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Amts- M AiWiMt für den Abonnement viertel,. 1 M. 20 Ps. (incl. 2 illustr. Beilagen) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. »s. Schrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zivar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionspreis: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. - 44. Jahrgang. - Donnerstag, den 1. April Vertilgung der Blutlaus betr. Im vergangenen Jahre ist die für Apfel- und Birn-Bäume gefährliche Blutlaus in einen, Platze aufgetreten, dah, wenn nicht der Ausbreitung dieses Schädlings ener gisch cntgeaengetreten wird, arotzer Schaden für die Obstbäume zu erwarten steht. Auf Anordnung des Königlichen Ministeriums des Innern wird deshalb bez. unter Hinweis aus die in den einzelnen Gemeinden am vorgeschriebenen Orte auszu hängenden Plakate und die im redaktionellen Thcile dieses Blattes abgedruckte Be lehrung über die Bekämpfung der Blutlaus Folgendes angeordnet: 1) Die Besitzer von Obstbäumen haben letztere im Frühjahr und Herbst auf das Vorhandensein von Blutläusen sorgfältig zu untersuchen, beim Auffinden von solchen der Ortsbehörde sofort Anzeige zu erstatten und die Insekten sowie deren Larven in sachgemäher Weise zu vertilgen. 2) Die Ortspolizeibehörden haben darüber zu wachen, dah die Untersuchung der Bäume rechtzeitig und gründlich vorgenommen lind die Vertilgung der Blutläuse in vollkommen genügender Weise ausgeführt werde. 3) Die erforderlichen Mahnahmen sind in den einzelnen Ortschaften thnnlichst gemeinsam zu ergreifen und, wenn irgend möglich, durch Sachverständige cinzulciten und zu überwachen. 4) Zuwiderhandlungen, insbesondere auch Unterlassung der Unter suchung der Bäume und der zur Vertilgung der Blutläuse angeordneten und nothwendigen Ausführungen werden mit Geld bis zu 50 M. oder mit entsprechender Haft bestraft und können erforderlichenfalls die Vrts- behörden die Arbeiten auf Kosten der Säumigen ansführen lasten. 5) Ueber das Auftreten der Blutlaus ist von den Polizeiorganen alsbald An zeige an die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschaft zu erstatten. 6) Die Königliche Amtshauptmannschaft wird auch ihrerseits durch Sachver ständige einzelne Gemeinden nachrevidiren lassen. Schwarzenberg, den 26. März 1897. Königliche Amtshauptmannschafl. Frhr. v. Wirfing. G Wegen Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in der böhmischen Stadt Gras litz hat das Königliche Ministerium des Innern die einstweilige Schließung der Vieheinbruchsstation Wittigsthal verfügt. Schwarzenberg, am 29. März 1897. Königliche Amtshautztmannschaft. Frhr. v. Wirsing. Lr. Freiwillige Grundstücks - Versteigerung. Das in Eibenstock gelegene, auf Folium 411 des Grundbuchs für Eibenstock für den Ockonom »»eckrlok ktrSmaiin eingetragene Hausgrnnd- stück nebst Feld und Wiese, Brand-Versicherungs-Kataster Nr. 35 Abtheilung S, und die auf den Folien 751, 752 und 756 des Grundbuchs sür Eibenstock für den genann ten Werner eingetragenen Wiesrngrundstücke, sämmtliche Grundstücke zum Nach lasse des am 1. Oktober 1896 in Eibenstock verstorbenen Friedrich Erdmann Werner gehörig, das Hausgrundstück