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kanten chön- ts die Htigt; order- rrichts nlung i kür- ev. !94: Zosef eer !lkten ahn. . «b. 7,38 8,34 8,17 9,29 9,46 9,31 10,06 10,15 10,20 10,30 10,39 10,KL 11,04 11,11 Ab. 6.3L 6,53 7,31 7,50 8,08 8,27 3,33 3,40 8,51 3,00 3,09 3,1 t 3,22 3,35 3,49 >,14 3^8 1,03 1,45 ine )in- >,26 ,36 >rf. Amts- und Anzeigeblatt für den »«scheint 1 Abonnement «SL-- t>Mt des Amtsgerichts «Mock LS- stttionSprei«: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- Z-ile io Pf und dessen Umgebung. d°st-nst°lte». Verantwortlicher Zkedakteur: E. Hanvebohn in Eibenstock. ISS. Donnerstag, den 25. Oktober L8S4. Bekanntmachung. Die Weihe der neuerbauten Schule und Turnhalle soll Montag, den 29. dss. Mts. in der Weise begangen werden, daß vormittags ^11 Akr in der Turnhalle ein Fcst-AktUs, Nachmittags V-5 Mr evendaselbst eine Seiten der Schule veranstaltete Musik - Ausführung und daran anschließend Abends k Ahr ein gemeinschaftliches Festessen im Raihhaussaal stattfindet. Die Eltern der Schüler, die Vertreter der. hiesigen öffentlichen Behörden und alle Freunde und Gönner unseres Schulwesens werden zur Theilnahme an diesen Festlichkeiten hiermit ergebens! eingeladen. Tafelkarteu zum Festessen zu 2 Mark sind in dec Ralhsschreiberei und bei Herrn Hotelier Busch bis Sonntag Mittag zu entnehmen. Eibenstock, den 23. Oktober 1894. Der Rath der Stadt. Ur. Körner. Graupner. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen der Materialwaarenhändlerin Hsrle Holiiiisu« geb. Fritzsche in Eibenstock wird heute am 22. Oktober 1894, Vormittag 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Landrock in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 14. November 1884 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen aus den 22. Aovemöer 1894, Vormittag 11 Mr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wirb aufgegeben, nichts an die Gemeinschuldnerin zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auf erlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie auS der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 10. November 1894 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Kautzsch. Bekannt gemacht durch: Akt. Friedrich, G.-S. Hagesgeschichte. — Deutschland. Zu der Begegnung des Deutschen Kaisers mit der Braut des Groß- fürsten-Thronfolgers wird dem „Hamb. Korre spondenten" auS Berlin geschrieben: ES ist bisber wenig bemerkt worden, daß Kaiser Wilhelm und Prinz Heinrich am letzten Freitag etwa eine Stunde mit der Prinzessin Alix von Hessen zusammen gewesen sind. Der Kaiser hat in Begleitung seine« Bruder« die zukünftige russische Kaiserin am Bahnhof Char- lottenburg erwartet und ist mit ihr bis zum Schle sischen Bahnhof gefahren, wo das Souper eingenom men wurde. „Die Prinzessin Alix", so heißt es in einem uns vorliegenden Bericht aus Berlin, „war tief erschüttert, als sie sich vom Kaiser Wilhelm trennte". ES giebt in Berlin sehr einflußreiche Kreise, die wegen des Glaubensübertritts der Prinzessin Alix zur ortho doxen Kirche stark verstimmt sind, wenngleich die Braut des Thronfolgers es bekanntlich durchgesetzt hat, daß sie nicht unter Verdammung ihrer früheren Religion ihren Ucbertritt zu bewerkstelligen brauchte, wie es andere Prinzessinnen gethan haben. Daß seiner Zeit die Kronprinzessin von Griechenland so schnell be greifen konnte, daß der orthodoxe Glaube der richtige sei, konnte am Hofe in Berlin keinen günstigen Ein druck machen. Mehrere Jahre hat Kaiser Wilhelm seine Schwester nicht gesehen, in