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Mts- MS Ailzeigeblatt viertelj. 1 M. 25 Pf. einschließl. der »Illustr. UnterhaltungSbl.' u. der Humor. Beilage .Seifen« blasen* in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lrltgr.-Adrrffr: Amtsblatt. für den stehrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen HLrngebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock 5K. Jahrgang. -n—--— Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnserti onSpreiS: d e kleinspaltige Zeile l2 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fcrnsprcchrr Nr 216. 4? 4t Dienstag, den 6. April t»or» Diphtherie-Sernm mit den Kontrollnummern 179 (geschrieben: einhundertneunundstebzig), 180 < . einhundertundachtzig), 183 ( „ einhundertdreiundachtzig), 185 bi- 189 (geschrieben: einhundertfünfundachlzig bi- einhunderlneunundachlzig) und 191 (geschrieben: einhunderteinundneunzig) aus der Merckschen Fabrik in Darmstadt ist wegen Abschwächung zur Einziehung bestimmt worden. Dresden, den 30. März 1909. Ministerium des Innern. Das im Grundbuchs für Unterftützengrü« Blatt 1 auf den Namen «»tllol» »'nen, eingetragene Grundstück soll am 22. Mai 1909, vormittags 11 Mr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 7,. Ar groß und auf 198c> M. lO Pf. geschätzt. ES besteht aus einem Wohngebäude mit Schuppenanbau und Feld — Nr. 59 des Brand- katasters — und liegt an der alten Straße von Ober- nach Unterstützengrün; die Brand versicherungssumme beträgt 2540 M. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 24. Februar 1909 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen falls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegen standes tritt. Eibenstock, den 30. März 1909. Königliches Amtsgericht. Im Handels Register ist eingetragen worden: auf Blatt 275 — Landbezirk —: das Erlöschen der Firma in SchönheiVe, auf Blatt 220 — Stadtbezirk -: das Ausscheiden des Kaufmann- Lrmnt VIiv»«I<»r Llazrer aus der offenen Handelsgesellschaft in Eibenstock. Eibenstock, den 2. April 1909. Königliches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns llllusa Konfektion-- unv Mannfaktnrwarengeschäft in Eibenstock, Inhabers der Firma daselbst, wird zur Beschlußfassung darüber, ob das Warenlager freihändig verkauft oder nach öffentlicher Ausschreibung meistbietend veräußert werden soll, eine iSlä«- bigerverfammlung auf den 10. April 1909, vormittags 7-9 Ayr berufen. Eibenstock, am 2. April 1909. Königliches Amtsgericht. Einige Wiesengrnndstücke im Rehmergrunde sind zu verpachten. Angebote werden bis zum 15. ds-. M1-. in der Ratskanzlei entgegengenommen. Ttadtrat Eibenstock, den 3. April 1909. Hesse. M. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und Ergänzungssteuereinschätzung den Beitragspflichtigen bekannt gemacht worden sind, werden in Gemäßheit der Bestimmungen in tz 46 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 bez. 8 28 des Ergänzungssteuer gesetzes vom 2. Juli 1902 alle Personen, welche hier ihre Sleuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, aufgefordert, wegen Mit teilung des Einschätzungsergebnisses sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme zu melden. Carlsfc 1 d, am 2. April 1909. Der Gemeindcvorst and. Bauernfeind. Tagesgeschichte. Deutschland. Unser Kaiser hörte am Sonnabend die Vorträge des Kriegsministers v. Einem, des Staatssekretärs von Tirpitz nnd des Chefs des Ma rine Kabinetts. Sonntag empfing der Kaiser in Pots dam die chinesische Sondermission. Die Reise des Kaiserpaares nach Venedig und Korfu ist definitiv auf den dritten Osterfeiertag festgesetzt worden. Der