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Für das schnelle Erscheinen und die nachbarliche Hilfsbereitschaft der Feuerwehren der Gemeinden Geißmannsdorf, Belmsdorf, Goldbach, Rammenau und Weickersdorf bei dem am 10. Februar dieses Jahres hier stattgefundenen Scheunenbrand an der Kamenzerstraße statten wir denselben hierdurch öffentlich den Dank der hiesigen Stadtgemeinde ab. Bischofswerda, am 11. Februar 1903. Der Stadtrat daselbst. vr. Lange. Sachsen. Se. Majestät der König haben Allergnädtgst geruht, die Versetzung des Oberförsters Sinz vom HinterhermSdorfer auf da- Naunhofer Revier zu genehmigen und den Forstassessor Kurt v. Egidy, seither auf Schmiedeberger Revier, zum Oberförster und Verwalter des HinterhermSdorfer Reviers zu ernennen. Se. Maj. der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Bürgermeister Herrmann in Großenhain die Krone zum Ritterkreuze 1. Klasse vom Albrechts- orden zu verleihen. Se. Maj. der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Polizritnspektor Koch in Dresden das ihm von Sr. Durchlaucht dem Fürsten Neuß j. L. verliehene Ehrenkreuz 4. Kl. annrhme und trage. Dresden, 10. Febr., 8 Uhr 15 Min. vor mittags. Der gestrige Tag verlief ruhig und ohne Störung, auch in der vergangenen Nacht hat Se. König!. Hoheit der Prinz Friedrich Christian, Herzog zu Sachsen, viele Stunden fest geschlafen. Der Kranke nimmt an allen Vorgängen in der Umgebung regen Anteil. Die Temperatur zeigt dieselbe Ermäßigung wie vom gestrigen Morgen. (gez.) vr. Fiedler, (gez.) vr. Unruh. Bischofswerda, 11. Febr. Unsere Ein wohnerschaft wurde gestern Abend kurz vor 7 Uhr durch Feuerlärm in Aufregung versetzt. ES brannten von den an der Kamenzer Straße ge legenen massiven Scheune« drei davon bis auf die Umfassungsmauern nieder. Dieselben gehörten der TtschlermstrS.-Witwe Kunath, Herren Rentner Marschner und NLther. Biele landwirtschaftliche Geräte, Wagen, Getreide, Heu und Stroh, auch Holzvorräte, fielen dem Feuer zum Opfer. Die bald in Funktion tretenden Hydranten der Wasser leitung und die Schlauchleitungen von neun Spritzen schleuderten solche Wassermassen in die gewaltige Glut, daß eine Gefahr für die vielen Nachbar scheunen ausgeschlossen war. Gegen '/,10 Uhr konnte» die Feuerwehren unter Zurücklassung einer Feuerwache wieder von dem vrandplatze abrücken. Die Entstehungsursache ist noch unbekannt. Bon auswärtigen Spritzen waren anwesend: GrißmannS- dm f, BelmSdorf, Goldbach, Rammenau und Weickers dorf. Erstere beiden erhielten die Prämien. — 11. Febr. Das Kaiser-Panorama im Schützrnhause bietet diese Woche in der Tat eine hochinteressante Serie: „Reise durch Belgien*. Eltern möchten namentlich auch bei ihren Kindern den Besuch deS Panorama» anregrn. — Die Erhebung de» Zuschläge» von 2b Proz. zur Staat»-Einkommensteurr auf einen besonderen Termin (im vorigen Jahre am 1b. Juli) hat nicht nur für die Beamten eine ganz bedeutende Arbeit herbeigeführt und auch ganz erhebliche Kosten verursacht, sondern war auch für die Steuerzahler höchst lästig, da der Termin auf einen Zeitpunkt fiel, an dem schon viele in Sommerfrischen oder auf Sommerreisen stch be Die wirtschaftliche Lage der Deutschen Kiautschou-Kolonie. Die schweren ersten Entwickelungsjahre unserer Kolonien bereiten manchem Steuerzahler Verdruß, aber wir dürfen doch auch auf