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ieil!e iskarle Publikum irküche. nd: «sknochen und vogtk. adet hierzu VsrtLsI. milia. bend 9 Uhr: Siu Bogel, orstand. ÄU8. achm. 4 Uhr nustk. ^en. :chm. 4 Uhr Ust», kvller. LL11S. ichm. 4 Uhr nustk, uvicker. tstjal. >chm. 4 Uhr uftt. nmer. chm. 4 Uhr »ustk, ienäol. lssgrö«. chm. 4 Uhr '«st». <rk Pf. Md. 21.. Arad. 20., . Amts- rniil Aiimckatt für den Lbonneme«' oiertelj. I M. 20 Pf. einschließl. deS »Jllustr. Unterhaltung-bl." u. der Humor. Beilage „Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen ReichSpostanstalten. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreis: die kleinfpaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Pf. 8A. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. - , > 46. Jahrgang. - Dienstag, den 18. Juli 18SV Die Begrüßung in Bergen finde: in Frankreich bei den Nationalisten keine günstige Aufnahme. Das ist selbstverständlich; sie befinden sick ja überhaupt in der Opposition zur Regierung. Ein« der hervorragendsten Mitglieder der genannten Gruppe, der Dichter Francois Coppee, Hai einem englischen Journalisten gegenüber wegen der Begrüßung in Bergen sein volles Her; auSgeschüttel. „Ich weiß nicht," erklärte Coppee, .ob es ein vorbereitete« Ereigniß war. War da« der Fall, so war es ein Verbrechen. Jedenfalls sehe ich nichts, absolut nicht-, was unser arme« Frank- reich au« einer Allianz mit Deutschland gewinnen kann. Und wa« würde der Kohn dafür sein, dieser neuen Triple-Allianz bei- zutrclen, die als die wahre Basis des europäischen Frieden« und folglich der Welt bezeichnet wurde? Metz oder Straßburg? Nein, Wilhelm II. denkt nicht daran und hat niemals daran gedacht. Der bloße Gedanke daran könnte ihm die Dynastie kosten. Also was dann? Nicht». Frankreich muß in der Rolle bleiben, die ihm da« Geschick zugewiescn. Ueberwunden, muß cS sich der Thatsache fügen und stolz verbleiben. Und so war es ein Mangel an Stolz auf Seiten Frankreichs, der die „Iphigenie" nach Bergen sandte, fall« die Sache dort mit Frankreichs Vorwissen geschah und nicht ein bloßer Zufall war. Dann bleibt aber eine andere Frage. Nehmen wir an, diese herrliche Allianz würde gebildet. Wie lange würde sie dauern? Fran; Joseph rückt dem Tode nahe und hinterläßt keinen direkten Erben auf seine Krone. Sein Reich besteht au« verschiedenen Völkern, die in verschiedenen Zungen reden. Was wird also geschehen? Glauben Sie, daß Wilhelm II. sich diese Sache nicht schon überlegt hat und daß ihm der Traum einer deutschen Konföderation auf gigantischer Basis nicht schon erschienen ist — ein Traum, der den Germanis mus in all seiner Macht und Gewalt verwirklicht? Wilhelm II. macht auf mich den Eindruck eines Magnetiseurs, der Frankreich durch eine Serie von Liebkosungen hhpnotisiren und in den Schlaf wiegen will, so daß e« im kritischen Moment nicht sehen wird, was im Balkan und an der Donau geschehen wird. Ein Weltfrieden? Sehr schön, aber vollkommen absurd. Wir sind in die Welt gesandt, mein lieber Herr, um da« Stückchen Brot, dar wir essen, durch Fleiß, durch Intelligenz und, wenn c« Noch chut, durch Waffengewalt zu erkämpfen. Eato, der tugendrcichste Philosoph des AlterthumS, erzählte selbst, daß es unmöglich sei, drei Dinge au« der menschlichen Brust zu vertreiben: Liebe, Haß und Neid. Und derselbe Cato, tugendrcich wie er war, pflegte seine allen Sklaven zu verkaufen, wenn sie dienstunfähig