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Amts- Nil AWizckatt für deu Abonnement viertelt. 1 M. 20 Pf. einschlietzl. deS »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen"' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Stjirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Einil Hanncbohn in Eibenstock. ' — > — 50. Jahrgang. —' 81. Souuabend, den 11. Juli Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. IN«» Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Hammergutsbesitzcrs < »rleckrlvk I in Wildenthal wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlutzverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 3. August 1903, vormittags lü Ayr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt. Eibenstock, am 8. Juli 1903. Königliches Amtsgericht. Bekanntmachung. An sehr vielen Grundstücken hiesiger Stadt fehlen die Brandkatafter - Nummern entweder gänzlich oder die vorhandenen Nummern sind so unleserlich geworden, daß sie ihren Zweck nicht mehr erfüllen. Der Stadtrat will nun zur Erreichung möglichst einheit licher und deutlicher Brandkataster-Bezeichnung ähnliche Schilder anschaffen und an den Grundstücken anbringen lassen, wie solche jetzt für die Hausnummerierung in Gebrauch sind. Die Kosten der Beschaffung und Anbringung eines solchen Schildes werden sich aus ungefähr 1 Mark belaufen. Die hiesigen Grundstücksbesitzer — soweit dieselben nicht bereits die Bestellung dem Schutzmann aufgcgebcn haben, der in gegenwärtiger Angelegenheit vor einiger Zeit Rund frage gehalten hat — werden hiermit aufgefordert, ihre Bestellungen auf Brandkatasternummer- Schilder nunmehr bis zum 25. Juki 1903 hier aufzugeben. Stadtrat Eibrnftock, den 4. Juli 1903. Hesse. Müller. Dienstag, den 14. dieses Monats, nachm. 4 Uhr sollen im Hakhof „zur Mok" in Wikdenthak folgende daselbst eingestellte Gegenstände, näm lich: 1 Glasschrank, t Regulator und 2 große Bilder an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert iverden. Eibenstock, am 10. Juli 1903. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. In Olli Krätzer, , i IN Kgl. Forftrentamt Herkach. Kgl. Forstrentamt Herkach. 893 893 115 2220 169 1080 2880 19 91,z„ „ gegen sofortige Bezahlung und unier den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung erteilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Eibenstock, am 9. Juli 1903. «gl. Forstrevierverwaltung Auersberg Dehmanu. „ Unterst., 60 rm weiche Kelte, 388,s „ „ ötiichc 5548 2826 2995 13 5 166 gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung erteilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Wildenthal und Eibenstock, am 9. Juli 1903. «gl. Forstrevierverwaltung Schneider. Holzversteigermm aus Wildenthaler Staatssorstrevier. In Drechsler s Gasthof in Wildenthal sollen Dienstag, den 14. Juli 1803, von vorm. tl Nhr an fichtene Klötzer, 7—15 cm stark,,3,°; 3,°; 4,» „ „ 16—22 „ „ und 4,5 m „ . 23—54 „ „ s lang, rin fichtene Aukkmippek, I we?che°!^««'^kzer, Holzversteigerung aus Auersberger Staatssorstrevier. > Grüners Hotel in Schönheiderhammer sollen Mittwoch, den 15. Juli 1903, von mittags 1 Uhr an Mittenst.,1 „ j 11—21 in lang, Oberst.. fichtene Stämme, 10—15 „ „ 16—22 . „ 23—36 7—15 16—36 „ Dcrbkaugcu, 8 u. 9 , Meis hangen, 5—7 rni weiche Mermscheite, Arennknüppek, ! in Abt. 27, 70 und 85 /(Kahlschläge), 22 u. 86 i (Durchforstungen), , in Abt. 34, 35 und 41 lana (Kahlschläge), 22, 34 und 35 (Durchforstungen), i 13—16, 34, 35 und 66 l (einzeln), Komischer Wochenvericht. Wie schnell sich doch dis Zeilen ändern! Wer hätte gedacht, daß nach der Faschoda-Affäre vor vier Jahren und nach den Ereig nissen de« BurenkriegcS jemals wieder England und Frank reich sich friedlich zusammenfinden würden! Damals ein Schimpsen und Toben im ganzen Blätterwalde, Karikaturen aus englische Staatsmänner und StaatSleiter in französischen Witzblättern, wogegen England diplomatische Schritte unternahm; heute herz licher Empfang der Staatsoberhäupter hüben und drüben. Trotz aller Betrachtungen, die in englischen Blättern über die Herzlich leit der Beziehungen zwischen beiden Ländern angestellt werden, wird man doch gut tun, der Anwesenheit de« Präsidenten