mancherlei gute Fortschritte in unseren Kolonien blicken, und zeigt zumal unsere Kiautschou - Kolonie seit ihrem nun fünfjährigen Bestehen eine schätzenswerte wirtschaft liche Entwickelung. Wie die soeben dem Reichstage zugegangene Denkschrift über Kiautschou nachwetst, find zumal die Hoffnungen auf den Kohlen- und Seidenbau und auf das Wachstum des deutsch, chinesischen Handels in dieser deutschen Kolonie nicht vergeblich gewesen. Der erste Kohlenzug ist kurz nach Schluß des Berichtsjahres in Tsingtau ein getroffen. Die amtliche Denkschrift äußert stch auch in diesem Punkt ihren Grundsätzen gemäß mit großer Vorsicht und behält sich ein eingehendes Urteil über die Qualität der Kohle vor, bis größere praktische Erfahrungen vorliegen werden; bei aller Zurückhaltung in der Beurteilung aber kann sie schon jetzt mit Sicherheit feststellen, daß die Kohle einen größeren Heizwert als die japanische Kohle auch in den besseren Qualitäten besitzt, und daß sie sich der letzteren insbesondere durch geringe Rauchentwickelung überlegen zeigt. Wenn auch die Kohlengewinnung für die wirtschaftliche Entwicke lung det'Kolonie nach wie vor in erster Linie steht, so ist doch mit Freude zu begrüßen, daß auch in anderen Zweigen des gewerblichen und kaufmännischen Lebens stch eine selbständige, rasch ansteigende Ent wickelung zeigt. Bon neuen Unternehmungen größeren Stils aus dem letzten Jahre sind zu er wähnen die Niederlassung einer Seidenindustrte- Gescllschast, die mit dem Bau einer in großem Maßstabe geplanten Spinnerei bereits begonnen hat, und die Schaffung eines Hochs« fischerri- Unternehmens. Ja Tsingtau selbst konnte im Be- richtijahre zum erstenmal ein Dampfboot vom Stapel lausen, das in allen Teilen in der Kolonie hrrgestellt ist. Die HandelSrntwickelung de» letzten Jahre» zeigt einen erfreulichen Aufschwung in der Einfuhr von Waren nicht chinesischen Ursprung'». Die Ein- und Ausfuhr chinesischer Waren ist im Berichtsjahre durch die an der ganzen Küste und auch im Innern Shantung'S ausgetretenen Cholera beeinträchtigt worden. Doch zeigt die Ausfuhr au» dem Innern Über Tsingtau im Strohgeflecht, und Seidenhavdel beträchtlich gestiegene Ziffern. Im deutschen Schutzgebiete selbst ist dank de» Klima'» und der sanitären Einrichtung di« Cholera nicht epidemisch ausgetreten. Auch sonst haben stch die gesundheitlichen Brrhältnisfe der Kolonie erfreulich gestaltet und weisen eine weitere beträchtliche Besserung gegen die Borjahre aus. Insbesondere ist bemerkenswert, daß die srührr hauptsächlich ge fürchtet.« Krankheit, Darmtyphu», mit Ausnahme der nachweisbar auf Einschleppung von außerhalb > zurückzusührenden Erkrankungen im letzten Jahre tn Tsingtau selbst in keinem Falle entstanden ist. Aer sächsische Fr Hier, Bezirksanzeiger für Bischofswerda, Stolpe« a«d Umgegend. BmlSvlatt da Sßl. AwtS-lmMmmscheft, da Sgl. Schulinspatiim u. «S Sgl. HmMollamtes zu Bm-eu, sowie des Sgl. AwtSgaichtS und des Stadiums zu vtschosSwadii. fanden. Da der Landtag den Zuschlag auch sür I 1903 beschlossen hat, beabsichtigt deshalb da» I Finanzministerium, die Erhebung de» Zuschlages I in diesem Jahre mit den beiden gewöhnlichen Terminen (30. April und 30. September) zu ver- binden und zwar in der Weise, daß am ersten Termine 13, am zweiten aber 12 Proz. zu dem Normal-Steuerbetrag zugeschlagrn