geworden. Hat nicht Mollke dem Reichstage gesagt, daß der Traum von >inem allgemeinen Weltfrieden nur ein Unglück würde, wenn er verwirklich werden sollte? In der Thal würde der Weltfriede .in Unglück sein; denn er wäre das Zeichen zum allgemeinen Niedergang der menschlichen Rechte, dem Verschwinden aller natio nalen Energie. Wir würden Alle zu Epikuräern werden. Der Krieg ist ein menschliches Erforderniß. Wir können kein ehren volle« Einvernehmen mit Deutschland eingehen, bis unsere erober- len Provinzen uns zurückgegeben." Diese Phantasien finden ein Gegenstück in der Eifersucht, den die leitenden russischen Blätter auf die nach ihrer Ansicht sich entspinnende deutsch-französische „Entente" empfinden. Die „Nowoje Wrcmja" läßt sich anläßlich dieser Frage auS Paris berichten: „Die Leute, welche mit der franko russischen Allianz sympathisircn, sehen mit Erstaunen, daß diese bereit« auf den zweiten Platz gerückt ist, dagegen der neue Kurs immer mehr in den Vordergrund tritt. Noch ist e« Zeit, Frankreich von den Diensten, welche so beharrlich von den Ufern der Spree aus ihm an- geboien werden, fern zu halten und der franko-deutschen Verständig ung Einhalt zu thun." Da« Blatt des Fürsten UchtomSki, die „Wjedomosti", leitartikelt ebenfalls über diese« Thema. „Bor drei Jahren," sagt das Blatt, „äußerle Kaiser Wilhelm den Wunsch, die Pariser Ausstellung 1900 besuchen zu wollen. Wa« er sich einmal vorgenommen Hai, setzt er gewöhnlich durch. Ob eine sranko germanische Entente den meisten Franzosen sympathisch in oder nicht, hat in Anbetracht de« allgemeinen Vortheil«, den sie bieten würde, nicht« zu bedeuten. Jedenfalls lehrt die deutsche Politik die Franzosen, daß ein Einversländniß mit Deutschland ihnen einen reellen Vortheil bietet. Die Faschoda-Angelegenheit kann al« guter Grund dienen, Rußland den Rücken zu kehren, irotzdcm die Franzosen wissen müßten, daß die Bande, welche Rußland und Frankreich verbinden, nicht künstlich-politische Machi nationen sind, sondern tiefer liegen. Die augenblickliche Erkalt ung der beiderseitigen Beziehungen und der Anschluß an Deutsch land kann also nur vorübergehend sein, denn die Interessen Frank- >eich» und Deutschlands sind zu gegensätzlich." Taqesgeschichte. — Deutschland. Daß die Hebung de« geschäftlichen Leben« noch immer andauert, geht auch au« der Steigerung der Erträge der Wechselstempelsteucr mit Deutlichkeit hervor. Da« letzte Volljahr brachte gegenüber dem EtatSjahrc 1897 schon eine Erhöhung von über einer Million Mark. Im ersten Viertel de» EtatSjahreS 1899 betrug die Zunahme wieder über eine Viertetmillion gegen den gleichen Zeitraum de« Vorjahre«. E« ist danach anzunehmen, daß auch da« laufende Etatjahr bei die ¬ sem Einnahmezwcige eine Mehreinnahme von etwa einer Million Mark wird zu verzeichnen haben. Gicbt dieser Umstand auf der einen Seite Kunde von der Erweiterung de« Geschäftslebens, so ist er auf der andern auch erfreulich für die Finanzen de« Reich«. — Uebcr die abgekürzte Bezeichnung de« Jahre« 1900 wird dem „Hannov. Cour." geschrieben: „Wir befinden un« bereit» in der letzten Hälfte de« letzten Jahre«, welche« der Bezeichnung de« neuen Jahrhundert» mit der Zahl 19 und den beiden Nullen am Schluffe unmittelbar voraufgeht. Diese beiden Nullen würden die Signatur der Abkürzung der Jahreszahl dar stellen, wie sie bisher durch Weglassung der Ziffern für Tausend und Hundert gebräuchlich war. Da