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Gemäß 8 2 der hiesigen Straßenpolizeiordnung haben die Besitzer der an der Haupt- und der an der oberen Straße gelegenen Häuser dafür zu sorgen, daß an jedem, einem Sonn- oder Festtage vorausgehenden Wochentage die Straße längs der Häuser und der daneben gelegenen Gärten bis zur Mitte durch Beseitigung von Stroh, Heu, Papier, Unrat usw. gereinigt wird. Macht sich bei dieser Reinigung das Kehren der Straße nötig und ist dabei Staub vorhanden, so ist die Straße vor dem Kehren mit Wasser zu besprengen. Vorstehende Bestimmung wird mit dein Bemerken in Erinnerung gebracht, daß die Schutzmannschaft angewiesen worden ist, Zuwiderhandlungen unnachsichtlich zur Bestrafung anzuzeigen. Der Gememdelwrstand zu Schönheide. Hagt es? Beginnt es unter den „Genossen* zu tagen? Man sollte es fast annehmen; denn immer mehr erheben sich Stimmen aus dein sozialdemokratischen Lager selbst, die der Parteileitung und dem sozialdemokratischen Zenlralorgan offen und deutlich die Meinung sagen. So gestaltete sich eine Versammlung des sozialdemokratischen Wählmrems im dritten Berliner Wahlkreise zu einer schweren Anklage g"gen den „Vorwärts*. Es wurde über die Lehren aus den letzt»» Reichstagswahlen verhandelt. Dabei erklärte ein „Genossd* Heilemann die Redaktion des „Vorwärts" für vollkommen unfähig. Als Staatssekretär Graf v. Posa-. dowskyim Reichstage von Geduld und viel Sessionen sprach, habe der „Vorwärts" in einem Leitartikel „Geduld und viele Millionen* daraus gemacht. Als Reichskanzler Fürst Bülow meinte, das deutsche Volk würde auf die sozialistische Be wegung wie der Genesende auf die Krankheit zurückblicken, habe der „Vorwärts* diese Worte verdreht in „wie der Chinese auf die Krankheit". Das Blatt sei zum Hohn und Spott der Gegner geworden, löse aber oft auch im eigenen Lager Gelächter aus, es blamiere geradezu j die Partei vor aller Welt. Auch der sozialdemokratische - Reichstagsabgeordnete Heine bescheinigte dem Zentralorgan, daß es oft ungenießbar sei und im Wahlkampfe nicht auf der Höhe gestanden habe. In einer andern Berliner Versammlung der Sozial demokraten hat der „Genosse" Broh ebenfalls dem „Vorwärts* bittere Wahrheiten gesagt. Der ganze Nimbus sei dem „Vorwärts" seit dem letzten Redaktionswechsel genommen worden. Von prinzipieller Aufklärung sei in dem Blatte nichts zu finden, sondern es mache nur in Revolution. Be sonders heftig wandte er sich gegen die in der „Vorwärts"- Redaktion eine maßgebende Stellung einnehmende „Genossin" Rosa Luxemburg, die mit revolutionären Phrasen um sich werfe und weder das russische noch das deutsche Volk verstehe. „Genosse" Broh war sogar so wenig zielbewußt, daß er Rosa Luxemburg als „vaterlandslos" bezeichnete. Ein scharfer Tadel wurde auch gegen das sozialdemokratische Witzblatt, den „Wahren Jakob", ausgesprochen. In bestimmter Erwartung eines großen sozialdemokratischen Wahlsieges hatte dieses Blatt seine Partei schon mit Vorschußlorbeern geschmückt und in Bildern den „großen Sieg" gefeiert. Nun kam es bekanntlich anders, und alle Welt inußte über diesen unfreiwilligen Witz des Witzblattes lachen, der bis jetzt der erste war, den es über haupt gemacht hat. Nur die „Genossen" sprachen nunmehr den Wunsch aus: das nächste Mal lieber einstampfen lassen! Wieder in einer andern Versammlung in Berlin ging „Genosse" Nehbcin mit dem .Obergenossen" Mehring ins Gericht. Mehring sei mehr als ein psychologisches Rätsel. Nach dem Dresdener Parteitage propagierte man den Massenstreik und machte