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Amts- »Oil MzeWdktt für deu Adonnt«»e«t oierlelj. 1 M. 20 Pf. emfchließl. de» .Jllustr. Unterhaldmgrbl." a. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Botm sowie bei allen Reichspostanstalten. SO GM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die lleinspaliige Zeile l0 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. . „ . — 47. Pahrgasg. -ii—. Dienstag, den 19. Juni 1OOO Weaesperrung betr. Wegen vorzunchmender Instandsetzung des sogenannte» Graupnerweges im Sosaer Staatsforstreviere von der Milchbachbrücke bis zur Flurgrenze mit Erlabrunn wird der ge nannte Wegelrakt vom 20. d. M. ab auf fünf Wochen für den Fährverkehr gesperrt. Schwarzenberg, am 15. Juni 1900. Königliche Amtshauptmannschast. »i-. Perth««, Reg.-Assessor. P. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Unterstützengrün Blatt 26 auf den Namen der cknkn»»« »«»alle verw. und des Kaufmanns »rnnL Hx xlor Al»»-«»»»» eingetra ¬ gene Grundstück soll am 4. Mover 1900, Vormittags 10 Mr — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 94,o Ar groß und auf 5180 Mk. — Pf. geschätzt; cs besteht aus Gebäude, Feld und Wiese und ist mit 41,» Steuereinheiten belegt. Die Einsicht der Mittheilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintrag ung des am 18. Mai 1800 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuchc nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Ab gabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Vertheilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den üb rigen Rechten nachgesctzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung enlgegenstehendes Recht haben, werden ausgefor dert, vor der Erlheilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Vcrsteigerungscrlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Eibenstock, den 13. Juni 1900. Königliches Amtsgericht. Schiwe, Ass. I. In das Musterregister ist eingetragen worden: Nr. 346, Firma <1. <4. TuekskNerer in Schönheide, angemeldet am 30. Mai 1900, Vormittags s,9 Uhr, ein verschlossenes Packet, Serie XI, angeblich enthaltend 50 Proben von gestickten Besätzen und bestickten Stoffen, Fabrik-Nrn. 1161 1218 1220 1222 1223 1224 1225 1226 1227 1228 1229 1230 1231 1235 1236 1237 1238 1239 1240 1241 1243 1244 1248 1249 1250 1251 1252 1254 1255 1258 1259 1261 1264 1265 1266 1267 1268 1269 1270 1272 1273 1274 1275 7001 7002 7003 7004 7005 7006 7007, Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre. Eibenstock, am 15. Juni 1900. Königliches Amtsgericht. «hri«. Hg. Bekanntmachung. Nachdem von den Rindviehbesitzern Herrn Karl Theodor Berger und Genossen auf Grund des Gesetzes vom 19. Mai 1886 die Bildung einer Zuchtgenostenschaft bean tragt und vom unterzeichneten Stadtrathe nach § 3 dieses Gesetzes das Verzeichnih der Besitzer von Kühe« und über l Jahr alten «alben, sowie der Zahl dieser Thiere ausgestellt worden ist, liegt dasselbe vom 18. Juni 1988 ab 14 Tage lang zur Einsicht der Betheiligten au«. Es wird darauf hingewiescn, daß diejenigen Rindviehbcsitzer des hiesigen Stadtbezirkes, welche für ihren Viehbestand eigene Zuchtbullen halten und solche nicht gegen Entgelt be nutzen lassen, berechtigt sind, außerhalb der Zuchtgenossenschaft zu verbleiben, dafern sie dieses Recht in Anspruch nehmen und eine Erklärung darüber spätestens bis zum Ende des siebenten TageS nach Bekanntmachung und Beginn der Auslegung des Verzeichnisses an Rathsstelle abgeben. Sonstige Einsprüche gegen das Berzeichnitz können von den Bethciligten eben falls bis zum Ende d«S siebenten Tages nach Beginn der Auslegung des Verzeich nisses erhoben werden. Nach Ablauf der Auslegungsfrist und Erledigung etwaiger Einsprüche gegen das Ver- zeichniß wird letzteres abgeschlossen und die Versammlung der Besitzer von Kühen und über 1 Jahr alten Kalben zur Berathung und Beschlußfassung über Begründung der Ge nossenschaft einberufen werden. Eibenstock, den 15. Juni 1900. Der Ralh der Stadt. Hesse. Müller. 4. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Collegiums Menkag, den 19. Zuni 1900, Aöends 8 Uhr im Rathhaussaale. Eibenstock, den 16. Juni 1900. Der Stlidtverordnctcn-Boistchcr. G. Diersch. II Beschaffung von Doppelfenstern und eines Glasverschlagcs für die Industrieschule. 21 Beschlußfassung wegen Verwendung des Sparkassenrcingewinncs vom Jahre 1899. 3) Bestimmungen über den Kleinhandel mit Brqnntwein. 4) Vcrwilligung der Mittel zur Beschaffung eines Sprengwagens. 5) Einladung zum sächsischen Gemeindetage. 6) Gewährung einer Entschädigung an Occonom Bleist für Verlassen der alten Grund mauern beim Wiederaufbau seines Hauses. 71 Kenntnißnahme von dem Eingänge eines weiteren Betrages für die Fritz-Hesse-Stistung. 8) Dcsgl. von der Gewährung einer Staatsbeihilfc für die Kochschule und Handelsschule. 9) Desgl. von der erfolgten Umänderung der Straßenlaternen in Gasglühlicht. 10) Beschlußfassung wegen Richtigsprechung der Rechnungen über die Stadtanlagen vom Jahre 1897 98, Armenkasse vom Jahre 1898, Schuldentilgungs-, Kochschul-, Jndustrie- schul-, Pensions-, Sportel- und Dienstbotenkrankenkassc auf das Jahr 1899. Gras Versteigerung. Die diesjährige Grasnutzung von nachgenannten Kunstwiescn des Staatssorstrevie- res Schönheide und zwar: der Herren-Eben« und von Günthers Raum, sowie der Wiesen am Sil berbache soll Mittwoch, den 20. Juni 1S00 versteigert werden. Zusammenkunft: Früh 8 Uhr am Forsthaus an der Mulde, Vormittags '/,11 Uhr am Wiesenhaus an der Mulde und Mittags 1 Uhr unterhalb Friedrichs Werk an der Eisenbahnbrücke. Kgl. Forstrevierverwaltung Schönheide und Kgl. Forstrentamt Eibenstock, Hoffmann. am 15. Juni 1900. Herkach. Pie „tobte" Saison hat mit Schluß der Parlamente ihren Anfang genommen, wenn gleich die Ereignisse in Südafrika und China die Ruhe häufig sehr merklich unterbrechen dürften. Dem Reichstage ist die Sommerruhe sehr zu gönnen, denn er hat eine seiner arbeitsreichsten und längsten Sessionen hinter sich. Anfänglich schien e», al« ob die neue Tagung, die im No vember »origen Jahre» eröffnet wurde, zu einem schweren Kon flikt zwischen Regierung und Volksvertretung führen würde. Die plötzliche und überraschende Einbringung der Marincvorlage, die eine Verdoppelung der Schlachiflotte forderte, stand in Wider spruch mit früheren Versicherungen der Rcichsregierung und ver langte so hohe Opfer, daß ihr Zustandekommen im hohen Grade zweifelhaft erschien. Die erste Lesung der Vorlage verstärkte die sen Eindruck. Der Redner der ausschlaggebenden Partei, de» Zentrum«, krilisirte dsc neuen Forderungen so scharf, daß allseitig die Ablehnung der Vorlage durch da» Zentrum und damit da» Scheitern de« Gesetzentwurfs erwartet wurde. Es ist ander» gekommen. l>> . Lieber war krank und nachdem da» Zentrum die Regelung der Deckungssrage in seinem Sinne durchzcsetzk hatte, warf es seine Stimme zu Gunsten der Flottcnvorlage in die Waagschale. So ist schließlich in der entscheidenden dritten Be rathung da« Flottengesetz mit erheblicher Mehrheit zur Annahme gekommen. Ausgcblicben ist die erwartete Dankeskundgebung der Reichsregierung. Nach Annahme de» ersten Floltengesetze» wurde bei Schluß der Session der Dank der verbündeten Regierungen in feierlicher Weise dem Reichstage ausgesprochen und durch eine Einladung der Reichstagsabgeordnelen in das kaiserliche Schloß noch besonder« bekundet. Diesmal ist jede