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Amts- M WiMt für den des Amlsgenchts Elbenkoär Expedition, bei unfern Bo- < ' lag und Sonnabend. In ten, sowie bei allen Reichs- a»«» . . . - sertionsprcis: die kleinsp. Posansatn und dessen Alnrgeoung. 3°u°i0Ps. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. - — 44. Jahrgang. » »' > > LSL. Sonnabend, den 23. Oktober L8SS Bekanntmachung. An die am Sonnabend, den 23. Oktober 1897, Vormittags 1t Mr stattfindendc Bürgerverpflichtung wird hiermit nochmals erinnert. Eibenstock, den 22. Oktober 1897. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtel. Jahrmarkt (nur Krammarkt) am 1. und 2. November 1897 in Eibenstock. Herbst-Koutrol-Versammlungen bctr. Die diesjährigen Herbst-Kontrol-Versammlungen in dem Amtsgerichtsbezirke Eibenstock, zu welchem sämmtliche Mannschaften der Reserve, Dispositions-Urlauber und die zur Disposition der Ersatzbehördcn Entlassenen zu erscheinen haben, werden abgehalten: Givenkock, im Ketdschlößchen: Mittwoch, den 3. November 1887, Nachmittags 3 Uhr für die Beurlaubten aus Eibenstock, Hundshübel, Muldenhammer, Neidhardtsthal, Wolfsgrün, Blauenthal, Sosa, Wildenthal und Carlsfeld. 2) in Schönheide, vor dem NaWause: Donnerstag, den 4. November 1887, Vormittags 8 Uhr für die Beurlaubten aus Schönheide, Schönheiderhammer, Neuheide, Ober- und Unter stützengrün. Die Militärpapiere sind mitzubringen. , ., Besondere Gestellungsbefehle oder öffentliche Anschläge werden nicht ausgegeben. Unentschuldigtes Ausbleiben oder zu spätes Eintreffen auf dem Kontrolplatze wird mit Arrest bestraft. ... Gesuche um Befreiung von der Konlrolversanunlung lind, gehörig begründet, rechtzeitig an de« Bezirksfeldwebel einzureichen. Königliches Bezirks-Kommando Schuccbcrg. Versteigerung von Altschwellen «nd Abfallhölzern. Es sollen öffentlich und gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden: Mittwoch, den 27. Oktober 1897, Nachmittag 3 Mr Sträucher und Aeste aus Bahnhof Eibenstock, Donnerstag, den 28. Oktober 1897, Vormittag 1t Mr Brennholz aus Haltestelle Wolssgrün und Donnerstag, den 28. Oktober 1897, Nachmittag /.I Mr 7 Haufe» Altschwelle« aus Haltestelle Blauenthal. Adorf, den 20. Oktober 1897. König!. Cisendahn-Bauinsptklion. Tagesgeschichte. — Deutschland. In Bezug auf die Vorlagen, welche dem Reichstage noch vor Weihnachten zugehen werden, beginnt jetzt einige Klarheit zu entstehen: daneben ist es kei nem Zweifel unterworfen, daß die verschiedenen Entwürfe, welche koloniale Aufgaben betreffen, erst nach Neujahr zu er warten find. Davon sind zu nennen: die Eisenbahn in Süvwest-Afrika, der Ausbau des Hafens in Swakopmunb und die Uebernahme de« Neu-Guinca-Schutzgcbiete« durch da« Reich. In gewissem Sinne kam dazu auch der Antrag der Reichs post- und Telegraphen-Verwaltung auf Errichtung von Tele graphenlinien in Südwestafrika mit dem Anschluß an aus wärtige Linien gerechnet werden. Dieser Entwurf kann jedoch nicht eher zum Abschlüsse kommen, al» bi» ein Vertrag mit England wegen der Verbindung de« südwestafrikanischen mit dem kapliindischen Telegraphen bei Steinkopf in Klein-Nama- land abgeschlossen ist. Doch ist nach manchen Anzeichen an- zunehmcn, daß die Vorlage noch in der bevorstehenden Session an den Reichstag gelangt. Ferner wird in nächster Zeit au» Westasrika da« technische Material zum Bau einer Landungs brücke an der Togoküste erwartet. Danach würde dem Reichs tage auch darüber eine Vorlage zugehen, die aber nur ganz mäßige finanzielle Forderungen stellt. Der Bau verspricht nach den in Dahomeh mit gleichen Einrichtungen gemachten Erfahrungen bald gute Erträge. Wahrscheinlich wird auch eine Vorlage wegen Uebernahme und Weiterbaues der Usam- bara-Eisenbahn erscheinen. Diese erste Bahnstrecke in unseren Schutzgebieten würde ohne da» Eintreten de» Reiche» verfallen. — Zu Ehren de« am Mittwoch in Wiesbaden einge troffenen russischen Kaiser« fand dort im königlichen Schlosse ein große« Diner statt. — Kaiser Wilhelm