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»eir In: >2.— an. 9.- - 2.70 „ 8.— . morplatte Marmor- llen. O. Kiesttsr I. Dezbr. orei als Arrak, i, soliden chnaps, «sgerLt annt ge- Fustizrat tafeln, errnige, u. a. m. »vr. igr- iwahl »raße, l»lK käufen hastester e Preise S- löglichst Offert d. Bl. Amts- iiiili Ailzckeblatt Abonnement Viertels. 1 M. 2b Pf. etnschließl. de» .Jllustr. UnterhaltungSbl' u. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. für den Sesirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: dir kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Lrlrgr.-Adresse. Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Fernsprecher Nr. 2lll. ------------ 54. Jahrgang. ------------ Donnerstag, den 12. Dezember 269 „ „ 23—44 „ „ b rm Hltthknüppek, Hölzer). Spezielle Verzeichnisse der zu versteigernden Hölzer werden, soweit der Vorrat reicht, auf Verlangen von der unterzeichneten Revierverwaltung abgegeben. Eibenstock, am lO. Dezember 1907. Kgl. Forstrentamt. Kgl. Forstrevierverwaltung in Abt. 3, 4, 14, 18, 2O"sichtene vergangen 8 om Stärke, 52-55 u. 73 (Bruch- 3710 „ Meisstangen 3-7 , „ und Durchforstungs- Holzversteigernng ans Eibenstocker Staatsforstrevier In Grüner s Gasthof in Schönheiderhammer Freitag, den 2tt. Dezember 1907, von vormittags V-lO Uhr an 781,» rm weiche Mrennscheite und Mrennknüppek, 835,d rm weiche Aeste, I in Abt. 3, 4, 14, 18, sowie von mittags V-l Uhr an ' 19, 21, 22, 31, 32, 18776 fichtene Klötzer 7—15 em Stärke, 1638 „ ' 16-22 „ Schweden. Nach mehr als 35 jähriger Regierung hat, wie gemeldet, König Oskar von Schweden der Sterblichkeit seinen Tribut zollen müssen und sein Sohn ist ihm als Gustav V. auf dem Thron gefolgt. Im allgemeinen beschäftigt man sich wenig bei uns mit den Verhältnissen der nordischen Länder, obwohl uns gar mancherlei wirtschaftliche Beziehungen verbinden. Es handelt sich eben um Mächte zweiten Ranges, deren Geschicke kaum die politische Weltlage jemals beeinflussen könnten. Nur eine Zeit lang standen die beiden nordischen Reiche im Vordergründe des Interesses, als ihre Trennung erfolgte und schwere Verwicklungen nicht außer dem Bereiche der Möglich keit lagen. Diese Trennung war der große Schmerz des Lebens König Oskars und es ist leicht möglich, daß ihn dieser Verlust gebrochen hat, wenn er auch nach außen hin nicht merken lassen wollte, wie nahe er ihm ging. Der König war stets eine vornehme Natur, dem alle kleinliche Kampfesweise fernlag, der aber unerschütterlich für das eintrat, was er für recht hielt. In dieser Tendenz war auch sein Verhalten gegen über den Norwegern geleitet. Diese waren durch seinen Vor gänger, seinen Bruder Karl von Schweden, etwas verwöhnt worden, der ihren Forderungen stets und ständig nachgegeben hatte. König Oskar aber sah sehr wohl ein, daß eine der artige Nachgiebigkeit nur auf Kosten Schwedens erfolgen könne, und daß der Zusammenhang des Reiches darunter nur leiden könnte. Der Verlauf der Dinge hat ihm recht ge geben und selbst durch das weiteste Entgegenkommen wäre wohl der Bruch zwischen beiden Ländern nicht ausgeblieben, da man in Norwegen unbedingt von Schweden loskommen wollte. Wenn es im Verfolg dieser Vorgänge nicht zu einem Kampfe kam, so geht man wohl nicht fehl, dem Könige hieran ein Hauptverdienst zuzuschreiben, welcher einen derartigen Bruderkrieg nicht wollte, so stürmisch auch manche Kreise in Stockholm danach drängten, in der Hoffnung, auf dem Schlacht felde