Kundgebung der Re gierung ausgeblieben. D-r Reichskanzler Fürst Hohenlohe hat in der üblichen einfachen Weile den Schluß der Reichstagssession verkündet. Vielleicht ist eine Kundgebung der Regierung deshalb unterblieben, weil die beim ersten Flottengesetz kundgegcbenen Dankesäußerungen an den Reichstag benutzt worden sind zu einer Kritik der vorjährigen Rede de» Kaiser» in Hamburg u. der neuen Flottenvorlagc. Neben der Flottcnvorlage hat in der abgelaufenen Session der Kampf um die lex Heinze da» parlamentarische und öffent- liche Interesse am meisten in Anspruch genommen. Zum ersten Mal ist die parlamentarische Obstruktion im deutschen Reichstag aufgetreten. Die entschiedene Linke hat alle geschäftsordnungs mäßig zulässigen Mittel angewendet, um da« Zustandekommen diese« Gesetze» zu verhindern. Zum Ruhm de« Reichstage« aber kann gesagt werden, daß die Obstruktion in seinen Hallen sich überaus Vortheilhaft unterschied von jener wüsten Art parlamen- tarischer Obstruktion, wie sie in den Parlamenten von Oesterreich, Frankreich und Italien mehrfach beliebt worden ist. Der zähe und entschlossene Widerstand der Linken hat einen glänzenden Sieg errungen. Die der freien Entwickelung der Kunst hinder lichen Bestimmungen der lex Heinze sind ausgemerzt worden; der übrige Thcil der Vorlage, aus die Bekämpfung der Unsitk- lichkeit gerichtet, ist auch mit Zustimmung der Freisinnigen zur Annahme gelangt. Wichtiger aber al» diese geräuschvollen parlamentarischen Aktionen war die stetige und stille Arbeit de« Reichstage«, der da» Zustandekommen einer ganzen Anzahl bedeutungsvoller Ge setze zu danken ist. Die Gewerbeordnung-Novelle hat verschiedene sozialpolitische Fortschritte gebracht, die so erheblich sind, daß trotz mancher Bedenken im Einzelnen eine große Mehrheit für das Gesetz war. Die Reform der Unfallversicherung ist in langwie riger aber erfolgreicher Arbeit durchgesührt worden. Die Post novelle kam zu stände, die eine Herabsetzung de« Briefporto» und die Aushebung der Privatposten gebracht hat. Da» Münzgesetz ist trotz heftigen Widerstandes der Bimetallisten erledigt und da mit die volle Durchführung der Goldwährung gesichert worden. Auch da« Fleischschaugesetz hat eine Mehrheit gefunden; die hy gienischen Fortschritte, die das Gesetz anstrebt, sind zu begrüßen. Da» Rcichsseuchengesctz ist noch am Schluffe der Session glücklich unter Dach und Fach gebracht worden. Jo kann der Reichstag mit Befriedigung auf seine Thätig- kcit zurückschauen. Tagesgefchichte. — Deutschland. Die Wirkung de» Flottengefctzc» von 1898 wird noch vor dem Ablauf dieses Jahre« deutlich zu Tage treten. Während in der ersten Hälfte nur da» erstklassige Linienschiff »Kaiser Barbarossa" und der große Kreuzer »Prinz Heinrich" zu Wasser gelassen sind, wird sich die Zahl der Stapel läufe in der zweiten Hälfte erheblich vermehren. Soweit sich bi« jetzt übersehen läßt, werden drei Linienschiffe, ,6" auf der Werst zu Wilhelmshaven, ,I>" auf der Bulkanwerft und »bl- auf der Germaniawerft, sowie drei kleinere Kreuzer, ,0" auf der kaiserlichen Werft zu Danzig, .i>" auf der Wcserwerft und »bl" auf der Gcrmaniawerft vom Stapel gelassen. Ein so er- heblicher Zuwachs de« schwimmenden Material» unserer Marine ist feit langen Jahren nicht zu verzeichnen gewesen. — Die Goldstücke zu fünf Mark werden mit dem 1. Ok tober d. außer Kur« gesetzt. Es ist, so heißt es in einer Be kanntmachung des Reichskanzler», von diesem Zeitpunkt ab außer den mit der Einlösung betrauten Kassen Niemand verpflichtet, diese Münze in Zahlung zu nehmen. Bi» zum 30. Sept. 1901 werden Reichs-Goldmünzen zu fünf Mark bei den Reichs- und Landeskaffen zu ihrem gesetzlichen Werth sowohl in Zahlung ge-