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für den Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung NSonuemtu! viertelj. 1 M. 25 Pf. einschließl. der .Jllustr. UnterhaltungSbl.' «. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lriegr.-Adresse: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannedohn in Eibenstock. 5k. Aa-rgaug. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: de kleinspaltige Zeile 12 Pf. Iw amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Ur. 2lä. s». Dienstag, den 23. Frbruar In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Materialwarenyändlecin ITuIiI» Lmltl» verw. geb. «tppnvli in Reuhetde wird infolge eines von der Gemein ¬ schuldnerin gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichstermin auf den 3. März 1909, vormittags 10 Mr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt. Der Vergleichsoorschlag ist auf der Gerichtsschreiberei des Konkursgerichls zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Eibenstock, den 18. Februar 1909. Königliches Amtsgericht. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Bürstenfabrikationsgeschäftsinhaberin ^nn» verw. Ikoamrl«« geb. in Schönheide, Inh. der Firma «u»t«v daselbst, wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Eibenstock, den 19. Februar 1909. Königliches Amtsgericht. Bcbauungszeuguisse. Von dem Königlichen Ministerium des Innern ist nach einer mit dem Königlichen Ministerium der Justiz getroffenen Vereinbarung wegen der Ausstellung sogenannter B<- baunugSzeugnifte, die den Grundbuchämtern als Unterlage zur Eintragung der Brand katasternummern in das Grundbuch dienen sollen, folgendes Verfahren angeordnet worden: Bei Neubaute« haben die Bauwerber, wenn sie Realkredit in Anspruch nehmen oder bei Stellung des Antrags auf Verlautbarung der Brandkatasternummmcr ihres Gebäudes im Grundbuche Weiterungen vermeiden wollen, nicht nur in dem Lage plane, der nach Z 149 Absatz 1 des allgemeinen Baugesetzes der Bauanzeige beizu fügen ist, das Flurstück auf dem der Bau errichtet werden soll, genau zu bezeichnen, sondern auch den Lageplan selbst tunlichst von einem verpflichteten Feldmesser aus amtlicher Grundlage Herstellen zu lassen, dann aber sofort bei Einreichung des Baugesuchs die Einleitung des vorgeschriebenen Verfahrens bei der Baupolizeibehörde zu beantragen und sich zur Tragung der entstehenden besonderen Kosten zu verpflichten. Ist ein solcher Antrag gestellt, so hat sich die Baupolizeibehörde, nachdem das Gebäude vollendet und zur Katastration angemeldet worden ist, zunächst mit der Königlichen Brandverstcherungsinspektion und einem verpflichteten Feldmesser und zwar, wenn der Lageplan selbst von einem solchen hergestellt worden ist, mit diesem, andernfalls mit einem von der Baupolizeibehörde nach ihrem Ermessen zu be stimmenden, inS Vernehmen zu setzen und von der genannten Inspektion die Brand katasternummer, die das Gebäude erhalten hat, angeben und von dem Geometer ein Zeugnis ausstellen zu lassen, in dem der Feldmesser zu bezeugen hat, daß der genehmigte Bau tatsächlich aus dem Flurstücke errichtet worden ist, das in dem mit dem Baugesuche eingereichten Lageplane als Ort der Errichtung bezeichnet gewesen ist, sowie daß das Zeugnis unter Benutzung amtlicher Unterlagen und auf Grund persönlich ausgeführrer örtlicher Messung ausgestellt worden ist. Erst nach Erfüllung dieser Voraussetzungen kann das erbetene Bebauungs zeugnis erteilt werden. Bei schon katastrierten Gebäuden hingegen wird dem Eigentümer ein Bebauungszeugnis auf seinen Antrag dann ausgestellt werden, wenn er einen, von einem verpflichteten Feldmesser angefertigten Lageplan und ein Zeugnis des Feld messers, wie es bei Neubauten vorgeschrieben ist, bei der Baupolizeibehörde eingereicht haben wird. Stadtrat Eibenstock, den 18. Februar 1909. Hesse. M. Druckstücke von den neuen Polizeivorschriften für Verkaufsstellen von