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Mts- Mi> AllMbllitt Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionspreis: die kleinsp. Zeile 10 Pf. für den Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Abonnement viertelj. 1 M. 2V Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 42. Jahrgang. — AS. Sonnabend, den 30. März L8SL I. April 1895. Auch sein Aikd ward getragen Po» Volkes Lab und Hunst. Kent' aber seh'n ivir's rage« Koch über Rauch und Dunst. Wir freu'« mit Stolz «ns dellen, Das wir ihn schaffen sah'«, And ewig unvergeffcu Sei das, was er für uns gethan. Ann will der Lag sich neigen. Der Lag, so Heiß «nd sang. Scho» zwitschert in de« Zweigen Der Vöglein Abendsang. And schlicht mit goldncm Strahle Vie Sonne ihren Lauf, So tknt mit einem Male pes Volkes glühend Ker; sich auf. And wer ihn eink verkannte — Vielleicht vor langer Zeit — And wer ihn Aegner nannte Zn der Parteien Streit: Wer deutsche Lieh' und Lreuc Voch nicht verloren hat. Der nahe sich und streue Kent' Alume» auf des Kelden Pfad! Wohlan! Wo Deutsche wohnen, Erbrause Zeltgesang! Es eine» sich Millionen Zn Ireudc, Lieb' und Dank. And auf zum Kimmel sende. Mein Volk, ein fromm Hebet: ..Kerr. deinen Segen spende Dem theuern Manne früh und spät!" Labt donner« die Kanonen Aeim erste« Morgengrau'n, Wo deutsche Männer wohnen And wahrhaft deutsche Iran«! Laht schmetter» die Fanfaren And laht die Jahne» weh'«: Kent' soll sich offenbaren. Wie wir den deutschen Dank versteh'»! Es gilt der deutschen Eiche, Die fest im Sturme stand. Wie man im «eite» Reiche Nicht ihresgleichen fand. Er, der durch Akut und Kiscn Hecint hat die Aatio«. Er ist es, de« wir preisen: Jürst Bismarck, Deutschlands grökter Sohn! T- Zum 80. Geburtstage äes Fürsten Mismnrck Freitag, den 5. April 1895, von Vormittags -11 Uhr an im AmtsgerichtsgebSude zu Eibenstock. Schwarzenberg, am 26. März 1895. Königliche Amtshnuptmiillllschlist. Arhr. v. Wirsing. Die Diensträume der unterzeichneten Behörde sind wegen Reinigung derselben Ireilag und Sonnabend, den 5. und 6. April l. Is. für nicht dringliche Angelegenheiten geschloffen. Schwarzenberg, am 27. März 1895. Königliche MtshstWtmamischast. Frhr. v. Wirsing. M Die unter dem Rindviehbestande der Besitzung Nr. 21 des Brandcatasters in Oberstiitzengrün ausgcbrochenc Maul- und Klauenseuche ist erloschen. Schwarzenberg, am 27. März 1895. Königliche Amtshmlhtmmmschlift. Krhr. v. Wirsing. W. Bekanntmachung. Gesunden »nd anher abgegeben wurden in letzter Zeit I Paar Kreuzzügel, l Fingerring, l Packet, ungenähte Streifen und einige Rollen Silbersaden enthaltend, und S Portemonnaies mit einigen Reichsmünzen. Die Eigenthümer haben sich innerhalb Jahresfrist an Rathsstelle zu melden. Eibenstock, den 26. März 1895. Der Rath der Stadt. »r. Körner. Gnüchtel. Bisrnarckfeier. Den 80. Geburtstag des Fürsten Bismarck begeht die unterzeichnete Anstalt durch eine Feier, die Montag, »en l. April 188», vormittag 18 Uhr in der Turnhalle abgehalten werden soll. Hierzu wird andurch crgebenst cingeladen. Schule Eibenstock, den 27. März 1895. Id «1111 li « r <14. Aus Anlaß des 80. Geburtstages Sr. Durchlaucht des Jürstc» Bismarck wird Montag, den 1. April 1885: Vormittags 10 Mhr im Saale des Gambrinus öffentlicher Schulart»», Abends 8 Ahr in den Parterreräumen