die Dummheit der Wahlrechts demonstration. Man sage, innerhalb der Sozialdemokratie herrsche volle Meinungsfreiheit, wer aber eine von den Führern abweichende Meinung kundgebe, dem werde der Stuhl vor die Türe gesetzt. Der Radikalismus der radikalen Literaten der Sozialdemokratie sei nicht echt, sondern nur erheuchelt. Sie maßten sich Urteile über Lohnbewegung, Gewerkschaftswesen usw. an, ohne irgend ein praktisches Verständnis davon zu haben. Und schließlich kommt „Genosse" Calwer, der in der von ihm herousgegebenen „WirtschaftlichenWochenschau" neuerdings die sozialdemokratischen Versuche widerlegt, schon jetzt aus der Bewegung der Gelreidepreise am Weltmarkt und in Deutsch land die Einwirkung, der höheren Zölle auf die Getreidepreise in Deutschland feststellen zu wollen. Insbesondere stellt er an der Hand von Zahlen fest, daß die Behauptung, der eng lische Arbeiter esse billigeres Brot als der deutsche, keineswegs den Tatsachen entspreche. In Wirklichkeit verhalte es sich gerade umgekehrt: nicht der deutsche, sondern der englische Arbeiter habe einen höheren Brotpreis zu bezahlen. Jedenfalls sind diese Stimmen, die sich im sozialdemokrat ischen Lager gegen das ganze Wesen der Sozialdemokratie erheben, immerhin bemerkenswert. Wenn es nur auch bald in den Köpfen der irregeführten Massen tagen möchte! Tagesgeschichte. — Deutschland. Wie die „Kölnische Zeitung" er fährt, hat der Bundesrat den i2. Juni als Stichtag für die Durchführung der vom Reichstag beschlossenen Berufs ¬ und Betriebszählung festgesetzt. Die letzte Berufs zählung hat am 14. Juni 1895 stattgefunden. — Berlin, 13. April. Zu den Meldungen über eine Hungersnot in Deutsch-Ostafrika kann „W. T.-B." folgendes mitteilen: Besonders heimgesucht sind die Landschaften Ungoni (Songea) und Mahonge, d. h. diejenigen Bezirke, in denen im vergangenen Jahre der heute glücklich beendete Aufstand am heftigsten entstammt mar und wo aus diesem Grunde die Eingeborenen ihre Felder nicht bestellt hatten. Daß in den genannten Distrikten infolge der kriegerischen Ereignisse eine Schädigung der Landeskultur und infolgedessen Nahrungsmangel eintreten würde, hat das Gouvernement vorausgesehen und deshalb die erforderlichen Maßnahmen getroffen. Nach einem vom Gouvernement beim ersten Auf tauchen der betreffenden Meldungen eingeforderten telcgraph- ifHen Bericht hat das Gouvernement bereits den gesamten seiner Verfügung unterstehenden Notstandsfonds flüssig ge macht, um die Not an den von der Nahrungsknappheit am meisten betroffenen Plätzen durch Heranziehung von Nahrungs mitteln aus den Ländern am Nyassasee zu lindern. Bei dem Mangel an Eisenbahnen muß leider damit gerechnet werden, daß selbst die unter Aufbietung aller verfügbaren Mittel ge troffenen Maßregeln vielleicht nicht überall zureichen werden. Jedenfalls tut die Regierung das ihrige zur Milderung der Lage. — Oesterreich-Ungarn. Budapester Blätter melden, daß die ungarische und die österreichische Regierung über die wesentlichsten Punkte des Ausgleiches eine Vereinbarung getroffen haben. Der Pcster Lloyd meldet, daß gemäß dem Nebereinkommen zwischen Ungarn und Oester reich nach dem Jahre 1017 die Zölle in Höhe eines Drittels der ausländischen Vertragszölle eingehoben werden sollen. Schon vom Jahre 1908 an werde Ungarn betreffs der in direkten Steuern selbständig vorgehen. Ueber andere Punkte des Ausgleiches werde die Verhandlung fortgesetzt. — Rußland. Riga, 13. April. Beim Eintritt des Gefängnisaufsehers in die Disziplinarabteilung überfielen ihn 33 