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AM- M AUWdlitt für den Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. (incl. 2 illustr. Beilagen) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. Schrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionspreis: die kleinsp. Zeile 10 Pf. s«. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 44. Jahrgang. — Donnerstag, den 13. Mai 18«S Mittwoch, den 19. Mai 1897, von Vormittags 7-11 Uhr an im Rathhaus« zu Schönheide. Schwarzenberg, den 11. Mai 1897. Königliche AmtshauPtmannschast. Jrhr. v. Wirsing. Bekanntmachung. Auf Grund des Jmpfgesetzes vom 8. April 1874 und der dazu ergangenen Aus führungsverordnung vom 20. März 1875, sowie der weiteren Vorschriften hierzu vom 10. Mai 1886 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis; gebracht, dah die unentgelt lichen öffentlichen Impfungen in diesem Jahre in der Turnhalle hiersclbst stattfinden und zwar in nachstehender Reihenfolge. I. Zur Erstimpfung kommen Pienstag, den 18. Mai 1897, Nachmittags 3 Mr diejenigen impfpflichtigen Kinder, deren Namen mit -4 bis li, Mittwoch, den 19. Mai 1897, Nachmittags 3 Mr diejenigen, deren Namen mit I. bis Hl anfangen. Jmpspflichtig sind alle diejenigen Kinder, welche ». im Jahre 1886 geboren sind und nicht bereits nach ärztlichem Zeugnisse die natürlichen Blattern überstanden haben, b. in früheren Jahren geboren sind und der Jmpfpflicht noch nicht genügt haben oder wegen Krankheit ärztlicherseits von der Impfling vorläufig befreit oder in den beiden letzten Jahren ohne Erfolg geimpft worden sind. Sämmtliche zur Erstimpfung gekommenen Kinder sind Mittwoch, den 26. Mai 1897, Nachmittags 3 Mr zur Nachschau vorzustellen. II. Die Wiederimpfung (nach zurückgelegtem 12. Lebensjahre) erfolgt Sonnabend, den 22. Mai 1897, Nachmittags 3 Mr für diejenigen Kinder, welche n. im Jahre 1887» geboren sind und nicht bereits nach ärztlichem Zeugnitz in den letzten 5 Jahren die natürlichen Blattern überstanden haben oder mit Erfolg geimpft worden sind, b. in früheren Jahren geboren worden sind und der Jmpfpflicht noch nicht genügt haben oder wegen Krankheit ärztlicherseits von der Wieder impfung vorläufig befreit oder in den letzten Jahren erfolglos wieder geimpft worden sind. Zur Nachschau sind diese Kinder Sonnabend, den 29. Mai 1897, Nachmittags 3 Mr vorzustellcn. Die Impfungen werden vom Jmpfarzt Herrn llr. mvck. 8ol»Ian>mi hier vor genommen. Besondere Bestellzettel werden nicht ausgegeben. Die Kinder müssen zum Impftermine mit reingewaschenem Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder werden hierdurch unter Hinweis auf die in 8 14 Abs. 2 des Reichsimpfgesetzes angedrohten Strafen aufgefordert, mit ihren unter la und b bezeichneten impfpflichligen Kindern oder Pflegebefohlenen in den anberaumten Impfterminen zu erscheinen und die geimpften Kinder zur festgesetzten Zeit zur Nachschau zu bringen. Es ist Jedermann freigestellt, die Erst- oder Wiederimpfung der Kinder durch Privatärzte bewirken zu lassen. In diesem Falle sind jedoch die Eltern, Pflege eltern und Vormünder verpflichtet, bis Ende September laufenden Jahres mittelst der vorgeschriebenen Bescheinigungen den Nachweis zu führen, daß die Impfung ihrer Kinder erfolgt ist, oder aus welchem gesetzlichen Grunde sie zu unterbleiben hatte, diejenigen, welche die Führung dieses Nachweises unterlassen, werden mit Geld strafe bis zu 26 Mk. und diejenigen, deren Kinder oder Pflegebefohlenen ohne gesetzlichen Grund der Impfung oder der ihr folgenden Gestellung ganz entzogen geblieben sind, mit Geldstrafe bis zu kill Mk. oder mit Hast vis zu 8 Tagen bestraft. Eibenstock, den 7. Mai 1897. