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Mts- iis MMM für den «»scheint s . « « t «bonncment -W- Mik des Amtsgerichts Llbmstock -L-L-L sertionspreis: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. - — a— , 4L. Jahrgang. — .4- SS. Domcrstag, den 20. J>mi I8N». Beschluß. Nachdein beantragt worden ist, zu dein Nachlasse des Lohgerbermeisters ckullu» 4II»a» biekinlckt in Eibenstock das Konkursverfahren zu eröffnen, wird zur Sicherung der Masse gemäß 8° 98 der Konkursordnung jede Veräußerung, Verpfänd ung und Entfernung von Bestandtheilen aus der Nachlaßmasse hierinit untersagt. Eibenstock, den 18. Juni 1895. Königliches Amtsgericht. Ehria. Bekannt gemacht durch: Akt. Friedrich, G-.S. Gras - Versteigerung aus Karlsfelder und Eibenstocker Staatssorstrevicr. Mittwoch, den 26. Juni 1895 soll die diesjährige Grasnutzung der Kunstwiesen des »evle»!», Irt. d und o unter Friedrichs Werk an der Mulde und Bahn, sowie der des llkevlvi-», 11t. a und b am Riedertbach und lid. o, ck und s oberhalb des Forsthauscs an der Mulde, Zusammenkunft: vormittags V-9 Uhr an Friedrichs Werk, bei der Bahn station Wilzschhaus, sowie Donnerstag, den 27. Juni 1895 die Grasnutzung der Wiesen des lit ä rechts der Wilzsch (an beiden Seiten der Straße) und lid. s und I an der Bretmühle Wilzschhaus und Sonnabend, den 29. Juni 1895 die Grasnutzung der Wiesen des vorgenannten Reviers liv. <1 links der Wilzsch (zwischen dem Rautenkranzer Wiesenweg und der Wilzsch) gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen, meist bietend versteigert werden. Zusammenkunft an den beiden letzten Dagen: je vormittags V,9 Uhr an der Brücke oberhalb der Bahnstation Wilzschhaus. Königliche Aorstrevierverwaltungen Earlsfeld und Eibenstock und König liches Aorstrentamt Eibenstock, am 18. Juni 1895. Hehre. Aach. Herlach. Jahrmarkt in Johamigcorgcnstadt am 24. und 25. Juni. Die Mord - Wseekanak - Jeier. Tausende von Federn sind in Bewegung gesetzt worden, nm die wirthschastliche, maritime und strategische Bedeutung de« nunmehr vollendeten Nord-Ostsec-KanalS klarzulcgcn, seine Bauausführung und deren Geschichte, sowie die Vorbereitungen zu seiner Weihefeier zu beschreiben, und die letzten Tage dieser Woche gehören nun der Weihefeier selbst. Fast ein Vierteljahrhundcrt des Friedens liegt hinter uns, seitdem sich die deutschen Stämme wieder zu einem macht vollen Reiche vereinigt haben, und bedeutsame Bauten wäh rend dieser Zeit sind die äußeren Zeichen der gemeinsamen Kraft und Stärke; keine« dieser Bauwerke aber ist größer und in seiner wirthschaftlichen Beziehung bedeutungsvoller als der Nord-Ostsce-Kanal, zu dessen feierlichen Eröffnung sich Flottcn-Abordnungen aller Kulturstaaten im Kieler Hafen zusammengefunden haben. Deutschland« Kaiser, Deutschlands Fürsten, der Reichstag und viele, viele Abordnungen und Gäste wohnen den weihevollen Festen bei, die einer Annäherung und Verbrüderung aller zivilisirten Nationen zu friedlichen Zwecken dienen, wie ja auch der neue Seeweg in allererster Nnie dem gefährlichen, aber friedlichen Berus der großen Schifffahrt dient, der er eine wesentliche Erleichterung bie ten soll. Seit dem Suczkanal, der im November 1869 dem Ver kehr übergeben wurde, hat die Seeschifffahrt kein Ereigniß zu verzeichnen, da« sich mit der Eröffnung des Nord-Ostsee-Ka nals messen könnte. Und wie anders ist die Feier in Schles wig-Holstein, als die s. Z. in Aegypten! Welche Wandlung der Dinge innerhalb eines Vicrteljahrhundert«! Die Fran zosen hatten den Suezkanal gebaut und waren im fremden Lande die Festgcbcr bei der Eröffnungsfeier! Die Kaiserin Eugenik, damals eine schöne und stolze Frau, eröffnete formell die Schifffahrt auf der neuen Straße, die Indien Europa näher brachte. Ihr zur Seite stand, — eine wehmüthige Erinnerung! — „unser Fritz", der preußische Kronprinz Fried rich Wilhelm, nachmaliger Kaiser Friedrich III. Kaum ein Jahr später ging die Herrlichkeit des fran zösischen KaiscrthroncS in Trümmer; „unser Fritz" hat da mals