Kriminalgefangene, versuchten ihn zu erdrosseln und ent rissen ihm den Revolver. Dann überfielen sie die Innenwache und bemächtigten sich 4 Gewehre. Eine herbeigerufene Kom pagnie Soldaten stieß auf bewaffneten Widerstand und schoß. Nach einer Stunde war die Ordnung wieder hergestellt. Von den Soldaten sind 9 verwundet worden, und zwar 2 schwer. Von den Arrestanten wurden 7 getötet und 2 verwundet. — Der Bau einer neuen großen russischen Flotte wird eifrig betrieben. Die Schiffe sollen auf russischen Werften gebaut werden. Das Marineministerium hat einen verbesserten Typ eines Schlachtschiffes Modell „Dreadnought" ausgearbeitet, das 22800 Tonnen Deplacement erhalten und eine Geschwindigkeit von 2l Knoten zu erzielen imstande sein soll. Als schwere Artillerie sind 10 zwölfzöllige Geschütze vor gesehen. Die Baukosten des Schiffes, das mit Turbinenma schinen ausgerüstet werden soll, sollen sich auf 21,» Millionen Rubel belaufen. — Rumänien. Das rumänische Amtsblatt veröffent licht, wie aus Bukarest gemeldet wird, einen an die Armee gerichteten Tagesbefehl des Königs, in dem der König der Pflichterfüllung der Armee Lob zollt und sagt, die rasche Mobilisierung und Dislokation der Truppen böten eine Gewähr, daß die Armee stets jeder den Staat bedrohen den Gefahr die Stirn biete. Das Land danke der Armee und ihrer energischen Haltung, daß die Ordnung raschestens wieder hergestellt worden sei. Die Armee habe eine schmerz liche Pflicht erfüllt. Aber die Habe der Bürger und die Ordnung hätten gegen Brand, Mord und Raub geschützt werden müssen. Der König blicke in Liebe und Vertrauen auf seine teure Armee, der er aus ganzem Herzen danke. — Schweiz. Dieneue M i l i t ä r o r g a n i s a ti o n, die soeben vom Stände- und vom Nationalrat angenommen wurde, bezweckt eine eingehende Reform des Wehrwesens durch gründlichere Ausbildung der Kadres und der Truppen, Kon zentration der Dienstzeit auf die jüngeren Jahrgänge, Ver längerung der Jnfanterierekrutenschule von 45 auf 65 Tage, Vermehrung der Rechte und Pflichten der Truppenführer. Das Gesetz sieht ac ^erdem eine staatliche Fürsorge für be dürftige Familien von zum Dienst einderufenen Wehrmännern vor. Es wird wahrscheinlich im Spätherbst zur Volksab stimmung gelangen. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 15. April. Am Freitag hat Herr 1)r. Stresemann im Reichstage abermals eine be merkenswerte Rede gehalten. Sofort nach Eingang des amtlichen stenographischen Berichtes werden wir dieselbe im Wortlaute wiedergeben. — Eibenstock, 16. April. Infolge ergangener An regung veranstaltete am Sonnabend der K. S. Militärvcrein „Germania" im Deutschen Hause hier zwei Lichtbilder- Vorträge (nachmittags für Kinder und abends für Er wachsene), ausgeführt von Herrn Gustav Köhler aus Chemnitz, Invalid der Kaiserlichen Schutztruppe. Schon 1896 hat der Vortragende den Witboi - Feldzug mitgemacht und während seines dreijährigen Aufenthaltes in Afrika Land und Leute genugsam kennen gelernt. 190 schöne deutliche Bilder aus Südwestafrika führte Herr Köhler in 3 Abteilungen unter deutlicher Erklärung den Besuchern vor, von der Ausreise von Hamburg an bis hinein in das Innere des schwarzen Erdteils, auf den gegenwärtigen Schauplatz des Aufstandes der Eingeborenen. In der ersten Abteilung bekam inan 60 scharfe Aufnahmen zu Gesicht, welche zugleich eine sachliche Erläuterung bildeten zu den Schilderungen über eine Reise von Hamburg an Dover, Madeira, Las Palmas vorüber nach dem Landungsplätze Swakopmund an der westafrikanischen Küste. Man