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c Hesse, n. Mit- >r Gefer, )°r. .acht des u ziehen, elei. t- 61 rseinstc arga- > Co lmin, vürze um chl. Sei,en- liamant- kchen zu üten ab- säler, Disolr- de^ton in von rsr Str. 2 «»«I, rahe 21. mbcr e., taud. ilvliü'. t 9^ litalieder tö«d. kd. Lximum. !,o Grad. Amts- miS Aiizchebllitt für de« Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Pf. Tmmcrsllig, dm 13. Dezember 47 14« Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. " 47. Za-rgau«. - ----- LAO« Auf dem Blatte 230 des Handelsregisters für den Landbezirk des hiesigen König!. Amtsgerichts ist heute eingetragen worden, daß die Firma linder in Schön ¬ heide erloschen ist Eibenstock, den 7. Dezember 1900. Königliches Amtsgericht. «hrig. Hg. Im Jahre 1901 werden die Gerichtstage in Schönheide Montag, den 7. und 21. Januar, ,, de« 11. und 25. Aebruar, ,, de« 11. und 25. März, ,, den 15. und 28. April, ,» den 6. und 20. Mai, ,, de« 3. und 17. Juni, Montag, dem 8. und 22. Juli, ,, de« 5. und 26. Angnft, ,, den 9. und 23. September, ,, de« 7. und 21. Oktober, ,, den 11. und 25. November, ,, den 9. und 30. Dezember im Rathhanse, wie seither, abgehalten und dabei nur Geschäfte der freiwillige« Ge richtsbarkeit, die spätestens drei Tage vorher an Gerichtsstelle schriftlich oder münd lich angemeldet worden sind, erledigt werden. Betheiligte, die zur gesetzten Zeit nicht erscheinen, müsse« gewärtigen, daß ihre Angelegenheiten an dem Tage überhaupt nicht vorgenommen werde«. Eibenstock, am 5. Dezember 1900. Königliches Amtsgericht. «hrig. Hg. Deutschland und Hransvaal. Bei der ersten EtatSberathung im Reichstage am Montag nahm der Reichskanzler Graf Bülow Gelegenheit, sich über den Richtempfang de« Präsidenten Krüger durch Kaiser Wilhelm zu äußern und dabei auch gleichzeitig die deutsche Transvaal-Politik klarzulegen! Der Reichskanzler gab dem Mitgefühl de» deutschen Volkes für die Buren wiederholten Ausdruck. Aber er stellte, zum Theil durch Vorlesung von Schriftstücken au« dem jüngst erschienenen holländischen Gelbbuch fest, daß Deutschland rechtzeitig den Prä- sidenten Krüger wiederholt gewarnt hatte, England gegenüber den Bogen nicht zu Überspannen; Graf Bülow erklärte, die Trans vaal-Regierung sei rechtzeitig benachrichtigt worden, daß Deutsch land unbedingt neutral bleiben würde. Im Juni 1899 hat die Regierung von Pretoria eine Vermittelung, die damals vielleicht nicht aussichtslos gewesen wäre, abgclehnt. Im August klagte Krüger allerdings schon, daß kein Schiedsspruch zu erreichen sei; darauf wurde er nochmals zur Mäßigung in den direkten Ver handlungen mit England gemahnt. Au« alledem braucht nicht gefolgert zu werden, daß der Krieg zu vermeiden war; es ist sehr wahrscheinlich, daß England ihn wollte und ihn einige Monate früher oder später jedenfalls würde herbeigcführt haben. Ebenso wahrscheinlich aber ist, baß auch Krüger und seine Rathgeber den Krieg wollten: sie rechneten eben auf einen großen Afrikander-Aufstand in der Kapkolonie; dieser blieb au« und so sind die Buren unterlegen. Nach der Entscheidung aber hat England erst recht jede Vermittelung schroff abgelehnt. Unter diesen Umständen, so führte der Kanzler weiter au«, würde jede .Mediation' der Versuch einer Intervention gewesen iein, die zu einer diplomatischen Niederlage oder zu einem Kon flikt führt; und fall» wir uns in einen solchen hätten von An deren hineinsühren lasten, würden wir uns bald allein gefunden haben. Der Empfang de« Präsidenten