dazu bcigetragcu — heute ruht er schon lange in kühler Gruft. Eugenie aber ist eine vergessene, kranke Frau, die längst den Gatten und den einzigen Sohn verloren, ihre letzten Erdentage der Erinnerung an eine stolze und glückver heißende Vergangenheit widmet. Am Nord-Ostsee-Kanal dagegen begrüßt nach Fertigstellung de- hcimathlichen Werkes der deutsche Kaiser seine Gälte, die von den fernsten Gestaden kommen. Deutschland hat keinen kriegerischen Ehrgeiz; es will nur Herr im eigenen Hause sein und sich ganz der friedlichen Aufgabe der Arbeit und Kultur widmen. Deutschland» Einfluß ist während des Be standes des neuen Reiche» immer nur im Sinne de« Frieden geübt worden, so unter dem greisen Kaiser Wilhelm, wie unter Kaiser Friedrich al« auch unter dem jetzigen Kaiser. Etwa« widerwillig sind die französischen Schiffe in einen deutschen Krieg-Hafen cingelaufen, widerwillig sind sie bei einem internationalen Feste, da« von Deutschland veranstaltet ist, zugegen, widerwillig werden sie sich davon überzeugen, daß Deutschland den Frieden halten will und sie ihn halten müssen. Als die deutsche Reichsrcgicrung im Jahre 188 l die Zeit für gekommen hielt, dem Plane der Durchstechung Schles wig-Holsteins näher zu treten, lag au« den Kreisen de« Han del« und Verkehr« ein brauchbare« Projekt vor. Die Regierung erkannte da» Projekt des Hamburger Reeder« Dahlström als vortrefflich an und legte dessen Plan dem ihrigen zu Grunde. Dahlström selbst machte nun im Auftrage der preußischen Regierung Vorarbeiten für die Ausführung des Projekts Brunsbüttel-Rendsburg-Kiel. Nach sehr eingehender Bcrath ung im Reichstage und im preußischen Landtage wurde das Projekt, das auf Grund der erwähnten Vorarbeiten ausge- arbcitct wurde, im Jahre 1886 angenommen. Die Gesammt- herstcllungskostcn de« Kanal« wurden durch da« ReichSgesctz vom 16. März l886 auf 156 Millionen Mark festgesetzt, zu welcher Summe Preußen 5V Millionen Mark im Vorau« zu gewähren hatte. Der Grundstein zu diesem Meisterwerke de« Bauingenieur wesens wurde am 3. Juni 1887 an der Kanalmündung in die Kieler Föhrdc gelegt. Kaiser Wilhelm I. warf mit silberner Kelle Mörtel auf deu Grundstein und gab, nachdem derselbe geschlossen worden war, drei Hammerschläge aus den Stein und sprach die denkwürdigen Worte: „Zu Ehren des geeinigten Deutschlands!" „Zu seinem fortschreitenden Wohle!" „Zum Zeichen seiner Macht und Stärke!" Mögen die Weiheworte des alten Kaisers glückbedeutcnd für da« große Werk sein, da« in diesen Tagen cinzuweihen seinem thatkräftigen Enkel beschicdcn ist. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Dem hiesigen Amtsgericht ist vom 19. Juni ab Herr Assessor Mann schätz al« Hilfsrichter zugcwiesen worden. — Wildenthal, 16. Juni. Heute Nachmittag 4 Uhr wurde von Herrn Forstmeister Uhlmann da« Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit den Waldarbeitern Gottlob Wil helm Heinz in Earls selb ».Christian Friedrich Schnci- denbach in Wildcnthal, und zwar beiden an Stelle der ihnen schon früher verliehenen Medaillen für Treue in der Arbeit, sowie den Waldarbeitern Erdmann Rockstroh in Carlsfeld, Eduard Lorenz das., Karl Hermann Heinz das., Karl Heinrich Mcinhold in Steinbach und Karl Julius Kund das. mit feierlicher Ansprache ausgehändigt. Die fünf Letztgenannten haben 45 bis 51 Jahre, die beiden Erstgk nannten sogar 54 und 6V Jahre lang ununterbrochen auf dem Wildcnthaler Staatssorstreviere in Arbeit gestanden und dabei ihre Pflichten allezeit getreulich erfüllt. — Dresden. Se. Majestät der König kamen Sonn abend Vormittag um l l Uhr von Villa Strehlen in« Resi denzschloß und ertheilten Audienzen an eine große Anzahl Herren, welche für die gelegentlich de» Allerhöchsten Geburts tage« empfangenen Gnadenbewcise (Ordensverleihungen, Be förderungen) dem LandcSherrn ihren Dank abstattetcn. Nach Beendigung der Audienzen kehrte der Monarch nach Billa Strehlen zurück. — Se. Majestät König Albert ist gegenwärtig Chef von sieben fremdländischen Regimentern, und zwar: des kgl. preuß. 