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Amts- M AuMlatt für den -M- stzirk des Ämtsymchls Eibenstock -ZZ- serttonspreis: die kleinsp. .. ten, sowie bei allen Reichs- zu..«P, und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 42. Jahrgang. ' AO. Sonnabend, den 9. März 18OL. Von dem König!. Landstallamte zu Moritzburg ist die diesjährige Stutenmuster ung und Fohlenschau für das Zuchtgebiet Schönfeld auf den 15. April 1895, Vormittags 9 Uhr in Annaberg, für das Zuchtgebiet Wikdenfeks auf den 4. Mai 1895, Vormittags 9 Uhr in Wildenfels festgesetzt worden. Mit diesen Fohlenschauen ist eine Prämiirung verbunden und jedes als concur- renzfähig zu erachtende Fohlen nach einem bei jeder Beschälstation zu entnehmenden Formulare bis zum 18. April 1895 bei dem König!. Landstallamlc anzumelden. Die Herren Bürgermeister und Gemeindevorstände des Verwaltungsbezirks wer den veranlaßt, die Pferde,Züchter ihres Ortes von den eingesetzten Stutcnmusterungen und Fohlenschaueu in geeigneter Weise dergestalt in Kenntnis; zu setzen, daß jeder Besitzer Nachricht erhält. Für alle nicht im Zuchtregister eingetragenen Stuten ist, sobald ihre nach zuweisenden Produkte im ersten oder zweiten Jahre bei den Fohlenschauen nicht vor gestellt werden, ein um 3 Mark erhöhtes Deckgeld zu zahlen. König!. AmtshalMinlillilschlist Schwarzenberg, am 4. März 1895. Frhr. v. Wirsing. Die auf Mittwoch, den 13. März l. I. den ersten Landesbußtag fallende Ein suhr von Nutz- und Zuchtvieh über die Einbruchsstation zu Wittigsthal findet ohne Verlegung auf einen anderen Tag nicht statt. Schwarzenberg, am 6. März 1895. Königliche Amtshauptmannichast. Frhr. v. Wirsing. W. Den communlichen Wcaewärtern Carl Heinrich Bauer in Zschorlau, Albrecht Bokckep in Mittweida, Carl Ludwig Müller in Schönheide, Ernst Heinrich Dichter in Grünhain, Carl Deiche! in Lindenau, Christian Friedrich Hünther in Lößnitz, Fried rich Louis Müller in Rittersgrün, Paul Klccha in Lauter,'Wilhelm Heinrich Dach in ann in Schneeberg, Ernst Julius Lahn in Eibenstock, Friedrich Ducka in Grün- städtel, Louis Meyer in Bernsbach, sowie dem Weqewärter Bruno Kluge des Cran- dorfer Staatssorstrevieres sind in Anerkennung ersprießlicher Thätigkeit bei Beauf sichtigung und Unterhaltung von Communicalionswcgen Gratifikationen aus Bezirks mitteln zugebilligt worden. Schwarzenberg, am 6. März 1895. Königliche AmtWuptmlNmschaft. Frhr. v. Wirsing. W Freiwillige Grillldstillks-Bersteigenlllg. Auf Antrag der Erben des verstorbenen Zimmermanns Hermann Albrecht »««ter in Eibenstock soll das zu dessen Nachlasse gehörige Feldgrundstück Nr. 247 des Flurbuchs, Abtheilung U am Wonlage, dem 25. Wärz 1895, Vormittag 19 Uhr von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte, und zwar an Gerichtsstcllc ver steigert werden. Die Versteigerungs-Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht; können auch vorher hier Angesehen werden. Eibenstock, am 6. März 1895. Königliches Amtsgericht. ttautzsch. Staab Tagesgeschichte. — Deutschland. Der 80. Geburtstag des Fürsten Bismarck wird überall in würdigster Weise gefeiert werden. Im Reichstag nimmt man von einer korporativen Be theiligung an der Feier Abstand. Man kann sich dort nicht entschließen, Meinungsverschiedenheiten und politische Widcr- sacherschaften für einen Tag zu vergessen und an diAem einen Tage nur der Verdienste zu gedenken, zu deren Anerkennung doch Jedermann bereit ist. So bleibt nichts weiter übrig, als daß die Reichsboten nicht in Gemeinschaft, sondern nur in Gruppen oder einzeln den Weg zur Feier finden. — Zu der Begegnung des Kaisers mit dem Herzog von Cumberland wird der „Germania" aus Wien, 4. März geschrieben: „Bei dem Begräbnisse des Erzherzogs Albrecht trafen sich der Kaiser Wilhelm II. und der Erbe des Königs Georgs von Hannover, der Herzog von Cumberland in der Hofburg. Die Begegnung zwischen diesen beiden hohen Per sonen war die erste. Die Unterredung war kurz und ver bindlich und bewegte sich auf neutralem