streng genoinmen ein solche« Jahr, da« lediglich mit Doppelnull bezeichnet wird, in Dokumenten und Urkunden die Zeit der Errichtung derselben u. s. w. nicht genau genug kennzeichnet, so wird von den Behörden, insbesondere von den Gerichten, angeordnet werden, daß die Bezeichnung der Jahreszahl 1900 stet« voll auszudrücken ist und eine Abkürzung auf Doppelnull unzulässig sein soll. Dagegen wird die Post verwaltung, abgesehen von anderen Dokumenten und Urkunden, aus den Briefen, Postkarten, Packetadressen, Postanweisungen, auf den Couverts für Drucksachen und Waarcnproben u. s. w. die Bezeichnung de« Jahre» 1900 in der bisherigen Abkürzung durch Doppelnull beibehalten in der Annahme, daß auf Briefen, Post karten, Packetadressen, Postanweisungen, Couvert« für Drucksachen und Waarcnproben u. s. w. die abgekürzte Bezeichnung durch Stcmpelausdruck genügen wird, um das Jahr genau genug zu bezeichnen, zumal diese Art von Urkunden nur einen ephemeren Werth haben. Wollte die Postverwaltung dazu übergehen, da« Jahr 1900 aus den vorgenannten Briefen u. s. w. durch Stempel aufdruck vollständig darzustellen, so würde die Abänderung bezw. Erneuerung der sämmtlichen Stempel erforderlich werden. Die Umänderung würde Hunderttausende von Stempeln betreffen, welche ein enorme« Geld kosten würde, da« nur für ein einzige« Jahr verausgabt werden müßte, denn vom Jahre 1901 an könnte die alte Abkürzung wieder unbeschadet ihrer Deutlichkeit eintreten. Zuerst soll in Erwägung gezogen sein, ob zu der abgekürzten Be zeichnung de« Jahre« 1900 durch Doppelnull auf Briefen u.s.w. mittelst Stempelaufdruck ein BundeSrakhSbeschluß herbeizuführen sei. Die« wird jedoch nach neuerer Erwägung von der obersten Reichspostbehörde nicht für nothwendig erachtet; c« wird genügen, daß eine bezügliche Bekanntmachung des Reichspostamts dahin gehend, daß die Abkürzung mit Doppelnull das Jahr >900 be deuten soll, der in Anwendung zu bringenden Abkürzung voraufgeht. — In unseren älteren Schutzgebieten ist man in eine intensive wirthschaftliche Thätigkcit cingctreten, die wenig Lärm macht, aber diese Gebiete wesentlich vorwärts bringt. -Namentlich in Südwcst-Afrika, da« von seiner Erwerbung an unlcr cinem auffälligen Mißgeschick litt und unter unglaublichen Hinder nissen zu leiden hatte, scheint jetzt eine Zeit fruchtbarer Ent wicklung nahe zu fein. Zunächst ist eine Reihe von Erwerbs gesellschaften für da« Schutzgebiet dem Abschlüsse nahe, mit Bcrg- werksbctrieb im Norden wie im Süden wird bald begonnen werden, Eisenbahnen werden in Angriff genommen u. A.; aber auch nach anderer Richtung hin geschieht für die Besserung der ländlichen Verhältnisse viel. Die Siedclung« - Gesellschaft z. B., welche au» dem Betriebe der regelmäßigen Dampferfahrten von Hamburg nach der südafrikanischen Küste beträchtliche Einnahmen zieht, verwendet dieselben vollständig zur Entwickelung de« Lande«, an die Thcilhaber der Gesellschaft ist noch keine Dividende zur Auszahlung gelangt. Da« Land wird möglichst besiedelt, haupt sächlich durch die entlassenen Leute der Schutztruppe, die ein vor zügliche« Material bilden. Um aber die Landstriche bewohnbar zu machen, werden zahlreiche Brunnen mit Diamantbohrern her gestellt. Diese Brunnen unterstützen nicht nur die Viehzucht, son dern gestalten auch die Erweiterung de« Landbauc«. Auch andere Gesellschaften, wie die deutsche Kolonialgcscllschaft für Südwest- Afrika, gehen