Nahrungs und Genußmitteln können in der Polizeiregistratur entnommen werden. In einigen Tagen wird die erste Besichtigung vorgenommen. Stadtrat Eibenstock, am 20. Februar 1909. Hesse. L. Holzverskigcraug. Schönhcider Staatsforstrcvicr. I» dcr Restauration „zum Rathaus" in Tchönheide Donnerstag, den 25. Februar 1909, von vorm. 9 Uhr an 1332 weiche Stämme, 11—19 em stark, . »s 102 20—32 6290 ,, Akölrer, 7-15 1883 16-22 l 3,»u. 4 „ 1638 23-54 1202 Dervstangen, 8u.9 7—13 1758 10-15 14170 ,, Hkelsstangen, 3-5 3-8 970 6 u. 7 10 rm fichtene Anhknüppek, lang, 'i / in den Abt. 39, 40, 50 „ I bis 52, 63 und 64 (Kahl- V schlüge), 1, 4-8, 11, 20, / 21, 42, 44, 55, 56, 60 bis ' t 62, 66, 69, 76, 81, 86 u. 1 87 (Durchforstungen), 272 381 399 765 Freitag, den 26. Februar 1909, von vorm. 9 Uhr an I-M weiche Mrennscheite und Arennknüppel,, j„ den Abt. 39, 40, 50-52, 63 u. 64 " " Zehe, (Kahlschläge), 5, 7, 8, 11, 20, 21, 42, ' " StreureiKa s 44, 76, 81, 86 u. 87 (Durchforstungen). Besondere Verzeichnisse dieser Hölzer werden auf Verlangen von der unterzeichneten Revierverwaltung abgegeben. Schönheide und Eibenstock, am 19. Februar 1909. König!. Forstrevierverwaltung. König!. Aorstrentamt. Tagesgc schichte. — Deutschland. Der Kaiser wird am Diens tag zur Rekruten-Vereidigung nach Wilhelmshaven fah ren und bei günstigem Wetter Helgoland besuchen und über Bremen nach Berlin heimkehren. — Der Stadt rat von Messina hat dem Kaiser seinen Dank für alle zu Teil gewordene Unterstützung ausgesprochen. — Der deutsche Kronprinz nimmt jede Ge legenheit wahr, sich für seinen dereinstigen Herrscher beruf vorzuhereiten. Nachdem er sich in den preußi schen Ministerien des Innern und der Finanzen gründ lich umgesehen, arbeitet der Thronfolger zur Zeit im Reichsmarineamt. Da es für den nachmaligen Kaiser von besonderem Werte ist, einen genauen Ueberblick über das Ganze zu gewinnen, so hat sich der Kron prinz nicht an eine einzelne Arbeitsstelle gebunden, sondern läßt sich in die verschiedenen Departements und selbständigen Abteilungen einführen. In der Zen tralabteilung, in der alle Fäden der obersten Marine behörde zusammenlaufen, wurde ihm daher laut „Köln. Ztg". zunächst ein Ueberblick über die weitverzweigte Tätigkeit der gesamten Marine-Verwaltung gegeben. Der Entwurf betreffend Erhebung von Schis fiahrtsabgaben auf den natürli chen Wasserstraßen, der nunmehr auch dem Bun desrat zugegangen ist, will nicht nur, wie der „Tag" hört, im Wege der Reichsgesetzgebung eine Auslegung des Artikels 54 dec Reichsverfassung im Sinne der Zulässigkeit einer solchen Abgabenerhebung herbeifüh ren, sondern will auch die gesetzliche Grundlage schaffen für die in den e inzelnen Stromgebieten zu errichten den Zweckverbände, in denen die Schiffahrtsinteres senten zusammengefaßt werden sollen, für die Bildung von Strombaukassen, in die die Abgaben abgeführt werden sollen, um weiter für Schiffahrtszwecke ver wendet zu werden. Allen diesen Organisationen wird vas Recht der Selbstverwaltung verliehen. Der Ent wurf soll möglichst bald an den Reichstag gebracht werden. — Die Arbeitslast im Reichstage ist dies mal wirklich eine noch nicht dagewesene. Die freien Tage bis zum Aschermittwoch, die das Haus sich ge gönnt IM, bringen den Mitgliedern keine Erholung, denn die müssen in den Kommissionen sitzen und schwitzen. 37 Kommissionen, von denen etliche wieder Unter-Kommissionen haben, zählt jetzt der Reichstag in Stärke von je 7—28 Mitgliedern. Kommissions freie Volksvertreter find also nicht mehr viele da. — Der deutsche Landwirtschaftsrat sprach sich entschieden für die Reichsfinanzreform aus, doch müßten die Einzelstaaten ihre bisherigen Steuer quellen behalten und bei den einzelnen neuen Steuern sei auf die Erwerbsverhältnisse Rücksicht zu nehmen. Die Redner traten mit großer Energie gegen die Nach laßsteuer auf, der Abg. von Oldenburg meinte, die Konservativen würden früher nicht für eine