Gebiete. Politische Bemerkungen kamen selbstverständlich nicht vor. Mit beson derem Interesse erkundigte sich der Kaiser nach der greisen Königin von Hannover. Kombinationslustigc Politiker aus der höheren Gesellschaft wollen der Begegnung eine größere politische Bedeutung zuschreiben und ziehen dabei einen Wechsel in Braunschweig in Rechnung, für welches der älteste Sohn des Herzogs von Cumberland in Aussicht genommen sein soll. Der junge talentvolle Prinz erhält im elterlichen Schloß Unterricht nach deutschem Gymnafial-Schema und soll nach einiger Zeit die letzte Ausbildung in Deutschland selbst er halten." — Oesterreich-Ungarn, lieber einen nochmaligen heftigen Vorstoß de« Winters meldet man au« Wien, 6. März: Der seit gestern Abend ununterbrochene intensive Schneefall ruft sowohl in Wien, als auch in der Umgebung große Kala mitäten hervor. Der Tramway- und Bahnverkehr kann nur unter den größten Anstrengungen und nur theilweit'e aufrecht erhalten werden und muß bei der Fortdauer der enormen Witterung gänzlich sistirt werden. — Die Nachrichten aus den Provinzen, au« Ungarn und Italien lauten sehr trostlos. Fiume ist seit drei Tagen ohne jede Postverbindung. In vielen Gegenden Ungarn« richtet da« Hochwasser unberechen baren Schaden an. — Ein furchtbare« Unwetter herrschte in Triest. Unterm 6. März gefährdete ein orkanartiger Sturm den Verkehr bei Eis und Schnee außerordentlich; Handel und Wandel in der Stadt find auf da« Geringste beschränkt, die Theatervorstellungen sind abgesagt; der Karst ist völlig unweg sam und der Verkehr hier nicht einmal mehr durch Estaffctcn aufrecht zu erhalten. — Rußland. Ein kaiserlicher Ukas schafft die Prügel strafe bei den Bauern, welche bisher der Grausamkeit der Ortsrichter völlig preisgegeben waren, ab. Dem Zaren wurde eine Statistik darüber vorgelegt. In den letzten Jahren sind angeblich 3000 Personen, meist Felddiebe, an den Folgen der Knute gestorben. — Vom ostasiatischcn Kriegsschauplatz. In der Mandschurei haben die Japaner sich angcschickt, wieder die Offensive zu ergreifen. Und zwar wird der Vorstoß in zwei Richtungen erfolgen. Erstens auf Niutschwang, um die Straße nach Peking frei zu machen; zweitens nach Norden aus der Linie Haitschcng-Liadyang-Mukden, um durch Besetzung der mandschurischen Hauptstadt den die japanische Flanke be drohenden chinesischen Truppen ihren Stützpunkt zu nehmen. Die über diese Operationen bereits Angegangenen Nachrichten besagen folgendes: Shanghai, 7. März. Die Japaner nahmen am Montag Abend Niutschwang nach heißen: Kampf. — Wie die Blätter melden, griffen die dritte und fünfte japanische Division am 4. dss. Mts. früh die Eingcborencnstadt von Niutschwang von Norden her an. Zahlreiche Chinesen flohen in der Richtung auf den Vertragshafen Ainkow. Die Chinesen hielten die Häuser und Straßen von Niutschwang besetzt und wurden nach hartnäckigem Widerstande nach und nach daraus vertrieben. Um l I Uhr Abend« waren die Chinesen vollständig überwältigt. Die Chinesen verloren 1880 Todte und Ver wundete, 600 Gefangene, 18 Geschütze und eine Menge Mu nition. Die Verluste der Japaner belaufen sich aus 200 Todte und Verwundete. lieber den Vormarsch der I. japanischen Division und die Einnahme von Kansuantin und Shahotien, den letzten Etappen aus der Strecke nach Mulden, meldet ein Draht bericht der „Cent. News" Folgende«: Haitscheng, 6. März. Nachdem General Nodzu den zersplitterten feindlichen Streitkräften am Mittwoch und Donnerstag noch mehrere Niederlagen bereitet hatte, unter- nabm er am Freitag zwei Rckognoszirungen, die eine nach Osten, die andere nach Norden. Hierdurch wurde feslgestellt, daß die Hauptmacht der Chinesen in nördlicher Richtung ge flohen ist, wahrscheinlich in der Absicht, sich zu einem neuen Widerstand bei Liadyang zu sormircn. Letzteres ist der ein zige Ort von Wichtigkeit zwischen Haitscheng und Mulden. Generallieutenant Katsura erhielt den Befehl, mit einer Brigade den Feind zu verfolgen und ihn, wenn möglich, bi« zuin