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Nummer IKK—ZS.Iahrg elte l! Umrsseimno Hi Millwoch. 8. Mai 1»4» Ablenkungsmanöver der englischen Aggressoren >7. grte« i öihen zu i»g eine im Kgl Me«r nstanza ich wie Galatz elegene sen lie- Deut- enivart - Phil« 8« Fall« o<« HSHerer Sewalt, Leibst. tllMelrlUxr Vekieds- ftr««g«, hat der Bezieher «der werbiill-trribel»« keim Anspruch«, sall» dl« gelt«»- t» beschenkt ein Umsaeg«, »er» spLtet »der sicht erscheint. «rfitll»»-,ort iß D » d « » lstung- r au» », hat lü den ll mit igaben aister. g-hh p p - nztska t" das li 1911 wrden, brcckrer >at. — >thaus- seiner u De in und it das cht. Mailand, 8. Mai. Die sensationellen deutschen Enthlillune gen tlber den Inhalt eines Telefongespräches zwischen Chamberlain und Reynaud haben auch In Oberttalien das größte Aufseher» erregt. altende sildltch Stil» nrzbach t tlber- Makak in an« oorden. Berlin, 8. Mai. Die Aufdeckung der britischen Pläne «m Siidosten Europas hat auf die betroffenen Völker einen solchen Eindruck gemacht, datz die englischen Kriegshetzer heute zu ebenso dummen wie plumpen Ab len« kungsmanövern greisen. Sie bedienen sich dabei ameri kanischer Presseagenturen, durch die Nachrichten verbreitet werden, nach denen Holland auf das höchste bedroht sein soll. Es «st die alt« Methode des „Hallet den Dieb!", nach der hier verfahren wird. So berichtet die Associated Preß, datz Ihr von „höchst Vesta-Et vee*»««. Anzeigenpreise» di« Ispaltig« „ breit« geil« I Pits filr Sa»tlt«»a»z«iar» I VItz. d. 8 Ur xlatzwUltsch« fflnr«, Mr leise -««r-r lelslm. »ryheint I «al wöchentlich. K,natll»«r Bezug,prei, »urch Trö-ei e «nicht. SV Pf-. bz». <o Pfg. Irügerkhn 170; buch bi« Post 1.7Ü «lnschllehllch Poftlldenoetsung^ebühr, znzllglich U Ps-. Prst-Veftellgeld. Linzel-N«. 10 Vs-, Sonnabend, und tzesttag^Rr. >s Vsg. «Ibbeilellungen müßen Ivötesten» «In« Woche wr Ablans »« tlezuzezeit Ich'iltlich bei« Verla, «lngegange» sei» Unser« lilger »Ursen lein« «Ybestellungei «nt-egennr-««». 5. Apia, g. Lyon, rrechtl Stendah Berlin utschen aestor- seinen in An- t durch Paul tenge- « 41.) imann l«richt. unter nz in «ran» lMiiich «Höst«, neinde nelnde meiner mdrat. «rn in schwitz, «st er- aufge- mdrat. Grotz- ,. Dl« tlauen- mdrat. M W Velgrat spricht von britischen Tanmngs- manövern Belgrad, 8. Mai. Die Belgrader Blätter veröffentlichen auf den Titelseiten weiterhin die Nachrichten über die Haltung Italiens angesichts der Spannung im Mittclmeer und im Süd osten. Aus den Berichten geht hervor, datz man in Belgrad glaubt, datz die ganzen englischen Kriegsmaßnahmen. gegen Südosteuropa nur zur Tarnung für Unternehmun gen an anderen Fronten dienen. Stark beachtet wird in politischen Kreisen Belgrads eine Bemerkung des römischen Bertreters der „Politica". Aus den Veröffentlichungen der italienischen Presse gehe hervor, datz cs nur selten Länder gebe, die ähnlich wie Italien und Jugosla wien ein gleiches Interesse nicht nur an der Aufrechterhaltung der bestehenden Beziehungen hätten, sondern auch daran, datz diese Beziehungen sich immer besser und fester entwickelten. Britische Kriegsvorbereitungen In Aegypten Bollständig« Verdunkelung in Alexandrien Rom, 8. Mai. Nach Meldungen aus Kairo wurde in Alex andrien am Dienstag zum ersten Male vollständige Verdun kelung durcl-geführt. Die Polizei, die mit Gasmasken aus gerüstet war, hat die strikte Durchführung aller Maßnahmen überwacht. Heut« »ldenm sührer. Berlin, 8. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwasse griff erneut feindliche Seestrettkräste bei Narvik an. Zwei Kreuzer erhielten Treffer. Feind liche Stellungen und Marschkolonnen wurden wirkungsvoll mit ein di« Oer plan -er Angreifer Die Türkei als Ausgangspunkt Wie war es an jenem 30. April, als abends der englische Ministerpräsident Chamberlain mit dem französischen Minister präsidenten Reynaud bas Telefongespräch führte, welches jetzt in der deutschen Presse zum Erstaunen der ganzen Welt mit geteilt werden konnte? Man wutzte zu diesem Zeitpunkt in London und in Paris offenbar bereits, datz das norwegische Abenteuer fehlgeschlagen war und datz nichts weiter übrig bleiben würde als die Position, von der aus man in Skandi- navien den Angriff auf Deutschland vorwärtstragen wollte, vor dem unaufhaltsamen Ansturm der deutschen Truppen wieder zu räumen. Nach autzen hin trat dieses Ergebnis erst kurz danach öffentlich in die Erscheinung, aber zwischen Paris und London bestand offenbar bereits das Einverständnis, datz man das norwegische Abenteuer abschreiben müsse und daß man daher um so schneller zu einem neuen Angriff an anderer Stelle ausholen müsse. Ob nun der 15. Mai oder der 20. Mat, oder swie Reynaud vorsichtig einschaltete) ein etwas späterer Termin für diese neue Aktion vorgesehen ist, spielt keine entscheidende Rolle. Sehr bedeutsam dagegen ist die Tatsache, datz die Türkei In diesem Telefongespräch gewissermatzen als Startplatz für das neue Unternehmen in Aus sicht genommen wurde. Damit ist die Angrlffsaktion der West mächte enthüllt, und die Bestätigung, die In Gestalt dieses Telefongespräches vorliegt, zeigt auch den neutralen Völkern, wo man den Angreifer zu suchen hat. wenn es jetzt auf einem neuen Kriegsschauplatz zu neuen Kämpfen kommen sollte. Die Dringlichkeit, mit der Chamberlain diesen neuen An griffsplan betreibt, versteht man am besten, wenn man die tiefe Enttäuschung in Rechnung stellt, die in England wegen des norwegischen Fehlschlages Platz gegriffen hat. Der Aerger über das Mißglücken dieser Aktionen Ist nach holländischen Berichten aus London so groß, daß es der britischen Regierung überhaupt noch nicht gelungen ist, die Aufmerksamkeit der eng lischen Bevölkerung auf die Im Mittelmeer angeblich drohen den Gefahren hinzulenken. Ini „Manchester Guardian" wird von dem Nervenschock gesprochen, den der Rückzug aus Nor wegen bei der englischen Bevölkerung ausgelöst habe. Jeder Engländer habe wieder einmal gesehen, datz die Alliierten nicht In der Lage seien, ein kleines Land zu beschützen, und diese Erkenntnis wirke auf die englische Bevölkerung um so schlim mer, als Chamberlain noch kurz zuvor angckündigt hatte, die Kämpfe kn Norwegen würden unbedingt zur Niederlage Deutschlands führen. Auch die wirtschaftliche Seite des Fehl schlags in Norwegen wir- in der englischen Presse eingehend behandelt, und ebenso wird auf die erweiterte Lücke hingemie- sen, die nunmehr Im englischen Blockadering entstanden ist. Das Unterhaus hat sich eine eingehende Kritik der Vor gänge in Norivegen vorbehalten, und die Erörterungen, die schon im voraus an diese Parlamcntsdcbatte mit dem Hinter gedanken einer eventuellen Umbildung der englischen Regie rung geknüpft wurden, zeigten, wie ernst man diese Angelegen heit drüben beurteilt. Daraus erklärt sich auch die Unsicherheit, mit der man dem neuen nunmehr öffentlich angekündigten Vorstoß Im Sädosten entgcgensicht. Die türkische Regierung ist durch den im vorigen Sommer mit England und Frankreich abgeschlossenen Pakt zum Bundesgenossen der Westmächte ge worden, aber auch in der Türkei fehlt es nicht an Uebcrlegun- gcn, die einer völligen Unterwerfung Ankaras unter die Be fehle der Westmächte widersprechen. Es bleibt also auch jetzt noch abzuwarten, ob dieser Angriffsplan verwirklicht wird. Reue Vollmachten für Churchill Amsterdam, 8. Mai. In seiner gestrigen Untcrhausreüe svergl. S. 6) gab Chamberlain die neuen Vollmachten für Churchill bekannt. Dieser wir- zunächst wenigstens Erster Lord der Admiralität bleiben, soll aber gleichzeitig In unmittelbarer Zusammenarbeit mit den Generalstabscl-cfs