Auf enthalt auf der griechischen Insel währt aber nur zwei Wochen. Da um dieselbe Zeit das englische Königspaar Malta besucht, und das Kaiserpaar über Messina heim kehren whll, ist eine Begegnung in den sizilianischen Gewässern nicht unmöglich. Der Bund es rat erteilte dem Gesetzentwurf, betreffend die zollfreie Verwendung von Gerste, seine Zustimmung. Angenommen wurde die Vorlage wegen der Aendernng bei den Ausführungsbestimmungen zum Gesetze, betreffend die Statistik des Warenverkehrs mit dem Auslande. Miit der Ueberweisung des Entwurfs einer Reichsversicherungsordnung und des Abkommens zwischen dem Deutschen Reiche und den Vereinigten Staaten Amerikas, betreffend den gegenseitigen gewerb lichen Rechtsschutz, an die zuständigen Ausschüsse, er klärte sich die Versammlung einverstanden. Ueber die Verzögerung der Finanzre- form in der Steuer Kommission des Reichstages führt die „Nordd. Allg, Ztg." lebhafte Klage. Das Blatt schreibt u. a.: Die erste Lesung der Finanzreform im Reichstage schloß am 20. November v. I. Am 24. November trat die Kommission, die 32. nach der Zabl, zusammen. Schon schreiben wir Anfang April und es »st, abgesehen von der Festsetzung des Bedarfs auf 500 Millionen und der grundsätzlichen Einigung über die Brausteuer, kaum ein positives Resultat erreicht. In derselben Zeit haben die Budgetkommission und der Reichstag den ganzen Etat erledigt. Wichtige Gesetze, wie das Wein- und Automobilgesetz, sind verabschiedet. Das Arbeitskammergesetz nnd die Gewerbeordnungs- Novelle, sowie das Bankgesetz sind wenigstens in der Kommission erledigt. Dagegen ist die Hoffnung, die wichtigste und dringendste Aufgabe, die Sanierung der deutschen Finanzen, werde bis Ostern wenigstens die erste Lesung in der Kommission passieren, zu schänden geworden. Diese hat vielmehr 3 Tage vor Schluß des Plenums bei 8 23 der neuen Branntweinsteuervorlage die Beratung abgebrochen und sich bis zum 21. April vertagt. Sie hat bis jetzt 41 Sitzungen abgehalten, während ihr 80- 90 Arbeitstage zur Verfügung ge standen hätten, und während das Plenum nicht weniger als 70 Sitzungen abgehalten hat. Die vorstehende kleine Blütenlese des Regierungsorgans ist der Text zu der Melodie, die Fürst Bülow im Reichstage anstimmtc, als er den Abgeordneten wegen ihrer Behandlung der Reichsfinanzreform unter dem Widerspruch des Hauses die Worte zurief: „Ihr seid allzumal Sünder!" Der sparsame Reichstag. Der Reichs tag hat bei der Etatsberatung in diesem Jahre unge wöhnlich hohe Abstriche gemacht, insgesamt wurden 15 395 155 Mark gestrichen, und zwar rund 10 Millionen Mark im Etat für das Reichsheer, 5 Millionen Mari im Postetat, der Rest verteilt sich auf die übrigen Etats. Statt 2 865 409018 Mk. wurden nur 2850 013 863 Mk. bewilligt. An Resolutionen wurden im ganzen 45 an genommen, davon zum Etat für das Reichsamt des Innern 16, zum Postetat 6. Am Geburtstage des Fürsten Bismarck wurde das Denkmal des Altreichskanzlers vor dem Reichstagsgebäude mit Lorbeerkränzen geschmückt, de ren seidene Schleifen folgende Inschriften aufwiesen: 1. Ihrem ehemaligen Kameraden das Kürassier-Regi ment von Seydlitz, Magdeburg, 2. Das Offizier Korps des Regiments von Seydlitz, 3. Der Berliner Bis marck-Ausschuß dem Schöpfer des Reiches, 4. Dem großen Kanzler der Deutsche Ostmarken Verein, 5. Ka meradschaftliche Bereinigung „Fürst Otto v. Bismarck", 6. Unserem Bismarck der Verein Bismarck Westend, 7. Dem Einiger des Vaterlandes Bismarck Verein, 8. Treue um Treue — Unserem Bismarck Der Vater ländische Frauenverein. Linienschiffs-Besatz nn gen. Die Stei gerung der Größe der Linienschiffe, die