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Ams- M Ajizeigeblatt für de« Sezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung LSI» Abonnement viertelj. 1 M. 50 Pf. einschließl. de» .Illuftr. UnterhaltungSbl/ u. der Humor. Beilage .Seifen blasen"' in der Expedition, bei unseren Boten, sowie bei allen Reichspostanstalten. Lelrgr.-Adreste: Amtsblatt. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den fol- gendenTag JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespalten« Zeile 30 Pf. Fernsprecher Ur. Li- Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - ^.1. — 57. Jahrgang. - - —— Douncrstag, dm 17. März Unter. Bezugnahme auf die Verordnung vom 10 Januar 1905 wird hiermit bekannt gegeben, daß der Königlich preußische Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal angelegenheiten durch Erlasse vom 16. November vorigen Jahres und vom 20. Januar laufenden Jahres die Preise für da- im Königlichen Institut für experimentelle Therapie geprüfte hochwertige (LOS fache) Diphtherieheiiserum wie folgt festgesetzt hat Die Preise des SerumS, einschließlich Verpackung betragen für 6 eem mit 3000 Einheiten 6 M. 50, . 8 . . 4000 . 8 , 65, „ 12 . , 6000 . 12 . 85, . 16 . . 8000 . 17 . 05. Beim Verkauf in Apotheken sind zu fordern: für Füllungen mit 3000 Einheiten 7 M. 75, . . . 4000 . io . —, . . . 6000 , 14 . 50, . . . 8000 . 19 „ —. Hierzu wird noch bemerkt, daß für die Umhüllungen oder Etiketten für Füllungen mit 3000 — 3999 Jmmunisterungseinheiten blaue Farbe, „ 4000—5999 Einheiten weiße Farbe mit gelbem Querstreifen „ 6000—7999 Einheiten weiße Farbe mit grünem Querstrelfen und „ 8000 und mehr Einheiten weiße Farbe mit rotem Querstreifen zu wählen ist. Dresden, den 8. März 19 tO. Ministerium des Innern. Sonntagsruhe der Apotheken betreffend. Das Ministerium des Innern will versuchsweise und unter dem Vorbehalt des jeder- zeitigen Widerrufs genehmigen, daß in Orten mit mehreren, nicht weit von einander ent- fernren Apotheken diese Apotheken abwechselnd in der Nacht, die auf einen Sonn- oder Feiertag folgt, geschloffen werden dürfen. Die in Frage kommenden Medizinalbehörden — in den Städten mit revidierter Städte ordnung die Stadlräte, im übrigen die Amtshauptmannschaften — haben darüber zu befinden, ob die Apotheken nahe genug liegen, um diffe Schließung unbedenklich erscheinen zu lassen, und haben anzuordnen, wie das Publikum darüber, welche Apotheke geöffnet ist, auf mög lichst augenfällige Weise in Kenntnis zu setzen ist Dresden, den 9. März I9lO. Ministerium des Innern. In dem Konkursverfahren über daS Vermögen des Kohlenhändlers «ustnv »«InNarck in H«nd-Hübel wird auf Antrag des Konkursverwalters eine Gläubigerversammlung zur Beschlußfassung darüber, ob ein Anfechtungsprozeß — Objekt 4000 M. — erhoben werden soll oder nicht, auf den 8. April 1910, vorm. 10 Mhr vor das unterzeichnete Konkursgerichr berufen. Königliches Amtsgericht Eidenstoä. am l4. März 1910. Im Güterrechts-Register ist heute auf Blatt 3l eingetragen worden, daß zwischem de» Kaufmann Sti-nn-r und seiner Ehefrau Sksrtai»»« 8trnnL, »er», gew. geb. beide in Eibenstock, durch Vertrag vom 10. März 1910 dte Verwaltung und Nutznießung am Vermögen der Ehefrau ausgeschlossen ist. Eibenstock, den 12. März 1910. Königliches Amtsgericht. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Bäckers ISrorln lklvlinrck in Hund-Hübel wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufge hoben. Eibenstock, den 14. März 1910. König! i ches Amtsgericht. Im Handels-Register ist eingetragen worden: — am 15. März 1910 auf Blatt 313 für den Stadtbezirk — die Firma L » nulr in Eibenstock. Als Gesellschafter. LLsrlanns verehrt. Sbruns verw. gew. Sotrudsrb, get. Sosds, FodunLss Artdur I'unk, beide in KivenstoL Die Gesellschaft ist am 1. März 1910 errichtet worden. Geschäftszweig: Stickereifabrikation. Eibenstock, den 16. März 1910. Königliches Amtsgericht. Die Nr«. 