in ähnlicher Weise vor. Daher kann man der Ent wickelung de« Schutzgebiete« jetzt mit größeren Hoffnungen ent gegensehen. — Italien. Wie verlautet, wird da« italienische Geschwa der während der 25. Jahrhundertfeier der Gründung von Mar seille dort eintreffen. In Italien wird diese neue sreundschaftliche Kundgebung zwischen Italien und Frankreich mit besonders hohen: Interesse erörtert. Italienische Blätter sehen in diesem Besuch sowie in dem Besuch de« deutschen Kaiser« aus der „Iphigenie" den Beweis dafür, daß sich eine fünffache Allianz gegen Eng land vorbereite. — Schweden-Norwegen. Der Besuch de« deutschen Kaiser« auf der „Iphigenie" hat König Oskar veranlaßt, an Kaiser Wilhelm einen Bries zu schreiben, in dem er ihm seine große Freude darüber auSdrückt, daß der erste Schritt zu einer freundlichen Annäherung der beiden bedeutendsten europäischen Kulturstaatcn innerhalb der Grenzen seiner Königreiche Schweden und Norwegen stattgefunden habe. Er spricht in dem Briefe ferner die Hoffnung au«, daß dieser Schritt zu einer vollen Ver ständigung zwischen den beiden Länden: führen möge, von denen der Weltfriede hauptsächlich abhänge. Aehnlichc Glückwünsche ließ der König dem Präsidenten Loubet durch die schwedische Botschaft in Pari» überbringen. — Serbien. In Serbien wird da« Verfahren gegen die wegen de« Attentat« aus Milan Verhafteten mit unheimlicher Schnelligkeit gefördert. Zwar soll bisher sich nicht der kleinste Anhalt ergeben haben, daß die Radikalen wirklich etwa« mit dem Anschlag zu thun haben; im Gcgenthcil leugnen sämmtliche Ge fangenen hartnäckig jede Gemeinschaft mit dem Attentäter Kneze- witzsch. Der radikale Exministcr Nicolitsch hat dem König Alex ander in einer Audienz kategorisch die Erklärung abgegeben, daß die radikale Partei mit den: Attentat nicht« zu thun hak. Nichts destoweniger wird aus Belgrad die Nachricht verbreitet, daß die Untersuchung auf Befehl de« Königs beschleunigt werde, damit die Urthcile, welche bei mehreren Personen auf TodeSstraie lauten würben, noch vor der Abreise de« Königs ins Ausland gefällt und vom König bestätigt werden könnten. — Amerika. Uebcr einen deutsch-amerikanischen Zwischenfall, der sich auf Hawaii ereignete, berichtet eine Depesche au» San Francisco, die dort mit einem Dampfer ein traf, welcher Honolulu am 7. Juli verlassen hat. Danach hätte am Tage de« Unabhängigkeit-feste», 4. Juli, der deutsche Gastwirth Karl Klemme sein Hotel mit einer deutschen und einer amerika nischen Flagge geschmückt. Gegen Abend habe ein Freund die letztere von ihm entliehen, sovaß allein die deutsche über dem Hause wehte. Alsbald habe ein Amerikaner -Namen« West, der ohnehin in Feindschaft mit Klemme lebte, mit Hilfe einiger Sol daten die deutsche Flagge herunter gerissen und vernichtet, wofür er an: nächsten Tage wegen Sachbeschädigung zu hundert Dollar« Strafe verurtheilt wurde. Der deutsche Konsul betrachtete nach dem ihm erstatteten Bericht den ganzen Vorfall al« einen inter national bedeutungslosen Unfug halb bezechter Leute u. intcrvenirte selbst, um West eine Gefängnißstrafe zu ersparen. Locale und sächsische Nachrichten. — Dresden. In bemerkenswerther Weise hat sich König Albert über den deutschen KaufmaunSstand geäußert, als er den Vorsitzenden de« „Deutschen Verbände« für da« kauf männische UnterrichtSwcscn" und die Vorstandsmitglieder der vor kurzem in« Leben gerufenen „Deutschen Stiftung zur