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ii Amts- und Anzeigevlatt für den »stock und dessen Umgebung 8« 18SS >er OIM8. I. B.: Landvolk, Stadtrath. HanS. I«I7. .tnerei, a«. slk«. i-u. rust- ohne chen »beer jährige «tllg- gegen u-zul. l>. BI. zu achten, »erden, die ;cl tragen, otel): »Ich - Kellner: 891. onig hat als heimlich den Ausstand der Herzegowiner und Bosniaken gegen Oesterreich-Ungarn unterstützt, obwohl Kaiser Franz Joseph mit der Besetzung Bosniens nur ein ihm auch von Rußland ausdrücklich zugcstandeneS Recht und eine völkerrechtliche Pflicht erfüllte! Die Gc- sandten Persiani in Belgrad und Hitrowo in Buka rest haben bekannterweise alle Verschwörer auf der Balkanhalbinsel unter ihren speziellen Schutz gestellt, sie mit Geldmitteln unterstützt und, damit sie ihr friedenstörendes Gewerbe recht ungestört treiben können, ihnen russische Pässe gegeben. Wann wird die Zeit kommen, in der sich ganz Europa gemeinsam gegen den halbbarbarischen Nach bar im Osten wendet. Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen ReichS- Postanstalte». ist» «sie« der eder- «rscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionSpreiS: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Slechschmidt r Friedrich r Hermann äer August eiter Ernst em an- t. «,.100 i. beginnt - ?ro- echt, !N und »erkauft Einzelhölzer in den Abth. 9, 10, 17 bis 24, 26, 27, 32 bis 42, 47, 48, 57 bis 60 und 66. Der Jude ist jetzt so ziemlich überall verdrängt und die Lieferanten sind griechisch-orthodoxe fromme Leute, die Kleber und Gerstenschrot verbacken und verfaultes, dumpfes Getreide als zur Saat geeignet liefern. Da kann es denn nicht Wunder nehmen, wenn sich der Mißwach« des Vorjabre« wiederholt, der Hungertyphus weitere Opfer fordert und die von Südosten herandringende Cholera ein wohlvorberei- teteS Bett findet. An den Hauptcholeraherden, in Astrachan und Samarow, sind die Bande der staat lichen Disziplin bereits vollständig aufgelöst. Die Aerzte werden von der Bevölkerung todtgeschlagen oder weggejagt, die Krankenhäuser gestürmt und zer stört. »Mag die Cholera kommen!' ruft die ver zweifelte Menge, der ein schneller Tod willkommener ist, als da« langsame Siechthum infolge von Hunger und Entbehrung. Und das großmächtige Rußland ist diesem Treiben gegenüber ohnmächtig; seine Re gierung ist nicht imstande, ordnungS- und erfahrungs gemäße Vorbeugungsmaßregeln gegen da« Weiter greifen der Seuche durchzuführen, so daß e« auch in sanitärer wie in politischer Beziehung eine Gefahr für ganz Europa wird. Bereits sollen Cholerafälle bei der Besatzung in der Nähe der österreichischen Grenze vorgekommen sein und über Gumbinnen meldet man, daß dort in der Grenznähe auf russischer Seite die schwarzen Pocken herrschen. Wir dürfen trotzdem ruhig sein, denn wenn auch bei uns zu Land nicht gerade Alle« mustergültig bestellt ist, russische Zustände haben wir Gott sei Dank doch nicht! Unsere Behörden werden ihre Schuldigkeit zu thun wissen und können gewiß sein, daß ihre Anordnungen und Befehle, die doch nur dem allgemeinen Besten dienen, nicht nur auch von ihren geringsten Organen befolgt, sondern ebenso von der ganzen Bevölkerung nach besten Kräften unterstützt werden. Der