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s« r.SOKtlo. .H. Stadt ner, wie 2 >u ver- 3. > Pi. att" «nsem n und inincn rschie- »rrath bl. bahn. i. Xb. 7Z0 8,26 9,08 9,20 9,37 9,45 10,00 10,09- 1014 10,24 10,31 10,41 10,49 10,55 . «le 6,24 6,4» 7,21 7,40 8,17 8,2» 8,80 8,42 8,51 9,0»' 9,05 9,1» 9,26 »,4» ),0» 1,20 1,55 I,sr >,I7 ^7- ,4» ,09 Amts- und Auzeigeblatt für den Erscheint e Abonnement WLAL LeMK -es Amtsgerichts Eibenstock ZAZ« sertton«prei«: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reich«. S-" ", und dessen Amgeöung. d-MM,,-. 43. Berantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 4». Donnerstag, den 13. April 18S3. Nach der Generalverordnung der Königlichen Kreishauptmannschaft zu Zwickau vom 22. Dezember 1882 in Verbindung mit einer Verordnung de« Königlichen Ministerium« de» Innern vom 13. März 1893 hat alljährlich eine Zählung der Fabrikarbeiter nach Anleitung der den OrtSvehördcn zugehenven For mularen von denjenigen Gewerbeunternehmern zu erfolgen, welche 1) in ihren Gewcrbcanlagen mindesten« zehn Arbeiter beschäftigen oder 2) durch elementare Kraft (Dampf, Wind, Wasser, Ga«, Luft, Electrici- tät rc.) bewegte Treibwerke verwenden, oder 3) Hüttenwerke, Zimmerplätze und ankere Bauhöfe, Werften, sowie solche Ziegeleien, Brüche und solche nicht bergmännisch abgebaute Gruben be sitzen, die nicht blo« vorübergehend in Betrieb sind, oder 4) deren Anlagen nach K 16 der Gewerbeordnung und den Nachträgen hierzu besonderer Genehmigung unterliegen. Dagegen kommen bei der fraglichen Zählung folgende Betriebe: и. die der Aufsicht der Berginfpcctionen unterstehenden Bergwerke, auch wenn mit denselben Kok«-Brennerei, Briquette-Fabrikation oder ein anderer, an sich zählpslichtiger Betrieb verbunden ist, b. Dachdecker-, Slubenmaler-, Steinsetzer-, Ofensetzer- und Brunnenbau- Geschäfte, landwirthschaftliche Betriebe und Gärtnereien, e. Triebwerke oder Anlagen, welche Motoren lediglich zur Privatbeleuchtung oder für häusliche Zwecke benutzen, ck. Krahn- und Aufzugsanlagen auch mit Elemcntarbetrieb, Straßenbahnen und DampfschifffahrtS-Geschäste, e. Fuhrwerk«-, Lade-, Export-, Spedition«- und VerlagS Geschäfte, к. Motoren und TriebwerkSanlagen für öffentliche Anstalten und Gebäude (Schulen, Theater, Krankenhäuser, Irrenanstalten, Gefangenhäuser rc.), ferner für zoologische oder botanische Gärten, sowie ß. Schlächtereien, mit Ausschluß der öffentlichen Schlachthäuser und der mit Elemcntarbetrieb arbeitenden Schlächtereien, nicht in Betracht. Für da« Jahr 1893 ist die angeordnete Zählung am 1. Wai 1893 vorzunehmen. Die Herren Bürgermeister und Gemeindevorstände im Verwaltungsbezirke werden veranlaßt, die von den Gewerbsunternehmern ausgefüllten und vollzogenen Zählformulare zu sammeln und spätestens bis zum 6. Wai 1893 anher einzureichen. Schwarzenberg, am 10. April 1893. Königliche Amtshliu-tmlmnschast. Frhr. v. Wirsing. D. B c k L n n t m a ch >nl g. Nach den Bestimmungen des Regulativs, die polizeiliche An- und Abmeldung der Einwohner und Fremden in der Stadt Eibenstock betr., vom 8. November 1883, ist jede Veränderung in den AufenibaltSverhältnissen eine« Ein wohners — Anzug, Fortzui, Umzug — binnen 3 Tagen an RathSsteUe anzuzeigen. Die Meldepflicht trifft bei Familienangehörigen das Familienoberhaupt, bet Lehrlingen den Lehrherrn oder, wenn sie nicht bei diesen wohnen, den betr. Quar- lierwirth, bei Dienstboten diesen und den Dienstherr», im klebrigen aber den Mieths- und bez. Afkermielher, daneben den Hausbesitzer und