Krüger durch den Kaiser würde weder Krüger noch uns etwa« genützt haben; schöner, al» der französische Minister Delcaffö würde auch er, der Kanzler, Herrn Krüger nicht haben erklären können, daß man für die iüdasrikanischen Regierungen nicht» zu Ihun vermöge. Demon strationen aber, wie sie danach die einzige Folge de« Krügerschen Besuche« gewesen wären, könnten höchsten«, wenn sic irgend et wa« bedeuteten, die internationalen Beziehungen trüben. Graf Bülow bezeichnete da« Vcrhältniß zwischen Deutsch land und England al« da« vollständiger gegenseitiger Unabhängig keit: »Wir sind nicht um eine« Haare« Breite mehr auf Eng land angewiesen al» England auf un«, aber wir sind bereit, auf der Basis gegenseitiger Rücksichtnahme und voller Gleichheit — über diese selbstverständliche Voraussetzung für ein richtige« Verhältniß zwischen zwei Großmächten haben wir nie eine Groß macht in Zweifel gelassen — ich sage, wir sind bereit auf dieser Bast« mit England in Frieden, Freundschaft und Eintracht zu leben.' Und zum Schluß erklärte der Reichskanzler: »Wir rechnen mit Bestimmtheit darauf, daß der Ausgang de« südafrikanischen Kriege« unsere dortige» legitimen wirthschaftlichen Verhältnisse nicht dauernd beeinträchtigen wird. Wir sind vollberechtigt, an zunehmen, daß dieser Krieg keine schädliche Rückwirkung aus üben wird auf unseren südafrikanischen zukunftsreichen Besitzstand. Da« zu verlangen, ist unser gute« Recht, und von dem geben wir nicht ein Titelchen auf. Aber für Andere die Kastanien au« dem Feuer zu holen, und un« von Anderen vorschieben zu lasten, da« wäre nicht unsere Ausgabe, da« wäre ein grober Fehler gewesen.' Die Rede de« Kanzler« war geradezu ein oratorische« Meister stück. Die Pracht der Bilder, die Schlüssigkeit in der Beweis führung, die Mischung von Humor und Ernst, ein glücklich ge wählte«, treffende« Eitat — und Alle« in völlig freiem, von kei nem sichtbaren Manuskript unterftützlen Vortrag, da« übte eine ganz ungewöhnlich fesselnde Wirkung au» und rtß die Zuhörer zu lebhaften Beifall hin. Es ist nur fraglich, ob diese Politik bei dem überall herrschenden Mitgefühl für die Buren im deut- 'chen Volke dieselbe Zustimmung finden wird. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die gejammte Kaiserliche Familie wird, wie zuverlässig verlautet, da« WeihnachtSfest aus Schloß Friedrich-Hof feiern und dort oder in Homburg v. d. Höhe bi« gegen Neujahr verweilen. — Am Dienstag ist der Llohddampfcr .Köln' in Wil helmshaven eingetrosten. Er hatte die ersten KriegStrophäcn an Bord, bestehend au» einer größeren Anzahl erbeuteter chine sischer moderner und veralteter Kanonen, Waffen aller Art, Fah nen, Flaggen, Tcmpelschilder rc. Außerkem bringt der Dampfer die abgelösten Mannschaften der Schiffe des Kreuzergeschwadcr«, und zwar 5 Offiziere, 3b Deckosfiziere und 94b Mann in die Heimath zurück. Diese Braven haben an sämmtlichen Schlach ten und Gefechten um Taku und Tientsin, an dem Marsche de« Usedomschen Expecition«corp» und dem Entsatzzuge nach Peking unter Führung de« Kapitän« Pohl theilgenommcn. Auch 80 Verwundetei und Kranke hatte der Dampfer an Bord, deren Be finden beret« soweit vorgeschritten ist, daß mit Sicherheit aus ihre baldige Genesung gerechnet werden kann. — Rußland. Petersburg, 10. Dezbr. An amt licher russischer Stelle verlautet, daß auch seilen« der russischen Regierung dem Präsidenten Krüger nahegelegt worden ist, von einer Reise nach Petersburg abzusehen, da der Gesund heitszustand de« Zaren