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»e pr.IMKilc. I j Mr ent und Ge rung", ngelaven. 3 Mark) > Kassirer >rch Ge- lld. Zorsteher. aft. mdler ft über- I». mg von flen und aße. ii.S. nkl gkrast le. abend , Druck- rer. veins- rgebenst <I«I. md ner- billigst gen lle Re- en gut wacher. Herr ier ein. peditivn Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint e Abonnement rrs.L'Ln,r jZenrk des Amtsamchts mbenllock tag und Sonnabend. In- Expedition, bei unfern Bo- sertionspreis: die klejnsp. ten, sowie bei allen Reichs- ZetlelOPf Ed dessen Umgebung. Pvstanstalten Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. — 4». Jahrgang. M 141. Donnerstag, den 30. November 18S3. Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat Oktober e. festgesetzte und um Fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Ge meinden resp. Quartierwirthen im Monat November e. an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 10 M. 50 Pf. für 50 Ko. Hafer, 7 „ 61 „ „ 50 „ Heu und 3 „ 41 „ „ 50 „ Stroh. Schwarzenberg, am 27. November 1893. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirstng. St. Bekanntmachung, die Verabreichung von Erfrischungen an die Feuerwehrmann schaften betreffend. Der unterzeichnete Stadtrath hat nach Gehör des Fcuerlöschausschusses be schlossen: 1) daß künftighin bei Bränden erst nach mehrstündiger ange strengter Thätigkeit an die Feuerlöschmannschaften der Jahres zeit und Witterung angepaßte Erfrischungen gewährt werden sollen, 2) daß die zur Nachtwache kommandirten Mannschaften, da sie eine feste, nach Stunden berechnete Vergütung erhallen, hierauf keinen Anspruch haben, und 3) daß die Speisen und Getränke feiten der Schankwirthe u. s. w. bei Vermeidung der Nichtbezahlung Nur gegen gehörig abgestempelte Marken oder im Mangel hinreichenden Vorrakhs solcher gegen eine von den mit der Regelung der Verpflegung beauf tragten Herren Stadtverordneter Schlegel und Stadtkassirer Beger gemeinsam vollzogene Anweisung verabreicht werden dürfen. Diese Marken bez. Anweisungen sind mit den Rechnungen einzureichen und dienen als Belege. Eibenstock, am 20. November 1893. Der Rath der Stadt. »I-. Körner« Beger. Gestohlen wurden in hiesiger Stadt laut anher erstatteter Anzeigen: 1) im Juni d. IS. aus Abth. 20 des Auersberger Forstreviers 2 Meter «stholz, Nr. 195, 7 Mark Werth; 2) im Juli d. Js. in einem Hause der Schncebergerstraße aus einer ver schlossenen Dachkammer ein Deckbett mit roth- und schwarz-gestreiftem Inlett und roth- und weiß-gekästeltcm Ueberzug, ,1. II. blau gezeichnet, ein Kopf kissen mit dergleichen Inlett und Ueberzug, I. U. blau gezeichnet, sowie ein weißleinenes Betttuch, I-. X. roth gezeichnet, insgesammt 30 Mark Werth ; 3) am 27. August b. Js. Nachmittags in einem Hause der oberen Crotten- seestraße vom Bodenraum aus einem erbrochenen Holzkasten ein rothlederneS Brieftäschchen, I Mark Werth, mit 21 Mark Baargeld in verschiedenen Münzen; 4) in der Nacht vom 6. zum 7. November d. Js. während des Jahrmarktes aus einer erbrochenen Marktkiste eine Anzahl blauemaillirter Blechwaaren, vermuthlich 3 Wännchen und 2 Nachtgeschirre, etwa 10 Mark Werth. Etwaige Wahrnehmungen über den Verbleib des Gestohlenen oder die Thäter