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V68P6N in c>6»- XneurlLineke. Orescken, Lonnabeack, ckerr 5. November 1Y04, noclirn. 2 I7lir. 1. Joh. Scb. Bach: Präludium uud Fuge für Orgel (Bd. 2, Nr. I der Ausgabe Peters). 2. Bach-Cornelias: Zwei Psalmenliedcr für Chor von Peter Cornelius, zu Tonsätzen von I. S. Bnch. u) Warum verbirgst du vor mir dein Antlitz, warum hast du meine Seele verstoßen? Mein Gott, mein Heiland, wie Hab' ich Tag und Nacht die heißesten Tränen der Reue vergossen! Mich hält wie gefangen mein Leid, mein Klagen; kein Stern erlösend im Dunkel will tagen. Oede, dem Grab gleich, umgibt das Herz nur ein Schmerzens- abgrund, der kalt mich umschauert; wie zu den Toten hast, Herr, du mich hingelegt, daß hoffenslos, trostlos die Seele mir trauert. Wenn du, Herr, mir schweigst, welch schaurig Schweigen! Wann meinem Flehen wirst, o Gott, du dich neigen? b) Stromflut dahin rauscht durch Babels Gefilde: Herzblut, so brichst du in Tränen hervor! Zion, du strahlst hell in qualvolle Träume, da doch dein Volk dich auf ewig verlor! Dir grünet der Oelbaum, kühl weht dir die Palme noch, uns brach das Herz, blühet nie mehr empor. Schmachvoll bedrängt uns der Ruf unsres Feindes: „Cingt uns von Zion!" so heischt sein Gebot; doch Weh', mein Volk, dir, unendlich Wehe, sängst du des Herrn Lied dem Feind', der dir droht! — Einmal zuletzt nur beim Heimgang ertön' einst, Zion, dein Bild noch im Tod. Joh. Seb. Bach: Rezitativ und Arie aus der Cantate „Ach Gott, vom Himmel sieh' darein", vorgetragen von Fräulein Ella Tränkner. Rezitativ: Sie lehren eitel falsche List, was wider Gott und seine Wahrheit ist; und was der eigen Witz erdenket, o Jammer, der die Kirche schmerzlich kränket, das muß anstatt der Bibel stehn. Der Eine wählet dies, der Andre das, die törichte Vernunft ist ihr Kompaß, sie gleichen übertünchtcn Gräbern, die, ob sie zwar von außen schön, bloß Totenbeiue in sich fassen und nur Verwesung sehen lassen. Arie: Durch Feuer wird das Silber rein, durch Kreuz das Wort bewährt erfunden: drum soll ein Christ zu allen Stunden in Kreuz und Not geduldig sein. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 415), 1. O großer Gott, du reines Wesen, der du die reinen Herzen dir zur steten Wohnung auserlesen, ach schaff' ein reines Herz in mir, ein Herz, das von der argen Welt sich rein und unbefleckt erhält. Borlesttttfl. 5. W. A. Mozart: Arie für Sopran, gesungen von Fräulein E. Tränkner. ^ANU8 Hoi, qui tollm psoouta muncii, lumsrero nobm. 11ANU8 Osi, qui tollm pevoata muncki, ckonn nobi8 paosm. (O Lamm Gottes, das die Sünde der Welt trägt, erbarme dich unser. — O Lamm Gottes, das die Sünde der Welt trägt, gib uns Frieden.) 6. Johannes Brahms: Geistliches Lied für Chor und Orgel. Laß dich nur nichts nicht dauern mit Trauren, sei stille; wie Gott es fügt, so sei vergnügt mein Wille. Was willst du heute sorgen auf morgen, der Eine steht allem für, der gibt auch dir das Deine. Sei nur in allem Handel ohn' Wandel, steh' ieste; was Gott be schleußt, das ist und heißt das Beste.