das Verlorene wieder zurückerobern zu können. Der Sieg wäre kaum zweifelhaft gewesen, denn die schwedische Armee ist vorzüglich nach deutschem Muster ausgebildet und beträchtlich stärker als die norwegischen Streitkräfte, aber eine Niederlage hätte bei den Norwegen nur die Gährung noch mehr entfacht und über kur^ oder lang zu einer neuen Er hebung geführt. Damit wäre auch die friedliche Weiterent wicklung Schwedens gestört worden, für welche der König allezeit mit allen Mitteln eingetreten war. Im Auslande er freute sich König Oskar allenthalben der größten Hochachtung wegen seiner gerechten Denkweise und das Vertrauen der Mächte hat ihn mehrfach in schwierigen Streitfragen zum Schiedsrichter berufen. Für Deutschland hatte er stets eine besondere Vorliebe und die beiderseitigen Beziehungen sind stets ungetrübte gewesen. Die beide Länder verbindenden wirtschaftlichen Interessen s...d recht bedeutende und es sprach für das herrschende gute Verhältnis, daß der Abschluß des Handelsvertrages sich ohne große Schwierigkeiten ermöglichen ließ. Nach allem was man hört, dürfte König Gustav V. in seiner Politik dieselben Spuren verfolgen, wie sein Vater; insbesondere dürfte das Verhältnis zu Deutschland keinerlei Veränderung erfahren, hat doch der König eine deutsche Fürstentochter, die Schwester des jetzigen Großherzogs von Baden und Enkelin Kaiser Wilhelms I. zur Gattin erkoren. Auch in Deutschland wird man seiner Regierung aufrichtig reichen Segen wünschen im Interesse der Entwicklung seines blühenden Landes. Tagesgeschichte. — Deutschland. Berlin, 10. Dezember. Der Sentorenkonvent des Reichstage» trat heute zu sammen und einigte sich dahin, am Freitag, 13. Dezbr., die Weihnachtsferien eintreten zu lassen. Am Donners tag soll die erste Lesung der Novelle zum Börsengesetz und der Gesetzentwurf, betreffend den Wechselprotest auf die Tages ordnung gesetzt werden, eventuell auch die Vorlage betreffend den kleinen Befähigungsnachweis. Am 8. Januar 1908 sollen die Sitzungen wieder ausgenommen werden, beginnend mit einem Schwerinslage, an dem der Zentrumsantrag, be treffend die Handwerkerfrage, weiter besprochen und ferner der konservative Antrag, betreffend die Privatbeamtcnfrage, zur Diskussion gestellt werden soll. In diesen Tagen wird ein Wechsel im Prä sidium der Reichsbank erfolgen. Der bisherige Prä sident des Reichsbankdirektoriums Wirkl. Geheimrat Koch hat mit Rücksicht auf sein hohes Lebensalter um seine Entlassung gebeten und es soll dem Bundesrat als Nachfolger der Prä sident der Seehandlung Hav.'nstein in Vorschlag gebracht werden. — Die neuen Reichs kassenscheine über 10 M.sind ihrer äußeren Form wegen abfällig kritisiert worden. U. a. ist darüber gespottet worden, daß ein Wasserzeichen in einem leer gelassenen Raum angebracht worden ist. Gegen diese Kritik wird in der ministeriellen Berliner Korrespondenz bemerkt: Dem betreffenden Kritiker scheint entgangen zu sein, daß sich derartige besonders heroortretende Wasserzeichen auf zahllosen ausländischen Wertpapieren befinden und sich nicht nur als das wirksamste Mittel zur Verhütung von Nachahmungen, sondern auch als ein überaus wertvoller Schutz des Publi kums erwiesen haben, da es dem letzteren vermöge des Wasser zeichens erheblich erleichtert wird, etwaige Fälschungen zu er kennen. Aus diesen Gründen ist auch den neuen Reichskaffen scheinen ein solches Wasserzeichen gegeben worden, und es beruht auf einer Verkennung der Verhältnisse, wenn