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ich hier mit »ald Julius n Näbcrin iterSehefrau iverebelichte red, S. des Wochen- ro SO Kilo 1 pe, le a. H. 70,Ps. »Grad. möahn. rf- rchin. Slb. 03 7^0 53 8,38 28 9,13 38 9,23 53 9,38 06 9F0 21 10,05 30 10,14 35 10, lS 47 10,29 55 10,38 06 10,52 15 11,01 26 11,08 19 — )8 — 24 - 10 — 16 — 22 )6 lO Z5 >2 21 27 14 17 »7 )7 >3 23 19 X) ri 17 >8 ltz- ,chm. Ab. 6,30 6,48 7^1 7,50 8,03 8,19 ' 8,25 8,32 8,44 8,53 9,02 9,07 9,15 9,28 9,53 10,14 10,29 11,01 11,40 on lehrende erh.9,26 9,36 I 9,46 l 9,52 10,02 10,18 nstalt: Chemn. n. Amts- VS Anzeikedtlitt für den Abo«neme«t oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des »Jllustr. UntcrhaltungSbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. »1 Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 45. Jahrgang. — ' Donnerstag, den 4. August Grsche4«t wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Pf. L8V8 Zum Tode des Fürsten Bismarck. Schon hob sich des Volkes betrübtes Gemüth Beim Vernehmen der tröstlichen Hunde: Vorbei ist die Krankheit; die Hoffnung erblüht. Daß von Neuem der Edle gesunde, Der still sich in Schweigen seit Jahren gehüllt In des Sachsenwalds grünem Gehege, Einst aber mit Staunen den Erdkreis erfüllt' Durch des Geistes bahnbrechende Wege! Doch wehe! Zerstört ist der Hoffnung Gebild! Wie der Blitzstrahl die markige Eiche Durch jähe Gewalt in dem freien Gefild Zersplittert mit donnerndem Streiche, So raubte des Todes kaltncrvige Hand, Dem germanischen Volke und Stamme Den Besten der Deutschen, der weislich verstand, Zu entfachen die heiligste Flamme! Als glimmender Funke nur schlummerte sie In der Asche verirrter Gedanken; Da sprengte mit Kraft und des Geistes Genie, Ein AismarL die lästigen Schranken, Zerschmetterte sic mit gewaltigem Streich Und schuf uns in mächtigem Walten Ein einiges Deutschland, ein herrliches Reich; Gott möge es ruhmreich erhalten! Umslorc, Germania, trauernd das Haupt; Es gilt dem geschiedenen Sohne, Der dich mit dem Lorbeer so reichlich umlaubt' Und mit Karols goldschimmerndcr Krone! Umwölke, Kyffhäuscr, dein felsiges Thor; Kein Recke wird wieder erscheinen. Der den schlummernden Kaiser uns zaubert hervor, Ihn führt zu den harrenden Seinen! So ruhe in Frieden, Du Heros der Zeit, Dein Scheiden schlug bittere Wunden! Doch bleiben wir Dir in dem schmerzlichen Leid Zu ewigem Danke verbunden. Was Du uns erworben mit treulicher Hand, Das wollen wir eisern bewahren; Wir wollen, wie Du, um das Vaterland, Um den Kaiser und König uns schaaren! ' Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — R. G. Bl. S. 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Haupt marktortes Zwickau im Monat Juni 1898 festgesetzte und um Fünf vom Hundert er höhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen im Monat Juli d. I. an Militärpserde zur Verabreichung gelangende Marschfouragc beträgt für 50 lez- j^afer !» M. 45 Pf., für 50 k« Heu 4 M. 70 Pf. und für 50 k« Stroh .1 M. Schwarzenberg, am 1. August 1898. Königliche Amlshauptmannschast. Arhr. v. Wirsing. Lr. Bekanntmachung. Zu Ehren unseres großen Tobten, Sr. Durchlaucht des Fürsten Bismarck hat unsere Kirchenbehörde morgen von 12—1 Uhr Mittags Trauergcläutc und für Sonntag, den 7. August Trauergottesdienst ungeordnet. Alle patriotisch gesinnten Bürger unserer Stadt werden gebeten, um diese Zeit halbmast zu flaggen. Eibenstock, 3. August 1898. Der Rath der Stadt. H«ffe. Der Königliche Förster Herr LrL8t VfilLelm Llitrseli in SalMwemme ist als Stellvertreter des Gutsvorstehers für das Wildcnthaler Staatsforst revier in Pflicht genommen worden. Schwarzenberg, am 30. Juli 1898. Königliche Amtshauvtmanuschast. Frhr. v. Wirsing. W. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmcnder Reinigung bleiben die Rathscxpeditioncn Freitag und Sonnavend, den 5. nnd 6. August 1898 geschloffen. An diesen Tagen können nur dringliche Angelegenheiten erledigt werden. Das Standes amt ist von S—10 Uhr Vormittags geöffnet. Eibenstock, den 1. August 1898. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtcl. werden Tag und Nacht die Eisenbahnzügc vorübersauscn, die die Reichshauptstadt mit dem größten Handelshafen Deutschlands und von da aus auch mit dem größten Kriegshafen Deutschland« und dem mcerumschlungcncn Schleswig-Holstein verbinden, der durch Bismarcks Politik mit Deutschland wieder vereinten Nord mark. Hunberrtausendc werden jährlich dort vorüber fahren nnd aus den Fenstern der Eisenbahnzüge sinnend hinaufgrüßen zu der Stelle, die den Träger einer so gewaltigen Zeit umschließt. Aber diese schlichte Grabstätte wird zugleich unaufhörlich eine Mahnung fein an da« Werk der deutschen Einheit, deren Schöpfer dort von seiner so schweren Lebensaufgabe ausruht. Der Streit des Tages, der Zank der Parteien wird ihn nicht mehr erreichen — Waldesrauschen, da« im Leben seine einzige wahre Erholung und Freude gewesen, wird ihm auch da« durch Menschenhand nie zu entstellende Schlummerlied in die Ewigkeit sein. Nach Empfang der Trauerkunde richtete der Kaiser, welcher sofort seine NordlandSreisc unterbrach und nach Kiel zurückkehrte, an den nunmehrigen Fürsten Herbert Bismarck folgende Depesche: »In tiefster Traner theilnchmcud an dem Schmerz, der Sie Alle um den theuren großen Tobten erfaßt, beklage Ach den Verlust von Deutschlands großem Sohne, dessen treue Mitarbeit an dcni Werke der Wiedervereinigung unsere« Vaterlandes ihm die Freund schaft Meine« in Gott ruhenden Großvater«, de« großen Kaiser« Majestät, für» Leben erwarb, und den unauslöschlichen Dank de« ganzen deutschen Volke« für alle Zeiten. Ich werde seiner Hülle in Berlin im Dom an der Seite Meiner Vorfahren die letzte Stätte bereiten. Wilhelm l. L" Fürst Herbert hat dem Mo narchen in einem tiefempfundenen Danktclegramm die Mittheilung zukommen lassen, daß sein großer Vater gewünscht hat, in Friedrick«- ruh seine letzte Ruhe zu finden. Seine Majestät der Kaiser hat anläßlich de« Ablebens de« Fürsten von Bismarck eine zehntägige Hof- und eine acht tägige Armee-Trauer, sowie da« Flaggen sämmtlichcr Reichs - und Staat«-Dienstgcbäudc auf Halbmast bi« nach dem Tage der Beisetzung angcordnet. Der Kaiser hat telegraphischen Befehl an das Rcichsamt de« Innern gelangen lassen, alle Vorbereitungen zu einer großen Traucrseier auf dem Königsplatz svor dem ReichStagsgebänee in Berlin) zu treffen. Den Tag, an welchem sie stattfinden wird, hat er noch nicht festgesetzt. Auf dem Mittclplatz der Auffahrt Zum Tode des Fürsten Bismarck. Im 'Nachfolgenden sei zusammcngcstellt, was über die letzten Lebenslage de« Fürsten bekannt geworben. Die „Hamburger Nachrichten" melden: Am Donnerstag Abend war auf Verschlimmerungen, wie sic seit Oktober vorigen Jahre wiederholt stattgefunden hatten, eine Besserung eingetretcn, welche dem Fürsten erlaubt hatte, bei Tisch zu erscheinen, lebhaft an der Unterhaltung theilzunehmen, Ehampagner zu trinken und gegen die Gewohnheit der letzten Zeit wieder mehrere Pseisen zu rauchen. Da« Befinden war derart befriedigend, daß Geh. Rath Schwe- ningcr, nachdem sich der Fürst zur Ruhe begeben hatte, Friedrichs- ruh verlassen konnte, um am Sonnabend wieder dorthin zurück zukehren. Der Zustand blieb während de« Freitag« relativ be friedigend. Auch am Sonnabend Morgen las der Fürst noch die „Hamburger Nachrichten" und sprach über Politik, namentlich über russische. Auch genoß er im Laufe de« Vormittags Speise und Trank u. beklagte