sammt Scheune, Schuppen, Stall, Wiese und Feld aus 15,952,°° Mark und die Wiesengrundstücke auf 1615 Mark ortsgerichtlich taxirt, sollen zusammen aus Antrag der Erben des genannten Werner Montag, den 12. April 1897, Vormittags 10 Uhr von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte Eibenstock an Amtsstelle versteigert werden. Das Grundstück Folium 411 hat einen Flächeninhalt von 8 da 63,° a — 15 Ack. 181 O R. und 6350 Mark Brandkasse. Die Grundstücke Fol. 751, 752 und 756 für Eibenstock haben einen Flächeninhalt von 2 Ack. 6 OR. Mit den Grundstücken zusammen wird das gesammte lebende und todte Wirth- schastsinventar, wie es steht und liegt, versteigert werden. Die Grundstücke iverden doppelt — einmal mit und einnial ohne Inventar — ausgeboten werden. Im Anschlüsse an die Grundstücks-Versteigerung soll das Mobiliar an Ort und Stelle versteigert werden. Die Versteigerungs-Bedingungen werden im Termin bekannt gemacht, können jedoch auch vorher bei dem unterzeichneten Amtsgericht eingesehen werden. Eibenstock, den 30. März 1897. Königliches Amtsgericht. Ehrig. vr. Dehne, Res. Im hiesigen Handelsregister für den Stadtbezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute auf dem neuangelegten Folium 223 die Firma 4IIi>< s»iii>e<I in Eiben stock und als deren Inhaberin Frau Llins verehel. SünAsI geb. Schott daselbst eingetragen worden. Eibenstock, am 29. März 1897. Königliches Amtsgericht. Ehrig. Hörig. Ordnung der öffentlichen Prüfungen der Schule in Eibenstock, Ostern 1897. Montag, den 5. Aprit 1897. 9' 10' 10' 8— '/, 9 9— 9 9— 9' ,-10 ,—10' <—11' Kl. 3 a. 3l>. 2 a. 2I>. 1 a. 11). allgemeine llhr. " SorMldungslchttl'e. Rechnen. Herr Schmidt. Deutsch. „ Leist» er. Rechnen. „ Her klotz. Deutsch. „ Obcrl. Lang. Rechnen. „ Tautenhayn. Deutsch. „ Kempf. 2 - 2'/, Uhr. 2'-- 3 „ 3 -4 . 8—8-, Uhr. 8'-i> „ 9 -9'. „ 9',-10 . 10',-11 „ 1. Avteil'ung der Volksschule. Kl. I 7a. Anschauungsunterr. u. Rechnen. Herr Naumann. ,. l 7b. Anschauungsunterr. u. Rechnen. Herr Tautenhahn. „ I 6a u. l 6b. Bibl. Geschichte u. Rechnen. Herren Find eisen und Thatzlcr. Dienstag, de« 6. April >897. Kl. I 5a. Deutsch. Herr Hoppe. „ 1 5 b. Rechnen. Herr Schmidt. „ I 4a. Vaterlandskunde. Herr Ober!. Beutel. „ I 4b. Rechnen. Herr Ralisch. „ I 3a u. I 3b. Erdkunde u. Naturkunde. Herr Ober!. Lang und Herr Hoppe. „ 1 2a. Bibl. Geschichte. Herr Hoppe. „ I 2b. Geschichte. Herr Leistner. „ I M. 1. Naturkunde. Herr Find eisen. „ I Kn. 1. Geschichte. Herr Kantor Viertel. „117». Rechnen. Lesen. Herr Voigt. „II 7b. Anschauungsunterr. und Rechnen. Herr Rudert. „II 7o. Lesen und Rechnen. Herr THatzler. Uhr. Uhr. Kl. 5 a, 5 b. 5e. 6 a. 6 b. 6e. 4 a. Bibl. Geschichte. Herr Org. Neumerkel. Naturkunde. Herr Kotte. Rechnen. Herr Voigt. Erdkunde. Herr Förmann. Naturkunde. Herr Kempf. Geschichte. Herr Schmidt. Katechismus!. Herr Rudert. la. Rechnen. Herr Tautenhahn. lb. Bibelkunde. Herr Herklotz. Naturkunde. Herr Naumann. 4 b. 4e. 3». 3 b. 2». 2 b. 2 c. M. M. Kn. 1. 2. Abteilung der Volksschule. Mittwoch, . Kl. II II II II II II II Donnerstag, den 8. April 1897 :. ii - —- — , ii . ii , n . ii . ii , ii , ii . n , ii 8 — 8'., 8',— 9 9'.