sind ungesäumt schriftlich oder mündlich hier zur Anzeige zu bringen. Eibenstock, den 23. November 1893. Der Rath der Stadt. »r Körner. Hans. Bekanntmachung. Die öffentliche Auszählung der bei -er diesjährigen Stadt verordneten-Ergänzungswahl abgegebenen Stimmzettel erfolgt Donnerstag, den 7. Dezember 1893, von Nachmittags 3 Uhr ab im Wahllokale. Im Uebrigen wird hierbei nochmals daran erinnert, daß von den zu wählen den 8 Stadtverordneten mindestens Vier ansässig sein müssen, datz die zu Wählenden ans den Stimmzetteln unter Angabe ihres vollständigen Namens, de« Standes und der Wohnung so zu bezeichnen sind, datz Über deren Person kein Zweifel übrig bleibt, unv daß insbesondere bei Personen gleichen Namen« jeder Zweifel durch Angabe der Wohnung auf dem Stimmzettel zu beseitigen ist. Eibenstock, den 27. November 1893. Der Rath der Stadt. - »r. Körner. Han«. Dienstag, den 5. Dezember 1893, von Vormittag 9 Nhr an sollen im hiesigen Amtsgerichtsgebäude eme Menge Damenmäntel, Damen- jaquets, Kragen, Herren- und Knabenanzüge, Damenkleiderstoss, Borte, Damenhandschuhe, Leinwand und anderes mehr gegen Baar zahlung versteigert werden. Eibenstock, am 27. November 1893. Der Gerichtsvollzieher des Königs. Amtsgerichts. Liebmann. Hagesgeschichte. Berlin. Unter den für den Herrn Reichs kanzler Grafen von Caprivi bestimmten Eingängen, welche in dem Dienstzimmer de« Adjutanten, Wil- Helmstr. 77, abgegeben werden, befand sich am Sonn tag, den 26. d. M., ein Brief aus Orleans, ck. ck. 23. 11. 1893, nebst einem dazu gehörigen Kästchen in der Größe eine« Visitenkarten-Kartons. Major Ebmeyer, welcher mit der Durchsicht der für den Reichskanzler eintrcffcnden Sendungen rc. beauftragt ist, öffnete zunächst den Bries, welcher den Inhalt jene« Kästchen« al« „un vciiuntiilon sie gruinss cis ruäis ck'unk espvoo. stonnnntt!" bezeichnete. Bei dem weiteren Versuch de« Major« Ebmeyer, das Kästchen mittels eine« Taschenmessers zu öffnen, halte derselbe da« Glück, daß ihm au« den Fugen de« zunächst nur leicht angehobenen Holzdcckel« von dem angeblichen RadicSchen-Samen einige Körner in die Hand fielen, welche er bei näherer Untersuchung unschwer al» Schießpulver feststellen konnte. Der hierdurch erweckte Verdacht, eine Höllenmaschine vor sich zu haben, sand durch die unter Zuhilfenahme der Polizei sofort eingeleitete Untersuchung vollste Bestätigung. — Nur dem glücklichen Umstande, durch da» der Schachtel entfallene lose Pulver auf die drohende Gefahr auf merksam gemacht worden zu sein, ist e« zu verdanken, daß eine Katastrophe vermieden worden ist, welche um so beklageniwerther hätte werden können, al« zu jener Zeit sich der Adjutant nicht allein in seinem Dienst zimmer befand. Weiter wird noch in der Angelegenheit berichtet: Nachdem die explosive Wirkung de« verdächtigen Käst chen« sestgestellt war, rief Major Ebmeyer durch eine elektrische Klingel einen im ReichSkanzler-PalaiS postir ten Schutzmann herbei, der sofort den Reviervorstand, Polizeilieutenant Gadamen, benachrichtigen mußte. Dieser traf sofort an Ort und Stelle ein und nahm da« verdächtige Packet zum Revier mit. Auf der Wache des 37. Polizei-Revier« wurde die Sendung zunächst in Wasser gelegt und später unter Hinzu ziehung