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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint . e < e * < e « Abonnement rrLLL-r jZenrk des Amtsgerichts CweMgch ss-rrsBLL tag und Sonnabend. In- Expedition, bei unser» Bo- sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- Zeil-io Pf und dessen Umgebung. PostanMen Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. —-— ———— 4«. Jahrgang. —— —— — 13O. Sonnabend, den 4. November ' L8S3 Belang tmachiniz, die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe betreffend. Da nächsten Sonntag, als dem Tage vor dein Jahrmärkte, voraussichtlich ein größerer Geschäftsverkehr stattfindet, so hat der unterzeichnete Staktrath be schlossen, daß an diesem Tage cer Geschäftsbetrieb in allen Verkaufsstellen, sowie die Beschäftigung von Gehülfen, Lehrlingen und Arbeitern im Handels gewerbe, während 9 Stunden und zwar in der Zeit von 11 Uhr Vor mittags bis 8 Uhr Nachmittags mit Ausschluß vor Zeit des Nachmittags- gotleSdiensteS von 1—2 Uhr gestattet sein soll. Der Verkauf der bereits vor dem VormittagSgotteSdienste gestatteten Maaren bleibt außerdem zulässig. Eibenstock, den 2. November 1893. Der Rath der Stadt. »i-. Körner. Hans. B c k a«n t m a ch u »ß, den Herbst-Jahrmarkt betr. Anläßlich des am 6. und 7. November dS. IS. Hierselbst stattfindenden Herbst-Jahrmarktes wird hiermit zur gehörigen Nachachtung Folgendes an geordnet und bekannt gemacht: 1) Der Jahrmarkt beginnt Montag früh und dauert bis Dienstag Abend 9 Uhr. 2) An dem vorhergehenden Sonntag kann bereits Nachmittags von 2 Uhr ab mit Eßwaaren feilgehaltcn und können CarousselS und Schaubuden geöffnet werden. 3) Nach Beendigung deS Jahrmarktes sind die Buden alsbald zu schließen und die Maaren von den offenen Ständen zu entfernen. Das Abfahren einge packter Kisten und gepackter Wagen ist noch an der darauffolgenden Mittwoch gestattet. 4) DaS Feilhalten mit Bier, Branntwein und andern geistigen Getränken außer halb der concessionirten Schanlstätten ist verboten. k>) Bude«, in denen Etzwaaren feilgeboten werden, sowie Ca- roufsels, Schaukeln, Schieß- und Schaubuden find Abends spätestens um zehn Uhr zu schließen. 6) Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen werden, soweit nicht bereits in den bestehenden Gesetzen Strafen angedroht sind, mit Geldstrafe bis zu 3V Mk. oder mit Haft bis zu 8 Tagen bestraft. Eibenstock, den 2. November 1893. Der Rath der Stadt. Körner. Hans. 12. össcklicht AtzitilS des AMvemilitikii-UW»ls Dienstag, den 7. Mvemöer 1893, Aöends 8 Mr im Rathhaussaale. Eibenstock, den 3. November 1893. Der Stadtverordneten - Vorsteher. Wilhelm Dörsfel. 1) Rathsvorlage, die Ueberdeckung des Grüner Grabens im Crottensee betr. 2) Einrichtung von Gasbeleuchtung in der Turnhalle. 3) Vertrag mit dem Turnverein, die Mitbenutzung der Turnhalle betr. 4) Miltheilung vom Stande der Aichkaffe. b) Mittheilung der Berichte über die Revision. a. der Einnahmestelle für BrandkassenbeitrSge und Biersteuer. t>. der Sparkasse. 6) Rathsantrag, den Ankauf von 20 Stück GaSaktien betr. 7) Wahl eines RathsmitglicdeS. Am 1. November dieses Jahres ist der vierte Termin der diesjähr igen hiesigen Commnuanlagen fällig. ES wird dies mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß nach Ablauf der achttägigen Zahlungsfrist gegen etwaige Restanten das Zwangsvollstreckungs verfahren eingeleitet werden wird. Schön Heide, am 30. Oktober l893. Der Gcmeinderath. W. Hagesgeschichte. — Deutschland. Bezüglich der Handelsver trags-Verhandlungen mit Rußland verzeichnet die »Post* da« Gerücht, der Zar habe den Wunsch hier her gelangen lassen, daß etwas Zweckdienliches aus den schwebenden Verhandlungen zustande kommen möge. Die »Post" bemerkt hierzu selbst, eS werde sich kaum fcststellen lassen, ob dieses Gerücht begründet sei. Wir möchten hinzufügen, daß eS sachlich ziemlich gleichgültig ist, ob dieses Gerücht begründet ist oder nicht. So lange sich die russischen Vertreter, wie bisher, hartnäckig auf der Linie halten, die bereis im Juni und Juli zum Scheitern der Verhandlungen und darauf zum Zollkriege geführt hat, kann und wird der angebliche oder wirkliche Wunsch de» Zaren unter keinen Umständen in Erfüllung gehen. Der deutsche Standpunkt läuft unverändert darauf hinaus, daß ein Handelsvertrag mit Rußland nur dann ab geschlossen werden könne, wenn sich die russische Re gierung entschließt, ihren Zolltarif vom Jabre 1891 in wesentlichen, für die deutsche Industrie besonders wichtigen Punkten herabzumindern. Können die russischen Unterhändler nicht Zugeständnisse in dieser Richtung machen, dann wird der erwähnte Wunsch de- Zaren, ob er hierher übermittelt worden ist oder nicht, unter allen Umständen ein frommer und ver geblicher sein und bleiben. — Berlin. DaS Kaiserliche Gesundheitsamt macht folgende Cholerafälle bekannt: In Tilsit 3 Neuerkrankungen. In Berlin wurde bei einer Schlächterfrau, in Gartz a. O. bei einem Arbeiter und dessen Kinde Cholera nachgewiesen. In Grabow und Warsow, Kreis Randow, je ein neuer Krankheitsfall. In Hitzacker, Krei» Dannenberg, langte ein Schiffer cholerakrank an. In Hamburg vom 27. Oktober bi» 2. November 4 Erkrankungen, davon 2 mit tödtlichem AuSgang. — E» darf, wie daS Dep.