Erbschafts steuer eingetreten sein, wenn sie gewußt hätten, daß dies nachkommen würde. Einzelne Redner, namentlich Abg. Seving, waren aber auch entschieden für die Nach laßsteuer. Der neue Parsevalballon unternahm am Mittwoch in Bitterfeld seinen ersten Aufstieg. Die Probefahrt dauerte etwa 4l/<> Stunden und befriedigte in jeder Beziehung. Besonders bemerkenswert war der vollkommen ruhige Gang der Motoren, der Schrauben, der bewirkte, daß die Vibration der Gondel im Ver hältnis zu den andern Motorballons kaum zu merken war. Es wird in den nächsten Tagen bei günstiger Witterung noch eine Reihe von Fahrten veranstaltet werden, die der Ausbildung weiteren Personals dienen sollen. Lokale und sächsische Nachrichten. Eibenstock. Die Internationale Volks kunst-Ausstcllun g zu Berlin. Einem Berichte vorgenannter Ausstellung entnehmen wir dem „Chem nitzer Tageblatt" folgendes: Hohe Gunst hat man im Bereiche dieser Ausstellung der sächsischen Spitzen zu erweisen. Für die Spitzen und Textilindustrie wird ja in Sachsen überhaupt viel getan. Man sieht es an der starken Beschickung der Ausstellung. Wir sehen. Freiberger und Schneeberger Erzeugnisse, Arbeiten der dortigen Klöppelschule. Frau Schuster, Klöppclschul- lehrerin in Annaberg, Frau Jahne in Frankenberg und die Kunstschule für Textilindustrie in Plauen haben her vorragende Stücke geschickt. Die gesamte erzgebirgische Abteilung vollskunstlicher Textilarbeiten ist von Frau Kreishauptmann von Burgsdorfs in Chemnitz mit fei nem Verständnis zusammengestellt worden. Was die Dresdner Museen an einschlägigen Volkskunstarbeiten hatten, liehen sie her: auch der Verein für sächs. Volks kunde in Dresden bezeugte ein lebhaftes Interesse für die Ausstellung. Das Spitzen-Meisterstück ist die von Herrn Kunstschullehrer Kneife! in Eibenstock geschick te Arbeit; sie ist Nadelarbeit in sogenanntem Locker stich. Zart wie ein duftiger Schleier, ein wundervoll Gewebe, weich und schwebend wie Nebelstreifen, ist die Spitze. Vor ihr erkennt man die ästhetische und künst lerische Berechtigung dieser Industrie, die ganz auf In dividualität gestellt ist und darum in ihren höchsten Erich^mun- gen dem Maschinenbetrieb fremd ist. Die Eibenstocker Spitze ist eins der kostbarsten Stücke der ganzen Volks kunst-Ausstellung. Ausgestellt haben von hier fol gende Firmen: Hirschberg L Co.: 1 Brüssel-Volant, M. Ludwig: l Mantille, C. G. Dörffel Söhne: 1 Kir chenspitze, Elise Keßler: 2 Perlen-, 1 Banddessin, P. Ro bert Müller L Co.: 4 kleine Kragen. Wie wertvoll es ist, sich im Interesse der Industrie an Ausstellungen, mögen dieselben kleinerer oder größerer Art sein, zu beteiligen, ersieht man aus vorstehendem Artikel. Wäre es angesichts dieser Tatsache nicht ratsam, unseren Er zeugnissen der Textilkunst auf der Weltausstellung 1910 zu Brüssel erneut Geltung zu verschaffen? Eibenstock. Alle Interessenten, wie Herren Fabrikanten, Musterzeichner und jüngere Kaufleute sei en auf die im Annoncenteil der heutigen Nummer sei tens der Direktion der König!. Kunstschule für Textil industrie Plauen ergangene Einladung aufmerksam gemacht. Es ist um so ratsamer, sich an diesem fach wissenschaftlichen Vortragszyklus zu beteiligen, weil die Gelegenheit, solche Borträge in so ergiebiger Weise zu hören, sich wohl selten wieder bieten wird. Carlsfeld, 20. Februar. Unser industriell hoch aufstrebender Ort hat in seiner letzten Gemeinde ratssitzung die Erbauung eines Gemeindeverwal tungsgebäudes beschlossen. Dieses soll außer den erforderlichen Bureauräumen die Wohnungen für den Gemeindevorstand, für die übrigen Gemeindebeamten und den Gendarm enthalten. Gleichzeitig beschloß man die Erbauung eines neuen Spritzenhauses. Die Ausführung dieser Bauten wurde Herrn Or. inx. Dict rich aus Leipzig übertragen. Leipzig, 18. Februar. Der Plan einer Ver bindung der Elster und Saale durch einen Schiffahrts kanal ist seiner Verwirklichung wieder um etwas näher