schrift führer und stellvertretender Vorsitzender, Kaufmann Fritz Drechsler, Kassierer, Kaufleute Paul Müller und Richard Neumerkel Sportwarte, zugleich stellvertretende Kassierer. Der Jahresbeitrag wurde auf 2,50 M. festgesetzt. Bisher haben sich noch 12 Personen als Mitglieder angemeldet, ein Beweis dafür, daß der Gedanke eines Skiklubs Anklang ge funden hat. Hoffentlich gehen noch recht zahlreiche Anmel dungen, die an ein Vorstandsmitglied schriftlich oder münd lich zu richten sind, ein, damit der 8. L. 8. seinen Bruder vereinen würdig an die Seite treten kann. Skiheil!! : U — Schön hei de, 25. November. Herr Diakonus Böttger, hier, wurde für das Pfarramt Kühnitzsch ge wählt. — Dresden, 25. November. Der I. Verein Dresdner Gast-und Schankwirte beschlossen in einer gestern ab gehaltenen starkbesuchten Mitgliederversammlung infolge der Bierpreiserhöhung und deS geringen Entgegenkommens der Dresdner Brauereien die Begründung einer Einkaufs- g e n o s se n s ch a f t. — Leipzig, 25. November. Wie schon kurz mitgeceilt, wurde dieser Tage der Grundstein zum Empfangsgebäude des im Bau begriffenen großen Leipziger Zentralbahn- bofes gelegt. Die Kapsel, die sin den Grundstein mit ein gemauert wurde, enthält eine Urkunde, in der sich sehr inte ressante Angaben zur Baugeschichte des Bahnhofes finden. Die umfangreichen Tiefbauten haben ganz besonders große Schwierigkeiten verursacht. — Leipzig, 25. November. Mit 80000 Mark G es chäfft's g elp ern flüchtig geworden ist der 27- jährige Bureauvorsteher und Kassierer der hiesigen Ge- neraliagentur einer auswärtigen Versicherungsgesell schaft- Der ungetreue Beamte namens Emil Rießinger hat die Unterschlagung epst in den letzten Monaten verübt. Er dürfte mit dem größten Teil des Geldes in das Ausländ geflüchtet, sein. — Leipzig, 25. November. Zu dem Rauban - fall in der Hospitstlstraße ist noch zu melden, daß die Tat im Hause selbst verübt wurde. Das junge Mäd chen, die Nichte eines Buchbindereibesitzers, wurde, als sie Besorgungen machen wollte, von dem hinter der Kellertür hervorstürzenden. Kerl gepackt. Mit einem Instrument, anscheinend einem Stemmeisen oder Schraubenzieher, brachte er dem vor Schreck der Ohn macht nahen Mädchen daraus einen Stich in die Brust bei und entriß ihr aus der Tasche das Portemonnaie mit 20 Mark Inhalt. Leider ist es dem Strolche gelun gen, zu entkommen. Die Verwundung der Ueberfalle- nen ist glücklicherweise nur eine geringfügige. Das Polizeiamt hat 100 Mark Belohnung, für Ermittelung des Täters ausgesetzt. — Chemnitz, 26. November. Das Schöffengericht verurteilte heute, Freitag, nachmittag den 4l jährigen Fleischer meister Hermann Oskar Schubert, der bis 1. Oktober d. I. in Chemnitz an der Bergstraße eine Fleischerei betrieb, wegen Verkaufs verdorbener Nahrungsmittel zu 500 Mark Geld strafe, eventuell 50 Tagen Gefängnis. — Wurzen. Am Sonnabend hielt sich eine Leipziger Jagdgesellschaft im Jagdhause Bach bei Wurzen auf. Ein Jäger sah seine Flinte nach, die sich entlud. Die Schrot ladung drang dem Kaufmann Laton aus Leipzig in den Un terschenkel. Der Schwerverletzte wurde mittels Automobils nach Leipzig in das Krankenhaus gebracht, wo er am Mon tag verstorben ist. — Dittmannsdorf b. Nossen. Ein Opfer des Schneesturms wurde eine betagte Witwe. Sie hatte sich in den Abendstunden zwischen Steinbach und Neukirchen in der Nähe der Rittergutswaldung verirrt, wo sie früh erfroren aufgefunden wurde. — Falk en stjein, 26. November. In unserer Dtadt wird im kommenden Frühjahr eine Sticker fachschule für 6 Schiffchenmaschinen mit einem Ko- stenaufwaude von 56 300 Mark errichtet. Man will da mit unserer Industrie geschulte leistungsfähige Kräfte zuführen. Für später ist die Errichtung, des Han de l s s ch u lgeb äu de s neben, dieser Schule geplant. Sächsischer Landtag. Dresden, 26. November. Zweite Ka in in e r. Das Haus varhandelft heute über den Antrag, des Ab-g. Bauer (nfats.), die Kammer »volle beschließen- die Kgl. Stantsyegierung zu ersuchen- möglichst bald eine genaue Statistik über die jüngsten Landtagswahlan aüfzunehmen und deren Ergebnis der Ständeverfamm- lung miitzuteilen. Abg. Bauer, begründete seinen An trag unid gab die verschiedenen Gesichtspunkte an, nach denen er die Statistik bearbeitet wissen Wolke. Abg. Dr. Spieß (kons.) erklärte im Namen seiner politischen Freunde sich mit dem Anträge einverstanden und sprach hie. Hoffnung aus, baß dü Statistik recht übersicht lich sein um>d Unwesentliches vermeiden werde. Staats minister Graf Vitzth um von Eckstädt erklärte, daß die Regierung schon vor den Landtpgsivahle.il, am 7. Juli, das Statistische Landesamt aufgefordert habe, als bald nach den. Wahlen eijne genaue Statistik der Wah len auszunehmen. Mit diesen, Arbeiten sei auch so fort begannen »vordem Sobald sie beendet seien- wür den sie nicht nur der Stände Versammlung^ sondern auch dar OMentllichkeit übergeben werden Der Mi nister legte sodann dar- im welcher Richtung sich die Statistik deswegen werde. Abg. Döetel sfreis.) er klärt sich ebenfalls mit dem Anträge einverstanden. Er» gibt verschiedene Wünsche bekannt, in welcher Form er die Statistik ausgebaut wiffen möchte, und stellte zum Schluß den ZusatzantraA die 1. Kammer zum Bei tritt zu diesem Anträge aufzufordern. Präsident Dr. Vogel bemerkt, baß inzwischen ein Zusatzantrag Heft- nev oingegangen sei, der ebenfalls die 1. Kammer zum Beitritt zu dem Beschlußantrage der 2. Kammer eim läbet. Abg. Sinde cmiamn (svz.) erklärt sich mit dem Antrage ünh dem Zusatzantrage einverstanden. Muff die Einwohnerzahl der Bezirke! einzugehen- sei indeß bei der Statistik nicht nötig, dqs werde schon an anderer Stelle geschehen. Nach einem kurzen Schluß worte pes Abg. Bause r wird der erweiterte Antrag einstimmig angenommen. Nächste Sitzung Dienstag, den 30. November» vormittags 10 Uhr. Etatsberatung