eine« Büchsenmachers vorsichtig geöffnet. Man brachte eine Höllenmaschine hervor, die säst ebenso zusammengesetzt war, wie diejenige, die im letzten Sommer auf der Polizeiwache in Spandau explodirte. Der Bolzen, der eine gefüllte Patrone zur Entzündung bringen sollte, wurde auch hier durch Gummibänder zurückgehalten, die beim Oeffncn der Umhüllung zerreißen und den Bolzen in Wirksamkeit setzen mußten. Der Inhalt de« Schreiben« ist harm los gefaßt und deutet darauf hin, daß da« Packet Samenproben enthalte. Die französische Botschaft ist von der Sendung in Kcnntniß gesetzt und dürste bei der Ermittelung de« Thäter« hilfreiche Hand leisten. — Da« mit dem Namen 6. I)eesiuntonu unter zeichnete Schreiben hat zu deutsch nachstehenden Wort laut: »Orleans, 23. November 1893. Dem Herrn General von Caprivi, Kanzler de« Deutschen Reiche«. Ich habe die Ehre, Ihnen, Herr General, eine Probe von Radieschensamen von überraschender Art zu über senden, welcher, im Monat Dezember gesät, im Monat Februar geerntet wird. Dieser Gattung schadet die Kälte nicht. Empfangen Sie, Herr General, die Ver sicherung meiner vollkommenen Ergebenheit rc.' Die .Nordd. Allg. Ztg.' hat überdies noch in Erfahr- ung gebracht, daß eine ganz gleiche Sendung, ebenfalls au« Orleans, mit einem Begleitschreiben desselben Wortlaute« und Datum« am vergangenen Sonntag unter der Adresse Sr. Majestät de« Kaiser» in Berlin eingetroffen und an da« Geheime Civilkabinet abgegeben worden ist. Auch hier hat ein glücklicher Zufall rechtzeitig Argwohn erregt und die Wirkung der ExplosionSmaschine vereitelt. — In den deutsch-russischen Handels vertragsverhandlungen ist e« zu einer Art Stillstand gekommen. Der Zollbeirath hat in der vergangenen Woche die russischen Vorschläge geprüft und unter Berücksichtigung der obwaltenden Verhält nisse sich dafür entschieden, die Mehrzahl dieser Vor schläge al« eine annehmbare Basis für den Abschluß eine« Vertrages anzuerkennen. Nur in etwa 5 bis 6 Punkten hat der Zollbeirath dabei beharren zu sollen geglaubt, die russischen Anerbietungen al« un befriedigend zu bezeichnen und weitere Konzessionen al« unbedingt erforderlich hinzustellen. Die Zahl der Differenzpunkte ist somit nicht sehr groß, doch handelt eS sich dabei, wie der ,B. B.-C.' erfährt, um die bedeutendsten Exportartikel, auf deren Zollerleichterung man hier den größten Werth legt. Außer den er wähnten 5 bi« 6 Differenzpunkten bandelt e« sich noch um diejenigen von deutscher Seite nachträglich ausgestellten Forderungen, welche al« Ersatz für dtp früher diesseits formulirten und auf Rußland« Weiger ung hin aufgegebenen Wünsche gelten sollen. Diese Nachtragsforderungen beziehen sich im wesentlichen auf solche Artikel, deren Exportgebiet namentlich Süd deutschland ist. Die russischen Unterhändler sind von den Beschlüssen de« BundeSrath« und von den Nach tragsforderungen in Kenntniß gesetzt worden. Sie haben sich hierzu vorläufig ablehnend verhalten, d. h. haben keine Nachgiebigkeit gezeigt. Vermuthlich müssen sie nach Petersburg hin Rückfrage halten oder wenig sten« sich den Anschein geben, al» ob sie Rückfrage hielten. Die eigentliche Arbeit ist jetzt abgeschlossen, e« handelt sich nur noch um die endgiltige Entscheidung,