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Nk. IN neues nszahler >efl. Off. . Bl big eisen: ter- u. Herde, -ysteme, Koch- Haus- , 3«g- ichtun- n Amts- M Allzchebliltt für den Abonnement Viertels. 1 M. 20 Pf. einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage „Seifen- blasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanftalten. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Insertionspreis: die kleinspalrige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Letrgr.-Adreste: Amtsblatt. II» Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. — 53. Jahrgang. Dienstag, den 2. Oktober Fernsprecher Ur. 21». IN«« ewerve- twicka« «t Vor- s l^in- ^on au8 V«r- 1. tkestr. . Zust. fabrik, l. Ms, gan- erden, auft. enden »re, g). L l und jahre- ) Vrr- it. an sm «t ds- bl> ks. I»tr. mit ichen. atis- rege stark, w. em 1201 57 1965 133 1061 13 820 10—21 m lg.I in den Abt. 4, 5, 20, 21, 27,38, t 44, 51, 54, 73—76, 82, 87, 88, 89 (Schneebruchhölzer), lDie Brennhölzer kommen vor s 10 Uhr vorm. nicht zum Ausgebot. Holz-Versteigerung ans Schönheider Staatsforstrevier In der Restauration „zum Rathaus" in Schönheide Mittwoch, den tv. Oktober 1SV6, von vorm. S Uhr an ' " 3—4 m lg., I ' 7-11 m lg., 3 — 7 529,s im w. Brennscheite und Brennknüppek, 1066,5 „ „ Aelle, Spezielle Verzeichnisse der zu versteigernden Hölzer werden, soweit der Vorrat reicht, auf Verlangen von der unterzeichneten Revierverwaltung abgegeben. Schönheide und Eibenftock, am 28. September 1906. Kgl. Forstrevierverwaltung. Kgl. Forstrcntamt. Stämme, 10—19 20-27 Klötzer, 16—22 „ 23-33 Dervllangen, 8—15 Hleisllangen, 3—7 Aelle, Eine französtsch-engkifche Militär Konvention. In dem französischen Blatt „Eclair" wird hartnäckig behauptet, daß der Abschluß einer Militär-Konvention zwischen Frankreich und England im Werke und schon abgeschlossen sei. Der bekannte Publizist und Redakteur des „Eclair", Ernest Judet, kommt immer wieder auf die Sache zurück, obgleich sich die übrige Pariser Presse in Schweigen hüllt und die englisch - offiziöse „Tribüne" in London Zweifel an der Umwandlung der bestehenden Lutmits omsiiale in ein Militär bündnis geäußert hat. In den Iudetschen Artikeln kommt mehr Besorgnis als Genugtuung über ein zu enges Verhält nis zu England zum Ausdruck, und die Besorgnis stützt sich auf geschichtliche Erfahrungen, die zeigen, daß der weit größere Vorteil einer französisch-englischen Waffenbrüderschaft, z. B. im Krimkriege, auf der englischen Seite und die größeren Leistungen und Lasten auf der französischen Seite waren. Es lassen sich ebenso viel Gründe gegen wie für das Bestehen einer solchen Kombination anführen. Der Zweibund ist außer Aktion gesetzt, Rußland kann für längere Zeit nicht daran denken, eine tätige oder gar aktive Politik zu treiben. Frankreich könnte also daran denken, den Ersatz, den es mit seiner Anlehnung an England gesucht hat, noch zu befestigen. Ebenso könnte es England nützlich finden, sich Frankreichs als kontinentalen Schwertes zu versichern, um den Schutz gegen eine fremde Invasion in Albion zu verstärken und Deutsch land in Schach zu halten. Wir wissen ja aus der Zeit Del- cassks, welche abenteuerlichen Pläne in manchen Köpfen ge sponnen wurden. Gegen jene Gerüchte spricht das allgemeine Friedensbedürfnis, das sich auf der Konferenz von Algesiras und nachher deutlich offenbart hat, spricht das zwar langsame, aber doch stetige Steigen des deutsch-englischen