Loubet in England nicht mehr politische Bedeutung beizumessen, wie der Reise König Eduard« nach Pari«, denn bei dem Besuche, den der Präsident dem König abgestattet hat, handelte cs sich um nicht« andere«, al« um die Erwiderung der Antritt-Visite, die der König nach seiner Thronbesteigung bei dem Präsidenten gemacht hatte. Wahrscheinlich wird alle« beim alten bleiben. Möglich ist c« aber auch, daß außer der freundschaftlichen Erledigung einiger unwesentlichen kolonialpolitischcn Streitfragen gewisse wirtschaft liche Vereinbarungen getroffen sind, um den Handelsverkehr zwischen beiden Ländern wieder reger zu gestalten, wie e« insbe sondere die Londoner Kaufmannschaft erstrebt. Ist Herr Loubet tatsächlich mit einigen Zugeständnissen solcher Art nach Pari» zurückgekehrt, so wird er alle« geleistet haben, was man vernünf tiger Weise von seinem Londoner Besuche erwarten konnte. Jedenfalls haben die unrecht, die von einem neuen Drei Kunde, von einem Anschluß England» an den Zwcibund, reden. Schon die Lage in Ostasien spricht dagegen. Zwischen der Lon doner und Petersburger Presse ist wegen de« russischen Vorgehen» in der Mandschurei eine heftige Fehde entbrannt. Da« Londoner Regierungsblatt, der .Standard", warnt Rußland, sich .ja nicht einzubilden", daß e« mit allen feinen .Ausflüchten und Manöver»" seinen Zweck erreichen werde. England sei mit Japan verbündet, für da« .die Befreiung der Mandschurei eine Frage von Tod und Leben sei". Eine Fortsetzung der bisherigen russischen Politik könne nur die Folge haben, daß Rußland sich plötzlich vor die Wahl gestellt sehen würde: Krieg oder würdelose Kapitulation. Für solche Drohungen ist natürlich Rußland nicht empfänglich, und so haben denn auch Petersburger Blätter klipp und klar erwidert, daß sich Rußland durch solche Mittel nicht zur Räumung der Mandschurei zwingen lassen werde. England scheint die Ab sicht zu haben, Japan al» Sturmbock gegen Rußland zu benutzen. Ob die« gelingt, wird der weitere Gang der Ereignisse zeigen. Auch auf der Balkan-Halbinsel ist England an der Arbeit, Rußland Verlegenheiten zu bereiten. Die kriegerische Stimmung Bulgarien« ist zweifellos zum großen Teil auf englische Wühlerei zurückzusühren. E« darf aber wohl mit Sicherheit an genommen werden, daß die wiederholten freundschaftlichen, aber eindringlichen Vorstellungen Rußland« und Oesterreich- Ungarn« in Sofia ihre ernüchternde Wirkung nicht verfehlen werden, zumal nicht abzujehen ist, wie gewisse Schwierigkeiten der Stellung de« Fürsten Ferdinand durch eine Verschärfung der Beziehungen Bulgarien« zur Pforte vermindert werden könn ten. Auch hat Bulgarien umso weniger Ursache zu einer heraus fordernden Haltung gegenüber der Pforte, al« die Letztere, wenn sie auch für alle Fälle gewisse Maßnahmen getroffen hat, e« gerade in letzter Zeit an Geduld und Entgegenkommen auch dem bulgarischen Elemente in Makedonien gegenüber wahrlich nicht hat fehlen lassen. Eine schwere Krisis ist in Griechenland durch da« Fallen lassen de« Korinthen-Monopol» herausbeschworcn worden. Da« kaum erst gebildete Kabinett Theotoki« hat schon nach zwei Tagen wieder seine Demission angeboten. Die Lage ist deshalb so ver wickelt, weil der schwer leidende griechische Bauer in dem Korinthen- Monopol den einzigen Weg zu seiner Rettung sieht. In Oesterreich scheint dagegen die Ministcrkrisi« beseitigt zu sein. Kaiser Franz Joses hat durch sein Handschreiben an den Minister- Präsidenten von Körber diesen bestimmt, die Demission seine« Kabinett« zurückzuzichen. Auffallend ist, daß dabei nicht« von Konzessionen Ungarn« in der Ausgleichs-Angelegenheit verlautet, obwohl Herr v. Körber s. Z. da« Bleiben im Amte ausdrücklich von der Nachgiebigkeit der Ungarn abhängig machte. Die ernste Erkrankung de« Papste« hat in Deutsch land lebhafte Teilnahme hervorgerusen Mit den, Kaiser ver einigen sich weite Kreise de« deutschen Volke« in dem Wunsche, daß da« greise Oberhaupt der katholischen Kirche die Krisi« über stehen möge. Tagesgeschichte. — Deutschland. In den Blättern tauchen von Woche zu Woche neue Nachrichten über angebliche Forderungen der Reich«regierung für Heer und Marine auf, und da von amtlicher Seite über den Umfang der