politischen und gesundheitlichen Bedrohung von Rußland her schließt sich ganz paffend die Ver seuchung der diplomatischen Verhältnisse an, die Ruß land planmäßig betreibt und auf die der Beltschew- Prozeß grelle Streiflichter geworfen hat. Die Politik Rußland« ist eine perfide durch und durch. Da« offizielle Rußland hat, wie jetzt aktenmäßig feststeht, Bon Rußland her droht unseren Grenzen stete Gefahr und besonders jetzt, wo der unheimliche Gast, die Cholera, in den NothstandSgebieten an der Wolga furchtbare Nachlese hält und hinwegzuraffcn droht, was der grimme Hunger und die hohläugige Noth verschont haben. Daß eS so kommen mußte, ist für die „Zivilisation" unserer Zeit, aus die sich mancher so viel zu gute hält, beschämend im höchsten Grade. Rußland, ein Riesenreich von unerschöpflichen, aber schwer zu heben den und schlecht vertheilten Hilfsmitteln, starrt von Waffen und hat vielleicht eine Million seiner Söhne' in die Uniform de« Zaren gesteckt. Millionen und aber Millionen verausgabt e« für neue Gewehre, für Kanonen, Kriegsschiffe und Befestigungen. Seine Militärmacht ist eine erdrückende und eine stete Ge fahr für den Frieden Europa«. Aber der ungefüge Koloß hat Eiterbeulen an seinem Körper und ihm fehlt der helfende Arzt, ihm fehlen die Mittel, der schrecklichen Krankheit Herr zu werden. Hunger und Seuchen raffen Tausende der Unterthanen hinweg und die Regierung ist dem gegenüber machtlos. Vielleicht vom besten Willen beseelt und um des eigenen Besten willen auch zur energischen Abwehr genöthigt, findet sie doch nicht genügend Köpfe und Hände, die den guten Willen zur Ausführung bringen. WaS nützen die Wohllhätig- keitSauSschüsse, wenn da« von diesen gesammelte Geld in da« Sieb der russischen Beamtenschaft geschüttet wird? Ehe e« an Ort und Stelle kommt, ist da« Sieb natürlich leer und der arme Bauer, für den e» bestimmt war, hungert weiter. Aber da» baare Geld nützt ihm auch wenig; der russische Bauer ist sittlich verkommen und sorgt nicht für morgen. Baare« Geld ist ihm nur eine Anweis ung auf Wutki, die er in die nächste Schenke trägt, um sich dafür den tröstenden und vergeffenmachenden Fusel einzutauschen, den er übrigen« mit Weib und Kind ehrlich theilt. Da« weiß man nur allzugut und darum hat man ihm Naturalien geliefert: Brod und Saatgetreide. Nun muß man aber wissen, wie und wa« in Rußland von den Großlieferanten ge leistet wird und man hat dabei nicht einmal die Au«rede, daß der „Jude" den Profit einstreicht. Lerirk des Amtsgerichts Eibenstock MWr e I Expedition, ber unfern Bo- Ke Witzscher rau Emilie 140) Der hier, Karl er mpfiehlt er, rballe. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »». A«ßr««n«. Sonnabend, den 23. Inti wurden vom 30. Juni bi« zum 2. Juli auf dem Rittergute Blauenthal zwei Heuseile, zwölf Mark Werth, je sechszehn Meter lang und ein und dreiviertel Centimeier stark, von denen da« eine am Oehre abgeschnitten worden. Ich ersuche, sachdienliche Wahrnehmungen mir sofort anzuzeigen. Eibenstock, am 20. Juli 1892. Der Königliche Amtsanwalt. Warne». Kolz-Versteigerung auf Kartmanns- dorfer Slaatsforstrevier. Im Gasthause Sächsischer Hos zu Hartmannsdorf kommen Dienstag, den S. Augnst 1892, von Borm. 7,10 Uhr an 113 Stück buch. Klötzer von 13—38 cm Oberst., 2—3,» m L.,>. 