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Vesper in der Sopliienlnröie. Dresden, Sonnabend, den 22. Januar 1898, nachm. 2 Uhr. 1. Sonate für Orgel (v-äur, l. Satz) von P. Blumeiithcil. 2. Motette für Doppelchor von Joh. Setz. Bach. (Erster Satz.) Singet dem Herrn ein neues Lied; die Gemeine der Heiligen soll ihn loben. Israel freue sich deß, der ihn gemacht hat; die Kinder Zions seien fröhlich über ihren König. Sie sollen loben seinen Namen im Reigen, mit Pauken und Harfen sollen sie ihm spielen. 3. Sopran-Solo von CH. Gounod, gesungen von Fräulein Margar. Wallowitz, Concertsängerin hier. , ^ ) O Herr, vom Himmel uns gesandt, mein trauter Freund, ruhe in mir, daß ich nach deinen Worten lebe. Mein Herz ist still in dir! Neige sreundlich dich hernieder, Jesus, zieh' in's Herz mir ein! Laß meine Seele deine Wohnung sein. Du kennst mein Herz, mein Sehnen, o Jesus, dir Hab' ich es geweiht! Du gabst mir dein heilig Leben; du führst mich zur Seligkeit. Vor deinen Thron tret' ich bittend: Hör' mein Flehen, gieb Frieden mir, daß des Lebens eitles Sehnen ver gessen sei in dir. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 393, 4. . Güt'ger Jesu, ach wie gnädig, wie liebreich, sreundlich und gutthätig bist du doch gegen Freund und Feind. Dein Sonnenglanz, der scheinet allen, dein Regen muß aus alle fallen, ob sie dir gleich nicht dankbar sind. Mein Gott, ach lehre mich, damit hierinnen ich dir nacharte. O Jesu du, hilf mir dazu, daß ich auch gütig sei, wie du. Vorlesung. Uecitativ und Arie von Serini, gesungen von Fräulein M. Wallowitz. Ihr trügenden Ehren Nicht sollt ihr bcthören Jemals mein Herz! Jesu, dir leb' ich, Dir übergeb' ich All' meinen Schmerz. Mitten in Trauer, In der Verlassenheit Schauer Seufz' ich zu Ihm — So bin ich fröhlich, So bin ich selig, Ruhend in Ihm! 6. Zweiter bis vierter Satz der Motette von Joh. Seb. Bach. Zweiter Satz: Chor II. Wie Väter mit Erbarmen auf ihre schwachen Kinder schau'n, so thut Gott an uns Armen, wenn wir mit Einfalt auf ihn trau'n. Gott weiß es, wir sind Sünder; er weiß es, wir sind Staub und der Ver wesung Kinder, ein niederfallend' Laub! Kaum, daß die Winde wehen, so ist es nicht mehr da. Wir Sterbliche ver gehen, stets ist der Tod uns nah. Chor I. Gott, nimm dich ferner unser an, denn ohne dich ist nichts getha» mit allen unfern Sachen; d'ruin sei du unser Schirm und Licht, dann trügt uns unsre Hoffnung nicht, denn du wirst ferner wachen. Wohl dem, der sich im Glauben fest auf dich und deine Huld verläßt. Dritter Satz: Lobet den Herrn in seinen Thaten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit. Vierter Satz: Alles, was Odem hat, lobe den Herrn, Halleluja.