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anzu- nahmo »f. ldttheil i, das i Lage eigner, rih zu Expe- a. 7S i LUV. renz Lt ir des mtzung Ick. e dt und er das >on der »erden, »bl. t editioir 20.— 35.— 20.- 37.60 112.60 nd ein* «bl. wlall. Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- fertionSprei«: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Leftrk -es Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Abonnement viertelt. 1M. 20 Pf. (incl. Jllustr.UnterhaltblJinder Expedition, bei unfern Bo- ten, sowie bei allen Reich«. Postanstalten. LO4. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. s». A«sr««««. Sonnabend, den 3. September 18»S Nullnensalter bctrcsfknd. Nach Anzeige des mit der Revision der Gemeinde- und Gutswaldungen im Verwaltungsbezirke der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft beauf tragten serstwirthschaftlichen Sachverständigen bestätigt sich da« Auftreten deS NonnensalterS in dem zum Hartensteiner Forstreviere gehörenden Alberodaer Rittergutswalde. Um der dringenden Gefahr der Vermehrung und Weiterverbreitung des für die Nadelholz- namentlich die Fichtenwaldungen höchst schädlichen Falters zu begegnen, und da anzunehmen ist, daß derselbe bereits auch in anderen Wald ungen vorhanden ist, werden die Besitzer von Privatwaldungen aufgefordert, ihre Holzbestände unverweilt und fleißig durchzugehen, den Nonnenfalter und die Eier, Raupen und Puppen desselben zu sammeln und zu vernichten. Gerade in der jetzigen Zeit hat Alle« zu geschehen, den Falter, ehe er seine Eier ablegt, zu beseitigen. Die Faller sitzen gewöhnlich in Brusthöhe an den Stämmen und sind infolge ihrer weißlichen Färbung unschwer zu finden. Die höher sitzenden Falter sind mit Stangen herunter zu schlagen. Um sich von dem etwaigen Vorhandensein der Nonne zu überzeugen, ist e« räthlich, mit Einbruch der Dunkelheit in der Nähe höherer Holzbestände hellbrennende Laternen aufzustellen, da der Falter gern dem Hellen Lichte zuflicgt. Den Besitzern von Privatwaldungen wird daher in ihrem eigenen und im allgemeinen Interesse anempfohlen, thunlichst bald den weiteren Rath von Forst beamten und anderen Sachverständigen behufs Auffindung und Vertilgung des Falters einzuholcn, auch werden dieselben angewiesen, beim Erscheinen de« NonnensalterS in ibren Waldbeständen sofort Anzeige an die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschaft zu erstatten. Zur allgemeinen Aufklärung über das Wesen, Entwickelung, Vermehrung und Vernichtung des Falters werden an die folgenden Gemeinden und Guts- verwaltungen Tafeln mit Abbildungen und gedrucktem, belehrendem Text zum öffentlichen Aushängen abgegeben, nämlich an die Gemeinden: Niederaffalter, Waschleithe, Markersbach, Oberaffalter, Dittersdorf, Raschau, Grünhain, Berms- grün, Blaufarbenwerk, Niederpfannensticl, Griesbach, Niederschlema, Zschorlau, Albcrnau, Grüna, Lindenau, Zelle, Neudörfel, Stützengrün, Schönheide, Albcroda, Beierfeld, sowie an die Gutsverwaltungen: Crandorf, WittigSthal, Sachsenfeld, Förstel, Burkhardtswald, Strcitwald, Kirchenlehen, Lößnitz, Oberpfannenstiel, Klösterlein, Albernau, Niederschlema, Schönheiderhammer, Blauenthal, NcidhardtS- thal, Poppenwald und Neuheide. Hagesgeschichle. — Deutschland. Angesichts gebotener Maß regeln zur Abwehr und gegen die Verbreitung der Choleragesahr erweisen sich die Bestimmungen über die Sonntagsfeier als ein so schwerer Uebel- stand, daß man sich genöthigt sehen wird, diese Be stimmungen, soweit sie NahrungS- und Genuß mittel betreffen, bevor man an eine systematische Umgestaltung