Vermehrung der Geschütze und die Erweiterung der Maschinen«» ' lagen nötigen zu einer fortgesetzten Erhöhung des Be satzungsetats. Wie groß die Inanspruchnahme des Per sonals ist, beweisen am besten die nachfolgenden An gaben: tic Ueber die neuesten, zurzeit noch auf dem Stapel genden Linienschiffe, die „Ersatz Siegfried"-Klasse, sind genaue Angaben noch nicht gemacht morden. Da sie aoer die „Nassau"-Klasse an Größe und Fahrgeschwin digkeit erheblich übertreffen sollen, wird man mit einer Klasse: Größe: Besatzung: „Baden" 7400 Tonnen -130 Man» „Brandenburg" 10000 „ öw „ .Kaiser" 11150 „ "SN „ „Wittelsbach" 11900 „ 6-iO „ „Braunschweig" 13200 „ «jftl „ „Deutschland" 13200 „ 729 „ „Nassau' 18000 „ 890 ,, weiteren Personalvermehrung von etwa 100 Mann rech nen können. Wir würden uns also einer Besatzung von 1000 Mann stark nähern. Der vor 40 Jahren erbaute, jetzt als Kascrnenschiff für Schiffsjungen eingerichtete „König Wilhelm" hatte bei einem Deplacement von 9750 Tonnen eine Besatzung von 732 Mann, also fast genau so viel wie die um 3450 Tonnen größeren Schiffe der „Deutschland"-Klasse und die neuesten Linienschiffs bauten, die doppelt so groß sind als der alte „König Wilhelm", erhalten nur eine um 228 Mann stärkere Besatzung. Der Mannschaftszuwachs steigt also nicht zur Deplacementserhöhung im gleichen Verhältnis. Rechnet man auf ein Linienschiff der Zukunft rund KM' Mann Besatzung, so erfordert ein Doppelgeschwader eine Mannschaftsstärke von 16 000 Mann. Neuregelung des Wetterdienstes. Zwischen der deutschen Seewarte in Hamburg, dem Meteorologischen Institut in London und der Marconi Gesellschaft ist nunmehr ein Abkommen über die Lie ferung von Wetterberichten vom Atlantischen Ozean durch drahtlose Telegraphie zur Ve rbesser u n g von Wettervoraussagen getroffen worden D e u t s ch e O f f iz i e r c a 1 s B i l d n e r ch i n e fisch er Kadetten . Für die chinesischen Kadetten sind, wie die „Hup." von militärischer Seite erfährt, deutsche Offiziere als Erzieher eingestellt worden Be sonders im Turn und Reitwesen, das jetzt in China mehr als früher gepflegt werden soll, da man allmählich seine Bedeutung für den Geist im Offizierkorps einzu sehen beginnt, sind die deutschen Offiziere für die Chi nesen stets ein Vorbild gewesen. Während früher nur eine Stunde täglich dem Reiten und eine Stunde dem Turnen gewidmet wurde, ist jetzt die Zeit verdoppelt worden. Die chinesischen Kadetten müssen jetzt auch ausgcbrcitetere Sprachstudien treiben, die sich ganz besonders aus Russisch, Englisch und Deutsch beziehen Die deutschen Offiziere werden also nicht nur eine völlig nach deutschem Muster getroffene Einrichtung vorfinden, sondern auch Gelegenheit haben, mit ihren Zöglingen Deutsch zu sprechen. M ü n chcn , 2. April. Nach der Rückkehr in die Residenz vom Landungsplätze des Reichsluftschiffes hat der Prinzregent an den Kaiser folgendes Tele gramm gesandt: „Soeben ist das Reichsluftschiff mit dem Grafen Zeppelin nnd unter Führung des Majors Sperling naa; glatter Landung und cinstündigem Au- entyalt in München unter begeistertem Jubel der Be völkerung zur Heimfahrt nach dem Bodensee wieder in die Lüfte gestiegen. Die mit zäher Energie betätigte Durchführung der gestern unter so ungünstigen Verhält nissen begonnenen Fahrt erregte allgemeine, ungeteilte Bewunderung und ist ein glänzendes Zeugnis für die Leistungsfähigkeit dieses neuesten Werkes genialer Schaffenskraft". Die „Korrespondenz Hoffmann" meldet: Au> das Telegramm des Prinzregenten an den Kaiser anläßlich der Münchener Landung des „Zeppelin I" antwortete der Kaiser mit folgender De