in Aussicht genommenen Militärvorlagen Stillschweigen beobachtet wird, so bemüht man sich, Glaubwürdigkeit für die betreffenden Zeitung-meldungen dadurch beanspruchen zu können, daß man sie al« .von gut unter richteter Seite" oder .au» bester Quelle" stammend hinstellt. Ob man an maßgebender Stelle wirklich schon über die Forderungen, die man dem neuen Reichstag für die Verstärkung de« Heere« und den Ausbau der Marine zu unterbreiten gedenkt, im reinen ist, wollen wir dahingestellt sein lassen. Wir wollen auch nicht in die so sorglich gehüteten ,8ecrotu" der Amtsstuben einzu dringen versuchen, aber trotzdem läßt sich an der Hand der vor liegenden Daten schon seslstellen, wo die Heeresverwaltung zweck« Ergänzung de« Truppenbestandes cinsetzen wird. Wenn eine Verstärkung der Jnsantcric in Frage kommt, kann c« sich zunächst nur um Ergänzung der 4l Regimenter mit je zwei Bataillonen aus je drei Bataillone handeln. Daß dem Reichstag freilich die Bewilligung von 41 neuen Infanterie-Bataillonen zugemutet werden wird, glauben wir nicht; dagegen dürste sich eine Ver stärkung der in den Grcnzprovinzen stehenden Regimenter mit zwei Bataillonen als dnrch die Umstände geboten Herausstellen; namentlich wenn man die Truppen-DiSlokationcn an der russischen und französischen Grenze in« Auge faßt. In erster Linie kommen hier da« 1. (ostpreußischc) Armeekorps und da« 14. (badische) Korps in Betracht, deren dritte Divisionen je vier Regimenter mit nur acht Bataillonen zählen. Soweit eine Verstärkung der Kavallerie beabsichtigt wird — woran nicht zu zweifeln ist — muß man auf eine reichere Au-stattung de« 19. (königl. sächsischen) Armeekorps und de« 3. zkönigl. baherischen) mit Reiterei Bedacht nehmen ; denn beide Korps zählen nur je eine Kavallerie-Brigade mit zwei Regimentern. Eine Verstärkung der Feldartillerie steht nach der jüngst erfolgten Reorganisierung und beträchtlichen Ver mehrung dieses Truppenteils wohl kaum in Aussicht; auch Fuß artillerie und technische Truppen dürften keine weiteren Anforder ungen stellen. Dagegen muß damit gerechnet werden, daß die Marincverwaltung endlich den Ausbau der Kreuzerflotte verlangt. Schon jetzt sind unsere Stationen im Auslände nur schwach be setzt und die für die UebungSgeschwader nötigen Ausklärungsschiffe können nur mit einiger .Phantasie" zusammcngcbracht werden — indem man alte, beinahe seeuntaugliche Ladenhüter zur Aushilfe heranzieht. Mit dem fortschreitenden Ausbau unserer Hochsee- Schlachtflotte tritt dieser Mangel aber immer fühlbarer hervor und er kann nur abgcstellt werden, indem man da» Tempo der Kreuzervermchrung beschleunigt und weitere Neubauten ansetzt. — England. Der Präsident Loubet wohnte am Mittwoch mit König Eduard und dessen Familie der Truppen besichtigung in Aldershot bei. Am Donnerstage reiste er nach Frankreich zurück. — Italien. Der italienische Ackerbauminister Guido Baccclli, bekanntlich ein hervorragender Mediziner, sollte einem Journalisten erklärt haben, sicher zu sein, daß die Aerzte bei der Diagnose der Krankheit de» Papste» sich ganz und gar getäuscht hätten. E» handle sich um eine Malariainfektion und nicht um eine Lungenentzündung. Die Gärten de» Vatikan» seien durch ihre Lage NachmittagSspaziergängern sehr gefährlich. Der Papst habe sich dort eine Ansteckung zugczogen, deren man hätte Herr werden können, wenn man sofort mit Einspritzungen vorgcgangen wäre. Jetzt bestreitet Baccelli, sich überhaupt geäußert zu haben. Jedenfalls aber muß Erstaunen erregen, wie da» Befinden de» Papste» nun schon seit sechs Tagen die Voraussagen von seinem unmittelbar bevorstehenden Ableben zu Schanden macht. Trotz dem bleibt selbstverständlich die ernsteste Gefahr bestehen. — Rom, 9. Juli. Im Laufe des 'Nachmittag« verschlech terte sich das Befinden de» Papstes und c« stellte sich Diarrhoe ein, woran der Papst, entgegen allen anderslautenden Gerücknen, bisher niemals litt. Infolgedessen wurde die Konsul tation Rossoni« beschlossen, die um 4 Uhr stattsand zum großen Erstau nen der zum päpstlichen Hos gehörigen Personen, die hoffnungsvoll waren und befriedigende Nachrichten gaben. Ehe Prof. Rossoni da» Gemach de» Papste» betrat, gab Ur. Lapponi mit vieler Bor-