ausge sprochen wird, daß ein derartiger Schutz nicht nölig sei, weil derartig kleine Wertzeichen wie die Zehnmarkscheine, überhaupt nicht nachgemacht würden. Durch Vie Tatsache, daß von den Fünfmarkscheinen, dem kleinsten Wertpapiere im Laufe der Jahre nicht weniger als 56 Arten von Fälschungen bekannt geworden sind, wird diese irrige Meinung am schlagendsten widerlegt. — Oberschlesien erlebte am Sonnabend einen ge waltigen Schneefall, der bis nahezu an Brieg heran reichte und den Verkehr von ganz Oberschlesten fast zum Einstellen zwang. Der Schnee liegt in vielen Ortschaften bis zu einem Meter Höhe. Die Eisenbahnzüge konnten nur mit Mühe und gewaltigen Verspätungen ihre Fahrt fortsetzen. Zwei Personen- und drei Schnellzüge konnten über Oppeln hin aus nicht weiter befördert werden, weil fast sämtliche Tele graphenstangen umgebrochen waren und die Gestänge mit den Drähten die Strecke bedeckten. Der Telegraphen- und Tele phonverkehr wurde eingestellt. — In Deutsch-Südwestafrika wurde nach amtlicher Meldung am 5. Dezember zwischen Arahoab und Kowisekolk von feindlichen Banden ein Ochsen wagen angegriffen. Dabei fielen auf deutscher Seite drei Reiter, ein Reiter wurde schwer verwundet. Bei diesem Ueberfall handelt es sich wohl um Raubgesindel, wel ches sich aus Nahrungsmangel eines Verpflegungswagens bemächtigen wollte. Nicht ausgeschlossen aber ist cs auch, daß die Räuber der Bande Simon Coppers gehören, der sich bisher noch nicht der deutschen Herrschaft unterworfen hat, sondern in die äußerst schwer zugängliche Kalahari ausgewichen ist. Mehrfache Versuche, ihn dort zu fassen, mußten infolge Wassermangels aufgegeben werden. Seine Verfolgung kann erst im nächsten Frühjahr ausgenommen werden, da erst zu diesem Zeitpunkt die das Wasser ersetzende Tsamasfrucht (eine Kürbisart) reif ist. Die Kapregierung hat ihre Unter stützung bei den Unternehmungen gegen Simon Copper zu gesagt. Gegenwärtig wird er von den am Westrande der Kalahari befindlichen Stationsbesatzungen durch Kamelreiter patrouillen beobachtet. — Schweiz. Der Ständerat hat den Ausbau deS zweiten Simplontunnels beschlossen. — England. Der englische Minister BurnS führte am Montag, wie aus London gedrahtet wird, in einer dort gehaltenen Rede aus, die Beziehungen Großbri tanniens mit dem großen, mächtigen und aufgeklärten deutschen Volke seien so fest, daß die unvernünftigen Unheilstifter, die ihr äußerstes getan hätten, um zwischen den beiden großen Nationen Zwietracht zu säen, völlig mundtot gemacht seien durch den großartigen Empfang, den das Ober haupt des Deutschen Reiches seitens der Bevölkerung Lon dons gefunden habe. — Southampton, 10. Dezbr. Die .Hohen- zol lern' und ihre Begleitschiffe sind heute früh nach Sheerneß abgegangen, wo sie sich kür die Abreise deS Kaiser» zur Verfügung halten. — Schweden. Der neue König Gustav V., der sich zum Wahlspruch nahm: .Mit dem Volk für das Vater land', leistete in Stockholm in einer Sitzung des Staats rates den Eid auf die Verfassung. Darauf legten die Prin zen den Eid der Treue ab. Als dann die Minister dem Könige ihre Portefeuilles zur Verfügung stellten, forderte dieser sie auf, im Amte zu bleiben, worauf die Minister dem König den Eid leisteten. — Marokko. Die Morning Post meldet nach einem Londoner Privattelegramm aus Tanger unterm 9. Dezember: Es kann als sicher gelten, daß die Gesamtheit der Riff stämme an der Nordküste von Marokko von Teluan bis Mellila im Begriff steht, sich