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Amts- und Anzeigeblatt für den Lenrk -es Amtsgerichts Eibenstock LLLLL tag und Sonnabend. In- < i Expedition, bei unfern Bo- ser-t,-nSpreiS- die kle.n,p. . . » ten, sowie bei allen Reichs- Zel w Pf und besten Umgebung. P°st°nstalen Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 40. Jahrgang. —— _ 148. Sonnabend, den 16. Dezember L8V3. genommen. Dezember 1893. 1) den 2) . 3) ., 4) . b) . in Pflicht Schwarzenberg, am 9. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Die Königliche AmtShauptmannschasi hat al« Gutsvorsteher Königl. Oberförster Herrn »»«k für da« Kibenstocker, „ , , krvt8^kn«I<1er für das Anschauer, . . „ Itounuvt für das Hrürrhamer, . . „ 8«ki-v^vr für da« Hroßpöhsaer, . „ „ r«I«k für vas Johanngeorgenstadter Staalsforstrevier Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen H»rl« verehel. <ileorp;I geb. Seidkl eingetragene Grundstück: Wohngebäude Nr. 33 des Brandkatasters mit Hofraum und Feld Nr. 90 des Flurbuchs, Folium 40 deS Grundbuchs für Unterstützen- grÜN, geschätzt auf 1550 Mk., soll an hiesiger Gerichlsstelle zwangsweise ver steigert werden und ist der 11. Januar 1894, Vormittag 10 Mr als Anmeldetermin, ferner der 26. Januar 1894, Vormittag 10 Mr als Versteigerungstermin, sowie der 7. Aevruar 1894, Vormittag 10 Mr als Termin zu Verkündung des Vertheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechkigken werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätesten« im Anmeldetcrminc anzumetden. Eine Uebersichk der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Eibenstock, am 9. Dezember 1893. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Aktuar Gruhle. Bekanntmachung. ... 'ta'tgefundenen Ergänzüngswahl für da« Stadtverordneten-Collegium sind folgende Herren wieder- bez neugewähll werden: 1) Kaufmann Gustav Friedrich 2) Maurermeister Louis Oswald lilei,», 3) Buchdruckcreibesitzer Eduard Kilian Emil »««»«kok», 4) Kaufmann Alban Otto SliinuvI, 5) Zeichner Ernst Max 6) Schlosser Karl Eduard 7) Nähmaschinenhändler Ludwig 8) Restaurateur Emil Constantin Lkvi-vvln. Die Gewählten haben die Wahl angenommen. Einwendungen gegen da« Wahlverfahren sind bei deren Verlust binnen 3 Wochen nach der Stimmenauszählung hier anzubringen. Eibenstock, den 13. Dezember 1893. Der Rath der Stadt. »r. Körner. Han». B c k a l> ii t m a ch u ii a. Die Rechnungen über Arbeiten und Lieferungen für die Stadt gemeinde sind wegen Rechnungsabschlusses bis spätestens den Stt. Dezem ber dss. Js. anher einzurcichen. Eibenstock, am II. Dezember 1893. Der Rath der Stadt. »r. Körner. Beger. Dank. 'Nachdem der für die Kirchenheizung bestimmte Reinertrag des am l. Advent abgehaltenen Kirchenconcerls an 95 Mk. 10 Pf. an den unterzeichneten Kirchen vorstand zur Ablieferung gelangt ist, erfüllt derselbe hierdurch die angenehme Pflicht, allen denen, die zum Gelingen dieser wohlthätigen Veranstaltung beige tragen haben, für ihre aufopfernde Mühe und für den dadurch zugleich kund ge gebenen kirchlichen Sinn den herzlichsten Dank auszusprechen. Eibenstock, den 12. Dezember 1893. Der Kirchenvorstand. Böttrich, b HagesgeMchte. — Deutschland. Der neueste Pariser Dhna- mitanschlag hat nicht blos in der Presse, sondern auch in amtlichen Kreisen den Gedanken an gemeinsame internationale Abwehrmaßregeln gegen die ge meinsame Gefahr des Anarchismus wieder auf leben lassen. ES wird der deutschen Regierung dabei vielfach nahegelegt, ihrerseits die Initiative zu solchem Vorgehen zu ergreifen. Indessen ist dazu nach allem, waS glaubwürdig verlautet, keine Aussicht vorhanden. In früheren Jahren sind allerdings von hier wieder holte Versuche in dieser Richtung unternommen worden. Aber sie scheiterten, obwohl sich damals Fürst Bismarck mit seinem ganzen Ansehen und Ein fluß dafür einsetzte. Heute steht die Berliner Re gierung auf dem Standpunkt, daß sie zwar bereit willig ihre Mitwirkung zusagen würde, wenn von irgend einer anderen Seite Anstalten getroffen werden sollten, um derartige Maßregeln herbeizuführcn, daß sie selbst aber keine zwingende Veranlassung hat, den anderen, von der Anarchistengcfahr zumeist bedrohten Ländern voranzugehen. Bi« zur Stunde ist übrigens ein amtlicher Vorschlag zur internationalen Abwehr von keiner Seite gemacht worden. Da« Verhallen der französischen Regierung beweist vielmehr, daß sie sich zunächst auf selbstständige Maßregeln gegen den Anarchismus beschränken will. — Berlin. Professor