lernte die aus Zeitungsberichten bekannten Orte, wie Ababis, Karibik, Otjimbmgwe, Okahandja rennen, und ehe mair sichs versah, war man in Groß-Windhuk. Im zweiten Teile, wo man 70 Bilder, meistens militärische Szenen vor dem Feinde, im Lager und im Gefecht an sich vorbeiziehen sah, konnte man deutlich beobachten, was unsere freiwilligen Kämpfer an Entbehrungen und Strapazen zu leiden halten. Friedlicher war dann der dritte Teil, die Reise ins Ovambo- land. Die verschiedenen Eingeborenen - Stämme mit ihren Sitten und Gebräuchen, ihren Wohnstätten und Nahrungs mitteln zogen vor dem Auge der Anwesenden vorüber, ebenso die Ergebnisse deutscher Kulturarbeit und deutschen Fleißes in Form von Farmen, Eisenbahnen, Kirchen und Schulen. Wenn man auch vieles schon in den Zeitungen gelesen oder abgebildet gesehen hat, eine derartige Reihe sorgfältig geord neter photographischer Aufnahmen gibt doch noch ein anderes Bild, als wie dieser oder jener sich bisher von der Gegend gemacht hat. Am Schluffe seines mit Beifall aufgenommenen Vortrages ermahnte der Redner, an dem Ausbau unserer Kolonien mitzuhelfen wo und wie wir nur könnten. Als leuchtendes Vorbild stellte er uns Se. Maj. Kaiser Wilhelm II. dar, welcher uns den rechten Weg dazu gezeigt und dem zu folgen unsere Pflicht als wahre Deutsche erheischt. — Hierauf sprach der Vorsteher des Vereins den Erschienenen sowohl wie Herrn Köhler seinen Dank aus. - Eibenstock, 15. April. Am Donnerstag abend gerieten auf dem Schlafsaal der hiesigen Herberge zwei Fremde in Streit, im Verlaufe dessen der eine, der 50 Jahre alte Fleischer und Brauer View eg aus Hammerbrücke einen Topf ergriff und damit seinen Gegner, den Bäcker Höfer aus Jöhstadt, dermaßen ins Gesicht schlug, daß der Topf in viele Stücke zersprang und Höser schwer verletzt wurde. Die erhaltenen Wunden mußten vom Arzte genäht werden. Vieweg kam noch an demselben Abend in Haft. — Eibenstock, 15. April. Dem zu Ostern aus der hies. Fortbildungsschule entlassenen Schrifksetzerlehrling Fritz Zdrapp wurde heute vor den Schülern der 1. Klasse nach träglich eine Bücherprämie für Fleiß und gute Führung aus gehändigt. Derselbe hatte schon im Vorjahre aus gleichem Anlaß eine solche erhalten. Eine gleiche Auszeichnung erhielt der ebenfalls zur Entlassung gekommene Johann Bauer bei Hrn. Oekonom Gustav Gläß. — Eibenstock. Im Vorjahre ist der Nonnenfalrer in verschiedenen Forstbezirken des Landes häufig aufgetreten. Es hat deshalb die Regierung im Interesse einer möglichst wirksamen Bekämpfung der „Nonne" eine sarbige Abbildung und eine leichtverständliche Beschreibung dieses Schädlings herausgegeben. Eine solche Abbildung und Belehrung liegt an Ratsstelle hier — Polizeiamt — zur Einsichtnahme aus. — Schönheiderhammer. Auf dem hiesigen Eisen hüttenwerk ereignete sich ein betrübender Unfall, welcher leicht schwerere Folgen haben konnte. Der Eisenschmelzer Magnus Bech stein aus Schönheide war damit beschäftigt, den Ofen zu reinigen, wobei er sich in gebückter Körperstellung zum Teil in dem Ofen befand. Da lösten sich von dem Rande in ansehnlicher Höhe mehrere Ziegel los, welche dem selben auf dem Kopfe eine schwere Verletzung und einen linken Armbruch zufügten. Wie wir hören, ist Lebensgefahr ausgeschlossen. — Dresden. Der ehemalige Geheime Kommerzienrat Viktor Hahn, der frühere Mitinhaber des Bankhauses Eduard Rocksch Nachfolger in Dresden der bekanntlich im Jahre 1i>04 wegen Vergehens gegen das Depotgesetz zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde, hat die Hälfte dieser