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Mts- M MiMt für den «»scheint * I < « * ß I I «bonnement --L-- StB des AmkUNlhts Llbknßock -SL-- sertionspreis: die kleinsp. tcn, sowie bei allen Reichs- »»--«»! und dessen Hlmgebnng. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 4S. Donnerstag, den 25. April 18SL. Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt S. 245 slg. — nach dein Durchschnitte der höchsten Tages preise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat März e. festgesetzte und um Fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Ouarticrwirthen im Monat April e. an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: « M. 3» Pf. für 5« Ko. Hafer, 3 „ K« „ ,, 5» „ Leu und 3 „ 15 „ „ 5» „ Stroh. Schwarzenberg, am 22. April 1895. Königliche AmtshauManllschch. Frhr. v. Wirsing.Lr Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Flax Uvlelol eingetragene Grundstück, bestehend aus dem Wohnhause Sir. 37 L des Brandkatasters und dem Flurstücke Nr. 106<I des Flurbuchs, Folium 174 des Grundbuchs für Earlsfclv, geschätzt aus 11,600 M., soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist der 6. Wai 1895, Vormittag 10 Mr als Berstcigerungstrrmin, sowie der 13. Mai 1895, Vormittag 1t Mr als Termin zn Verkündung des Bertheilnngsplans anberaumt worden. Eine llcbcrsicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rang verhältnisses kann in der Gerichtsschreibcrei des unterzeichneten Amtsgerichts Ange sehen werden. Eibenstock, am 11. März 1895. Königliches Amtsgericht. Kautzsch« Akt. Friedrich, G.-S. Zur Lage. Der FriedenSschluß zwischen Ehina und Japan ist nun mehr zur Thatfachc geworden und bildet zur Zeit den Haupt gegenstand des Interesse« der politischen Welt. Japan hat damit gezeigt, daß cs nicht nur auf militärischen!, sondern auch diplomatischem Gebiete von der europäischen Schulung Nutzen gezogen hat. Während die öffentliche Meinung Eu ropas noch über die angeblichen Forderungen Japans dcbat- tirte, stellte Japan dem chinesischen Bevollmächtigten Li-Hung- Tschang ein Ultimatum, welches denn auch ohne weitere« an genommen wurde. Etwaige Einmischungsversuchc der euro päischen Mächte sind da mit kurzer Hand abgethan. Trotzdem tritt die ostasiatische Frage nunmehr erst in ihr interessantes Stadium. ES ivird sich jetzt zeigen, ob und eventuell in welcher Weise Europa eine Korrektur des Friedensschlusses versuchen wird, und mit welchem Erfolge. In erster Linie handelt es sich dabei um die Entschließungen Rußlands. Wenn man einem Petersburger Briefe der „Pol. Korr." trauen darf, ist Rußland entschlossen, eine Abtretung chinesischen Ge biete« auf dem Festlandc nicht zuzulasseu. Nach den aller dings noch nicht amtlich bestätigten Mittheilungen über die FriedcnSbediugungcn hat aber Ehina den südlichen Zipfel der Mandschurei, die Halbinsel Liaotong mit dem gewaltigen Kriegshasen Port Arthur, an Japan abgetreten. Es würde daher die in jener offiziösen Auslassung «»gedeutete Even tualität eines diplomatischen Proteste«, der „nöthigenfalls auch ernstere Formen annchmcn würde", in drohende Nähe gerückt sein. Die fortdauernde Entsendung russischer Truppen nach Ostasien, ebenso die Zusammenziehung eine« japanischen Heeres an der Nordgrenzc von Korea in der nächsten Nachbarschaft des russischen KriegShafcns Wladiwostok lassen darauf schließen, daß beide Mächte, Rußland wie Japan, sehr ernst mit der Möglichkeit einer Entscheidung durch Waffengewalt rechnen. Was die übrigen Mächte betrifft, so verdient, da Frankreich unter Hintansetzung seiner eigenen, eine möglichst weitgehende Schwächung Chinas gebieterisch fordernden Interessen sich natürlicherweise eng an Rußland »»schließt, die Haltung Eng lands besondere Beachtung. Man erinnert sich der wieder holten, von Japan energisch abgcwiesenen Versuche Lord Roseberys, den Siegeslauf der Japaner zu unterbrechen und auch die übrigen europäischen Mächte zu einer Intervention zu Gunsten Chinas zu veranlassen. In dieser Stellungnahme ist eine völlige Aenderung cingetrcten: England hat China vollkommen fallen lassen und stellt sich jetzt ohne Vorbehalt auf den Standpunkt Japans. Die ministerielle „Daily News" spricht sich sogar sehr energisch gegen jeden Versuch aus, den FriedcnSvcrtrag einem Kongreß der Mächte behufs eventueller Revision der Bedingungen zu unterbreiten, und man wird kaum fehl gehen, wenn man annimmt, Lord