in absehbarer Zeit nicht möglich erschei nen lasse, ihn zu empfangen. — Holland. Ueber den Empfang de« Präsidenten Krüger durch die junge Königin, der am 8. d. ohne offizielle« Zeremoniell und ohne Anwesenheit der Minister stattgcfunden hat, verlautet, daß die Königin folgende Worte an den greisen Präsidenten gerichtet hat: „Vertrauen Sie auf Gott, welcher Sic und die Ihrigen in seinen Schutz nehmen wird. Ich werde Ihnen meine Freundschaft bezeigen, wenn der Augenblick dazu gekommen sein wird, aber jetzt nicht.' Präsident Krüger ant wortete, er zähle auf die Hilfe der Königin und werde die noth- wendige Geduld haben, weil er Vertrauen zur Gerechtigkeit Gotte« und zu der Sache, die er vertheidige, habe. — China. Fcldmarschall Graf Waldersee meldet unter dem 8. d. M.: Tsiang ist am 4. ohne Widerstand besetzt, da Chinesen zur rechten Zeit nach Südost abgezogen. Kolonnen Rohrschcidt und Falkenhahn kehren nach Tientsin zurück. Große Kälte macht bald Schließung der Rhede Taku wahrscheinlich. — Laut Schanghaier Meldungen verschiedener Londoner Blätter wurde auf Befehl de« Grafen Waldersee der Sekre tär Li-Hung-Tschang« Namen« Jiko, ein Mandschu, unter der Beschuldigung verhaftet, daß er mit den Boxern in Verbindung stehe. Sollte sich diese Meldung bestätigen, so wäre wohl damit endgiltig der Beweis erbracht, daß Li sein nichts würdige« Doppelspiel, da« er seit Monaten gespielt hat, auch jetzt noch in seiner Eigenschaft al» Unterhändler sortsetz«. Welche Bürgschaften kann ein solcher Unterhändler für die Innehaltung der Verpflichtungen, die er im Namen de» Hose« eingeht, bieten? — Südafrika. Ueber kriegerische Vorgänge aus dem ausgedehnten Kriegstheater liegen seit Sonnabend Abend keinerlei Nachrichten vor. Man wird also annehmen können, daß der her vorragendste aller Burengenerale Christian Dewet auch die-mal wieder den Nachstellungen de« englischen General« Knox bei Rouxville entgangen ist und ihm weiterhin viel zu schaffen machen wird. Praktischer al» seiner Zeit der heldenmüthige General Cronje bei Paardeberg, der den Engländern nicht« von seinen Vorräihen zur Beute lasten wollte, hat Dewet den Engländern einen Neunpfünder mit reichlicher Munition, warscheinlich in unbrauchbarem Zustande, viele krepirte oder krepirende Pferde und eine Menge von wohl nur unbeladenen Wagen, die einem schnel len Rückzug hinderlich gewesen wären, überlasten, um sich selbst und sein« Streitmacht zu neuen Streichen gegen die Feinde zu erhallen und zunächst in Sicherheit zu bringen. NennenSwerlhe Verluste hat er nicht zu beklagen, da andernfall« der england- freundliche Telegraph sicherlich darüber nicht geschwiegen haben würde. Inzwischen machen sich die Buren mit den für die eng lischen Truppen bestimmten Remontepserden nach Möglichkeit wieder neu beritten, die sie einem bei Standerton, etwa 150 Klm. südöstlich von Johannesburg, an der nach Durban führenden Eisenbahn, angehaltenen Zuge entnommen haben. Locale und sächsische Nachrichten. — Schönheiderhammer. Da« Ergebniß der hiesigen Volkszählung beträgt nicht, wie in Nr. 144 d. Bl. angegeben ist 1004, sondern 1104 Einwohner, und zwar 041 männliche und 563 weibliche. — Carl - seld. Bei der Volkszählung hat sich ergeben, daß Carls selb 1866 Einwohner hat, gegen 1609 im Jahre 1895, demnach 257 Zunahme. — Wilzschhau«, 8. Dezember. Einen Beweis dafür, daß zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei der Firma L. Friedrich, Wilzschhau« - CarlSfelv, Sägewerken, Holzstoss- und