ist am Donnerstag nach Karlsruhe, von dort zum Gegenbesuch beim Zaren nach Darmstadt gereist und sodann nach dem Neuen Palais zurückgekehrt. — Berlin. In der dem früheren Minister v. Ber lepsch nahestehenden »Sozialen Praxis- war behauptet worden, Herr v. Berlepsch wäre in Folge seiner sozialistischen Richtung der Vater de» jetzigen wirthschaftlichen Aufschwung«. Diese »Anmaßung sondergleichen" wird von der »Deutschen Bolk«wirthschasllichen Corr." folgendermaßen zurückgewiesen: Um der Wahrheit die Ehre zu geben, war in seinen Anfängen der derzeitige wirthschastliche Aufschwung schon vorhanden, bevor noch die .Reform" de« Herrn v. Berlepsch ihre hemmende Kraft üben konnte. Auf seinen Höhepunkt gelangte aber der in Rede stehende Aufschwung, al« da» Scheiden des Herrn v. Berlepsch au« dem Amte dem Wirthschaftsleben die ersehnte Garantie vor weiteren sozialistischen Experimenten mit der Polizcimechanik bot. Rach der anderen Sette aber hat die Aera Berlepsch die Mafien in keiner Weise mit der bestehenden Wirthschaftsordnung zu versöhnen vermocht. Die den sozialistischen Wünschen gemachten steinen Konzessionen haben nur die Begehrlichkeit nach größe ren geweckt und jenen Seist de» Trotze« und der Auflehnung befestigt, welchen die Sozialdemokratie für ihre Zwecke groß zieht. Davon wissen unsere Industriellen und Exporteure bei ihren Kalkulationen für den Weltmarkt ein Lied zu singen. Dem gegenüber muß es als geradezu frivole Erfindung zurück gewiesen werden, daß die jüngste Wellenbewegung der wirth- schaftlichcn Konjunktur nach oben »wegen und mit Hilfe der Berlepfchschen Sozialresorm" eingetretcn wäre." — Au« Weimar, 18. Oktober: Eine eigenartige Ueber- raschung ist hier einer großen Zahl von Landlagswählern zu Theil geworden. Da- neue Wahlgesetz vom 17. April 1896 enthält eine Bestimmung, wonach säumige Wähler mit 10 bi« 30 Mark Geldstrafe zu belegen sind. Diese Be stimmung ist in weiteren Kreisen unbekannt. Sic hat nun mehr Anwendung gefunden, indem etwa 140 Wähler de« ersten Verwaltungsbezirk» theil« wegen gänzlichen Fernbleiben», theil« wegen verspäteter oder ungenügender Entschuldigung in eine Strafe von je 10 Mark genommen worden sind. Bekanntlich hat die Sozialdemokratie ihre Erfolge weit weniger durch eigene Kraft, al» durch die Säumigkeit und Lässigkeit der bürgerlichen Elemente errungen, die e» nicht über sich gewinnen konnten, an der Wahlurne zu erscheinen. Wenn eine derartige Bestimmung im Reiche bestände, so würde, wie man mit aller Bestimmtheit behaupten darf, die Zahl der sozialdemokratischen Mandate ganz erheblich zusammenschrumpsen. — Oesterreich-Ungarn. Wien, 20. Oktbr. Im österreichischen Abgcordnclcnhause kam e« in der gestrigen Nachtsitzung zu sehr heftigen Auftritten. Sic wurden dadurch veranlaßt, daß der polnische Vizepräsident Abrahamovicz, dem der Präsident vr. kathrein da« Präsidium gegen Mitternacht abgetreten hatte, mit Umgehung der Geschäftsordnung dem tschechischen Abgeordneten Herold da« Wort zur Tagesordnung über die Ministeranklagen gab, obgleich vorher drei Abge ordnete von der deutschen Linken zur formalen Gcschäft«- Behandlung da« Wort verlangt hatten. Auf der deutschen Linken sah man in diesem Vorgehen de« polnischen Vizepräsi denten einen Versuch, die Obstruktion der Deutschen gewaltsam zu durchbrechen und so artete die Debatte allmählich in eine Schlägerei mit Pultdeckeln au», bei der sich ein Jungtscheche, Namen» Krumbholz, besonder» ausgezeichnet zu haben scheint. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses ist nun der Streit beigclcgt worden, nachdem der Präsident Ur. Kathrein erklärt hatte, daß der Vizepräsident Abrahamovicz den Verstoß gegen die Geschäftsordnung nicht absichtlich begangen habe, sondern daß er (Ur. kathrein), al« er da» Präsidium dem Vizepräsidenten ablrat, vergessen halte, diesem mitzutheilen, daß sich bereit« drei Abgeordnete zur Geschäftsordnung zum Wort gemeldet hatten. Der Präsident fügte hinzu, daß Szenen, wie sie sich Nacht« im Hause abgespielt haben, »das Ansehen desselben auf da« tiefste Niveau herabdrückcn" und in diesem Punkte wird man ihm gewiß nur beipflichten können. Line Schlägerei, wie sie gestern unter den österreichischen Abgeordneten stattgefundcn hat, ist wahrlich nicht dazu an- gethan, den Parlamentarismus zu stärken, und wenn wirklich, wie Privattelegramme berichten, der Vize - Präsident von deutschen Abgeordneten ernstlich bedroht worden ist, so haben diese auf jeden Fall durch derartige Gewaltakte ihrer guten Sache einen schlechten Dienst geleistet. — Frankreich. Aus dem am Donnerstag vor. Woche stattgehabten Bankett der Pariser Großhändler und Großindustriellen hatte Präsident Faure in seiner Rede diese dazu ermuthigt, die in der letzten Zeit durch militärische Anstrengungen Frankreich« gewonnenen Kolonien auch durch Hinsendung von Kapital und Arbeitskraft wirthschaftlich aus zunutzen. Im Anschluß hieran erinnert der bekannte Publizist Cornely im Pariser »Malin" an die Ausdehnung, welche der deutsche auswärtige Handel genommen hat und fährt dann wörtlich fort: »Und weshalb will Kaiser Wilhelm durchaus die deutsche KriegSmarinc weiter entwickeln? Weil die Entwickelung de« Handel« und der Industrie in Deutsch land eine außerordentliche Ausdehnung der Handelsmarine herbeizeführt hat, weil der größte Handelshafen der allen Welt sich nicht mehr in England, sondern in Deutschland befindet, und weil Kriegsschiffe nöthig sind, um so ungeheure Handelsinteressen zu schützen. Man kann nicht einmal ernst lich hoffen (!!jj, daß die Deutschen dumm genug sein wer den, einen Reichstag nach Berlin zu schicken, der entschlossen ist, mit dem Kaiser über eine Frage zu streiten, bei der der Monarch den gesunden Menschenverstand und den wahren Instinkt nationaler Interessen auf seiner Seite hat." — So der Franzose! Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. In auswärtigen Blättern finden wir eine Notiz au» Eibenstock, welche Folgende« besagt: Am 15. d. Ml«, hatte der Obergrenzaufseher Voigt Gelegenheit, einen Mord zu verhindern. Al« er an diesem Tage in die Nähe de» Wiesenhause« kam, hörte er Hilferufe und sah, wie zwei Kerle mit Messern auf einen Mann loSstachen. Bei dem Anblick de- Grenzbeamten sprangen sie in die Büsche. Der Angcfallene stand unverletzt bei seinem Pferde, da« von einigen Stichen getroffen war. Bon den Thätern ist bi» jetzt keine Spur gesunden. — Diese Darstellung de» Vorkomm nisses vom Freitag vor. Woche ist entschieden falsch und hat sich dasselbe folgendermaßen zugelragen: Al» Hr. Obergrenz ausseher Voigt von hier am besagten Tage Nachmittag zwischen 3 u. '/r4 Uhr die Straße von Earlsfeld nach Wilzschhau« passirte, begegnete er in der Nähe des Grenzflügel» dem 2spännigen Geschirr des Brauercibesitzcr Schmidt au« Rodewisch, welche« auf der Straße hielt, da da» Sattelpferd in die linke Seile unten gestochen worden war und schweren Blutverlust erlitt. Auf Anfrage bezüglich der Ursache der Verletzung de« Thiere» erklärte der Kutscher Meusel, er sei von zwei Personen, ca. 40 und 18 Jahre alt, überfallen worden und der von dem 40jährigen Strolch mit dem Messer -egen ihn geführte Stoß habe da« Pferd getroffen. Herr Oberausseher Voigt beauftragte den ebcnfall« mit anwesenden Grenzaufseher Pöltrich au« Tannenbergsthal mit der sofortigen Verfolgung der vermeintlichen Uebelthäter, welche nach An gabe de» Kutscher« in ren dichten Waid geflüchtet sein sollten. Die Bemühung, derselben habhaft zu werden, war jedoch ersolglo«. Ob die Angaben de« Kutscher« auf Wahrheit beruhen, oder eine Mystifikation vorliegt, um eine gegen das Pferd verübte Rohheit zu beschönigen, wissen wir nicht ; wir wollen jedoch bemerken, daß bereit« am Tage vor diesem Er- eigniß sich eine ca. 40 Jahre alte Person in der Nähe de« Wiesenhause« Herumgetrieben haben soll. Aufgeklärt ist der Vorfall zur Zeit jedoch noch nicht. — Leipzig, 20. Oktober. Der Ballon »Aug. Pö lich" ging, wie au« Tarnau bei Oppeln telegraphirt wird,