Rosebery sei auch zn materieller Unterstützung Japan« bereit, falls Rußland mit seinen Drohungen Ernst machen sollte. England ha« eben erkannt, daß seine bisherige Annahme, in China ein ausreichende« Gegengewicht gegen da« Vordringen Rußlands in Asien zu besitzen, auf einem Jrrthume beruhte, und aus diesem Grunde wendet cs seine Sympathien dem thalkräftigen Japan zu, welche« nun seinerseits den russischen Expansions bestrebungen auch nach der englischen Interessensphäre hin Hall gebieten soll. Die japanischen Staatsmänner dürften freilich diese naive Hoffnung der englischen Diplomatie gar bald zu Schanden werden lassen. Ein nähere» Interesse an dem Ausgange der Friedensverhandlungen hat noch Spanien. Die Abtretung der großen und reichen Insel Formosa an Japan ist jedenfalls Thatsache und wird auch von keiner Macht beanstandet. Dadurch aber wird Japan der direkte Nachbar de« spanischen Archipels der Philippinen, der ohne hin durch vielfache Aufstände dem Muttcrlande viel Kosten verursacht und noch mehr Befürchtungen für die Zukunft erregt. Der freilich noch nicht in seiner ganzen Schroffheit ausgesprochene Grundsatz der japanischen Politik „Ostasien für die mongolische Rasse unter der Führung Japans" be deutet somit eine beständige Gefährdung dieser spanischen Colonie. Die deutschen Interessen sind bei dem Friedens schlüsse nur insofern engagirt, als die Erschließung Chinas nach dem Prinzip der Meistbegünstigung auch unserem Handel zu Gute kommen wird, allerdings mit der Einschränkung, daß Japan, dessen Industrie sich während der letzten Jahre in geradezu stauncnerregender Weise entwickelt und allmählich von der europäischen völlig emancipirt Hal, init allen Mitteln bestrebt sein wird, die gcsanunte europäische und also auch die deutsche Konkurrenz aus dem Felde zu schlagen — ein Ziel, dessen Erreichung seitens der intelligenten, durch die Gunst der geographischen Lage und der übrigen Existenzbedingungen geförderten Japaner keineswegs unbedingt ausgeschlossen ist. Tagesgeschichte. — Berlin. Der „Reichsanzeiger" schreibt: Von den „Berliner Politischen Nachrichten" und dem „Hamburger Korrespondent" werden Andeutungen verbreitet, als ob an maßgebender Stelle eine Zurückziehung der Umsturzvor lage aus den Berathungen Les Reichstags in Aussicht ge nommen sei. ES ist demgegenüber darauf hinzuweiscn, daß die Einbringung der Vorlage aus einem Beschluß der verbün deten Regierungen beruht. Eine Entschließung des Bundes- raths, durch die jener frühere Beschluß rückgängig gemacht werden würde, steht nicht in Frage. Die verbündeten Regier ungen dürfen an der Erwartung festhaltcn, daß es in den weiteren Berathungen des Reichstage» gelingen wird, der durch die KonunissionS-Berathungen erheblich umgestaltctcn Vorlage eine Form zu verschaffen, welche den von den ver bündeten Regierungen bei der Einbringung verfolgten Absichten gerecht wird. — Am Montag hat da« erste deutsche Kriegsschiff den Nord-Ostsee-Kanal passirt. Prinz Heinrich ist in Be gleitung mehrerer Kommandanten von Schiffen der Marine an Bord des Aviso „Jagd" durch den Kanal gefahren. — lieber die große, sich unmittelbar an die Feier in Holtenau anschließende Flottcnparade in den Mittags stunden de« 21. Juni im Kieler Hafen zur Feier der Eröff nung de« Nord-Ostsee-Kanals theitt die „Post" Folgen de« mit: Se. Majestät wird die Flottenparade, welche bei Weitem jene de« Vorjahres in den ersten Scptcmbcrtagen in Swinemünder Gewässern übertreffen wird, an Bord der Kaiser lichen Dacht „Hohenzollern" abnehmen, auf welcher sich auch zum gleichen Zwecke die in Kiel anwesenden Fürstlichkeiten Anschissen werden. Jni Fahrwasser der „Hohenzollern" wird die ehemalige Hofyacht „Kaiseradler" dampfen, auf welcher sich hohe Kaiserliche Gäste, Spitzen der Behörden u. s. w. befinden. Der Hofyacht voraus werden einige Torpedoboote laufen, um da« Fahrwasser srcizuhalten. 