Vermiether. Wir weisen erneut auf diese Bestimmungen mit dem Bemerken hin, daß in den nächsten Tagen eine allgemeine Revision des gesummten Meldewesens statt finden wird, und daß die hierbei noch vorgefundenen Unregelmäßigkeiten mit Geldstrafe bis zu 10 Mark, eventuell entsprechender Haft bestraft werden. Eibenstock, den b. April 1893. Der Rath der Stadt. »r. Körner. Han«. Bekanntmachung. Die rückständigen Brarrdverstcherungsbeiträge für den 1. Termin 1893 sind bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung tu« spätestens zum 2V. dls. Ms. an die hiesige Stadtsteuer-Einnahme zu entrichten. Eibenstock, am 10. April 1893. Der Stadtrath. »i-. Körner. G Hagesgeschichte. — Deutschland. Nach dem ursprünglichen Reiseplan sollte das deutsch« Kaiserpaar die bevor stehende Reise nach und von Italien im strengsten Inkognito zurücklegen, so daß unterwegs nirgends ein amtlicher Empfang stattgefunden haben würde. Die Schweizer Regierung ließ aber durch ihren Berliner Gesandten den lebhaften Wunsch aussprechen, daß eS ihr vergönnt sein möchte, den deutschen Kaiser auf ihrem Gebiet begrüßen zu lassen. Infolge dessen werden voraussichtlich die Reisebestimmungen eine Abänderung dahin erfahren, daß der Kaiser auf der Rückreise von Italien beim Eintritt in die Schweiz sein Inkognito ablegen und entweder unmittelbar an der Grenze oder in Göschenen vom Bundespräsidenten Schenk feierlich begrüßt werden wird. Der Kaiser hatte schon auf seiner ersten Romfahrt vor 4^ Jahren die Absicht, mit dem damaligen Schweizer Bundes präsidenten zusammenzutreffen. Er unterließ es in dessen, da von Bern aus damals jeder entgegen kommende Schritt unterblieb. Diesmal dagegen hat man sich seitens der Schweizer Regierung große Mühe gegeben, den deutschen Kaiser zu einer Begeg nung mit dem Schweizer Bundespräsidenten zu ver anlassen. ES spielen dabei unzweifelhaft die ge spannten Beziehungen zwischen der Schweiz und Frankreich mit. In Paris wird man eine Begrüß ung des deutschen Kaiser« durch da« Oberhaupt der Schweizer Republik gewiß nur mit sehr gemischten Gefühlen beobachten. — Au« der Mitte der badischen Lehrer schaft ist eine beachten«werthe Kundgebung zur Frage der Orthographie ergangen. Die Gesammlkon- ferenz de- Lehrerkollegium« der Mannheimer Volks schule hat vor einigen Tagen über diese Angelegen heit verhandelt. E« wurde dabei Hervorgehoden, daß mehr al« ein volle« Dezennium seit der durch die Kultusministerien der einzelnen deutschen Staaten erfolgten amtlichen Einführung der neuen Orthogra phie in sämmilichen UnterrichlSanstalten de« Deut schen Reiche« verflossen sei und noch mangele jedweder Erfolg hinsichtlich ihrer Anwendung im praktischen Leben. In den unzähligen Bureaux und GeschäftS- stuben unserer Klein- und Großhandels- und Fabriks städte, wie im gesammten wirthschafklichen und ge werblichen Leben sei die neue Schreibweise in Acht und Bann erklärt. Die Schäden und Mißstände, die sich für die Schule an die Erfolglosigkeit in der angedeuteten Weise knüpften, zeigten sich hauptsäch lich nach zwei Richtungen: sie erschwerten zunächst den UntcrrichtSerfolg während der Schulzeit selbst und machten denselben in seiner Bedeutung und Ver- werthung für das spätere praktische Leben hinfällig. Die Konferenz verlieh der Uederzeugung Ausdruck, daß ein Zustand auf die Dauer unhaltbar sei, der die Schule gesetzlich verpflichtet, etwas zu lehren, was im öffentlichen Leben auf den Index gesetzt, vervehmt und geächtet sei. — Die deutschen Kultus ministerien, insbesondere das preußische, würden