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Ker sächWZrzM Bestellungen werden bei allen Postanstalten Ittseeote, welche in diesem Blatte die weiteste Berbi des deutschen Reiches, für Bischofswerda und Umgegend finden, werde» bis Dienstag und Freitag früh Dienstag, den 25. August 1885, 3 Uhr Nachmittags, -«ttvege hi« gelegenen Ttadtgnte drei große Wirthschaftswagen und ein Tafelschlitb Mitten versteigert werden. in der Expedition dieses Blatte» angenommen. völkrung. angenommen u. kostet die dreigrspaltene LorpuSzelle 10 l unter „Eingesandt" 2V Pf. Geringster Jnseratenbettag 2S Gruppen zusammentraten und em Redaktion» ComitS von fünf Mitgliedern wählten, ihnen das Manifest der Partei entwerf lassen, befand sich Unter den Fünf auch vom linken Centrum AlS dieser hörte, di Comittz Platz gefunden, klärung zurück, «könne st« mit Ranc an -« AuSarl „ , ...... betheillgen, da die Ansichten dieses Deputirten über die Trennung des. Staates und der Kirche dm seinen altzusehr wftdnsprächen. Lbon Sary billigte diese iSegründuvg in einem offenen Briefe, Hd Journal des Dbbat» nahm in mehreren Oartri. Es konnte «Äo kein IWW^^Henschen, daß da» gesammk Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt d« Kgl. Amtshaaptmmischaft, der Kgl. Schalinspeüuu «. des Sgl. HauMeukramtes zu Bautzen, Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und E»«mb«ch», und kostet einschließlich t>er Sonnabends erscheinenden „bevttriftffch«, Beilage" vierteljährlich 1 Mark ü0 Pf. Einzelne Nummer 10 Pf. Spuller und Humbert, die im Auftrage des Comitös einen Entwurf für das Wahlmanifest redigirten, wohl oder übel Rücksicht nehmen. Sie gingen daher dieser Frage mit Vorsicht aus dem Wege und ließen sie offen. Dadurch hoffte man das linke Centrum zu befriedigen, ohne bei den beiden anderen Fraktionen anzustoßen. Allein es scheint, daß diese Hoffnung nicht in Erfüllung ging. Der Temps hat kürzlich die Grundzüge des republikanischen Manifestes mitgetheilt. Die Suppe, die dem französischen Volke vorgesetzt werden soll, ist etwas mager, und wenn die Dürre des Inhalts nicht durch eine besonders schwungvolle Form, durch eine von Herzen kommende und zu Herzen gehende Sprache ausgewogen wird, so dürfte die Wirkung des Manifestes außerhalb derjenigen Bevölkerungskreise, welche ohnedies der republikanischen Sache treu «geben sind und keines Sporns bedürfen, nur eine mäßige sein. Vielleicht darf man in dem Mangel an Einigkeit im Schoße der bisherigen Kammermehr heit den Grund für die Ungewißheit suchen, welche über den Ausfall d« nächsten Wahlen herrscht. Die gemäßigten Republikaner glauben, daß sie stärker als jetzt zurückkehren werden, ab« sie wagen es nicht, über diese allgemeine Hoffnung hinauszugehen und eine bestimmte Ziffer der er warteten Vermehrung zu nennen. Die Monar chisten dagegen rühmen sich, daß sie eine Ver stärkung von fünfzig Stimmen «halten werden, und merkwürdigerweffe behaupten die Radikalen das Gleiche. Sollten die beiden extremen Parteien Recht behalten, so wäre das ein Unglück für Frankreich. Eine dauerhafte Regierung würde dann ganz unmöglich sein, und die unnatürlichsten parlamentarischen Coalitionen, etwa nach dem Muster der italienischen Kamm«, würden einander folgen. Jndeß meinen wir, daß sowohl die Monarchisten wie die Radikalen ihre Rechnung ohne das französische Volk machen. Die Ersteren haben bei Nachwahlen vereinzelte Erfolge zu verzeichnen, die wenig beweisen, well sie in De partements errungen wurden, in denen die repu blikanische Idee noch wenig Wurzel geschlagen. Auch sind sie nicht nur in drei Fraktionen ge spalten , sondern die Wuth, mit welcher die Legitimisten strengen Bekenntnisse- die Familie Orleans angveifen, verfolgen und beschimpfen, übertrifft den Haß der Radikalen gegen die Opportunisten weit an Heftigkeit. Unter den Radikalen herrscht ebensowenig Einigkeit. Man hat es bei der jüngsten Gemeinderathswahl in Charonne gesehen, wre Clömmceau und Rochefort über einaiwer herfallen können. Der Radikalis mus ist stark m Paris, aber »ngemein schwach in den Provinzen. Sech einzig« Atout, dm « beständig ausspielt, ist die Colonial-Politik. Da unterstützen ihn die Ereignisse. Der Ueberfqll in Huä, der Aufstand in Kambodscha, die Rebellion am Senegal, dieLage d« Dinar in Madagaskar, wohin viertausend Mann Verstärkungen abgehen müssen alle diese verlustrrichen und kostspieligen Kämpfe sind da» Steckenpferd der Radikal«, und der scharfe Tadel, den sie gegen ine Ler- schwrndung von Gut und Bktt in fernen Himmelg- strichen aussprechen, fchdrt Anklang ch chrM- Die Wahlen in Frankreich. Voraussichtlich finden nächsten Monat die Deputirtenwahlen in Frankreich statt. Zum ersten Male wählt man dabei nach dem Listen- Scrutinium und man darf annehmen, daß infolge des verändnten Wahlsystems auch die Physiognomie Ler künftigen Kammer eine ganz andere sein