diesem Jahre hat das kronprinzlich griechische Paar nur kurze Zeit in Potsdam geweilt. Wesentlich ander« ist ja immerhin der Uebertritt der Prinzessin Alix zu beurtheilen und wird er auch beurtheilt werden. Wie die Prinzessin Alix bei ihrer Abreise von Berlin tief erschüttert war, so sah man es auch dem Kaiser an, daß er nicht un bewegt geblieben war." — Die Bcrathungen des preuß. StaatSministe- riumS über Maßregeln zur Bekämpfung deSU in st urze« sind noch nicht abgeschlossen ; es werden noch weitere Sitzungen statifinden. E» handelt sich um eine ganze Reihe von Entwürfen und eS verlautet nur, daß eine Verständigung darüber wahrscheinlich sei. — Der .Reichsanzeiger" theilt mit: Die Reichs schuldenverwaltung macht anläßlich des Vor kommen« einzelner alter Zinsscheine (Coupon«) der Schuldverschreibungen der dreiprozentigen deutschen Anleihe darauf aufmerksam, daß für verfallene ZinS- scheine in keinem Falle von der Reichsschuldenver waltung Ersatz gewährt werde. Da« Publikum könne sich vor Verlusten der erwähnten Art dadurch schützen, daß dasselbe die Annahme von Zinsscheinen bei Zahl ungen ablehne, da dieselben nicht dazu bestimmt seien, al« Zahlungsmittel im Privatverkchr zu dienen. Die ZinSscheine hätten lediglich den Zweck, von den dazu bestimmten Kaffen eingelöst zu werden. — Rußland. In tiefer Theilnahme für den schwer erkrankten Kaiser von Rußland finden alle gesitteten Nationen sich in diesen Tagen zusammen; aber cS ist vom völkerpsychologischen Gesichtspunkt aus ungemein fesselnd, zu beobachten, wie verschieden artig diese Empfindung sich bei den verschiedenen Völkern äußert und wie sich ihr da und dort Lieben empfindungen beimischen, deren Ursprung in berech nendem Egoismus zu suchen ist. Am reinsten, von jeder derartigen Beimischung frei, ist da« Mitgefühl für den Zaren bei uns in Deutschland; uns zerrinnt mit dem leiver so bald zu befürchtenden Tode de« russischen Kaisers keine eigensüchtige Hoffnung und keine Sorge, unsere Theilnahme an dem tragischen Geschick des mächtigen Monarchen ist unbeeinflußt, weder gemindert noch gesteigert durch politische Vor- theils- oder Nachtheilsberechnungen. Davon zeugt die Haltung der gesammten deutschen Presse. Ganz ebenso ist es um die öffentliche Stimmung in Italien, überwiegend so auch um jene in Oesterreich-Ungarn bestellt, die freilich infolge der mannigfachen natio nalen Unter- und Gegenströmungen kein ganz einheit liches Bild bietet. Stark mit Sorgen gemischt ist die Stimmung in England. Dort kann man die Befüchtung vor unangenehmen Rückwirkungen eines Thronwechsels in Rußland auf die Entwickelung der Dinge in Asien nicht unterdrücken ; ein pessimistischer Hauch strömt auS den vorliegenden Londoner Preß stimmen entgegen, von denen insbesondere die der .Times" dahin lautet, es sei zu besorgen, daß nach dem Hintritte Alexander« III. speziell die afghanische Frage bald für übereifrige russische Agenten Gelegen heit zur Anzettelung von Jntrigucn bieten werde. Der „Standard" hat mehr die ostasiatischen Fragen im Auge und meint, wie feindlich auch die Interessen Englands und Rußlands in Ostasien einander gegen überstehen mögen, unter dem jetzigen Zaren wäre es doch nie zu einem offenen Bruche gekommen. Beinahe fassungslos zeigt man sich in Frankreich. Ohne e» offen auszusprechen, sieht man dort die Hoffnungen auf ein französisch-russisches Bündniß ins Wesenlose zurückweichcn, eine neue Aera Heraufziehen, in der es vielleicht kein Kronstadt und kein Toulon geben wird. Daher auf der einen Seite die fast leidenschaftlichen