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Vesper in der SliWenkirÄie. Dresden, Sonnabend, den 21. Mai 1898, nachm. 2 Uhr. 1. Kantaste für Orgel über die 1. Choralzeile „Komm, heiliger Geist, Herre Gott" von S. Müller. 2. Künfst. Motette von Andr. Haminerschmidt (>6ll-75). O Vater aller Frommen, geheiliget werde dein Nam', laß dein Reich zu uns kommen, dein Wille, der mache uns zahin, o Vater, gieb Brot, vergieb die Sünde, kein Arges das Herz entzünde, lös' uns aus aller Noth. 3. Sopran-Solo von L. Cherubim, gesungen von Fräulein Ada Jahn aus Meran (Tyrvl). 8aootu8, oanotrm, 8»notu8 Dominus Dorm 8abaotü! klein 8unt eoeli et terra masestatie ^loriae tuae. 0 8alutari8 Ho8tia, guae eoeli parxlm ostium. Lella premunt koetilia, <la robur, ter auxilium. (Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, Himmel und Erde sind voll der Herrlichkeit deines Ruhmes. O gnadenreiches Opferlamm, zum Himmel führt dein Kreuzesstamm! Noch drückt uns hier des Feindes Krieg; gieb Hilf, o Herr, gieb Kraft und Sieg!) 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 362, l. Aus Gnaden soll ich selig werden! Herz, glaubst du's, oder glaubst du's nicht? Was willst du dich so blöd ge bärden? Jst's Wahrheit, was die Schrift verspricht, so muß auch dieses Wahrheit sein: aus Gnaden ist der Himmel dein. Vorlesung. 5. Motette von Luca Marenzio (geb. um l550, gest. 1599). 0 Rox Aloriae, Domino virtutum, gui triumpbator Iroclio 8upsr omne8 ooolos kmoonckmti: no cloi'slingukm no8 orpiianob, 8ock mitto prommmrm Datrio in N08 8pirilum vorstatm. ^Ilolusa. (O glorreicher König, mächtiger Herr, der du als Sieger heute über alle Himmel aufgefahren bist; laß uns nicht als Waisen zurück, sondern sende auf uns den verheißenen Geist des Vaters. Halleluja.) 6. Geistliches Lied für Sopran (op. NI, Nr. 3) von Oskar Wermann, gesungen von Fräulein Ada Jahn. Berge ragen, die der Wolken Weihrauch tragen, gleich Altären, die Gott loben, mahnen sie: sucht das, was droben! Blüthen hoffen, halten still die Kelche offen, Thau und Licht hat sie gewoben, und sie predigen: sucht das, was droben! Lerchen schmettern, siegsgewiß ob allen Wettern; — in das dunkle Thal von oben jubeln sie: sucht das, was droben! Staubgeborne arme Menschen, staubverlorne, tragt das Haupt zum Herrn erhoben und sucht endlich das, was droben! 7. Motette für sechsst. Chor von Joh. Gabrieli (1557-1612). blZo i'OAgbo Datrom, ot nimm paraolotum clabit vobm, ut mansat vobmoum in aotsrnum, 8piritum voritatm. Alleluja! (Ich will den Vater bitten, daß er euch einen andern Tröster gebe, der ewig bei euch bleibe, den Geist der Wahr heit. Halleluja.) Druck von Liepsch L Reicharol i» Dresden.