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Amts- M ANiimeblatt Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionspreis: die kleinsp. Zeile 1« Pf. für den Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. 8. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — > 42. Jahrgang. Donnerstag, den 17. Januar L8NL Bekanntmachung, Erzichungsbcrichte der Vormünder betreffend. Die bei dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte in Pflicht stehenden Herren Vormünder werden hierdurch aufgesordert, zur Vermeidung von Strafauflagen spätestens bis zum 1. Aeöruar 1894 die vorgcschriebenen gewissenhaft und auf Grund vorheriger genauer Feststellungen zu erstattenden jährlichen Anzeigen über die persönlichen Verhältnisse und die Lluf- führung ihrer Pflegebefohlenen anher einzureichen. Formulare sind bei dem unterzeicbneten Königlichen Amtsgerichte und auf dem Lande bei den Ortsrichtern unentgeltlich zu haben. Eibenstock, am 14. Januar 1895. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Staab. Der Gemüsehändler Ferdinand Friedrich in Hundshübel ist durch Be ¬ schluß des unterzeichneten Königlichen Amtsgerichts vom 14. Januar 1895 wegen Ver schwendung entmündigt ivorden. Als Vormund ist für ihn der Kaufmann Paul Udo in Hundshübel verpflichtet worden. E i b e n st o ck,. am 15. Januar 1895. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Staab. Bekanntmachung. Mit Rücksicht auf das eingetretene Thauwetter ivird erneut daran erinnert, daß die Bürgersteige von allem Schnee und Eis zu reinigen und die Schnittgerinne jederzeit dergestalt frei zu halten sind, daß das Wasser ungehindert abfliehen kann. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 80 Mark oder Hast bis zu 14 Tagen geahndet. Die Polizciorgane sind ermächtigt worden, wegen dieser Uebertret- ung ohne Weiteres eine Ordnungsstrafe von 1 Mark für jeden Znwider- handlungsfall von dem säumigen Hauobefltzer oder seinem Stellvertreter zu erheben. Eibenstock, den 15. Januar 1895. Der Rath der Stadt. vr. Körner. Giiüchtel. Bekauntmachuu g. Den nachverzeichneten Personen, als: Former Stellmacherlehrling »rikcknlel» ISvlirSter, Aufpasserin ck»»« Utuab, Kellner VItten, Aufpasser k»uul M>»II 44») I>r»»<I>, Aufpasserin Uniill« Lül»1»ol>, wurden im vergangenen Jahre an Stelle verloren gegangener Arbeitsbücher neue Arbeitsbücher ausgestellt, was zur Verhütung von Mißbrauch hierdurch bekannt gegeben wird. Eibenstock, den 11. Januar 1895. Dcr Rath der Stadt. I»r Körner.Gnüchtel. Unter Bezugnahme auf den in Nr. 5 dieses Blattes vom laufenden Jahre ab gedruckten Erlaß der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg werden die im Jahre 1875 geborenen männlichen Personen, inglcichcn diejenigen, älteren Jahrgängen angehörenden Mannschaften hiesigen Orts, über deren Militärverhältnitz noch nicht endgiltig entschieden ivorden ist, hiermit aufgefordert, sich innerhalb der Zeit vom 15. Januar vis 1. Aeöruar 1895 im hiesigen Gcmcindeamte behufs Aufnahme in die Rckrutirungsstammrollc anzumelden. Schön Heide, am 11. Januar 1895. Dcr Gemein bevor st and. Kol'z-Versteigerung auf Auersverger und Eibenstocker Staalsforkrevier. Im Hendel scheu Gasthofe z.Schönheiderhammer sollen Mittwoch, den 23. Januar 1885, von Vorm. /«Ist Uhr an folgende aufbereitete Nutzhölzer und zwar: 13—86 16—56 7— 15 8— 12 8 4," „ in Länge, h. Klötzer von w. „ „ „ Schkeifhökzer „ h. Stangenklötzer „ „ Derötzaugen „ 1 95 2128 7325 8 250 „ 6,,» Hdrt. iv. Mriskangc« von 4 Rm. w. Mutzknüppel, 2) vom Eibenstocker Forstrevier: em Oberstärke, 2,5—5,» m Länge, „ „ 3,5 und 4,» in Länge, „ Unterstärke, 8—10 6—7 am Unterstärke, 6—9 in Länge, 1) vom AucrSberqcr Forstrevier: In den Schlägen der Abth. 33, 47, 58, Durchforstungen 7, 12, 30, 44, Wege aushiebe 20, 21, 25, Einzelhölzer 3—5, 8—10, 18 und 23 birk. u. 2248 iv. Stämme von 10—29 em Mittenstärke, 11—22 in Länge, " m Länge, In den Abth. 64 (Kahlschlag), 4, 11—16, 18, 20, 23, 27, 31, 34, 35, 37, 38, 40, 45, 46, 48, 52, 53, 69, 72, 73, 75 (Durchsorstung, Räumung, Dürr und Bruch) 1701 iv. Stämme von 10—32 em Miltenstärke, 11—22 m Länge, 1940 „ Klötzer „ 13—56 „ Oberstärke, 3,» und 4,» m Länge, 8783 „ Stangenkkötzer „ 7—12 „ „ 4,» m Länge, 1374 „ Deröstaugen „ 8—15 „ Untcrstärke, 90,» Hdrt. iv. Meisstaugen von 3—7 em Unterstärke, 7',2 Rm. iv. Muhknüppcl, sowie in der Restauration z. „Feldschlößchen" in Eibenstock Donnerstag, de» 24. Januar 1885, von Vorm. 8 Uhr