Parteiausbrüche und die öffentlichen Bittgottesdienste in den Gotteshäusern aller Bekenntnisse, daher auf der andern Seite, die hie und da zu Tage tretende, nicht eben von Zartgefühl zeugende Hast, mit der man sich noch vor dem Tode de« gegenwärtigen Zaren auf die Zukunft einzurichten beginnt, stelbstverständlich, um die Entwickelung der sich vorbereitenden neuen Situa tion in Petersburg zum eigene» Vortheil zu beeinflussen. — Ueber da« Befinden des Kaiser« von Rußland liegen nur Nachrichten vor, welche die schon in dem offiziellen Bulletin mitgetheilten Angaben über eine leichte Besserung bestätigen. Eine Be gründung für weitgehende Hoffnung bietet leider diese Schwankung im günstigen Sinne durchaus nicht; daß nach langer Bewußtlosigkeit, wie sie am Freitag statt gefunden hat, eine Erleichterung einzutreken pflegt, ist bei schweren Erkrankungen der Nieren eine klinische Erfahrung, die jeder Arzt in seiner Praxis zu be obachten Gelegenheit hat. — Die „Nordd. Allgem. Ztg." erhält über den Zustand deS Zaren nachstehendes Telegramm: DaS Befinden de« Kaiser von Rußland läßt zwar Alle« zu wünschen übrig und eine Genesung ist, menschlichem Ermessen nach, ausgeschlossen; den noch übereilt sich fast die gesummte Presse, wenn sie den Zaren bereits als einen kodlen Mann behandelt. Wir glauben gut unterrichtet zu sein, wenn wir ver- muthen, daß die Katastrophe nicht in kürzester Zeit zu erwarten ist." — Nach einer Petersburger Drahtmeldung der „Times" findet am Mittwoch oder vielleicht schon eher in Livadia der Ringewechsel zwischen dem Großfürsten-Thronfolger und der Prinzessin Alix statt. Ueber eine Bestimmung des HauSgesetzeS der Zarenfamilie, durch welche die Beschleunigung der Vermählung deS Thronfolgers nicht nur durch die Krankheit des Kaiser« begründet erscheint, wird dem „B. T." geschrieben: .Daß die Prinzessin Alix am Montag spätestens in Livadia eintrifft, daß die Trau ung sofort stattfinden wird, ist bereits gemeldet worden. DaS Räthsel dieser schnellen Trauung findet seine Lösung in Kaiser Paul« I. HauSgesetz für da« Hau« Romanow. ES muß nach diesem Hausgesetz jeder Thronfolger, wenn er da« 21. Lebensjahr erreicht hat, eigentlich schon verheirathet sein, andernfalls er nicht Kaiser werden kann. Bleibt die Gattin des Thron folgers ohne männliche Nachkommen, so muß bei der Thronbesteigung sofort der nächste Agnat zum even tuellen Thronerben proklamirt werden. Daher die schnelle Heirath und die zu erwartende Proklamirung deS Großfürsten Michael al« eventuellen Thronfolger. Auf diese« HauSgesetz dürften alle Gerüchte zurückzu führen sein, die in Betreff de» Großfürsten Micheal zirkuliren. Diese Bestimmung des HauSgesetzeS, daß der Thronfolger bei der Thronbesteigung verheirathet sein muß, ist vielfach unbekannt, ebenfalls ist vielfach unbekannt, daß sofort bei der Thronbesteigung auch ein Thronfolger proklamirt werden muß! In Ruß land muß bei der Eidablegung der Truppen und der Beamten für den neuen Kaiser auch gleichzeitig dem Thronfolger der Eid der Treue geleistet werden!" — Italien. Durch Dekrete vom 22. d. wurden gleichzeitig in allen Provinzen sämmtliche Vereinig ungen, die sich al» sozialistische italienische Arbeiterpartei bezeichneten, aufgelöst, ebenso diejenigen Gesellschaften, die eine Sektion solcher Ver einigungen bildeten, und Vereine, die, obgleich zu philantropischen oder wirihschaftlichen Zwecken gegrün det, doch sich dem bezeichneten Parteiprogramm zu wandten, da« zwischen den verschiedenen Klaffen dec Gesellschaft Streit errege und Umsturzideen verbreite.