herantritt, schon gleich ganz erheblich umzugestalten. Von verschiedenen berufenen Seiten sind Vorstellungen nach dieser Richtung hin erfolgt, welche gegenwärtig bereits erörtert und zweifellos bald Erfolg haben werden. — Die Religionsverhältnisse in der deut schen Bevölkerung stellten sich nach einer Mit theilung im dritten Vierteljahrsheft zur Statistik des deutschen Reich« folgendermaßen: Am 1. Dezember 1890 wurden im Deutschen Reich gezählt: Evange lische 31,026,810, Katholische 17,674,921, andere Christen 145,540, Israeliten 567,884, Bekenner an derer Religionen 562, ohne oder mit unbestimmter Angabe deS Religionsbekenntnisses 12,753, Gesammt- Bevölkerung 49,428,470. — In Hamburg ist neben der Cholera nun auch der Ausbruch der schwarzen Pocken festgestellt worden. Da diese Krankheit schon anderwärts im engsten Zusammenhänge stand mit der Einwanderung russischer Juden, so würde schon diese einfache Thal sache den Rückschluß gestatten, daß auch der AuSbruch der Cholera direkt auf eine Uebertragung durch die russischen Auswanderer zurückzuführen sei. Dieser Rückschluß wird ganz besonder« verstärkt durch den Umstand, daß Hamburg da« Hauptquartier für die Ankömmlinge au« dem Zarenreiche bildet, daß ferner gerade diese Stadt allein unter allen unseren Hafen städten inficirt wurde, während die anderen Seestädte, während sogar da« der russischen Grenze so nahe ge legene Danzig bisher vollständig verschont geblieben ist. E« ist ja auch längst festgestellt worden, daß Schmutz und Unreinlichkeit die wesentlichsten Förder ung-mittel für die Epidemie bilden, und wo findet Im Uebrigen empfiehlt eS sich, den Sammlern der Nonne eine Prämie auSzusetzen. Schwarzenberg, am 31. August 1892. Königliche Amtshauptmannschaft. I. St.: »I-. Anger, Bezirks-Assessor. St. BcktUliltmachtillz, die Bertheilung von Bekleidungsgegenständen' an die Brand beschädigten betreffend. In Abänderung unserer Bekanntmachung vom 31. August dS I« wird hiermit bestimmt, daß Diejenigen, die bei der Bertheilung berücksichtig, zu werden wünschen, sich unmittelbar an der Ausgabestelle zu den nachgenann ten Zeiten zu melden und hierbei persönlich ,« erscheinen haben. Die Ausgabe findet in der Sammelstelle (Union) von Sonn abend, den 3. ds. Mts. ab dis auf Weitere« täglich statt und zwar- sür Männer von 11—12 Uhr Bormittags, für Frauen und Kinder von 2-4 Uhr Nachmittags. Wer über vie ihm verbrannten Gegenstände ein Verzeichnis noch nicht ein gereicht hat, oder wessen Angaben unglaubhaft erscheinen, hat bi« zur Einreich ung dieses Verzeichnisses, beziehentlich Anstellung weiterer Erörterungen Zurück weisung zu gewärtigen. E i b e n st o ck, den 2. September 1892. Der Hülssausschuß. »i-. Körner. B e k a i> il t m a ch u n z. Am 15. August ist der 3. Termin der städtischen Abgaben für 1892 fällig gewesen. Es wird zu dessen Bezahlung mit dem Bemerken aui- gefordert, daß nach Ablauf der 3wöchigen Zahlungsfrist ohne vor herige Erinnerung da« Zwangsvollstreckungsverfahren eingelestet werden wird. Eibenstock, den 25. August 1892. Der Stadlrath. »i-. Körner. Bg — Die Tschechen in Böhmen tragen sich mit neuen Plänen, um die Deutschen zu verdrängen. In Rordböhmen ist bekanntlich die deutsche Industrie zu Hause, und alle Versuche der Tschechen, gegen die selbe aufzutreten, sind bisher gescheitert. Man will nun Gelder sammeln und nakionaltschechische indu strielle Betriebe einrichten, welche den deutschen Eta blissements Konkurrenz machen sollen. Locale «nd sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 2. Septbr. Die durch Zapfan streich und Weckruf eingeleitetc