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Amts- md Anzeigtblatt für den «»scheint , «bonnemcnt Wrk des Amtsgerichts LideHock W-Z-- sertionSprei«: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- ZeilelOPs und deffen Wmgekung. P°stanst-lten Berantworllicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 41. A«-r«»»g. 1LV. Dienstag, den 2. Oktober 18S4. Auf Folium 184 des hiesigen Handelsregister- für die Stadt ist heute ein getragen worden, daß die dem Herrn Lrumt O»Ir«i- H»ku in Eibenstock für die Firma ksul tisvksl dort ertheilte Procura zurückgenommen worden ist. Eibenstock, am 29. September 1894. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Ttzr. Auf Folium 212 des hiesigen Handelsregister für den Lanvbezirk ist heute eingetragen worden, baß die Firma K in Tchönheid» erloschen ist. Eibenstock, am 27. September 1894. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Ttzr. Wegen Reinigung der Dicnsträume können am 5. und 6. Mover 1894 bei der unterzeichneten Behörde nur dringliche Sachen erledigt werden. Eibenstock, am 29. September 1894. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Konkursverfahren. lieber das Vermögen der Maierialwaarenhändlerin W»«- verw. SvIiöntelS«»- geb. Ungse in Eibenstock wird heute am 11. September 1894, Nachmittag o'/? Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Landrock in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 6. Oktober 18V-1 bei dem Gerichte anzumelhpn. ES wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenven Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüf ung der angemeldeten Forderungen auf den 15. Hcloöer 1894, Vormittag 11 Mr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anderaumk. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an die Gemeinschulbnerin zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung aufer legt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie ari der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 6. October 1894 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Kautzsch. Bekannt gemacht durch Aktuar Friedrich, G.-S. Bekanntmachllng. Die Landes-Brandversicherungsbeiträge aus een 2. Termin 1894 — I. Oktober 1894 — sind nach je einen Pfennig für die Einheit bei der Gebäude - Versichernngs - Abtheilung und nach je ein und einen halben Pfennig für Vie Einheit bei der sreiwilligen Verstcherungs- Äbtheilung nebst den fälligen Slückbeilrägen bis spätestens den 19. Hktoöer d. Zs. bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung anher zu entrichten. Eibenstock, den 12. September 1894. Der Rath der Stadt. »r «Srner. G. Hagesgeschichte. — Deutschland. Für die bevorstehende Session de» Reichstage- werben in verschiedenen Blättern folgende Vorlagen angekünrigt: ein Gesetzentwurf über Börsenreform, ein solcher über die Heranziehung des ReichSfiSkuS zu den Kommunalabgaben und ein Gesetz entwurf zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs. Zur Begutachtung der letzterwähnten Vorlagen sollen am 3. Oktober sachverständige Gewerbetreibende im Reichsamt des Innern zusammentreten. — Berlin. Die .Post" meldet: Gestern Abend wurden 183 Unteroffiziere der Oberfcuerwerker- schule in der Jnvalidenstraße wegen politischer Umtriebe arretirt und durch Mannschaften des 4. Garde-RegimentS nach Magdeburg eSkortirt. DaS Regiment wurde zu diesem Zweck alarmirt. Die Be gleitmannschaften sind heute zurückgekehrt. — Der Verband der Militär-, Krieg»- und Friedensinvaliden Deutschland» bereitet eine Petition an den Reichstag vor, die die Erhöhung der Pension und VerstümmelungSzulage, gleichmäßige Ver gütung für Nichtbenutzung des Zivil-Versorgungs scheine», Superrevision, Belassung der Pension an alle Reichs- und Staatsbeamten und die bessere Versorg ung der Wittwen und Waisen betrifft. — Die Nothwendigkeit, aus dem ostasiattschen Kriegsschauplätze für alle Fälle zum Schutze deut scher Interessen eine genügend starke Vertretung bereit zu haben, ist bekanntlich von der Kaiserlichen Marineverwaltung in Rücksicht gezogen und die Ent sendung eine« beträchtlichen Geschwader«, so schnell die» thunlich, vorbereitet worden. Dieses Geschwader wird al» Kreuzerdivision formtrt und bi» zum Ende de» Jahre» vollzählig in Ostasien versammelt sein. Zu den in Dokohama bereit« früher angelangten Kreuzern .Alexandrine" und .Arkona" ist am Mitt woch der Kreuzer .Marie" gestoßen, al» vierte» Schiff derselben Klaffe wirb die .Irene" mit dem Korvetten kapitän von DreSky al« Kommandanten soeben in Wilhelmshaven klar gemacht und in Kiel rüstet sich .Kormoran" ebenfalls schon zur Ausreise. Mit dieser Kreuzerflotte werden sich Vie schon längere Zeit in den oslasiatischen Gewässern stationirten Kanonenboote .Jlti»" und .Wolf" vereinigen. — Eine sehr zeitgemäße Verordnung hat da» bayerische Justizministerium erlassen. E» schärft unter Bezugnahme auf den 8 607 der Straf prozeßordnung und 8 360 der Zivilprozeßordnung alle» richterlichen Beamten die Bestimmungen