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtel. Freitag, den 14. ds. Mts., Nachmittags 3 Uhr sollen die im Gasthof „Stadt Presdm" eingestellten Pfänder, als: Holzpantoffel, Stiefelwichse, Streichhölzer, Wachsstöckchen, Eigneren, Kneipp scher Gesund heitskaffee, Gummiwäsche, Briefpapier u. s. w versteigert werden Eibenstock, am II. Mai 1897. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht. Aktuar Böhme.' Holz-Berfteigeruug auf dem Staatrforfirevier Karlsfeld. In Hendel s Hotel in Dchönheiderhammer sollen Mittwoch, den 18. Mai 1887, von Vorm. ' 28 Uhr an folgende anfbcreitete Nutz- und Brennhölzer und zu 1578 Stück fichtene Stämme von 10—19 em Stärke, E „ „ „ 20-22 „ „ -127 „ „ „ 23-39 „ „ IKK „ „ Derbltangen „ 10—14 „ stark, p 11 Rm. „ Auhkniippel in den Abth. 17, 51 ui KO „ buchene Brennscheite, Knüppel und Kelle in den Abth. 34 und 35 unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Kgl. Jorstreviervcrwaltung Karlsfeld und Kgl. Jorstrentamt Eibenstock, Hehre. am 7. Mai 1897. Herlach. 1 in den Abth. 10, 43, 46, 48 und 51, j, j in den Abth. 17,18, 3,s u.4,° gl bis 28,30,35, 43, > ml.., >47,53, 55, 74 u. 82, a Abth. 46, ad 82. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der jetzige Aufenlhalt de« Kaiser aus Schloß Urville bei Metz soll auch zur Entscheidung einer wichtigen militärischen Angelegenheit benutzt werden. Der Kaiser hat die Absicht, jene Plätze in der Nähe von Metz zu besichtigen, die nach dem Antrag der FestungSbau- Kommission für die Anlage neuer vorgeschobener Fort« in Aussicht genommen sind. — Dem Fürsten Bismarck wurde am Montag in FriedrichSruh von 3000 Hamburgern ein Fackelzug gebracht. Professor Schweningcr hält eine Gastciner Kur für den Fürsten nothwendig; letzterer aber scheut sich vor der langen Bahnfahrt. — Au« Greiz kommt die Nachricht, daß der Fürst von Neuß L. L. in allernächster Zeit am Berliner Hofe einen Besuch machen wird, wodurch auch äußerlich die Beilegung der in der Fahnenaffäre entstandenen Differenz besiegelt werden soll. Uebrigcn« sollen auch im Laufe de« Sommer« einige Veränderungen in den Regierungskreisen de« Fürstenthum« vor sich gehen, die al« Annäherung an Preußen aufgefaßt werden können. — Oesterreich-Ungarn. Der Streit um die Bei- tragkquote zu den gemeinsamen ReichrauSgaben ist, nachdem die Führung der Verhandlungen von den Quo tendeputationen auf die Regierungen übergegangen ist, inso fern gebessert worden, al« die Angebote sich schon etwa« nähern, aber Aussicht auf eine Verständigung ist auch jetzt noch nicht vorhanden. Die ungarische Regierung will die Beitrag«leist- ung Ungarn« zu den gemeinsamen Ausgaben auf keinen Fall höher al« auf 34 Prozent bemessen, und die österreichische Regierung erklärt ebenso entschieden, daß sie c« absolut nicht billiger machen könne al« mit 36 Prozent. — Der König von Serbien ist in Wien einge troffen und tauscht mit dem Leiter de« Auswärtigen, Grafen GoluchowSki, Besuche au«, denen die Blätter hohe politische Bedeutung beimessen. — Türkei und Griechenland. Da« Spiel ist au«: Griechenland ist völlig besiegt. Die FriedenSuntcr- handlungcn sind im vollen Gange, die Diplomaten haben alle Hände voll zu thun. Der Abschluß eine« Waffenstillstände« steht unmittelbar bevor. Die Griechen haben sich bereit er klärt, ihre Truppen von Kreta zurückzuberusen und auf die Annexion der Insel zu verzichten. Die Türkei stellt Friedens bedingungen, deren Härte wahrscheinlich durch den Einfluß der Großmächte gemildert werden wird. Die Bedingungen lauten: 1) Drei Millionen türkische Pfund (55 Millionen Mark) Kriegsentschädigung. 