an die vom Auersberger Forstrevier in den obigen Ablheilimgen aufberciteten Brennhölzer, als: 90 Rm. w. Arcnnscheitc, 245'/, „ io., 15 Rm. harte Arennknüppel, 2 „ „ Zacken, 142'/, „ „ 13 „ „ Kelte und 190 „ „ Stöcke, endlich im Hendel schcn Gasthofe z Lchönheiderhammer Sonnabend, den 28. Januar 1885, von Vorm. /,18 Uhr an die vom Eibenstocker Forstrevier in den obigen Ablheilimgen aufbereitctcn Brenn hölzer, als: 17 Rm. iv. A renn scheite, 190 „ iv., 1 Rm. h Arennknüppel, 232 „ 4 „ „ Kesle, 18 „ Spnndäste, 344 „ „ Strenreistg und 107 „ „ Stöcke unter den vor Beginn dcr Auktion bekannt zu machenden Bedingungen, meistbietend versteigert werden. König!. Forstrevierverwaltungen Anersberg u. Eibenstock, sowie König!. Forstrentamt Eibenstock, am 15. Januar 1895. Lehman». Mach. cherlach. Tage^eschichte. — Deutschland. Wie dcr Wiener Berichterstatter dcr „Daily New«" erfahrt, laufen Ende 1*96 die die Drei bundmächte bindenden Berträge ab. Bor Schluß des Jahre« 1895 würden die Unterhandlungen für deren Erneu erung stattfinden. Italien wünsche einige Erleichterungen feiner militärischen Verbindlichkeiten zu erlangen, die zweifels ohne gewährt werden dürften. Kaiser Wilhelm beabsichtige mit König Humbert im Frühjahr, oder, wenn die« möglich, im Herbst zusammenzukommen. Die Monarchen würden als dann die Hauptpunkte der Veränderungen in den Verträgen persönlich regeln. Eine Begegnung de« Zaren mit den Kai sern von Oesterreich und Deutschland sei jetzt ebenfalls fast gewiß. — Zur labaksteuervorlagc wird dem „Hamb. Korresp." gemeldet, daß die Ausschüsse de« Bundesraths bei Berathung der Tabakfteuervorlage die Erhöhung de« Tabak zoll» um fünf Mark gegen die Stimmen Sachsens und der Hansastädte angenommen haben. In den weiteren Stadien dcr Berathung wird an diesem Beschlüsse nicht« geändert werden. — Berlin, 14 Jan. Da fortgesetzt falsche 50 M.> Reichskasfenscheine angehalten werden, sichert die Rcichs- schuldenverwaltung demjenigen, welcher eine» Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter solcher Falschstückc zuerst ermittelt und der Polizei oder der Gerichtsbehörde dergestalt nachwcist, daß der Verbrecher zur Untersuchung und Strafe gezogen werden kann, eine nach den Umständen zu bemessende Belohn ung bi« aus Höhe von 3000 M. zu. — Die Zahl der au« der Magdeburger Citadelle nach dem Festungsgefänguiß in Spandau überführten vcrurtheilten Oberfeuerwerksschüler wird von der „Magdeb. Ztg." mit nur II angegeben. Gleichzeitig nimmt da« genannte Blatt von einem in Magdeburg umlaufenden Gerücht Notiz, nach dem der Haupträdelsführer mit 10 Jahre Festungshaft bestraft worden sei, während die übrigen mit 4 und 2 Jahre, bezw. 8, 6, 4 und 2 Monate Festungshaft davongekommen sein sollen. — Frankreich. Wie der „Voss. Ztg." aus Paris ge meldet wird, befragte ein Mitarbeiter de« „Matin" die Ad mirale Valon, Lefevre und Rieunier über die Meldung au« Berlin, daß auf den deutschen Kriegsschiffen nach den Erfahr ungen der Schlacht an der Aalumünding alle« Holzwerk, auch in der Einrichtung, durch Stahl ersetzt werden soll. Die Admirale erklärten, man habe in Frankreich nicht erst die See schlacht von Halu abgcwartet, um die Kriegsschiffe völlig feuer sicher zu machen. Da« Holz ganz auszuschließen, gehe jedoch nicht an; das Stahlverdeck müsse beispielsweise einen Holzstrich haben, weil cs sonst zu glitschig sei ». s. w. — In Paris hat in der Sonntagnacht wieder eine Bombcncxplosion stattgesunden. Man meldet darüber unterm l4. Januar. Der Pförtner de« Hause« 65 in der Rue Monceau sah um Mitternacht vor einem Fenster eine Maschine und warf dieselbe auf die Straße. Die Maschine explodirte und zertrümmerte Fensterscheiben u. Straßenlaternen. Verletzt ist Niemand, der Schuldige ist unbekannt. Dem „Matin" zufolge war die Maschine eine Sturzbombe, in Gestalt einer großen Blechbüchse, ähnlich einem Bisguitkistchcn. Wahrschein lich enthielt dieselbe wenig Dynamit, dagegen viel Gewehr Pulver; geladen war die Maschine gleich Vaillants Bombe mit Eiscnstückchcn und vielleicht auch mit Kugeln. — Die im städtischen Laboratorium vorgcnommene Untersuchung ergab, daß die Bombe, welche gestern in der Rue Monceau explodirte, mit Chloratpulver gefüllt und eine Sturzbombc war. Die Wirkung dcr Explosion zeigte sich hauptsächlich in der Höhe; denn auf den Dächern wurden Bruchtheilc der Bombe ge funden. Wäre die Explosion auf dem Fenster erfolgt, hätte sie großen Schaden angerichtet.