ein, daß I bei Zeugen Fragen über Vorstrafen u. s. w. nur bei hinreichender Veranlassung gestellt werden sollen, da andernfalls dem Zeugen diejenige Schonung ver sagt würde, welche da» Gesetz ermöglichen will. Falls von einer Fragestellung dieser Art nicht Abstand ge nommen werden kann, soll sie in einer Form erfolgen, welche jede verletzende Wirkung benimmt. Wer vor Gericht schon solchen Szenen beigewohnt Hal, in welchen anläßlich einer Zeugschaft Bagatellstrafen aus längst vergangener Zeit wieder ans Tageslicht gezerrt wurden und eine ehrbare Person, die sich vielleicht seit vielen Jahren keines Fehls schuldig weiß, vor weitester Oeffent- lichkeit ohne besondere Veranlassung an einen Jugend streich erinnert wird, wird dem bayerischen Minister für diesen humanen Erlaß allen Dank wissen. — Oesterreich-Ungarn. Für die Stell ung der Deutschen in Oesterreich ist es von Wichtig keit, ob der mit Eifer betriebene Versuch, in Cilli ein slowenisches Gymnasium ins Leben zu rufen, Erfolg hat oder nicht. Cilli ist die letzte deutsche Stadt nach Südosten hin. Obwohl eine Enclave in slowenischer Gegend, hat eS sich seinen deutschen Charakter treu und tapfer erhalten. Fiele Cilli der Slawisirung anheim, so wäre das für zahlreiche kleinere Orte verhängnißvoll. DaS wissen die Slo wenen, daher wird ein Sturm nach dem andern aus diese Stadt unternommen. Unter dem Ministerium Taaffe wurde durchgesetzt, daß die beiden Notariats stellen, die in der Stadt bestehen, entschiedenen Slo wenen verliehen wurden. Die Folge davon ist, daß die deutsche Bürgerschaft unter den Notaren keinen Vertrauensmann ihrer Nationalität besitzt, wenngleich mehr al» drei Viertheile der Bevölkerung und ein noch viel größerer Procentsatz der Steuerzahler aus Deutschen bestehen. Ferner ist in Cilli mit Beihülfe der früheren Regierung eine Zeitung ins Leben ge rufen und erhalten worden, welche in deutscher Sprache die Interessen der Deutschen Cilli« in gehässigster Weise viele Jahre angegriffen hat. Wa» in keiner anderen Stadt Oesterreichs von gleicher BcvölkerungS- zahl geschah, in Cilli, einer Stadt von 6000 Ein wohnern, wurde eine zweite Sparkasse errichtet, welche den Slowenen al« Angriffswaffe gegen die Deutschen dient. Möglichst viele Slowenen wurden unter Pra- zak zu den Bcamtenstellen in Cilli und Umgebung befördert. Die Bezirksvertretung in Cilli wurde den Slowenen in die Hände gespielt. Gegen jeden deut schen Beamten wurde, wo e« nur irgendwie anging, mit und ohne Grund ein gehässiger Kampf geführt. Die Pfarre der Stadt wurde einem so entschiedenen Slowenen verliehen, daß man in der eigentlichen Pfarrkirche der Stabt kein deutsches Wort hört. Nun soll auch noch ein slowenische» Gymnasium in der zu drei Viertheilen deutschen Stadl errichtet werden! Die Slcwenen sollen durch diesen Erfolg Agitatoren gewinnen, vas deutsche Gymnasium soll Schüler ver lieren, vorzüglich aber sollen durch diesen Erfolg über die Deutschen die Slowenen an Selbstbewußtsein und Kraft gewinnen. Setzen die Slowenen ihren Willen durch, so ist dem Deutschthum in Oesterreich ein schwerer Schlag beigedracht. Möge eS gelingen, ihn abzuwehren! — Frankreich. Der .V. Ztg." wird aus Paris gemeldet: Es ist ausgefallen, daß von den Offi zieren, die die Militärschule von Saint Cyr mit den besten Nummern verließen und die berechtigt sind, ihren Standort selbst zu wählen, diesmal kein Einziger sich für ein Regiment an der Ostgrenze entschieden hat. Die jungen Offiziere gehen dem schwierigen und undankbaren Dienst der Regimenter in den Grenz standorten aus dem Wege. Der Befehlshaber des Armeekorps der Ostgrenze Jamont beantragte deshalb beim Kriegsminister, in seinen Regimentern eine schnellere Beförderung zu bewilligen. - Paris. Der in Glatz wegen Spionage in- ternirt gewesene Offizier Degony wird demnächst wieder als Attache beim Generalstab eingestellt. — Aus dem japanisch-chinesischen Kriegs schauplätze bereitet sich allem Anscheine nach eine neue große Entscheidung vor. Nach einem in Shang hai umlaufenden unbestimmten Gerüchte haben die Japaner nördlich von Chefoo große Truppenmengen gelandet und setzen die Landung noch weiter fort. In der Fremdenkolonie von Peking und Tientsin herrscht große Bcsorgniß. In Tientsin werden Maß regeln zur Verlheidignng der Stadt getroffen. Er freulicherweise ist für den Schutz der Europäer und insbesondere der Deutschen in Chefoo, in dessen Nähe möglicherweise heiße Kämpfe bevorstehen, gesorgt, denn eine an da« Oberkommando unserer Reichsmarine gelangte Meldung besagt, baß S. M. S. »Jlti»", stellvertretender Kommandant Lieutenant zur See Schmidt von Schwinvt, am 29. September in Chefoo angekommen ist. Von weiteren heute vorliegenden Meldungen ist eine au» Shanghai stammende der ,TimeS" zu erwähnen, der zufolge die aus Korea abgezogenen chinesischen Truppen sich 30 Meilen westlich vom Ualufluffe konzentrirt haben. Die »Cen tral New«" meldet au» Shanghai, der Kaiser von China beabsichtige, seine Räthe zu wechseln und alle