5 Rm. harte, 89 Rm. weiche Brennscheite, 13 „ „ 231 „ „ Brennknüppel, 2 „ tannene Brennrinde, 329 „ harte und weiche Neste, ' 10,7» Hundert hartes und weiches Wellenreisig unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen zur Versteigerung. K. Aorstrevierverwaltung Kartmannsdorf «nd K. Iorstrentamt KikenstoL, Achurigt. am 19. Juli 1892. Wolfframm. Gefunden und anher abgegeben wurde ein Portemonnaie mit Inhalt. Der Eigcn- thümer hat sich nach 8 239 des Bürgerlichen Gesetzbuches innerhalb Jahresfrist zu melden. Eibenstock, den 20. Juli 1892. AnSschreide«. Im Laufe der letzten Monate ist eine von dem Erzgebirgsvereine auf dem Flachfelsen, AuerSberger Staatsforstrevier, zum öffentlichen Nutzen aufgestellt gewesene Ruhebank von ihrer Befestigung im Boden gewaltsam loSgerissen und nahe ihrem Standorte in den Wald geworfen wordeu. Mit dem Bemerken, daß der ErzgebirgSzweigverein Eibenstock auf die Ent deckung de» ThäterS dreißig Mark Wetohnung ausgesetzt hat, ersuche ich, sachdienliche Wahrnehmungen mir ungesäumt anzuzeigen. Eibenstock, am 21. Juli 1892. Der Königliche Amtsanwolt. Warne». Anmeldung zum Anschluß an die Stadt-Fernsprecheinrichtung. Neue Anschlüsse an die Stadt Fernsprecheinrichtung für Eiben- sto» sind, wenn die Ausführung in dem im Monat September beginnenden zweiten Bauabschnitte des laufenden Jahre» gewünscht wird, spätestens bis zum 1. August bei dem Kaiserlichen Postamte in Eibenstock anzumelden. Später eingehende Anmeldungen können erst nach dem 1. April 1893 berücksichtigt werden. Einer Erneuerung hier bereits vorgemerkter Anmeldungen bedarf e« nickt. Leipzig, 4. Juli 1892. Der Kaiserliche Ober-Postdirektor. Walter. Hagesgeschichle. — Deutschland. Die Entscheidung über die Abhaltung der Berliner Weltausstellung liegt jetzt thatsächlich in den Händen der deutschen Indu striellen. Die Regierung hat eine umfassende Unter suchung bei den großen geiverblichen Vereinigungen eingeleitet und da» Ergebniß derselben wird aus schlaggebend für die Ausführung de« Unternehmen« sein. In der That ist e» in erster Linie Sache der großen deutschen Industrie, über den Werth und Nutzen einer solchen Veranstaltung ihr Urtheil abzu geben, und die Regierung thut wohl daran, nicht ohne genaue Ergründung der in den gewerblichen Kreisen herrschenden Stimmungen und Ansichten ihrerseits vorzugehen. Sie hat bisher eher eine dämpfende und niederschlagende Wirksamkeit in dieser Frage auSgeübt, aber man konnte auch nicht behaupten, daß in den Reihen der Industrie, namentlich der jenigen, die nicht besondere Berliner Interessen ver tritt, eine hinreißende Begeisterung für da« Unter nehmen zu Tage getreten wäre. Die rheinisch-west fälische Eisen- und Stahlindustrie z. B. nimmt eine mehr al« zurückhaltende Stellung ein. E« wird sich nun zeigen müssen, ob im weiteren Verlauf der Um frage die Stimmung sich doch günstiger erweist, als die bisherigen Eindrücke waren. Wir würden an politischen Gründen bedauern, wenn da« Unternehmen nicht zu Stande käme. In Kurzem werden höchst 1873 „ weiche , „ 13-47 „ „ 3^ 1224 , „ Stangenkl. „ 7-12 - - 4 871 „ „ Derbstangen „ 8-15 „ Unterstärke, 265 „ „ Reisslängen , 7