Thermometers, spricht auch die von Judet ziemlich offen geäußerte Beklemm ung, daß in einem Kriegsfälle mit Deutschland die englische Flotte Frankreich nichts Entscheidendes nützen könne. So viel ist aber gewiß, daß die ganze Kombination, so weit sie von dem Gedanken eines deutschen Angriffskrieges gegen Frankreich oder einer deutschen „Invasion" in England ausgeht, ganz und gar unsinnig ist. Ob sie sich trotzdem verwirklichen wird, warten wir in Ruhe ab und ziehen in zwischen schon aus der Tatsache ihrer ernsthaften Erörterung in ausländischen Blättern aufs neue die Lehre, daß wir in der Erhaltung und Vervollkommnung unserer Wehrkraft nicht Nachlassen dürfen. Tagesgeschichte. — Deutschland. Am 27. und 28. d. Mts. haben Konferen zen von Vertretern der beteiligten Bundesregierungen in Eisenach stattgefunden, in denen über einzelne Ausführungsbestimmun gen der Vereinbarungen über die Reform der deutschen Personen- und Gepäck-Tarife beraten ist. Ueber alle wesentlichen Punkte ist, wie halbamtlich gemeldet wird, ein erfreuliches Einverständnis erzielt, so daß nunmehr mit Sicher heit auf das Inkrafttreten des Reform-Tarifes auf der be kannten Grundlage am 1. Mai 1907 gerechnet werden kann. — Ein französischer Offizier über die deutschen Kaisermanöver. Das Pariser Blatt „Eclair" hat seinen Hauptmitarbeiter, Major Driant, Schwieger sohn Boulangers, mit der Berichterstattung über die Manöver in Schlesien betraut. Kaiser Wilhelm hat dem ehemaligen französi schen Offizier offenkundig große Achtung eingeflößt, denn er be schreibt eingehend und gegen seinen Willen begeistert den Einzug des Kaisers in Breslau. Interessant sind die militärischen Auf zeichnungen Driants über die Parade, die im Gegensätze zu den französischen Anschauungen den Manövern vorangeht: „Es ist die Parade in ihrem ganzen Umfange und auch in ihrer vollen Schönheit. Es wäre unnütz, dies zu leugnen. Die deutsche Armee erreicht in diesem besonderen Schauspiele eine wahre Vollendung. Die einleitenden Bewegungen werden mit einer Gesamtwirkung, einer Geschmeidigkeit, einer Ge schwindigkeit durchgeführt, die nicht übertroffen werden können. Nicht ein Kommandowort, alles geschieht still und stumm mittels Zeichen, wie man dies bei einigen unserer Armeekorps durchgeführt hat. Die Ausführung erfolgt mit der gleichen Genauigkeit, die das Kommandowort geben könnte. Das Stehen in Reih und Glied ist tadellos, die Unbeweglichkeit streng durchgeführt. Der Parademarsch gibt einen ganz anderen Eindruck, wenn ein ganzes Regiment mit drei ge drängten Bataillonen ihn gewissermaßen hämmert. Da hat man die Empfindung einer disziplinierten Gewalt, die los geht, um nicht mehr zum Stillstände zu gelangen, und wenn es wahr ist, daß die preußischen Truppen ihn unter gewissen Umständen auf dem Schlachfelde vollführten, so begreife ich den Eindruck, der damit auf den Gegner gemacht wurde." — Seit einigen Monaten erscheint m Berlin eine „Mi tt e l sta n d s k o rr e sp o nd e n z", die von Gegnern des Mittelstandes eifrig zitiert wird und rätsächlich Interessen vertritt, die sich mit denen des gewerblichen Mittelstandes in keiner Weise vereinbaren lassen. Jetzt wird nun von glaub würdiger Seite mitgeteilt, daß diese „Mittelstandskorrespon denz" freisinnige Hintermänner hat und finanziell vom Ver band der Waren- und Kaufhäuser, also den Todfeinden des Mittelstandes, unterstützt wird. Wenn diese Mitteilung sich, wie wir annehmen müssen, bewahrheitet, so