Ur. Schweninger erschien während der ReichStagSsitzung am Dienstag in den Wanrelgängcn deS Hauses und wurde von zahlreichen Abgeordneten der verschiedensten Partcirichtungen um Auskunft über daS Befinden des Fürsten Bis marck bestürmt. Er konnte darüber günstige Mit theilungen machen. Allerdings konnte er sich dabei nur auf die schriftlichen Berichte seine» Stellvertreter« llr. Lhrysander berufen, da er selbst seit 14 Tagen nicht in FriedrichSruh gewesen ist und sich erst in der nächsten Woche wieder dorthin begeben wird. Jedenfalls ist in diesem langen Fernbleiben de» BiS marck'schen Leibarztes von FriedrichSruh ein sicheres Anzeichen dafür zu erblicken, daß eer gegenwärtige Gesundheitszustand de« früheren Reichskanzler« zu keinerlei Besorgniß Anlaß giebt. Zum WeihnachlS- fest wird sich seine ganze Familie um ihn und seine Gemahlin versammeln, auch Graf und Gräfin Rantzau werden mit ihren Kindern »ach FriedrichSruh kommen. — Gegen die Weinsteuer haben im BundeS- rath, wie nunmehr seststeht, Württemberg, Baden, Hessen, Hamburg und Neuß ä. L. gestimmt. Württem berg bezog sich dabei ausdrücklich auf die Abmach ungen, die bei seinem Eintritt in das BundeSver- hältniß stattgefunden hätten. Locale und sächsische Nachrichten. — Schönheide, 14. Dezbr. Der heutige Tag, der Tag der Einweihung der Eisenbahn SauperSdorf-WilzschhauS, wird für Schön heide ein Fest- und ErinnerungStag für alle Zeiten bleiben. Die Königliche Eiscnbahndirektion stellte für diesen Tag einen Sonderzug zur Verfügung. Der selbe fuhr früh 7 Uhr 45 Min. von WilzschhauS ab und beförderte alle Festlheilnchmer nach Kirchberg, wo er 9 Uhr 45 Min. eintraf. Hier schlossen sich den Festtheilnehmern die Vertreter der Königlichen Regierung, der Herr KreiShauptmann Schmiedel, Herr AmtShaupimann Frhr. v. Wirsing, die Herren Finanz- räihe Schelcher und v. Crieger, Finanzassessor v. Geldern-Crispendorf, Betriebsdirektor Pfeiffer, Be- IriebSinspektor Dannenfelser, Baninspcktoren Schneider und Baumann und der Vicepräsident der 2. Kammer deS Landtags, Herr Georgi, an. Bon 10—11 Uhr fand im RathhauSsaale zu Kirchberg allgemeines Frühstück statt, wobei Herr Bürgermeister Bouneß- Kirchberg ein .Hoch' auf Se. Majestät den König Albert au«brachte. Gegen 11 Uhr setzte sich der Zug zur Rückfahrt in Bewegung. Auf allen Stationen wurde derselbe durch Musikchöre empfangen, durch Ansprachen begrüßt, von denen allerdings einige so lang waren, wie die Orte, die der Zug passirte, sodaß Verspätung eintrat; alle Orte halten reich geflaggt 7 zahlreiche Ehrenpforten, Schmuck der Bahnhöfe und überall zur Begrüßung des Zuge« anwesendes zahlreiche« Publi kum (Vereine, Schulkinder, Personen jeden Alters und Standes) legten Zeugniß ab von dem Interesse, welches man der neuen Eisenbahn entgegenbringt. Der Festzug fuhr nach WilzschhauS und wieder zu rück nach Schönheide, wo er 2 Uhr 15 Min. eintraf. Hier setzte sich nun unter Musikbegleitung ein Fest zug nach dem .Gambrinu«' in Bewegung, wo von 3 Uhr an ein Festessen statifand. An demselben haben sich 230 Personen betheiligt. ES verlief in so animirter Weise, raß eS gewiß für alle Theil- nehmer in dauernder Erinnerung bleiben wird. Herr Gemeindevorstanv Haupt - Schönbeide eröffnete die Reihe der Tischreden mit einer Begrüßung der Fest versammlung im Namen der Gemeinde Schönheidx. Er ließ seine Rede in einem .Hoch' auf Se. Maj. den König von Sachsen auSklingen. Der Herr Kreit hauptmann brachte die Glückwünsche der Vertreter der Regierung dar und gedachte in ehrender Weise aller der Männer, die sich Verdienste um da« Zu standekommen der Eisenbahn erworben haben. Herr Pastor Hartenstein hier ging von der Sage au», nach welcher vor Tausend Jahren der Ritter St. Georg einen Drachen in hiesiger Gegend erlegt habe. Er vergleicht die neue Eisenbahn auch mit einem Lind wurm, vor dem sich aber Niemand fürchtet, sondern dem man sich ruhig anvertraur, in dessen Eingeweide« man sich geborgen fühlt. Dieser Drache ist, wie Palla» Athene au« dem Kopf des Zeu«, au« dem Kopf zweier Männer hervorgegangen, der Herren Finanzrath Schelcher und Oberingenieur Poppe; er bringt beiden Herren ein „Hoch" aus. Herr Schul direktor Tittel hier spricht den Vertretern de« Land tag« für die Bewilligung der Mittel zum Bau der Bahn den Dank au». Herr Georgi, Vicepräsident der 2. Kammer deS Landtag«, führt au«, daß die hohe Kammer bei Bewilligung neuer Eisenbahnen nicht in erster Linie die Rentabilität derselben in«