Holzpappen-Fabriken, das beste Einvernehmen bestehl, zeigt der schon wieder eingetretene Fall der Auszeichnung für Treue in der Arbeit. Durch Herrn Ami «Hauptmann Krug von Nidda wurden heute Abend, im Beisein der Ches«, Beamten, Werkfüh- rcr und einer großen Anzahl Arbeiter, dem seit über 30 Jahren thätigen Werkführer Gustav Müller und dem Zimmermann Bernhardt Lorenz, CarlSseld, die von Sr. Majestät dem König verliehene Medaille für Treue in der Arbeit unter anerkennenden Worten überreicht. Außerdem erhielten die Genannten noch von der Firma je ein Sparkassenbuch mit bedeutender Einlage. Nach Schluß diese» Akte« versammelten sich die Inhaber der Firma mit ihren Angestellten und Arbeitern in der VahnhosSwirthschafl de« Herrn Max Spinvler, um daselbst bei solennem Abendbrot und guten Getränken noch einige Stunden gemächlichen Beisam mensein« zu halten. Hier wurden nun in mehreren schwungvollen Reden die Chef«, sowie die Dekorirten gefeiert und erst am näch sten frühen Morgen trennten sich alle Betheiligte», wa« wohl ein Zeugniß von allseitiger Zufriedenheit sein dürfte. — Dresden. Am 29. vorigen Monat« und folgende Tage hat eine abermalige Aurloosung Kgl. Sächs. staalSpapiere stattgcfunden, von welcher die auf 3'/,"/,, herabgesetzten, vormals 4"/o StaalSschuldcn- Kassenscheine von den Jahren 1852/55,58/59/62/66 und /68, 3'/,»/,, dergleichen vom Jahre 1867, aus 3'/,"/,, herabgesetzten, vormal« 4"/„ dergleichen vom Jahre 1869, inglcichen die auf den Staat übernommenen, aus 3'/,"/„ herab gesetzten, ursprünglich 4>/,"/,„ später 4"/„ Schuldscheine vom Jahre 1872 der Leipzig-Dresdner Eisenbahn- Compagnie betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten StaatSpa- picre werden hierauf noch besonder« mit dem Hinzusügen aufmerk- iam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der „Leip ziger Zeitung", dem „Dresdner Journal" u. dem „Dresdner An zeiger" veröffentlicht, auch bei sämmtlichen Bezirk«-Lteuer-Ein- nahmen, sowie bei allen Stadlräthcn, Bürgermeistern und Ge- meindevorständcn de« Lande« zu Jedermann» Einsicht ausgelegt werden. — Leipzig, 11. Dezember. Durch den Einsturz eine« Neubaues in der Lothringerstraßer in Leipzig-Gohli« wurden heute Nachmittag zwei Arbeiter verschüttet und schwer verletzt. — Zwickau. Die in letzter Nummer unsere« Blatte« gebrachte Notiz, daß für Len 19. Dezember eine Versammlung der Interessenten für die Regelung der Zwickauer Mulde und ihrer Zuflüsse nach Aue einberufen sei, ist dahin zu berich tigen, daß nur eine Vorbesprechung über die zu ergreifenden Maßnahmen mit einigen betheiligtcn Industriellen stattfinden soll. Eine Versammlung der Interessenten wird erst später ein berufen werben, wie hiermit zu Vermeidung von Mißverständ nissen in den beiheiligten Kreisen bemerkt sei. — Aue, 9. Dezember. Ueber die Angelegenheit de« Spar- verein-kassirer« Schmidt wird von hier berichtet: Eine große unv peinliche Ausregung verursachte gestern die Nach richt, baß sich der Kasstrer de« hiesigen Sparvereins, der Flaschen bierhändler Max Schmidt, wegen Unterschlagung von ziemlich der Hälfte der heute zur Rückzahlung gelangen sollenden Spar einlagen der Staat«anwaltschaft zu Zwickau gestellt habe. Die po lizeiliche Beschlagnahme der vorhandenen Gelder ergab eine Höhe von 36,000 Mk. , sonach dürfte Schmidt wenigsten« 30,000 M. unterschlagen haben, da di» au-zuzahlende Summe ganz bestimmt 70,000 M. betragen dürste. Wozu Schmidt da« Geld verwendet hat, ist noch unbekannt, und wie e« ihm möglich war, einen so