'Nachdem der Kaiser die langen Reihen der deutschen Panzerschiffe, die der Avisos, Kreuzer, Schulfregatten und sonstigen Fahrzeuge abgedampft hat, wird die Hofyacht und ihr Gefolge um die sämmtlich versammelten KricgSfahrzeuge und Geschwader der fremden vertretenden Nationen dampfen, die gleichfalls in Paradcaus- stellung an den Bojen verankert liegen. Die Kieler Flotten parade wird da« glänzendste maritime Schauspiel werden, da» überhaupt in deutschen Gewässern jemals stattgcfundcn hat und auch, aller Wahrscheinlichkeit, auf lange Jahre hinaus jemals stattfinden wird. Die Zahl der paradircnden Schiffe jeglichen Typ« wird gegen 85 betragen, von denen allein 35 die deutsche Reichsflagge führen und an deren Bord säst 400 Seeoffiziere, Aerzte, Maschineningenieure mit über 10,000 Mann eingeschifft sind. — Man schreibt au« Schleswig-Holstein: Am Sonntag vor Pfingsten, am 26. Mai, werden sich Tausende der Bewohner des meerumspülten Schleswig-Holstein zu einer Huldigung des Fürsten Bismarck nach Fricdrichsruh ausmachcn. Die am 1. April in Schleswig-Holstein statt gehabten Feiern haben Zcugniß abgelegt, in wie hohem Maße Fürst Bismarck sich der Sympathie der Bewohner unseres Landes erfreut. Hat es doch kaum ein Dorf gegeben, in dem man nicht am Geburtstage des Fürsten in dieser oder jener Weise von solcher Stimmung Zeugniß abgelegt hat. Ur sprünglich war der Geburtstag des Fürsten selbst als ^ag der Huldigungsfahrt bestimmt, aber der Wunsch, die Theil- nahmc an dieser Huldigung möglichst vielen Einwohnern zu ermöglichen, hat zur Festsetzung des 26. Mai geführt. Die Leitung liegt in der Hand des I893cr Komitee«, an dessen Spitze der langjährige Präsident des schleswig-holsteinischen Provinziallandtages Klosterpropst Gras Rcventlou-Preetz steht. Eine ganz besondere Bedeutung erhält die Huldigungsfahrt durch den Umstand, daß die deutschen NordschleSwigcr ein sehr großes Kontingent stellen werden. Sie werden sich ganz selbstständig für den Zug organisircn und ihr eigenes Abzeichen tragen. Auch ist ihnen die Theilnahme der Frauen gestattet worden, in der zweifellos berechtigten Auffassung, daß diese es vielfach sind, welche unendlich viel für die deutsche Sache in NordschleSwig thun können und es in erhöhtem Maße werden, wenn ihnen Gelegenheit gegeben wird, Rathschläge aus dem Munde eines Mannes zu hören, dem Schleswig- Holstein seine Befreiung verdankt. Die NordschleSwiger ver sammeln sich im Tingleff, einem Eisenbahnknotenpunkt, die übrigen Schleswig-Holsteiner in Neumünster, von wo die Theilnchmer, die vorläufig auf 7—8000 Personen geschätzt werden, in Sondcrzügen nach Fricdrichsruh fahren. — Namens der Schleswig-Holsteiner wird Klosterpropst Graf Revcntlou- Preetz den Fürsten begrüßen, Namens der NordschleSwiger der Vorsitzende des „Deutschen Vereins" Gymnasiallehrer Or. Macke. Als Festzcichen ist das schleswig-holstein-laucn- burgischc Wappen mit schwarz-wciß-rother Schleife bestimmt worden. 'Nach der Rückkehr von Fricdrichsruh soll dann noch in Altona oder WandSbeck ein Bismarck-KonnncrS stattsinden. — Der Lothringer Kriegervereins-Vcrband hat für die bevorstehende 25jährige Gedenkfeier der Schlach ten um Metz folgendes vorläufige Programm aufgestellt: Am 14. August: Besuch der Schlachtfelder von Colombey und Noiseville, sowie Einweihung de» neuangclegtcn Friedhofes im Schloßpark zu Colombey, auf dem die den Einzelgräbern aus priavaten Geländen entnommenen Gebeine der Gefallenen gesammelt sind. Gleichzeitig wird ein neucrrichleleS Denkmal für die Gefallenen des >3. Infanterieregiments auf dem neuen Friedhöfe eingeweiht. Am 15. August: Schmückung sänunt- licher 2300 Kriegergräber und Denkmäler um Metz. Nach mittag« findet voraussichtlich in 'Noiseville eine Gedenkfeier sür die dort Gefallenen statt. Am 16. August: Besichtigung der Stadt und Umgebung, wodurch den Gästen zugleich Ge legenheit gegeben ist, etwaige alte Quartiere wieder aufzu suchen. Am 17. August: Empfang der Gäste für die Haupt feier am 18. August u. Geleitung derselben in die Quartiere. Als solche sind außer Hotel« und Privatwohnungen auch Massenquartiere in Schulen, Baracken u. s. w. vorgesehen. Abends Festkommers und offizielle Begrüßung im großen Saale zum „Storchen". Am 18. August: Hauptfeier in der berüymten Schlucht von Gravelotte. Morgens 8 Uhr fahren zwei Sonderzüge nach Ar« a. d. M. und Amanwciler, um die Gäste auf die Schlachtfelder vom 16. und 18. August zu führen. Nachmittags 4 Uhr treffen alle Theilnehmer in der Schlucht zusammen, woselbst eine noch näher zu bestimmende ernste Feier, wahrscheinlich ein FeldgottcSdienst, stallftndet, an den sich die Einweihung einer 30 in hohen AuSsichtSlhur- mes, der da« ganze Schlachtfeld beherrscht, anschlicßt. Abend« Beleuchtung der Metzer Esplanade und kameradschaftliche« Beisammensein. Am 19. August: Abschied der Gäste ani Centralbahnhos. Da« ist in großen Zügen der Plan, dessen