werden sollen. ES ist von Wichtigkeit, hieraus hinzuweisrn, damit beim Empfange der neuen Struerzrttrl die Empfänger nicht tn den Irrtum geraten, übermäßig hoch etngeschätzt zu sein. — Die Einziehung der Taler geht noch weiter, al» bisher berichtet wurde. Die Taler älterer Jahrgänge, d. h. die bis einschließ lich 1856 geprägten, welche etwa» größer sind als die nach 1856 geprägten VeretnStaler, werden bereits seit Jahren ausgesondert und in bestimmten, vom Reichsschatzamte festgesetzten Raten den Münzstätten zwecks Umprägung in Fünf-, Zwri- und Einmarkstücke zugeführt. Binnen Jahresfrist dürften die Vorräte von dieser Münzgattung bet der Reichsbank erschöpft sein. Es soll nun auch mit den BereinStalern aufgeräumt werden, und demgemäß lautet eine Verfügung deS Reichsbank. direktoriumS an sämtliche ihm unterstellte Dienst- stellen im Reiche, wonach vom 2. Januar 1903 ab Talerstücke nicht wieder verausgabt werden. DaS betrifft demnach alle Taler ohne Ausnahme, und nach den seither gemachten Erfahrungen kann angenommen werden, daß nach Verlauf von zwei btS drei Monaten die zur Zett noch umlaufenden Talrrstücke in der Hauptsache bet der Reichsbank eingelagrrt sein werden. ES dürfte dann binnen etwa Jahresfrist vom VundeStat der Endtermin festgesetzt werden, bis zu welchem die Taler noch als Zahlungsmittel anzusehen sind. So beliebt die Taler in vielen Schichten der Bevölkerung auch sind, so wünschenswert ist eS andererseits, daß mit dem Ausscheiden der Taler die Reinheit der deutschen Münzwährung vollständig erreicht wird. — Nach einer Mitteilung des „Vaterland* dürfte der neue Personentarif der sächsischen Staatsbahnrn nicht vor dem 1. Januar 1904 tn Kraft treten. — Seit kurzem hat die Postverwaltung ein neue» Kleidungsstück sür ihre Briefträger herauSgrgrben, eine lange und weite Pelerine tn schwarzdlauem Tuch mit orange Paspel am Krage». Die Pelerine wird vorläufig nur tn Berlin den Beamten zum Probrtragen überwiesen. Bisher waren die Beamten mit dem neuen Uniformstück sehr zufrieden. — Gottesdienste in wendischer Sprache sollen für die in Dresden und Umgebung lebenden protestantischen Wenden an folgenden 4 Sonntagen d«S. Sh»: 22. Mär, (Lätare), 14. Juni (1. nach Trio.), 20. Sept. (15. n. Trtn.) und S. Dez. (2. Advent) — stet» von vormittag» »/»12 Uhr an — tu der Kreuzktrchr tn Drr»drn abgehalten werden. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, Lieastags, DrnnerstagS und Sonnabends, und kostest einschließlich der Sonnabends erscheinenden „belle tristische« Vellage" vierteljährlich Mark 1 L0 Pf. Nummer der Zeitungspreisliste Sü»7. Serufprechstette «r »D Bestellungen werden bei allen Postanstalten deS deutschen Reiches, sür Bischofswerda und Umgegend bei unseren Zeitungsboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. Giebeauudfiiufzigster Jahrgang. Mtserate, welche in diesem Blatte die weiteste Berbrettung finden, werden bi» Montag, Mittwoch mü> Freitag früh v Uhr angenommen und kostet die viergespaltene CorpuSzeile >0 Pfg., unter „Eingesandts Pf. Geringster Jnseratrnbekag 30 Pf. - Einzelne Nummer 10 Pf. Auf dem die Firma Johann Gottlieb Lehmann in Niederneukirch betreffenden Blatt 14 daß die Firma erloschen ist. Bischofswerda, am 7. Februar 1903. Königliches Amtsgerich des Handelsregister» ist heute eingetragen worden, t. Id «i» Ir