Volltext Seite (XML)
geschlossen. Die Marokkaner zahlen den Spaniem 30 Millionen Thlr. Kriegsentschädigung, wodurch dtt wirklichen Kriegskosten, das Blut natürlich abgerech net, kaum gedeckt sein dürften, und die Spanier behal ten die eroberte Stadt Tetuan so lange, bis „das Geld im Aasten klingt." Außerdem treten die Marokkaner etwas Gebiet ab, das blutwenig Werth ha», räumen den Spaniern einige vortheilhafte Handelsbedingungen rin, versprechen den spanischen GlaubeNSdoten Schutz (ob sie die«. halten werden und können, steht dahin) und gestatten, daß ein spanischer Gesandter in ihrer Hauptstadt Fez sich aufhallen darf. So weit wäre Alles recht schön; aber wir fürchten, eS werde den Spaniern in Marokko gehen, wir den Engländern in China: drr Friede werde in der Hauptsucht schlecht , Deutschland. schlagen macht und den Blick in die Zukunft verdüstert. DerFrübling ist eingezogen und erfüllt die frohen — Zwar die Spanier draußen am Westende Europa- Herzen mit Wonne. Die Saaten sind durchgängig und die Marokkaner an der Nordspitze Afrikas find vortrefflich aus dem Winter gekommen und Alle- fängt des blutigen HaderS müde geworden und haben Fried« « M keimen «nd zu sprossen. Auch in der Geschäfts welt zeigt-stch Neigung zur Besserung, und so wären die Aussichten nicht schlecht, wenn nicht leider! in der politischen Welt die Wirren angehäuft lägen, wie die SchnrimasstN im Wiuttr. 7- Keime einer bewegten Zukunft schießen überall auf, und der Mann in Paris hat «in Saamenkorn. ausgestreut, welches wie rin. Mumienkorn im Sarge lange geschlummert hat und nun in den Halm zu schießen und zur blutigen Crate heranzurrifen droht — daS Wort von den „natürlichen Grenzen?, da« unfern Rhein bedroht. Vst diese- Wort früher oder später, wann und wo rS pw jedmfallS entscheidenden That «erde geführt «erden, da« ist es, was der Geschäftswelt den Athem versetzt die Herzen; zumal in Deutschland, rascher Füafzehnter Jahrgang. Sonnabend, den V. April. Bange zittert das Gesträuch! „Friede, Friede sei mit euch!" Welt! hast dü den Gruß vernommen? Siehst du ihn herniederkommen, Ihn, an tausend Wonnen reich? Laßt uns.sinken ihm zu Füßen, Seines Kleides Saum zu küssen! - ' „Friede, Friede sei mit euch l" ' Und welch neuer Sonnenschein, " '' Welcher wunderbare Segen, Welch ein Blühen, welch ein Regen, Welches selige Gedeihn! ; Aufgeküßt find alle Blükhen, Rosen, die erst knospend glühten, Drängen sich aus Laub und Hain! Eieöesgritß /I „Friede; Friede, sei mit euch!" Horcht, ihr Fluren! lauscht, ihr Höhen! Gyttes Odem Ml' ich wehen, > : Walten. durch des Frühlings Reich! Heilig rauscht es in den Zweigen. FK Wstern. , ' Wie vom Lebenshauch getränkt , ' Breiten sich des Baumes Triebe: ' Mes fühlt das Wehn der Liebe, Das die stille Flur umfängt; Selbst das arme Moos im Thale Dürstend nach dem Freudenstrahle Seines Himmelsblicks sich drängt! Menschenseele, Menschenherz, Dieses große Auferstehen Sollt' an dir vorübergehen Ohne Heil für deinen Schmerz? Todtes kommt er zu beleben! Und du willst den Blick nicht hebm Hoffnungsselig himmelwärts? „Friede, Friede sei mit euch!" O, in dieses Grußes Segen Strömt ein Frühling dir entgegen, Überschwenglich, ewig reich! Selig, wer ihn ausgenommen! Er, der Herr, ist nah' gekommen, Nah' uns auch sein Himmelreich ! VtsHofswerda, Stolpen und Umgegend. ^tsblatt »es Stadtrqthes rmd de« KSnigl. Gerichtsamtes zu Kischofswerda. Dich Sekchtzrtft erscheintwSchentlich 2 Mal, Mittwoch« und Sonnabend«, und kostet vierteljährlich 12' «gr. Inserate werden die gespaltene Zeile »der deren Ramn mit 6 Pf. berechnet. -