sich dabei scherzhaft über den geringen Zusatz von geistigen Getränken zu dem Wasser, daß man ihm reichte. Dann trat plötzlich eine Verschlimmerung durch akutes Lungen ödem ein. Im Laufe des Nachmittag« verlor der Fürst häufig da« Bewußtsein. In der letzten Zeit hatte er neben den ungewöhnlich lichten Momenten mehr oder minder soporöse Zu stände gehabt, au« denen er entweder in einen längeren tiefen und wohlthucnden Schlaf gerieth oder zu völlig frischem Erwachen gelangte. In den Abendstunden de« Sonnabend nahmen die be denklichen Erscheinungen zu. Der Tod trat leicht und schmerzlos gegen 11 Uhr ein. Geh. Rath Schweningcr, der erst kurz zuvor eingctroffen war, konnte dem Sterbenden den Tod noch dadurch erleichtern, daß er ihm mit einem Taschcntuche den Schleim au« dem Munde entfernte u. dadurch das Athmungshinderniß beseitigte. Da« letzte Wort, da« der Fürst gesprochen hatte, war an seine Tochter, die Gräfin Rantzau, gerichtet, welche ihm den Schweiß von der Stirn getrocknet hatte: »Danke, mein Kind!" Am Sterbelager de« Fürsten war die ganze fürstliche Familie versammelt und außer Geheimrath Schweninger und l)r. Ehrysandcr waren noch Baron und Baronin Merck zugegen. Nachdem Geheimrath Schwc- ninger während 3 Minuten keinen Athemzug und keinen Pul« mehr wahrgenommen hatte, erklärte er in einfacher und ruhig schonender Weise, daß der Tod eingetretcn sei. Sofort nach dem Ableben meldete Herr Geheimrath Schweninger da« Ercigniß dem Kaiser telegraphisch nach Norwegen. Der Fürst liegt, wie er ost zu schlafen pflegte, leicht mit dem Kops nach link« geneigt, der GcsichtSauSdruck ist mild und friedlich verklärt. Ausfallend war, daß der Kopf vcrhältnißmäßig sehr lange Zeit die Wärme de« Leben« behielt. Der Fürst wird seinem Wunsche gemäß auf der dem Schlosse gegenüberliegenden Anhöhe in der Nähe der Hirschgruppc beigesctzt werden. Die Grabschrift de« Verstorbenen, welche er sich selber gewählt, soll lauten: »Fürst v. Bismarck, ge boren am l. April 1815, gestorben am . . . ., ein treuer, deut scher Diener Kaiser Wilhelm« de« Ersten." Ueber die Beisetzung des Fürsten Bismarck erfahren die »Bert. N. Nachr." authentisch Folgende«: Der Kaiser hatte in seinem sehr warmen Kondolenztclcgramin die Beisetzung de« treuen Diener« von vier preußischen Königen „bei seinen Vor fahren" in Aussicht genommen. Fürst Bismarck hat jedoch letzt willig über seine Beisetzung in Friedrichsruh verfügt und dem gemäß ist da« Königliche Anerbieten feiten« de« nunmehrigen Fürsten Herbert Bismarck dankend abgclchnt worden. Die kirch liche Einsegnung der sterblichen Hülle de« großen Kanzler« fand am Dienstag im Beisein de« Kaiserpaares im Traucrhause selbst statt. Der Sarg bleibt dort geschlossen stehen, bis aus der vom Fürsten Bismarck erkorenen Stelle, dem sogenannten Schnecken berg, gegenüber dem FriedrichSruher Herrenhaus«, ein einfache« Mausoleum erbaut sein wird. E« soll diese« Mausoleum mit möglichster Beschleunigung hergestcllt werden, sodaß die Beisetzung spätesten« zu Anfang Oktober erfolgen kann. Dort werden Fürst und Fürstin Bismarck vereint ruhen, und was da« Lied einst von Theodor Körner und seiner Gruft unter der Eiche zu Wöbbe lin gesungen: Zhe habt in Fürstengrüften Bestatten mich gewollt — Hier in den frischen Düften Ihr ruh'n mich lassen sollt! da« wird in Zukunft auch von dem Fürsten Bi«marck und seiner letzten Ruhestätte gelten. Inmitten de« Walde«, den er so sehr geliebt, unter dem Rauschen seiner Eichen und Buchen, umwogt vom Dust seiner Tannen, wird der Schöpfer de« Deutschen Reiche« den ewigen Schlaf schlascn, seine schlichte Grabstätte wird ein wirkliche« Nationalheiligthum, wie da« Mausoleum in Eharlottenburg, inmitten de« deutschen Walde« sein. Unten