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t/ Vesper in -er AreuMrche. Dresden, Sonnabend, den 13. Juni 1896, nachm. 2 Uhr. 1. 2. Auge für Orgel (6-äur, Band II) von I. S. Bach. Heimliches Lied von Julius Rietz. Wie ein wasserreicher Garten wird dein Herz zu schauen sein; Blüthen, Früchte schönster Arten werden wieder d'rinn gedeih'n: Friede, Freude, heil'ge Stille, Liebe, Demuth, Kindeswille; kannst du nur geduldig warten auf den Herrn in aller Pein. Wie die Sonne prangt am Morgen, mächtig jedes Aug' entzückt, also wird nach schweren Sorgen neu dein armes Herz beglückt: Licht in jedes Dunkel fließet, Wonn' um Wonne rings ersprießet; bleibt dein Glaube nur geborgen, liebst du Gott nur unverrückt. 3. Adagio für Violoncello und Orgelbegleitung von I. S. Bach, vorgetragen von Herrn Freiherrn Ferdinand v. Liliencron. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 229, 5. Oeffn' uns die Ohren und das Herz, daß wir das Wort recht fassen, in Lieb' und Leid, in Freud' und Schmerz es aus der Acht nicht lassen; daß wir nicht Hörer nur allein des Wortes, sondern Thäter sein, Frucht hundertfältig bringen. Vorlesung. 5. Air für Violoncello und Orgelbegleitung von I. S. Bach, gespielt von Herrn Freiherrn v. Liliencron. 6. Aoppekchörige Motette von I. S. Bach <1685—1750). Fürchte dich nicht, ich bin bei dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen und habe dich erlöset. Choral im Sopran: Herr, mein Hirt, Brunn aller Freuden, du bist mein; Niemand kann uns scheiden. Ich bin dein, weil du dein Leben und dein Blut mir zu gut in den Tod gegeben. Du bist mein, weil ich dich fasse, und dich nicht, o mein Licht, aus dem Herzen lasse. Laß mich, laß mich hingelangen, wo du mich und ich dich ewig werd' umfangen. // Druck vo» Lievscki L Reickiardt tu Dresden.