-Bureau »Herold' den Zeitungen mittheilt, al- feststehend betrachtet werden, daß der Reichstag sich mit den durch den Hanno verschen Sptelerprozeß aufgedeckten Mißständen beschäftigen wird, um dem neuen Kriegsminister Ge- l egenheit zu geben, der allerhöchsten Mißbilligung und der Anschauung der leitenden Kreise Ausdruck zu geben. Eine unmittelbare Acußcrung des Kaiser» wird sofort nach Abschluß des Prozesse» erwartet. — Schneidemühl. Die Quellen des arte sischen Brunnens sind wieder aufgebrochen. Ein starker Wasserstrahl führt Schlamm und Sandmassen mit. Der Brunnentechniker Beher aus Berlin wurde telegraphisch hierherberufen. — Fortgesetzt werden von Antwerpen auS die eifrigsten Anstrengungen gemacht, um die deutsche Industrie zu einer Betheiligung an der dortigen nächstjährigen Weltausstellung zu bewegen. Neuer ding» ist eine Schrift erschienen, in welcher dargelegt wird, daß die französische Zollgesetzgebung die größte Unzufriedenheit weiter gewerblicher Kreise Belgiens erregt habe und daß schon allein aus diesem Grunde die Aussichten für das deutsche Gewerbe und den deutschen Handel in Belgien ungemein günstig seien. Zugleich wird darauf hingewiesen, daß die französische Einfuhr in Belgien in den letzten b Jahren um 44 Millionen F>cS. zugenommen habe, während die deut sche verhältnißmäßig nur wenig gewachsen sei. Bis her ist freilich die Abneigung der deutschen gewerb lichen Kreise gegen die Betheiligung an der Antwer pener Weltausstellung nicht wesentlich gewichen. Im merhin ist hier und da bereits ein unverkennbarer Stimmungswechsel zu bemerken. So haben sich kürz lich die Handelskammern in Köln und Leipzig ent schieden zu Gunsten der deutschen Betheiligung aus gesprochen. Aber solange diese Stimmen vereinzelt bleiben, ist kaum daran zu denken, daß vom Reichs tag ein Credit für die Antwerpener Ausstellung von Reich» wegen verlangt und irgend ein Druck zu Gunsten einer erheblichen Betheiligung der deutschen Industrie und des deutschen Handels nachgcsucht werden wird. — Frankreich. In der Ueberzeugung, daß der russisch-französischen Allianz nichts mehr zur Vollendung fehle, sind jetzt sämmtliche Pariser Blätter einig und sie gehen auch schon ein wenig über die bisher inne gehaltene Linie der Reserve und rücksichtsvollen Gemessenheit hinaus. So sagt der ,Temp«', der al» offiziöse» Organ noch immer am peinlichsten die Zurückhaltung zu üben gewohnt ist, heute nach einem Vergleiche der bei Ankunft und nach dem Abzug de» russischen Besuche« von dem Zaren an Carnot gerichteten telegraphischen Danksag ung: Was wir jetzt sehen und wissen, ist besser al» alle unterstempelten Verträge und amtlichen Ratifi kationen, das Bewußtsein, daß man gemeinsam und ohne Hintergedanken an demselben politischen Faden spinnt und ebenbürtig an Kraft und an Rang neben einander steht. Wir kennen andere Bündnisse, von denen man solches nicht sagen kann, diese haben aber seit heute ihre Gefährlichkeit für den Weltfrieden verloren! — Die anderen Pariser Blätter sind noch erheblich deutlicher, die »Lanternc" und die »Cocarde" rasseln schon mit dem Säbel. — Nordamerika. Die Chicagoer Welt- Au « st e l l u n g wurde am Sonntag offiziell geschlossen. Wegen der Ermordung des Bürgermeister» Harrison fanden keine Festlichkeiten statt. Der Schluß wurde einfach durch das Abseuern eine» Salute« und da» Streichen der Flagge zur Zeit des Sonnenuntergänge» angekündigt. Die Gesammtzahl zahlender Besucher überstieg 20,000,000. Alle Ausgaben sind beglichen worden, und die Garanten werden 10—1b pCt. ihrer Einlagen zurückerhalten. Ohne die durch die Silber frage verursachte Geschäftslähmung würden sic ohne Zweifel ganz zurückgezahlt worden sein. Hauptaktien besitzer war die Stadt Chicago mit 10,000,000 Doll., von denen sie nichts zurückerwartete. Loeale und sächfikch« Nachrichten. — Eibenstock, 3. Novbr. Schon wieder haben wir von einem Schadenfeuer in hiesiger Stadt zu berichten. Vergangene Nacht gegen 2 Uhr brannte am Hause de» Waldarbeiter« Ottomar Dörsfel in der Rehme ein in Form eine« Schuppen» aufgc- bauter überdeckter Holzhausen, in welchem verschiede ne» Acker- und HauSgerälh untergebracht war, nieder. Durch schnell berbeigeeilte nachbarliche Hülfe wurde einer Weiterverbreitung de» Feuer» vorgebeugt und dasselbe vollständig gedämpft, nachdem die freiwillige Turnerfetterwehr auch zur Hilfeleistung herbeigeeilt war. Der größte Theil der hiesigen Einwohner dürfte von dem Au»bruch de» Feuer» überhaupt nicht» wahr genommen haben.