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Vesper in -er Sopliieiikirche. Dresden, Sonnabend, den 19. Jnni 1897, nachm. 2 Uhr. 1. Auge für Orgel (v-änr) von Succo. 2. Aünfstimmige Motette von G. Vierling. Herr, auf den Höhen öffne die Quellen, lasse die Brunnen rauschen im Feld! Ach, sieh' darein, es dürstet die Welt. Allen Armen öffne die Quellen bis an den See'n, den spiegel hellen, Rast auch wieder der Pilger hält. Herr, auf den Höhen öffne rc. 3. Seligpreisungen (op. 90, Nr. 2) für Bariton-Solo von Osk. Wermann, gesungen von Herrn Paul Reichardt. Selig sind, die geistlich arm sind, denn das Himmelreich ist ihr. Selig sind die Leidtragenden, denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmüthigen, denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit er langen. Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn das Himmelreich ist ihr. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 33l, l. Seele, was ermüdst du dich in den Dingen dieser Erden, die doch bald verzehren sich und zu Staub und Asche werden? Suche Jesum und sein Licht, alles andre hilft dir nicht. Vorlesung. 5. Geistliches Lied von Friedrich Lux, gesungen von Herrn Paul Reichardt. Empor zu ihm, o Menschenseele, zu ihm, dem Licht in deiner Nacht. Was dich auch immer, immer quäle, er scheucht's mit seiner Gottesmacht. Heut faßt dich an ein ernst Bedenken, doch er wird Ruh' in's Herz dir schenken. Wahret denn in treuem Herzen eurer Lieben Lieb' und Treu', und will die Wunde wieder schmerzen, so denkt an Gottes Lieb' und Treu'. Sind ja doch in nichts geschieden, sind in Gottes sel'gem Frieden. 6. H>salm 131 für Chor und Solostimmen (vp. 42) von Oskar Wermann. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt. Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht. Siehe, der Hüter Israels schläft, noch schlummert nicht. Der Herr behütet dich, der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand, daß dich des Tages die Sonne nicht steche, noch der Mond des Nachts. Der Herr behüte dich vor allem Uebel; er behüte deine Seele. Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.