6 und 94 deS l Nachtrag- znr Schankstättenverbotslist« find zu streiche«. Nr. 72 wird hiermit wieder in Gültigkeit gesetzt. Stadtrat Eibenstock, den 16. März 1910. Donnerstag, den 17. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr soll in Drechsler'- Gasthof zu Wilventhöl eine daselbst eingestellte Nähmaschine an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, den 15. März 1910. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Die Rcichsversicherungsordnung. Die neue, schon vor Monaten der öffentlichen Kritik unterbreitete Reichsversicherungsordnung wird nün- mehr endlich in den nächsten Tagen dem Reichstage zu- gohen. Me schwierig die Materie ist, geht schon da raus hervor, daß der Bundesrat nicht weniger wie 11 Monate zur Durchberatung brauchte, nachdem der erste Entwurf im April vorigen Jahres veröffentlicht worden war. Von der großen, grundlegenden Reform unserer sogenannten Versicherungsordnung ist man be kanntlich abgekommen, weil sich hierbei riesenhafte Schwierigkeiten türmten, man muß sich darauf beschrän ken, Vereinfachungen einzuführen, die in der Haupt sache die Verwaltung betreffen. Verschiedene der ge planten Aenderungen stießen aber sofort bei ihrem Bekanntwerden auf Widerstand der beteiligten Kreise, und der Bundesrat hat diesen mehrfach geäußerten Be denken nunmehr Rechnung zu tragen gesucht. Der Ge samtentwurf faßt dir sieben bestehenden Arbeiterver- jicherungsgesetze zu einem Gesetze zusammen, wobei die neue Hinterbliebenenversicherung der Invalidenversi cherung ungegliedert worden ist. Neu ist auch die frei willige Versicherung für Handwerker, Landwirte, selbst ständige Gewerbetreibende rc. Don weiterer Bedeutung ist ferner die Ausdehnung der Krankenversicherung auf die land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter sowie Dienst boten und Heimarbeiter. Eingeteilt ist der Entwurf in 6 Bücher, von denen das 1., 5. und 6. die allgemeinen Vorschriften und die Organisationsbestimmungen für alle Versicherungszweige betreffen, während die übri gen Bücher die einzelnen Versicherungszweige beh-an- deln. Die gemeinsame Organisation für alle Dersi- cherungszweige, welche im ersten Entwurf vorgesehen war, hat keinerlei Aenderung erfahren. Es sollen al so, wie erinnerlich, Bersicherungsämter eingerichtet wer den, mit dem Oberversicherungs- und dem Reichsver sicherungsamt als Höhere Instanzen. Die Versiche rungsämter, welche gleichzeitig als Schiedsgericht bei Streitigkeiten dienen und deren Zähl sich auf 800 belaufen soll, sollen eine paritätische Zusammensetzung aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern erhalten, wäh rend als Vorsitzender ein juristischer Beamter gedacht ist. Die Unkosten werden vom Staat und Versicherten zu gleichen Teilen getragen. Für dir Invalidenversiche rung ist von Bedeutung die Erhöhung der Beiträge um nicht weniger als 25 Prozent. Für die angegliederte Hinterbliebenenversicherung sind Zuschüsse des Reiches von 50 Mark für jede Witwe und von 25 Mk. zu jeder Waisenrente vorgesehen; diese Zuschüsse des Reiches sollen bekanntlich aus den Erträgen der Getreide- und Viehzölle gedeckt werden. Bei der Krankenversicherung soll mit der Unzahl kleinerer Bersicherungsämter auf geräumt werden, indem man kleinere Kassen vereinigt. Von Wichtigkeit ist hierbei die anderweitige Verteilung der Beitragsleistungen, indem nunmehr Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen herangezogen wer den, während bisher der Arbeitgeber