der drei Wehrmachttcile eine tägliche Kontrolle der mili tärischen Operationen ausiiben. Dog bedeutet die Ausschaltung nicht nur des Kriegs- und des Luftfahrtministers, sondern vor allen Dingen des Premierministers selbst, -er sich die letzte Entscheidung in den Fragen der großen Strategie des Krieges bisher vorbel-alten und in wichtigen Fällen sogar selbst an Stelle Churchills den Vorsitz im Verteidlgungsaus- fchutz des Kabinetts übernommen hatte. Chamberlain beugt sich jetzt vor dem Mann, den er einst öffentlich als Narren gekenn zeichnet hat. Die Vollmachten Churchills für die Kriegführung gehen offensichtlich sehr weit und die des Gesamtkabinetts sind wohl nur noch sehr theoretisch. Churchill hat für seine neuen Aufgaben einen kleinen persönlichen Stab unter Leitung von Generalmajor Ismay erkalten. Dieser 53jährige Offizier ist Sekretär des Reichsverteidigungsrates: er hat seine Erfahrun gen vor allen Dingen In Indien und den Kolonien erworben« „Etwas unbehaglich" Selbst Reuter gesteht Unterhausblamag« Chamberlains «in. Amsterdam, 8. Mai. Der parlamentarische Korrespondent von Reuter schreibt, datz die Debatte am Dienstag im Unter« Haus „etwas unbehaglich" für die Regierung geendet habe. Diel Rede Chamberlain» sei schweigend angehört worden. Paris versucht die Neutralen nervös zu machen »Borberellnngen Im östlichen Mielmeer und auf dem Balkan" „Daily Srvreß" fordert schnelle Znmarsch- seyimg der Srientarmee Amsterdam, 8. Mai. Wie aus Loudon berichtet wird, seht „Daily Expreß" seine Hoffnung auf die Aktionsfähigkeit der Oricniarmee und darauf, datz London und Paris ihre Befehle mit dec notwendigen Eile geben werden. Notivendig sei, datz alle Operationen der Westmächis unter gemeinsamem Oberbefehl geführt würden, denn der letzte Krieg sei durch das Triumvirat Clümencau-Lloyd Georae-Foch gewonnen wooden. „Daily Telegraph" ermahnt die Negierung, alle Kräfte der Nation zusammenzufassen, um „den letzten Angriff durchzufüh- rcn". Das Blatt ist der Ucberzcugung. -aß die Neutralen sowohl „durch die Stärke als auch durch die Moral" der Westmächte be eindruckt seien. Brüssel, 8. Mai. In den westlichen Demokratien wird die Suche nach einem neuen und wenn möglich erfolgreicheren Kriegsscl-auplak als Norivegen krampfl)aft fortgesetzt. Nach dem Trommelfeuer, das in den letzten Tagen gegen Italien und den Balkan gerichtet war, wo man durchaus eine Atmo sphäre der Beunruhigung und Spannung schaffen wollte, geht man jetzt in der Pariser Presse immer mehr dazu über, alle neutralen Staaten nervös zu machen und sie in mehr oder weniger verschleierter Form davon in Kenntnis zu setzen, datz die Westmächte nur noch ihre eigenen Interessen im Auge hätten und grundsätzlich keinerlei Rücksicht mehr nehmen könnten. Man versucht, diese Neutralen auf jede Weise zu einer Entscheidung zu drängen, die, wie man hofft, für die Westmächte günstig ausfallen werde. Das „Oeuvre" wird recht deutlich, wenn es schreibt: „Wir haben dafür gezahlt, weil wir es erlaubt haben, datz die Neu tralität der Pufferstaaten sich für uns in Fallen verivandelt hat." General Duval schreibt Im „Journal": eine passive Hal tung genüge nicht, um den Krieg zu gewinnen. Man müsse warten, datz die Zeit günstige Gelegenheiten biete, an denen es sicherlich nicht fehlen werde. Es sei sehr gut, datz man sich nicht durch Norwegen ablcnken lasse, sondern man müsse auch alle Vorbereitungen Im östlichen Mittelmeer und auf dem Balkan treffen. öchNstiettim-: Dee«»«»-»., P»N»stkatz« 17, tzernnis »711 «. -Otl Delchülteltell«, Druck und Verlag: Tennania Buchdrucker«« und Verlag Th. und ». Winkel, Polierttrab» 17, 8«run«f VOU, Potycheck: Rr. ld», Sank: «adtbant VreNn» Xr. «7S7 Zn Aamsos gab es nlcht wenkger als vler Sauptfiabe Stockholm, 8. Mai. Ein Berichterstatter von „Svcnska Dagbiadet" meidet seinem Blatt, datz in dem Namsos-Abschnitt eine katastrophale Desorganisation auf feiten der Westmächte geherrscht habe. Es habe nickst weniger als vier verschiedene Hauptstäbe gegeben, nämlich den norwegischen, den englischen, den feanzösisck-e» und schließlich noch den eigenen Stab der Frei willigen. Typisch lei gewesen, datz die Vollmacksten der Frei willigen, die von dein nonvcgisck-en Hauptquartier arrfgestellt worden seien, bei den Engländern und Franzosen nichts gegol ten hätten. Das Fehlen einer gemeinsamen Führung habe nicht zum geringsten zu -em Mißglücken -er Namsos-Kämpfe beige- tcagen. Die Passierscheine des norivegischen Stabes hätten nur bis zu den ersten cnglisck^n Posten gegolten, und es sei vorge kommen, datz engttsck-e Passierscheine in dem von den Franzo sen besetzten Gebiet nicht gegolten hätten Es habe zivar Ver bindungsoffiziere gegeben, aber trotzdem habe z. B. der norwe- giscku! Befchlslzaber Oberst Goetz von den französischen und eirg- lischen Plänen nichts gewußt. - lsrl Meder Bomben auf zwei britische Kreuzer Umfangreiche Kriegsbeute ln Andalsnes - Die letzten Reste norwegischen Widerstandes ln Süd- und Mtelnorwegen besettlgt neue Waffen vorgesunden und sichergestellt. Bei der Durch suchung der den Gewässern von Bergen vorgelagerten Inseln konnten mehrere Geschütze mittleren Kalibers mit zahlreicher Munition und einige gebrauchsfertige Sck-einwerferanlagen übernommen ivevden. Die Indienststellung der für die Kiistenboivachung notiven- digen norivegischen Fahrzeuge unter deutscher Krjegsflagge macht ständig weitere Fortschritte. Am Montag konnten sieben grötzerc und zehn kleinere Bewachuugssahrzeuge armiert mr bemannt ivevden. liche Stellungen und Marschkolonnen wurden wirkungsvoll Bomben belegt. Im Lustkampf wurde ostwärts Narvik britisches Jagdflugzeug abgeschossen. In Narvik selbst ist Lage unverändert. Unter der umfangreichen Beut«, die bisher Raume um Andalsnes sichergestellt werden konnte, befin den sich: 480 englische Tankblichsen mit Munition, 49 Geschütze, darunter 49 englische Flak, 89 Granatwerfer, 355 Maschinen gewehre, 5899 Gewehre, 4,5 Millionen Schuh Infanterlemuni- «lon und 1 Munitionszug mit 399 Tonnen Munition. Dl« letzten Rest« norwegischen Widerstandes in Süd- und Mittelnorwegen wurden nunmehr beseitigt. BeiVinj« ergaben sich Teil« eines norwegischen Infanterieregiments. Große Mengen an Gerät, Massen und Sprengstoffvorräten wur- den hierbei sichergestellt. An ber Westfront wurde südlich Saarlautern der An griff eines feindlichen Stohtrupps mit starken Verlusten für den Feind abgewiesen. Immer neue Waffen- und Mnltlonssunde ln Norwegen Berlin, 8. Mai. Obwohl die Befrledunasaktion in Miitel- und Sudnorwcgcn als abgeschlossen gelten kann, sind die von deutschen Truppen sichevgcstellten Mengen von Waffen und Munition noch nicht endgültig zu übersehen. Fortlausend gehen neue Meldungen über ausgesundene Lager ein. Für die Siche rung des norwegischen Raumes, besonders des Küstenschutzes, ist die Beschlagnahme norwegischer Kiistcnbatterien besonders wesentlich. Auch i»ei»i Absuck)en der Küstenräume werden immer iinze, 4. nveaung, Gesamte London erfindet nun Bedrohung Hollands zuverlässiger Seite" mltgeteilt wurde, zwei deutsche Armeen bewegten sich von Bremen und Düsseldorf auf Holland, und zwar so schnell, datz sie gleich di« Grenze errtlchen würden. Die „zuverlässige Quelle" dieses militärischen Unsinns ist. wie wir festzustellen in der Lage sind, das britisch« In formaltonsministerium. Dieses britische Informa- tionsmlnisterlum ist von den deutschen Enthüllungen über tue unmittelbar bevorstehenden Absichten Englands und Frank reichs derartig getroffen worden, datz unter allen Umständen dieses Ablenkungsmanöver in Szene gesetzt werden mutzte.