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i» der Kreu;-,Frauen-und Sv;>hienkirche sivährend des heiligen lveihnnchtsfestes 189S. Dienstaq vor Weihnachten in der Besper, ^ ^ uachmittugs 2 Uhr. 1. Aer Stern non Wethkehem*), Weihnachts-Cantate für Chor, Solo stimmen, Orchester, Harfe und Orgel (op. 164, Nr. 1—5), von Jos. Rheinberger. Die Soli haben gesiilligst iibmwininen F-rüul. Margar. »iiotbe, ConceN- sängcrin, und Here Arno Reichert, Eonccrt- und Oratoricnsänger. Erwartung. Die Erde schweigt; es leuchten die Sterne. Sie grüßen klar aus himmlischer Ferne. Geheimnißvvll in Palmen es rauschet; in sehnender Wacht die Erde lauschet. Ueber Strom und Meer, über Thal und Höhen mit ahnendem Zug die Lüfte wehen. Ob auch verblüht die Blümlein liegen, es möchte ihr Duft die Starre besiegen. Unsichtbar schwebt durch die nächtliche Stunde nach viel banger Zeit lichttröstende Kunde; von oben kommt's wie thauender Regen, thu', Erde, dich auf dem himmlischen Segen. Die Hirten. O segne die Weide, Schöpfer der Welt, du bist es, der Hirten und Heerde erhält. Hoch über den Sternen dein Auge wacht, es sieht uns am Tag, im Dunkel der Nacht. — Gepriesen, o Herr, der den Segen giebt, mit ewiger Treue die Seinen liebt; doch wehe dem Volke, das deiner vergißt, sich gen dein Gebot mit Sünde vermißt. — Einst kamen die Fluthen vom Himmel herab und Hirt und Heerden ver sanken im Grab. Drum, Brüder, seid wach, es entfliehet die Zeit, die Stimme des Herrn, sie find' uns bereit. — O segne die Weide, Schöpfer r Welt, du bist es, der Hirten und Heerde erhält. Du lenkest die ^.age, du lenkest die Nacht, wohl dem, der zum Ende in Treuen gewacht. Erscheinung des Engels. Fürchtet euch nicht; denn seht, Gott erhört der Frommen Gebet. Ich kündige euch ein großes Heil, das *) Der Druck des Textes ist mit spezieller Erlaubnis; des Verlegers, Herrn Rob. Forberg in Leipzig, erfolgt.