nur ein Drittel und der Arbeitnehmer 2 Drittel zu zahlen hatte. Der Vorstand der Krankenkassen soll zu gleichen Teilen aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern besetzt werden Bringt die neue Ordnung der Dinge auch, wie gesagt, keine grundlegende Reform, so bedeutet sie doch immerhin einen gewissen Fortschritt, und wenn auch manche Be stimmungen auf den Widerstand von interessierter Seite stoßen mögen, so läßt sich doch nicht leugnen, daß man che Unzulänglichkeiten und unangenehme Begleiterschei nungen, die sich im Laufe der Zeit herausgestellt ha ben, nunmehr erfreulicherweise beseitigt werden sollen. Tagesgefchichte. Deutschland. — Der alte Haeseler. Generalfeldmarschall Graf Haeseler, ist unter die Schriftsteller gegangen; er wird in drei Bänden seine Erinnerungen im Stabe des Prinzen Friedrich Karl herausgeben. — Der Gouverneur von De utsch-Süd west afrika von Schuckmann wird in den näch sten Wochen vermutlich noch nicht in Berlin eintreffen Der Gouverneur hat sich vielmehr zur Wiederherstellung seiner schwer angegriffenen Gesundheit unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Deutsch-Südwestafrika auf längere Zeit an die Riviera begeben. — Die Aufhebung der Generalmuste rung Lei der Rekrutenaushebung wird von den Mi nisterien des Krieges und des Innern in Preußen in Erwägung gezogen. Der Wegfall der Generalmuste rung, die ein Obergutachten über die Tauglichkeit der Ausgehobenen abzugeben und ihre Verteilung zu ver fügen hat, würde im Ersatzgeschäft keine große Störung verursachen, dagegen würden jährlich einige Millionen gespart werden. Neues von Frau Gräfin Wedel. Die „Tägliche Rundschau" schreibt: Am nächsten Freitag findet unter dem Protektorat der Gemahlin des Statt- yalters, Frau Gräfin Wedel in Straßburg, eine Wohl tätigkeitsvorstellung statt. Mitglieder des Straßbur ger Stadttheaters und der Pariser Oper werden zu gunsten der Ueberschwemmten an der Seine und — im Elsaß zwei Akte aus dem „Tannhäuser" und an deres aufführen. Uns will scheinen, daß die Frau Gräfin besser beraten gewesen wäre, wenn sie sich nach den unliebsamen Zwischenfällen der letzten Zeit auf eine Wohltätigkeitsvorstellung lediglich zugunsten der Elsässer und ohne Mitwirkung der Pariser Oper be schränkt hätte. (Sehr richtig! D. Red.) Oesterreich-Ungarn. Luegers Nachfolger. Die Korrespondenz „Austria" meldet: Di? Vertrauensmännerversamm lung der christlich-sozialen Partei beschloß auf Antrag Dr. Geßmanns, in der am heutigen Mittwoch statt findenden Parteiversammlung den Prinzen Liechten stein zum Parteiches zu proklamieren. In der Bür germeisterfrage endete die Konferenz mit dem Beschlüs se, daß der gegenwärtige Vizebürgermeister Porzev Bürgermeister werde und Handelsminister Weiskirch ner nach Ablauf von mindestens zwei Jahren ihm folgen solle Weiskirchner erklärte, er habe Verbindlichkeiten der Krone, dem Kabinett sowie dem Reichsratsklub ge genüber zu erfüllen; er habe nie erklärt, daß er die Bürgermeisterwürde ablehne. Wenn die Partei und der Bürgerklub ihn des Bürgermeisteramtes für wür dig hielten, bitte er, ihn für die Zukunft in Aussicht zu nehmen, für die Zwischenzeit aber einen Mann zu wählen, der die Geschäfte im Sinne Luegers ungeschmä lert fortführen könne. Vizebüvgermeister Porzev er klärte, er sei bereit, einem etwaigen Rufe des Bür gerklubs zu folgen. Wien, 15. März. Ueber den Aufenthalt des Königs von Sechsen in Brioni wird gemeldet: In der Begleitung des Königs, der am 12. d. M. in Brioni eintraf und von dem Besitzer der Insel und des- ssp Söhnen empfangen wurde, befanden sich Schiffska pitän Graf Lanjus, der dem König vpn Sachsen vor« Kaiser Franz Josef zugeteilt ist, ferner die Suite de»