2. Gardc-Ulanen-Regiment«, de» ostpreußischcn Ulanen- Regimcnt« Nr. 10, de- 15. kgl. bayrischen Infanterie-Regi ments, de« 3. kgl. württembergischcn Infanterie-Regiment- Nr. 121, de« II. österreichischen Infanterie-Regiment», de« niedcrljfterreichischen Dragoner-Regiment« Nr. 3 und de» rus sischen Kapor'schen Jäger-Regiment«. — Dresden. Montag früh, kurz nach 4 Uhr, ist vor dem Grundstück der Diakonissenanstalt aus der Bautzner Straße das stärkste Hauptrohr der städtischen Wasser- lcitnng, das eine Weite von 75 em hat, gesprungen. Das Wasser brach mit großer Gewalt durch das Erdreich und riß den Straßeukörper weithin auf. Die Wassermassen richteten nicht allein an dem Straßenkörper selbst Zerstörungen an, sondern drangen auch in die anliegenden Gebäude. Die unteren Lokalitäten dieser Grundstücke waren in wenigen Minuten überschwemmt. Die Keller dieser Häuser waren alsbald vollständig unter Wasser gesetzt und auch Wohuräume und Geschäftsläden erfuhren da« gleiche Schicksal. In ein zelnen Räumen stieg das Wasser bis aus m. Die Ur sache de« Rohrbruchs ist noch nicht erkannt worden. — Leipzig, 18. Juni. Die streikenden Maurer Leipzigs hielten gestern Abend im „Pantheon" eine von 1000 Personen besuchte Versammlung ab. Die Streikenden nehmen am heutigen Dienstag die Arbeit wieder auf. Nach der in der Versammlung zum Ausdruck gekommenen Stimmung schei nen die Gehilfen mit dem Ausgange der Sache allgemein zufrieden zu sein. - Leipzig. Hier produzirt sich jetzt ein Künstler, bei dessen Künsten sich dem Zuschauer die Haare sträuben möchten. Er ist ein Singhalese und nennt sich „der Mann mit der eisernen Haut." Mit verbundenen Augen, auf dem Kopfe eine brennende Lampe balancircnd, besteigt er eine Doppel leiter, deren Sprossen au« Säbelklingen gebildet sind. Mit bloßen Füßen promenirt er auch auf einem mit Nägeln be schlagenen Brett und balancirt, stet« auf der spitzen Unterlage ruhend, drei, ja vier Personen. Er läßt sich in einem mit Nägeln auSgeschlagcnen Fasse umherrollcn und springt schließ lich durch einen mit Säbeln garnirten Reifen auf daS -Nagel brett, ohne daß diese Vorführungen irgend welchen Eindruck auf den Mann zu machen schienen. — Chemnitz. Anläßlich der 25 jährigen Wiederkehr der Kämpfe Deutschland« im Jahre 1870 hat Herr Geh. Kommerzienrath Bogel hier 3000 Mark ausgesetzt mit dem Bemerken, daß mit dieser Summe deu tapfer» Streitern au« jener Zeit, soweit sie im Weichbilde der Stadt wohnen, an einem zu bestimmenden Kampftage ein Fest bereitet werde, jedoch ist eS der Wunsch de« Schenkgebcr«, daß auch die Streiter au« den Jahren 1849, 1864 und 1866 zu der be treffenden Festlichkeit hcrangczogen werden. — OelSnitz. Jüngst ging durch die Blätter die Nach richt, daß der in VogtSbcrg wohnhafte Korbmacher Bernhard Winncrling in der Braunschweiger Lotterie 22,500 Mark gewonnen, sich bchus« Erhebung de« Gewinns nach Leipzig begeben habe und seitdem verschollen sei. Inzwischen ist W. wieder von Leipzig zurückgekchrt; er hat zwar „gewonnen", aber nur einen Antheil an 400 Mark, die auf ein von ihm gespieltes Loos der Hamburger Lotterie gefallen waren. — Trieb bei Bergen. Ein bcmerkenswerther Münz fund ist Hierselbst gemacht worden. Da« den Steinbruchs besitzern C. F. Lenk und Restaurateur Eduard Schwabe ge hörige, früher Günncl'sche Bauergut hiersclbst wird gegenwärtig abgebrochen, um durch ein neue« ersetzt zu werden. Beim Wegreißen de» Schornstein« wurde nun ca. einen Meter über dem Erdboden im Gemäuer desselben ein mit Lehm verschlosse ner irdener Tops, welcher 190 Stück gediegene silberne Münzen enthielt, gesunden. Es sind 120 größere und 70 kleinere. Die Münzen stammen zum Theil au« dem 15. Jahrhundert. — Der Kirchthurm der Nikolaikirche zu Löbau be findet sich in einem so schlechten Zustande, daß derselbe abge tragen werden muß. Derselbe soll, wie berichtet wird, nur noch durch die Metallbedachung zusamincngehalten worden sein, sodaß er sehr leicht hätte einstürzen können, wodurch un-