zu erheben. Der Beni Snissenstamm an der algerisch - marokkanischen Grenze will sich ihnen anschließen und gegen die Franzosen operieren. In jedem Marktflecken, wo die Stämme der Umgegend oft meilenweit zusammenkommen, wird der heilige Krieg gepredigt. Die Gläubigen werden beschworen, sich nicht dem Streit zwischen Mulai Hafid und Abdul Asis anzuschließen, sondern Gut und Blut dem Kampfe gegen die Fremden zu widmen. Ohne Zweifel werden die Mauren den französischen Truppen reichlichen Vorwand geben, so weit von der algeri schen Grenze in das Innere Marokkos vorzudringen, wie sie wünschen. Am 2. Dezember soll General Liauty mit einer Verstärkung aus Algerien in Lala Marnia angekommen sein. — Südafrika. Wie dem Reuterschcn Bureau aus Durban gemeldet wird, ist in den nördlichen Distrikten der Provinz Natal der Kriegszustand erklärt worden. — Nach einem Telegramm aus Bloemfontein empör ten sich Montag nachmittag 500 eingeborene Arbeiter der Vorspoed-Mine, richteten große Verwüstungen an und be gaben sich nach Kroonstad. Die Polizei von Bloemfontein ist zur Verfolgung der Aufrührer mit der Bahn nach Kroon stad unterwegs. Die Leute sind wahrscheinlich unbewaffnet. — Wie aus Pietermaritzburg gedrahtet wird, hat der Häuptling Dinizulu sich ergeben, ohne Widerstand zu leisten. Oberst Clark habe den Verhaftsbefehl vollzogen. Dinizulu ist in Mongoma den Zivilbehörden übergeben worden. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 11. Dezember. Wie wir vorgestern abend noch kurz durch Extrablatt meldeten, haben bei der dies maligen Stadtvcrordnetenwahl von 930 stimmbe rechtigten Bürgern 537 von ihrem Wahlrechte Gebrauch ge macht (gegen 440 von 874 Stimmberechtigten im Vorjahre). Als gewählt gingen hervor: Herr Fabrikant Hermann Müller mit 363 Stimmen „ . Paul Heckel . 355 . . . Hans Hoehl . 330 . . Schiffchensticker Hermann Lorenz . 306 . . Gärtnereibesitzer Bernhard Fritzsche . 272 . Kaufmann G. Emil Tittel . 255 . . Schneiderobermstr. Herm. Pfefferkorn , 229 . Die nächstmeisten Stimmen erhielten die Herren: Ernst Rau 207, Paul Zeuner 207, Louis Funk 198, Herm. Wagner 168, Paul Meinelt 135, Paul Meichßner 104, Bernh. Riedel 55, Otto Jugelt 41, Eduard Porst 30, Guido Kietz 20 Stimmen. Die übrigen Stimmen waren so zersplittert, daß auf keine der gewählten Personen mehr als 14 Stimmen entfielen. — Eiden stock, 11. Dezbr. Da am Montag abend im Entscheidungskampf der Ringer Schlegel-Sachsen und Caroli-Ungarn von letzterem ein Revanchekampf ver langt wurde, fand gestern abend die endgültige Entscheidung im Feldschlößchen statt. Schlegel warf Caroli in einer Zeit dauer von 30 Min. Ferner rangen zusammen Kempe-Eiben stock gegen Nitzschke-Ostpreußen, wobei ersterer Sieger blieb, alsdann rangen Schlegel-Sachsen gegen Kempe-Eibenstock, letzterer wurde nach kurzer Ringdauer geworfen. Der Be such war am Montag sowohl als gestern ein außerordentlich starker. — Im Reichstag wird gegenwärtig neben den Sitzungen des Plenums eifrig gearbeitet. Nicht nur die Fraktionen halten fast alle Tage Sitzungen ab, sondern es sind bereits verschiedene Kommissionen zuiainmengetreten, um die Einzel heiten der zu erledigenden Gesetzentwürfe zu beraten. Auch der Abg. unseres Wahlkreises, Herr Or. Stresemann ist hierbei tätig. Er gehört der Kommission über den Versicherungsvertrag als Schriftführer an und ist außerdem in die Bu d g e t k o m m i s s i o n gewählt worden, um in dieser die Wünsche der nationallideralen