—10 10'j—10'-, 10',—11'/, 11',-11'' 2 - 2'/, 2',— 3 3 — 3', 3',- 4 den 7. April 1897. Bibl. Geschichte. Herr Riebel. Rechnen. Herr Förmann. Heimatkunde. Herr Thatzlcr. Lesen. >Herr Rausch. Anschauungsunterr. Herr Leistner. Rechnen. Herr Kotte. Vaterlandskunde. Herr Ricbel. 8 — 8', 8',— 9 9 — 9'., 9',-10 " 10's- 10 , 10',—11' II' —II', Sonnabend, den 19. April 1897, vorm. 10 Uhr Entlassung der aus der Schule scheidenden Schüler und Schülerinnen. Die im Laufe dieses Schuljahres gefertigten Zeichnungen, die Nadelarbeiten so wie die Handfertigkeitsarbeiten und Lehrmittel sind in der Turnhalle ausgelegt. Zum Besuche der Prüfungen, der Entlassungsfeier und zur Besichtigung der Ausstellung ist namens des Lehrerkollegiums jedermann freundlichst eingelaoen. Eibenstock, den 18. März 1897. vsruüiLrät, Direktor. Zum Hevurtstag des Altreichskanzlers. Nun rauschet durch des SachseuwaldS Gezweige Der junge Lenz und grüßt den edlen Greis, Dem heut zum zweiundachtzigsten Wiegenfeste Alldeutschland spendet Lob und Ehr' und Preis. Wir haben sein gedacht vor wenigen Tagen, Al» e« des Kaisers Jubelseier galt. Und heute au» Millionen deutscher Herzen Der Glückwunsch wieder ihm entgegenschallt. Der Glückwunsch ihm. der uns die deutsche Einheit Erringen hals aus Frankreichs weitem Plan, Dem greisen Recken, der für Deutschland« Größe Sein ganzes Leben lang soviel gethan. Dem treuen Eckardt, der bewacht, behütet. So manche« Jahr des deutschen Reich« Bestand, Dem deutschen Manne, dessen Herz in Treue Sich mit dem deutschen Volke eng verband. Und weilt auch fern er auf dem Altentheile Ausruhend von der Arbeit heißem Müh'n, So wird er doch der unsere stets bleiben. Sein Herz für Deutschlands Größe stets erglüh'n. Wir aber wollen wünschen heut und immer, Daß unter uns noch lang er weilen mag, Daß ihm, dem großen, eisernen Kanzler werd« Des Lebens Abend ganz zum Freudentag. Welche» wirklich deutsch fühlende Herz, welcher wirklich deutsch denkende Sinn möchte e« nicht wünschen, daß ihm, dem Altreichskanzler ein sonniger, ungetrübter Lebensabend beschicken sein möge! Ihm, der soviel für Deutschland« Macht und Größe gethan, der, solange er im Amte war, mit kühnem, sicheren Blick Deutschland« Geschicke lenkte und mit seiner Heroenkraft da« geeinigte deutsche Reich zum ersten Staate Europa« erhob. Ihm, der de« Kriege« Ungewitter sonder Zagen über den öbermülhigen Feind herabbeschwor und de« Frieden« eifriger Hüter war nach erkämpftem Siege, de« Frieden« Hort, nicht nur für deutsche Lande, sondern für ganz Europa. Welch reiche«, überreiche« Leben, da« in seinen Einzel heiten ganz zu würdigen einer späteren Zeit Vorbehalten sein dürste. Vom feudalen Junker zum konstitutionellen Reichs kanzler, vom Conflikt«minister zum im deutschen Reich-tag umjubelien Redner, vom Verkünder der zunächst zwar nicht begriffenen, darum aber doch so nothwendigen Heere«reorgani- sation zum tiefbewegten Verkünder de« Tode« de« greisen kaiserlichen Herrn und Freunde«, — welche Abstände! Und doch, welch natürlicher, folgerichtiger Entwickelung«gangl Innerhalb diese« aber stet« da« unverrückbare, klare Ziel vor Augen: Preußen und Deutschland zu der ihm gebührenden