2) Regelung der türkisch-griechi schen Grenze bei Prevesa, Metzovo, Meluna, Damassi, Nezero und Analhpsi«, und zwar wird bei Prevesa verlangt die Ab tretung der gegenüberliegenden Aktion. 3) Abtretung der griechischen Panzerflotte: 4) Aushebung aller Spezialverträge zu Gunsten der griechischen Unterthaneu in der Türkei. 5) Regelung der kretischen Frage unter Einschränkung der (früher zugestandenen) Selbstständigkeit zu Gunsten der Pforte. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. (Eingesandt.) Wie au« der Extrabeilage in der vor. Nummer d. Bl. ersichtlich, findet am Montag, den 17. d. im Saale de» „Feldschlößchen" ein Zigeuner- Instrumental - Concert statt. Wer da- Leben und die Nationalität de« Zigeuner-Stamme« in Wahrheit oder au» Büchern kennt, weiß wohl, wie innig die Musik schon in die früheste Jugend dieser Menschen eingeimpft ist, und ist'« da her kein Wunder, wenn die angekündigte Capelle da« gewiß sehr gut gewählte Programm ohne jegliche Noten zum Vor trag bringt. Ein volle« Hau« möge diesen Virtuosen und dem Unternehmen gesichert sein. — Eibenstock. Der heurige Mai zeichnet sich durch eine wohlgerathene Maikühle au«. Dabei fehlt e« -ber auch durchaus nicht an dem nölhigen „Naß/ so daß da« bäuerliche Sprüchwort eigentlich eine sehr gute Illustration in diesem Jahre findet. „Mai kühl und naß, füllt dem Bauer Scheu'r und Faß" heißt e« im Sprüchwort. Wie sich der Mai bisher geberdet, muß e« sonach Heuer ein fruchtbare» Jahr geben. Freilich von der Wonne de« Wonnemond« hat man bei der jetzigen Wetterlage wenig oder keinen Ge nuß, und man hat Grund, einen endlichen Wandel der Dinge herbeizuwünschen. — Dresden, II. Mai. Sc. Maj. der König, der in Schloß Sibyllenort weilt, erfreut sich de« besten Wohl befinden«. Der Monarch fährt täglich zweimal aus die Pürsch, wo er bereit« lO starke Böcke erlegte. Ihre Maj. die Königin trifft am Donnerstag, den 20. d. Mt«. dort ein. Der dies jährige Frühlingsaufenthalt daselbst ist bi« zum 15. Juni festgesetzt. — Dresden, 1l. Mai. Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich August wurde heute von einer sech«- gliederigen Abordnung de« Rathe« und der Stadtverordneten die Mittheilung überbracht, daß man hochdemselben da» Ehrsnbürgerrecht der Stadt Dresden verliehen habe. Genau vor zehn Jahren wurde Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg auf diese Weise geehrt. — Leipzig, 10. Mai. Ein großartige» Projekt unterbreitet soeben die Leipziger Jmmobiliengesellschaft der Stadt: die Niederlegung de« gesummten Nordwestviertel« der inneren Stadt und Errichtung neuer Straßenzügc und Plätze an Stelle der allen winkligen Gassen und Gäßchen und an Stelle de« Matthäikirchhosc«. Die Malthäikirche selbst würde fallen müssen-, al« Erfatz soll, wenn auch an anderer Stelle, eine völlig neue Kirche gebaut werden. Der Kostenaufwand für Ausführung de« Projekt«, da« viel Bestechende« hat, würde sich auf nahezu 22 Millionen Mark stellen. Mit den Be sitzern der zur Niederlegung erforderlichen Grundstücke sind