sich in der That ein Verdienst erwerben, wenn sie nach dem verunglückten Versuch des Herrn von Putt kammer, der nur Verwirrung und Unsicherheit erzeugt hat, die Frage der deutschen Rechtschreibung wieder einmal ernstlich in Angriff nähmen. In keinem Lande der Welt ist in dieser Hinsicht eine solche Ver wilderung eingerissen. Jeder schreibt und druckt gegenwärtig, wie es ibm beliebt; Viele bedienen sich auch gleichzeitig verschiedener Rechtschreibungen. Feste Regeln und Grundsätze, die jeder Gebildete sich zu eigen machen muß, thun auch auf diesem Gebiete der Geistes- und Formenbildung dringend noth. — AuS den verschiedensten Gegenden Deutschlands waren Sonntag Mittag etwa 60 Vertreter des ge werblichen Mittelstandes in Leipzig ver sammelt, um über die Besserung der wirthschaftlichen Lage zu berathen. Nach einem längeren Vortrag des Herrn Cäsar Aßfalck aus Köln beschloß man die Bild ung einer neuen Partei (!) die den Namen „Teuto burger Partei" führen soll. Die Partei bezweckt die Pflege de« nationalen Bewußtsein« bei Schonung der konfessionellen Bekenntnisse rc., ferner den Schutz der verfassungsmäßigen Volksrechte, sodann aber zur Hauptsache die Hebung der Lage de« Mittelstände«, zu welchem Behufe die kaufmännischen und gewerb- lichcn Schutzvereine sich gegenseitig unterstützen sollen rc. — Mit dem Eintritt ter milderen Jahreszeit hat in den östlichen Provinzen Preußen« die Sachs en - gängerei einen großen Umfang angenommen. Zahl reiche Agenten aus Westdeutschland bereisen das Land, um Arbeiter für die Frühjahrsbestellungen nach dort anzuwerben. Sogar aus Russisch-Polen nehmen ganze Schaaren von ländlichen Arbeitern beider Geschlechter an dem Zuge gen Westen Theil. Der Andrang ist stellenweise so massenhaft, daß der zur Beförderung verfügbare Park an Personenwagen nicht ausreicht und bedeckte Güterwagen zur Aushilfe herangezogen werden müssen. Singend und johlend ziehen die Leute in die Fremde. Eine eingehende Beobachtung ihre« Treiben« zeigt, daß die Sucht nach dem Abenteuer lichen und einem freien, ungebundenen Leben die meisten von dannen treibt. Die Löhne sind im Osten jetzt derartig, daß die Leute sehr wohl dabei bestehen können; dennoch gehen sie in die Welt. Locale und sächsische Nachrichten. — Dresden, 9. April. Es ist jetzt ermittelt morden, daß der Selbstmörder, der sich vorgestern Nachmittag aus dem im dritten Stockwerk eine» HauseS auf der Pillnitzer Straße befindlichen Flur fenster in den Hof gestürzt hat, in der That der frühere Wiener, zuletzt Utrechter Professor der Chirur gie Or. Friedrich Adolf Salzer gewesen ist. Wa den Unglücklichen in den Tod getrieben, weiß man nicht, vermuthlich plötzliche Geistesstörung. Nach seinem Sturze auf das Pflaster des Hofraume» war er nicht gleich tovt; vielmehr vermochte er noch den Oberkörper aufzurichten, wehrte eine Frau, die ihm behilflich sein wollte, ab, nahm au« der Tasche seiner Beinkleider ein Federmesser und stieß eS sich in den Hal-; erst dann gab er bald darauf seinen Geist auf. Seine beiden in Wien lebenden Brüder find heute hier eingetroffen. — Dresden. Ein gnädige« Geschick wendete am Sonntag Vormittag in der Katholischen Hof kirche während der heiligen Firmelung ein drohende« große« Unglück ab. Die jungen Konfirmandinnen am Altäre waren sämmtlich mit den bei dieser heiligen Handlung üblichen Schleiern bekleidet, und dicht neben ihnen standen die Knaben mit den brennenden Wachs kerzen. Plötzlich fing ein solcher Schleier Feuer und loderte in drohender Garbe empor. Ein jäher