Abend desselben Tage« anzugreifen (Freitag). Katsura legte mit seiner Brigade 8 englische Meilen zurück und kam bis auf eine Meile an Kansuantien heran; woselbst mehrere Tausend chinesische Truppen kampfbereit standen. Katsura rückte bei Tagesanbruch gegen die Stadt vor und fand, daß der Feind während der Nacht geflohen war. Kansuantien wurde dann ohne Widerstand besetzt. Nach kurzer Rast nahm Katsura die Verfolgung wieder auf. Er hoffte, daß die Chi nesen bei Shahotien, einer kleinen Stadt am Flusse Iha und die Landstraße von Liadyang beherrschend, ihm entgegcntreten würden. Jedoch die Chinesen hatten auch diesen Platz ver lassen, welcher ebenfalls ohne Widerstand am Sonntag besetzt wurde. Heutigen Berichten zufolge befindet sich General- Lieutenant Katsura in einer Entfernung von 5 Meilen von Liadyang und 40 Meilen von Mukden. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 7. März. Vorgestern Abend hielt der Erzgcbirg «verein seine diesjährige Generalversammlung in der Bretschneider'schcn Conditorei ab. Dieselbe war auch von Mitgliedern aus Wildenthal und Muldcnhammer besucht. Nach Begrüßung der Erschienenen durch den Vorsteher Hrn. Amtsrichter Kautzsch gelangte der Kassenbericht zum Vortrag. Derselbe weist an Mitgliedcrbeiträgen M. 572,-» und ein schließlich des vorjährigen Ucbcrschusscs von M. 3>0,»« und eines Zinsenbetrage« von M. 8,»i eine Einnahme von M. 891,.»» aus. Die Ausgabe betrug M. 405,i<, so daß sich ein Bestand von M. 486„»: ergiebt. Antheilscheinc wurden 40 ausgeloost, deren -Nummern im hiesigen Amtsblatt und im „Glückauf" veröffentlicht werden sollen. In den Vorstand wurden auf das Jahr 1895 folgende Herren gewählt: Bürgermeister I)i . Körner als Vorsitzender, Kaufm. Gustav Schlegel, dessen Stellvertreter, Lehrer Findeisen als Schriftführer und Kaufm. Richard Rau al« Kassircr. Der Ausschuß besteht aus den hiesigen Herren: Kaufm. Wilhelm Dörffel, Kaufm. Gustav Emil Tittcl, Buchdruckercibes. E. Hannebohn, und aus Herrn Oberförster Gehre in Carlsfcld, Herrn Lehrer Kreyschmar in Wildcnthal und Herrn Fabrikbesitzer Greifenhagen in Mulden hammer. — Ferner wurde beschlossen, dem Hauptvercin auch in diesem Jahre wieder mit 20 Mitgliedern anzugehörcn. Für Beschaffung eines Panorama« für den AuerSbcrg wurden 100 Mk. in Ansatz gebracht. Für Beschaffung von Weg weisern und Ruhebänken wurden für Wildcnthal 60 Mark, für Eibenstock und dessen Umgebung >00 Mark bewilligt, jedoch foll Muldcnhammer dabei zuerst berücksichtigt werden. Behuf« Hebung de« Touristenverkehr« wurde beschlossen, ein Vcrzeichniß der Sommerfrischen mit Beschreibung der betr. Orte in Form eine« SchriftchenS heranszugeben, und für die bessere Ueber- sicht über den Kranichsee soll sich der Verein für die Errichtung eine« Aussichtsgerüste« inmitten de« Hochmoore« bei dem Gcsammtvorstand in Schneeberg verwenden zum Zweck der Uebcrnahme der Kosten auf den Hauptvercin. — -Nach einer Mitthcilung de« bisherige» Vorsitzenden Herrn Amtsrichter Kautzsch wird derselbe jedenfalls mit Anfang nächsten Monat« unsere Stadt verlassen. Der Verein verliert in Genanntem eines feiner regsten Mitglieder und bedauert den Fortgang des Herrn Amtsrichter« aufrichtig. Diesem Gefühle wurde auch von Seiten zweier Mitglieder nach Schluß der Ver sammlung durch einige schlichte Worte Ausdruck gegeben, mit einem herzlichen Glückauf für das Wohlergehen in der neuen Heimath schließend. Herr Amtsrichter Kautzsch versicherte, daß wenn er auch von hier scheide, doch stet» dasselbe Interesse für Eibenstock und den ErzgebirgSvcrein behalten und sein Aufenthalt in hiesiger Stadt ihm immerdar eine liebe Er innerung an die fchönen waldigen Berge unsere» Erzgebirge« bleiben werde. — Eibenstock, 8. März. Wie au« dem Jnseraten- theilc unsere« Blatte» ersichtlich ist, findet nächsten Sonntag, Nachmittag 4 Uhr in der Thurnhalle von feiten der Schule die Aufführung de« Schiller-scheu Liede« von der Glocke nach der Romberg'schcn Komposition statt. Wir verfehlen nicht.