haben wir es bei der „Mittelstandskorrespondenz" mit einem Unternehmen zu tun, das als unerhörter politischer Schwindel bezeichnet werden muß. — Der sozialdemokratische Parteitag in Mannheim nahm eine Resolution an, in welcher der Jenaer Parteibeschluß zum politischen Massenstreik bestätigt und er klärt wird, daß der Beschluß des Kölner Gewerkschaftskon gresses nicht in Widerspruch stehe mit dem Jenaer Beschluß. In der Resolution heißt es weiter, die Gewerkschaften seien unumgänglich nötig für die Hebung der Arbeiterklasse, und die Zentralleitungen der Partei und der Gewerkschaften sollten bei Aktionen, welche die beiderseitigen Interessen gleichmäßig berühren, sich zu verständigen suchen. — Ueber die Frage der Weiterführung der Bahn Lüderitzbucht — Kubub in Südwestafrika weiß die Deut sche Volkswirtschaftliche Korrespondenz folgendes zu melden: Die Bahn wird weitergeführt werden, wenn auch nicht auf Ko sten des Reiches oder unter einer Reichsgarantie, so doch von an derer und unter den Umständen gegebener Seite. Man überläßt eben der Initiative von weitblickenden Privaten eine Arbeit, deren Notwendigkeit zur Erschließung des Südens des Schutzgebietes kaum noch bestritten werden kann, die aber durch eine Reihe unglücklicher Zufälle zu unterbleiben drohte oder unzulässig in die Länge gezogen wurde. Ganz in der Stille ist es den für diesen Zweck vereinigten Firmen A. Koppel und Hermann Bachstein, beide in Berlin, gelungen, die Erlaubnis zur Fortführung des Baues über Kubub nach Keetsmanshoop hin zu erlangen. Die Angelegenheit ist inzwischen schon so weit vorgeschritten, daß bereits die Materialbeschaffung an geordnet worden ist, die im vorliegenden Falle ausschließlich in Deutschland vorgenomnien wird. — Dänemark. Das Gerücht von einer bevorstehenden Reise des Zaren nach Kopenhagen wird von amtlicher dänischer Seite für unbegründet erklärt. — England. Kriegsminister Haldane hielt Frei tag abend in Haddington eine Rede, in der er darauf hin wies, daß die militärische Abrüstung nicht weiter fortgesetzt werden dürfe. England könne seine Mittel zur Selbstver teidigung nicht noch weiter beschränken, solange nicht die übrigen Staaten seinem Beispiele folgten. — Amerika. Das deutsch-atlantische Kabel über mittelt die Nachricht von einer furchtbaren Unwetter- Katastrophe im Staate Alabama in den Vereinigten Staaten. Viele Menschen sollen dabei umgekommen sein, doch fehlen über die Zahl der Opfer noch nähere Nachrichten. Die Meldung lautet: New-Hork, 28. Septbr. Die Stadt Mobile (Alabama) ist von einem schweren Sturm und Wolkenbruch heimgesucht worden. Viele Menschen sollen umgekommen und zahlreiche Schiffe gesunken sein. Viele Leute sind beim Einsturz von Häusern zu Schaden gekommen. Die Mannschaften mehrerer Schiffe sind ertrunken. Bei Diebstählen betroffene Schwarze sind niedergeschlagen worden. Die Stadt ist von Truppen besetzt worden. — Zur Katastrophe in Mobile übermittelt das deutsch-atlantische Kabel folgende weitere Nachrichten: Fünf Straßenviertel inderHauptgeschäftsgegend sind fortgeschwemmt worden. Die Stadt kann nur durch Boote erreicht werden. Alle Telegraphen- und Bahnverbindungen sind unterbrochen. Zahlreiche Gebäude sind zerstört. Die Christus - Kathedrale ist vom Sturme umgeweht worden. In den Straßen steht das Wasser 5 Fuß hoch. Baumwollballen, Koffer und Haus haltungs-Gegenstände schwimmen in den Straßen herum. Der Sturm weht mit einer Geschwindigkeit von 90 Meilen in