Ausbildung junger Kaufleute", deren Protektorat er übernommen hat, empfing. Er sprach seine Freude darüber aus, mit dem Vorstand künftig zusammen arbeiten zu können, und wie« darauf hin, wie der deutsche KausmannSstand durch die an seinen -Nachwuchs gestellten höheren Anforderungen sich selbst am besten ehre und seine all gemeine bürgerliche Stellung erhöhen werde. Er habe deshalb die Gründung einer Handelshochschule in Leipzig mit Genug- thuung begrüßt, und der Erfolg, den die erste derartige Anstalt bereits aufzuweisen habe, spreche dafür, daß der Gedanke gesund gewesen sei. Er habe sich in Leipzig persönlich von den Ein richtungen der Handelshochschule überzeugt und könne nur sagen, daß ihn das hohe Maß der Anforderungen, das der Kaufmann heute an die Ersten seines Standes stelle, mit Befriedigung er fülle. Er sei aber auch der Ueberzeugung, daß mit der höheren Ausbildung der intellektuellen Fähigkeiten eine straffere Zucht in der Charakterbildung Hand in Hand gehen werde. Ihm sei e« bei den ihm unterbreiteten Begnadigungsgesuchen öfters schmerz lich ausgefallen, wie stark der Prozentsatz der Kaufleute unter denen sei, die sich in den Maschen des Gesetzes gefangen. Je vielseitiger die Versuchungen seien, denen gerade der junge Kauf mann sich ausgesetzt sehe, desto größere« Gewicht muß bei der Ausbildung auf die Erziehung fester Charaktere gelegt werden. — Dresden. Den hiesigen Geldbriestragcrn wurde im vorigen April von ihrer vorgesetzten Behörde stillschweigend nahe gelegt, auf der Hut zu sein, da augenscheinlich ein Attentat auf einen Geldbriesträger geplant werde. Die Behörde schloß da« au« der Thatsache, daß zu wiederholten Malen „Geldbriefc", die stet« mit derselben Handschrift versehen und nach Hotel« oder Gar'tvnwohnungen adrcfsirt waren, nicht bestellt werden konnten, weil der Adressat nicht vorhanden war oder sich nicht genügend auSweiscn konnte. Bei einer nähern Untersuchung der Briefe stellte sich dann regelmäßig heraus, daß ihr Inhalt nicht au» Wcrthschcincu, sondern au« ZeitungSpapier bestand. Fünf der artige Fälle hatte man bereit« festgestcllt, bei dem sechsten Fall gelang cS der inzwischen aufmerksam gemachten Kriminalpolizei, den Absender dieser Briefe in der Person de« Kaufmann« Ernst Moritz Bernhardt au« ErbiSdors zu verhaften. Derselbe gestand, er habe die Absicht gehabt, einen GeldbricstrLger durch die fin- girten Geldbriefc in eine von ihm unter falschen -Namen gemiclhetc Wohnung zu locken, dort mit einem eisernen Gewicht niederzu schlagen und zu berauben. In fünf Fällen wurde das Verbrechen durch Zufall und durch die Vorsicht der Beamten vereitelt, bei dem sechsten Versuch wurde Bernhardt ergriffen. Derselbe wurde durch da« hiesige Geschworenengericht zu 2 Jahr 6 Monat Zucht haus und 10 Jahr Ehrverlust verurtheilt. — Dresden. Geh. Baurath Professor vr. Wallot hat in diesen Tagen sein neue« Modell für da« Ständehau« fertiggestellt. Dasselbe entspricht den von den verschiedensten Seiten geäußerten Wünsche,:, und die Brühlsche Terrasse bleibt unberührt. Da« Projekt soll durch einen GypSabguß veranschau licht werden. Die Petitionen der Dresdner Bürger- und Bezirks vereine, den Platz an der AugustuSstraßc für andere Zwecke zu verwenden und da» Ständehau« in Neustadt zu errichten, dürften vom Landtag schon um deswillen nicht beachtet werden, weil der bezeichnete Bauplatz bi« jetzt schon drei Millionen Unkosten ver ursacht hat.