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Amts- ui» ÄWiBlall für den Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des «Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Gejirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hanncbohn in Eibenstock. «Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 12 Ps. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Ps. ——LU. Aa-r«-n«. ! Donnerstag, den 21. Mai Oelsentliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Montag, den 25. Mai 1SV3, von nachmittags 3 Mr an im Verhandlungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschast. Schwarzenberg, am 16. Mai 1903. Königliche Amtshlmptulmmschlist. Drmmrring. Eingegangen sind: vom Gesetz- u. Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen die Stücke l—I.i, d. vom Reichsgesetzblatt die Nummern 1—23. Die Gesetzblätter, deren Inhalt aus den im Eingänge des Rathauses befindlichen Anschlägen ersichtlich ist, liegen 14 Tage lang zur Einsicht an Ratsstelle aus. Stadtrat Eibenstock, den 19. Mai 1903. Hesse. M. 6. Oeffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums Areitag, den 22. Mai 1803, abends 8 Mr im Sitzungssaal« des Rathauses. Eibenstock, den 20. Mai 1903. Der Stadtverordneten - Vorsteher. «. Diersch. VnKSnorelnuux: 1) Beschlußfassung wegen Einlegung von Hauptrohrsträngen der städtischen Wasserleitung in ». dem vorderen Nonnenhauswege (Flemmigs Neubau), b. der Hinteren Magazingasse (Voigts Neubau), c. der projektierten Straße l II des Fluchtlinienplanes sür den Crottcnsce (Neu bauten von Heymann und Jugclt) und ä. der Sosaerstraße (Heymanns Neubau). 21 Erlaß von Vorschriften über das Schlasstellenwesen. 3) Kenntnisnahme von der Uebcrsicht über den Stand der Sparkasse im Jahre 1902 und Beschlußfassung über die Verwendung des vorjährigen Sparkassenreingewinnes. 4) Anstellung eines Assistenten für den Verbandskassenrevisor betr. 51 Vortrag der geprüften Rechnungen von 10 städtischen Kassen auf das Jahr 1902. 6) Kenntnisnahme a. von Gewährung einer Wegebaubeihilfe, t>. von Wiedergewährung des Staatsbeitrages zu den Feuermigskostcn der Jn- dustrieschulzweigabteilung, r. von der Einladung zur Versammlung des Sächsischen Gemeindetages im Jahre '!. vom Stande der Eisenbahnsache. Hieraus geheime Sitzung. Holzverslcigerung aus Allersberger Staatssorstrevicr. In „Grüners Hotel" in Schönheiderhammer jollcn Dienstag, den SK. Mai 11103, von mittags 1 Uhr an 91 buchene Stämme v. 10—49 em Mittenst., 11—16 m lang, 1504 fichtene » » 10—15 » » i i 2289 „ „ „ 16—22 „ , 11—30 ,, „ 1 2185 „ „ , 23—47 „ . s s in den Abt. 23, 26, 39 u. 361 harte KkSher „ 13-69 „ Oberst., 2-4 „ „ s 47 (Kahlschläge), 13, 22, 4032 fichtene „ „ 7—15 „ „ i )24, 25,27, 30, 32,33,36 414 „ „ „ 16—22 „ „ > 3,1—4 „ » f u. 40 (Durchforstungen), 327 „ 23—68 „ „I l 19 u. 26 (einzeln), 1572 „ Dcrbstangen „ 8—10 „ Unterst., l 2890 » Keiskongm, 5—7 , und im Hotel „Stadt Leipzig" in Eibenstock Mittwoch, den 27. Mai tSOS, von vorn*. V Uhr an 95 rin 85 163 harte, 323,- rm weiche Ireunscheite Aht. 23, 26, 36, 39, 41 und 47 " Brennknuppel, f , lZ, 22, 24, 25, 27, 30, 32, " ' »-a- l 33, 36 u. 40 (Durchforstungen), 13—16, ' 807,1 ' ' Stöcke > '9, 26 u. 66 (einzeln), gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung erteilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Eibenstock, am 18. Mai 1903. Kgl. Aorftrevierverwaltung Anersberg. Lehma»«. Kgl. Forstrentamt. Serkach. Tagesgeschichte. — Deutschland. Kürzel, 1V. Mai. Der Kaiser, die Kaiserin und der Chef des Militärkabinetts, Gras Hülfen- Häseler, haben abend- 8 Uhr die Rückreise nach Berlin ange- lretcn. — Sozialdemokratie und Arbcitersiirsorge. Selbst von einem Organ, da» der Sozialdemokratie so wohl geneigt ist und ihr so viele Zugeständnisse zu machen bereit ist, wie die .Soziale Praxis", wird da« Verhalten der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion bei der Beratung der Krankcnkassen-Novellc folgendermaßen verurteilt: „ES muß hier festgestellt werden, daß dieser neue Fortschritt in der Versicherungs-Gesetzgebung lediglich dem Konto der bürgerlichen Parteien gut zu schreiben ist. Die Sozialdemokratie, auf deren Drängen die Abänderung der Ver waltungs-Bestimmungen erfolgte, stimmte gegen da« Gesetz im ganzen. Wäre nicht in den übrigen Parteien eine geschlossene Mehrheit für da« Gesetz vorhanden gewesen, so hätte sic diese Verantwortung wohl kaum auf sich genommen. S» aber bot sich die günstige Gelegenheit, die Verbesserungen der Novelle zu erhalten, sich aber gleichzeitig den Wählern gegenüber mit dem Mantel der Unbeugsamkeil schmücken und gegen die angeblich un aufrichtige soziale Rcformlätigkeit der Regierung und der nicht- sozialdcmokrattschen Parteien hadern zu können. Da» ist nicht Wirken für die Arbeiter, sondern Agitation sür Parteizwccke." C» ist gut, daß endlich auch einmal von dieser Seite anerkannt wird, daß die Sozialdemokratie nicht die wahren Interessen der Arbeiter vertritt, sondern in der Hauptsache darauf auSgeht, politische Machtproben zu veranstalten und klassenhetzerische Agi tation zu treiben. — Schweden und Norwegen. Nachdem die Erste Kammer ebenso wie die Zweite in Stockholm am Sonnabend nachmittag den Antrag betreffend die Abtretung Wismar« ange nommen hatte hielt der Vizepräsident, Großindustrieller Lunde berg, folgende Rede, die die Kammer stehend anhörtc: Mit dem nun gefaßten Beschluß hat die Erste Kammer ihre Zustimmung zu dem Antrag der Regiemng betreffend Wi»mar» definitive Ab tretung an da« Großherzogtum Mecklenburg Schwerin gegeben. Da die Zweite Kammer bereit« einen ähnlichen Beschluß gefaßt, hat der Schwedische Reichstag die Abtretung gutgeheißen. Da mit ist da« letzte Band, da« die alte Hansastadt, da« Dünkirchen de« Norden«, mit Schweden» Krone verknüpfte, für immer gelöst. Aber zwischen un« Schweden und Wismar« Bürgerschaft finden sich andere Bande, die niemals gelöst werden können, die Bande der Erinnerung und der Dankbarkeit, Unauslöschlich stehl der Name der Stadt Wi-mar eingeschrieben auf einigen der schönsten Blätter unserer Geschichte, den Blättern, die unserer Väter herr lichen Kamps für unseren evangelisch-lutherischen Glauben schildern. Al« Siege«srüchte fielen un« die deutschen Besitzungen zu, deren Besitz wichtig, deren Verteidigung schwer war. Eine nack der anderen ging verloren, aber nur nach ehrenvollem Kampfe. Hier bei kann viel erzählt werden von Wi-mar« Bürgern. Wie sie mit un« teilten der vielen KricgSjahrc schwere Lasten, wie sie treu unter unseren Fahnen kämpften hinter ihren zusammcngc- schossenen Mauern gegen Schweden« Feinde, da« wird stets in dankbarer Erinnerung von un« bewahrt werden. Wenn Wismar jetzt staatsrechtlich voll in sein deutsche« Vaterland eintrilt, so geschieht die« unter unseren besten Wünschen. Möge Glück und Segen ihm in allen Bestrebungen in der Zukunst folgen! Die« soll der Gruß der Ersten Kammer in der Abschiedsstunde sein. — Vom Balkan. Die Pforte erklärt, daß mit dem Einmarsch der Truppen in Ipek die Hauptaktion beendet sei. Jetzt verbleibe nur noch die Züchtigung der albanesischen oppo sitionellen Minorität. Diese würde auch gegen jene durchgeführt, welche erst im letzten Augenblick Gnade erbeten haben. Auch im Jildiz scheint die Sliminung zuversichtlich zu sein. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 20. Mai. Wie un« mitgeteilt wird, findet das für Montag geplant gewesene Feuerwerk auf dem Bühl bei sortgesetzt günstiger Witterung heute Mittwoch abend statt. — Eibenstock. Die am 1. Mai d. I«. vorgenommene Zählung per Fabrikarbeiter hat ergeben, daß in hiesiger Stadt 69 gewerbliche zählungSpstichtige Anlagen bestehen und zwar: 31 Stickereien, darunter 2 mit Tambouriererei und 2 mit Gardinenfabrikatton, l Bleicherei, l Gasanstalt, I Schlosserei, l Brauerei mit Mälzerei, 1 Buchdrucker«!, 1 Seiscnpulversabrik, l Lampenschirmsabrik, 2 Müllereien mit Bäckereien, 3 Sägewerke, 3 Holzschlcisereien, darunter l mit Pappenfabrikation, I Spund dreherei mit Holzschleifen!, 2 Steinbrüchc, 2 Zimmerplätze, 8 Bäckereien und 10 Schankwirtschaftcn. Es wurden insgesamt 1092 Arbeiter (1898: 597, 1899: 675, 1900: 687, >901: 786 und 1902: 877) und zwar 530 männliche und 562 weibliche gezählt. Diese Arbeiter verteilen sich auf die «affen wie folgt: männlich 21 Jahre und darüber 377 16 bi« 21 Jahre 98 14 . 16 . 54 13- . >4 . 1 E« waren demnach vorhanden 162 jugendliche Arbeiter, 509 minderjährige , und 583 volljährige , — Schönheide, 18. Mai. In der Nacht zu heute ist aus dem Bahnhose Oberschönheide ein größerer Diebstahl an Kognak, Köstritzer Bier, Zigarren und Lederfett verübt worden. Die Waren haben in einem unverschlossenen Eisenbahnwagen ge legen. Von dem Täter fehlt jede Spur. Etwaige Wahrnehm ungen über den Verbleib der Waren wolle man an die Gen darmerie-Brigade in Schönheide gelangen lassen. — Schönheide. Montag vor Mitternacht entstand in dem, dem Korbmacher Panier gehörigen Wohnhause ein Brand, so daß dasselbe in kurzer Zeit eingeäschert wurde. Da« Gebäude lag an der Hauptstraße, der Post gegenüber, war einstöckig, massiv, hatte Erker, angebautc Scheune mit Stall. Dort, wo Spähne aufbewahrt waren, ist auch die Entstehung zu suchen. In dem Brandobjekte war der Korbwarenladen und demselben gegenüber der Laden de« außerhalb de« Gebäude« wohnenden Buchbinder- Mayer. Außerdem waren noch Mitbewohner der Papierfabrik arbeiter L. Wapplcr und Bürstenmacher K. Stockburger. Die selben mußten die Räume schleunigst verlassen, da erstickender Rauch in da« Hau« getrieben wurde. So konnte auch nur wenig gerettet werden. Besonder« ist der letztere, welcher 8 Kinder hat, zu beklagen, der nicht versichert hat. Lischt einmal die notdürftigsten Kleidungsstücke anzuziehcn war möglich. Hoffentlich finden sich hilfsbereite Hände, die erste Not zu lindern. — Am 10. d. M. wurde auf HundShübler Staat«- forstrevier ein geschossener Rehbock aufgcfundcn. Die einge- lcitetcn polizeilichen Recherchen über die Person de» Wildfrcvlcr« sind bi« jetzt ohne Erfolg geblieben. — Dresden, 17. Mai. Der Wahlausschuß der Kartellparteicn im 4. sächsischen Wahlkreise hat für die Zukunft den Anhängern der sozialdemokratischen Partei den Zutritt zu seinen sämtlichen Wählcrversammlungen verboten, weil sie am 14. Mai durch wüste« Schreien, Lärmen und Toben dem ordnungs parteilichen Kandidaten Amtsrichter l>r. Wagner da» Sprechen unmöglich machten und die vorzeitige Auflösung der Versammlung hcrbeisührten. — Leipzig, 18. Mai. Neber den Bierboykott wird dem »Dresdner An;." folgende« gemeldet: Der von den hiesigen Sozialdemokraten über eine Anzahl Brauereien verhängte Bier boykott ist durch einen Vergleich beendet worden. Nach den zwischen dem Vorstande de« Brauereiverein« und dem sozialdemo kratischen Komitee am Sonnabend getroffenen Vereinbarungen soll den Arbeitern der große Saal Sanssouci im Stadtinnern während der RcichStagSwahl zu einigen Versammlungen zur Ver- fügung gestellt und die ebenfalls umstrittene Lokalangelegenheit im Norden (Gohlis, Eutritzsch) innerhalb eine« Jahre« geregelt werden. Die Vertreter der Arbeiter haben sich mit dem Vor schläge einverstanden erklärt, nachdem sie sich überzeugt hatten, daß der Einfluß der Brauereien auf die Saalbesitzcr gegenwärtig nicht so weit reiche, um größere Zugeständnisse zu erwirken. Von den Vertretern der Brauereien wurde betont, daß die Pächter und Saalinhaber sich durch Verträge da« freie VerjügungSreckt über die Lokale gesichert hätten und daher den Brauereien auch dort, wo sie Besitzer der Lokale seien, nicht allenthalben ein un mittelbarer Einfluß auf die Entschlüsse und Maßnahmen der Lokalinhaber zustcht. einzelnen Alter«- weidlich 206 249 W6 1.