wird. Ob das Listen-Scrutinium der Republik besonderen Nutzen bringen wird, muß der Erfolg lehren. Ein Universalmittel für politische Ge brechen ist es ebensowenig wie jedes andere Wahlsystem. Es hat den Bortherl, daß man die Wahlen leichter zu leiten vermag und Kirch spielberühmtheiten sich weniger vordrängen können. Allein wenn dies« Vortheil von der republikanischen Partei ausgenutzt werden und auch ihr zu Gute kommen soll, so muß sie einig und geschlossen auftreten, alle inneren Spaltungen ausgleichen und für jedes Departement ihre bestnnmten Listen aufstellen. Wird sie dies zu vollbringen im Stande sein? Wenn wir von der republikanischen Partei ohne weitere Bezeichnung sprechen, so verstehen wir darunter natürlich die drei Gruppen, welche die Mehrheit der gegenwärtigen Kammer bilden. An eine Verständigung zwischen ihnen und den Radikalen ist nicht zu denken. Die Letzteren haben ihren eigenen Wahlaufruf erlassen, der überraschend zahm ausfiel und wohl auch von vielen Mitgliedern der Mehrheit unterschrieben werden könnte, aber dennoch einen eigenen Pattei standpunkt bezeichnet. Clömenceau muß seine, besondere Armee haben, die nicht nur von dem 'Gros der Republikaner getrennt marschitt, sondern dasselbe auch heftig bekämpft. Er wird so lange in der Opposition sein, als er nicht selbst Minister ist, und obwohl er von den Patts« Communards und den „revolutionären Socialisten" fast ebenso schlecht gehandelt wird, als die Opportunisten, kann er sich doch nicht entschließen, seinen Hterhaufen in das gemeinsame Lager hinüberzuführen. Die Radikalen werden ihre Wahllisten ohne jede Rücksicht auf die ge mäßigten Republikaner entwerfen und diesen in vielen Departements entgegentreten. DaS wäre nicht das Schlimmste, wenn nur die drei Gruppen der Gemäßigten unter sich einig sein würden. Aber zu dieser Einigkeit fehlt leider noch viel. Als die Delegirten der drei Gruppen zusammentraten und ein Redactions- ComitS von fünf Mitgliedern wählten, um von ihnen das Manifest der Partei entwerfen zu lassen, befand sich Unter den Fünf auch Ribot vom linken Centrum AlS dieser hörte, daß d« Abgeordnete Rane neben ihm in dem RedactionS- ComitS Platz gefunden. trat « mit der Er klärung zurück, «könne sich unmöglich gemeinsam sollen in dem am Biehlehdenwege hi« gelegen«, Ttadtg Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 19. August 188S. Appolt, Ger.-Vollz. Deutsches Reich. Ueber den von Sr. königlichen Höhnt dem Prinzen Georg am Montag ausgeführten Be such der Görlitz« Ausstellung wird noch berichtet: Se. königl. Höhnt kam um 3 Uhr 32 Min. mit dem fahrplanmäßigen Zuge der sächs.-schles. Staatsbahn von Bautzen, wo « das königl. sächsische Infanterie-Regiment Nr. 103 inspinrt hatte, in Görlitz an und wurde auf dem Bahn hofe von dem Major du Jarrys, Freiherrn de la Roche, Commandeur des 1. schles. Jäger- Bataillons Nr. 5, dem Bezirks - Commandeur Major z. D. Metze und einigen anderen höheren Militärs, sowie vom Oberbürgermeister Reichert, Stadtrath und Polizeidittgent Tschierschky und Kämmer« Lauttsch empfangen. Die Genannten geleiteten den hohen Besuch« nebst seinem Ge folge nach d« Ausstellung, an deren Pottal ihrer d« Geschäftsführer d« Ausstellung, Jngenieur-Kaupftnann Lüders „ ^Vorsitzende des Prelsnchterämts, Stadtverordnetenvorsteher Bethe und oie Vorstandsmitglieder vr. Schuft« und Baumeister Bock warteten. Nachdem die selben dem Prinzen vorgestellt waren, schritt derselbe, gefolgt von den anderen Herren, die Avenue entlang, während die beiden daselbst aufgestellten Militärkapellen den „König Albert- Marsch" von Philipp spielten. Die Ausstellungs hallen betrat Se. königl. Hoheit durch das große Hauptvesfibüle am Ende der Avenue. In der Ausstellung übernahmen die Herren Oberbürger meister Reichert als Vorsitzend« des Ausstellungs vorstandes und Geschäftsführer R. Lüders die Führung durch die verschiedenen Flügel und Gruppen d« Hallen und später durch den Aus stellungspark. D« Prinz fuhr auf der elektrischen Eisenbahn nach der Ausstellung landwirthschaft- licher Maschinen, besichtigte dann den Mac-Nary- Wirkstuhl, der in ein« Stunde 60 Met« Ge webe änfertigt , und stattete hierauf dem Alter- thumsmüseum einen längeren Besuch ab. ..Nach einer kurzen Fahrt durch die Stadt kehrte der Prhlz nochmals in die Ausstellung zurück und nahm im Forstbause das Din« ein, nach dessen Beendigung er den AuSsichtSthurm befuhr^Hylen Spaziergang durch die Gattenanlagen der Aus stellung machte und dann nach Zittaü fuott Der Prinz hqt sich sehr befriedigt über die Ausstellung ausgesprochen. Bischofswerda, 21. August. In so auß«ott)entlich stakftr Weift, wie die» vMs 1. bi« 2. September d. I, (vom Die Mittwoch in Übernächster Woche) geschM soll, ist unsere Stadt mit Einquartierung inFn««ch« zeit«,'hoch gär nicht b«' werden während dies« 1072 Unteroffiziere und auartieren sein. Um