der Stunde. Das am Eingänge der Bucht von Mobile gelegene Fort Morgan und verschiedene benachbarte Ortschaften sollen gleichfalls zerstört sein. — Kuba. Die ausgesprochene Vermutung von einer nahe bevorstehenden Intervention der Vereinigten Staaten hat sich schnell erfüllt. Wie der Draht auf deutsch-atlantischem Kabel aus Havanna meldet, ist die Ein setzung einer provisorischen Regierung von feiten der Vereinigten Staaten von Amerika Sonnabend morgen erfolgt. Im Amtsblatt erläßt Kriegssekretär Taft eine Bekanntmachung, daß er einstweilen die Regierung über nommen habe, bis eine ständige Regierung eingesetzt sei. — Havanna, 29. Septbr. Das Vorgehen Tafts ist die Folge des Mißlingens des Versuchs, den kubanischen Kongreß zusammentreten und einen neuen Präsidenten für Palma wählen zu lassen, der mitsamt seinen Anhängern sich weigert, weiter im Amt zu bleiben. Zu der Zeit, zu der gestern abend die Sitzung des Kongresses eröffnet werden sollte, waren nur vier Mitglieder anwesend, die sich schließlich entfernten, ohne daß eine Sitzung stattgefunden hätte. — Havanna, 29. Septbr. (Meldung des Reuter- Bureaus.) Die von Taft erlassene Proklamation hat einen ausgezeichneten Eindruck gemacht, besonders wegen ihrer gemäßigten Sprache. In der Proklamation wird erklärt, daß die Einsetzung der provisorischen Regierung nur wegen des dringenden Erfordernisses der Lage und zur Wiederher stellung der Ruhe und Ordnung und des öffentlichen Ver trauens erfolgt sei, bis eine ständige Regierung geschaffen sei. Alle Exekutiv-, Stadt- und Provinzialbehörden bleiben, wie die Proklamation besagt, bestehen; die Gerichte sprechen Recht wie bisher. Alle Gesetze, soweit sie nicht ihrer Natur nach unanwendbar sind, bleiben in Kraft. Die geschäftlichen Kreise sind von dem Wechsel in der Regierung sehr befriedigt. — Washington, 29. September. Kriegssekretär Taft telegraphierte an den stellvertretenden Kriegssekretär Oliver, er solle gemäß dem aufgestellten Plane amerikanische Trup pen nach Kuba schicken. In Erwartung der Ermächtigung von feiten des Präsidenten Roosevelt, der sich gegenwärtig in Barnstable aufhält, hat Oliver angeordnet, daß die erste Abteilung in Stärke von 5500 Mann bereit gehalten werden soll, so bald als möglich von Newport News abzudampfen. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 1. Oktober. Am Freitag hielt iin Saale des „Feldschlößchens" der Kaufmännische Herein seinen I. Vortragsabend ab, zu welchem Zwecke Herr Professor Di. W. Busch aus Tübingen gewonnen war. Hör einer zahlreichen Zuhörerschar begann der Vortragende, nach einer kurzen Ansprache durch den Vorsitzenden des Ver eins, Herrn Fritz Remus, seinen Vortrag über „die Schlacht von Vionviüe und Mars-la-Tour am 16. August 1870." Der Vortragende wußte durch seine klare Darstellungsweise des denkwürdigen Tages und sachliche Behandlung des Ge samtbildes seinen Vortrag so interessant zu gestalten, daß nach einstündiger, ununterbrochener Rede das Publikum lebhaft bedauerte, nicht länger den Worten des geschätzten Redners lauschen zu können. Der Kaufm. Verein kann mit Befrie digung auf den Verlauf seines 1. diesjährigen Vortragsabends zurückblicken, womit seine langjährigen Bemühungen zur Ge winnung des mit Recht gesuchten Herrn Redners die wohl verdiente Anerkennung gefunden haben dürften. Wir wünschen, daß auch den übrigen Vorträgen ein gleich reges Interesse cntgegengebracht wird. — Eibenstock, 1. Oktober. Die 1. Jahresfeier