Sedanfeier findet auch heute wieder wie in früheren Jahren durch Beflagg ung der öffentlichen und vieler Privatgebäude ange messenen Ausdruck. Die Bekränzung res Krieger denkmals wurde durck» den Militär-Verein und die Schuljugend auSgeführt. Vormittag 10 Uhr fand der übliche Schulaktu« statt, welchem sich diesmal noch ein Reigen der Mädchen uno Freiübungen der Knaben anschloffen. Beide Exercitien gelangten mit großer Präcifion zur Ausführung und erfreuten die Kinder sowie das zuschaucnde Publikum in sichtlicher Weile. Für heute Abend Hal der Militär-Verein eine öffent liche Feier im Saale de« »FelbfchlößchenS" vorbereitet, die nicht nur einen genußreichen Abend verspricht, sondern auch stark besucht werden dürfte, da da finanzielle Ergebniß de« Abend« den Abgebrannten zu Gute gehen soll. — Schönheide, I. Septbr. Da« heute Nach mittag Hierselbst stattgehabte Leichenbegängniß de« in der Blüthe der Jahre nach einem längeren Kranken- lager dahingerafften Hrn. Pastor Steudel dürste als ein« der größten bezeichnet werden, wie solche hier erlebt wurden. Au« Nah und Fern waren seine AintSbrüver und lieben Freunde hcrbeigeeitt, um dem thcuren Entschlafenen den letzten Liebesdienst zu er weisen. Da« Gotteshaus vermochte kaum die Zahl der Leidtragenden und Andächtigen zu fassen, welche der Einsegnung der irdischen Hülle und der Leichen feier beiwohnen wollten. Da« schönste Denkmal, welche« einem lheuren Tobten gestiftet werden kann, da« hat sich der Verstorbene in den Herzen seiner sich mehr Schmutz und größere Unreinlichkeit al« bei den gräßlichen Gestalten, die jetzt Rußland wie einen lästigen Abhub auf die Straßen Deutschlands kehrt? Im Haag, in London und Liverpool, wo man weniger als bei uns aus Rücksicht auf die »konfessionellen Gegensätze" die Wahrheit zurückhält, ist bereit« amt lich konstatirt worden, daß die Cholera dorthin durch russische Juden verschleppt worden sei. — Während die Cholera in Hamburg selbst noch nicht wesentlich abnimmt, kommen Einzelfälle, meistens durch Verschleppung von Reisenden, in vielen Ortschaften Norddeutschlands vor. Die energischen Maßregeln haben wenigsten« zur Folge, daß noch keine neuen Choleraherde entstanden sind. Die kühlere Witterung ist ein wahrer Segen; leider beginnen die Desinfektionsmittel knapp zu werden. In Berlin sind bis Mittwoch nur zwei Fälle von asiatischer Cholera sestgestellt worden: eine Frau traf schon erkrankt au« Hamburg in Berlin ein und verstarb; ebenso erkrankte und starb an asiatischer Cholera ein Berliner Ar beiter. — Ein Millionenprozeß gegen den Staat Oldenburg schwebt zur Zeit, wie man aus Hanno ver schreibt, vor dem Oldenburger Landgericht. ES handelte sich um einen Schadenersatz von 3 Millionen Mark für abgetödtete« Fischwasser. Der Fischzüchter Chr. Wagner in Oldenburg hatte gegen 260 Gold fischteiche in der Nähe von Oldenburg angelegt, die vom Hunteflusse aus mit Wasser versorgt wurden. Trotz vorsorglichster Behandlung starben die Gold fische, an einem einzigen Tage für 68,840 MI. Auf Veranlassung de« deutschen FischereivcreineS wurde nun eine gründliche Untersuchung de« Huntcwasser« vorgenommen, welche den Beweis lieferte, daß dasselbe durch da» Abwasser au» der Spinnerei Osternburg, dem starke Mengen Erdöl beigemengt waren, derartig verunreinigt wurde, daß die Fische in den Wagner- schen Teichen daran zu Grunde gegangen. Wagner strengte Schadenprozeß gegen die Spinnerei an, ist aber kostenpflichtig abgcwiesen worden. Er hat nunmehr seine Ansprüche in Hbhe von 3 Millionen Mk. gegen die oldenburgische SlaatSregierung geltend gemacht.