des Rathhauscs eine patriotische Arier unter Mitwirkung des Männergesangvereins stattfinden. Die Einwohnerschaft wird zur Betheiligung an diesen Feierlichkeiten mit der Bitte eingeladen, der Verehrung des großen Staatsmannes auch durch Beflaggung der Häuser Ausdruck zu geben. Schönheide, am 28. März 1895. Der Gemeindcrstth. Bekanntmachung, die Umgestaltung der Selecta in eine Realschule betreffend. Von dem unterzeichneten Stadtrath und den Stadtverordneten, bez. von dem Schulausschusse ist beschlossen worden, die hier bestehende Seleeta in ein« Realschule umzugcstaltcn. Zu diesem Zwecke wird bereits von Ostern dieses Jahres ab den jetzt be stehenden Unterklassen der Seleeta (Sexta, tzuint», tjuarta) ein« Elaff« III (Tertia) Mit dem Lehrziel der Elaffe III der Realschule aufgesetzt. Anmeldungen sind an Herrn Schuldirector welcher zugleich zu jeder weiteren Auskunst bereit ist, zu richten und werden thunlichst bald erbeten. Auerbach, am 22. März 1895. Der Stadtrath. Kretzschmar, Brgrmstr. Zu Bismarcks 80. Geburtstag. Eine Nation ehrt sich selbst, wen» sie ihre großen Männer ehrt! Und so hat sich denn ganz Deutschland gerüstet, um dem Manne, dem in erster Linie es sein politisches Dasein verdankt, zu seinem 80. Geburtstage zu beglückwünschen. Diese Huldigungen werden keinem Manne dargcbracht, der noch mit der Fülle der Macht bekleidet ist, sondern dem Einsiedler im Sachsenwalde, der seit vollen fünf Jahren von der aktiven Politik zurückgetreten ist und der auf die Geschicke seines Vaterlandes weder direkten Einfluß mehr übt, noch nach mensch lichem Ermessen je wieder üben wird. Au« diesem Grunde erscheinen die feierlichen Veranstaltungen für den diesjährigen l. April auch nicht al- etwas künstlich Gemachtes, sondern al« der Ausfluß unverfälschter, tiefer patriotischer Dankbar keit für einen Mann, dessen ganze« Leben ein Kampf und zwar ein siegreicher Kampf für Deutschland» Einigung, Größe und innere Festigung war. Fürst Bismarck hat am l. April de« psalmistische Alter, „wenn es hoch kommt", erreicht. „In der Sieben zu sterben", wie er sich vor neun Jahren in Gastein ausdrückte, da« wird ihm allerdings nicht bcschcert sein, aber er hat die Ruhe wohl verdient, denn sein Leben ist köstlich gewesen, insofern e« Mühe und Arbeit war. Als einfacher Landjunker und der vcrhältnißmäßig bescheidenen Stellung als Deichhauptmann begann er vor 48 Jahren seine politische Laufbahn, indem er al« konservativer Abgeordneter 1847 in dem damals in Berlin zusammenge tretenen „vereinigten Landtag" den Kreis Jerichow vertrat' Im Landtag machte er sich durch seine „schneidigen" Reden, durch Gewandtheit und Schlagfertigkeit und eine energische bilderreiche Sprache bekannt, und er im Verein mit dem Frhrn. v. Thaddcn-Trieglass waren die einzigen, welche sich weigerten, die Adresse anzunehmcn, worin dem Könige der Dank de« Landes für da» Versprechen einer Verfassung au- gedrückt werden sollte. Sein Auftreten hatte die Aufmerk samkeit der damals leitenden Kreise auf den energischen und talentirten jungen Mann gelenkt und ohne daß Bismarck irgend ein diplomatisches Staatsexamen gemacht hatte, er nannte ihn König Friedrich Wilhelm der Vierte zum Ver treter Preußen» beim damaligen Frankfurter Bundestage. In dieser seiner Eigenschaft lernte Bismarck die ganze Misere