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Abend-Ausgabe Ha»«z,dracht,S»«n«a,«al«M»rg«nau«aab< monall. M.IU.-. »I,rl«l^drl. M.30^: f«r 4it>h«I«r »omitt. M. uüo. M°ra«»-A»1gab« dN. 7LV „na,II», yb,ad.Aa«,ab« alt«I» M L— «analll». Dur» ans«, au«w«r!I,eii FUIalan In« Lau« ««. dracht monalll» M. 10.—, v,«i,«>i»bttt» M. SO.-: bar» dl« D»N Inn.rkald Deotschlandt, ,r«i N>« Han« ««lttsttt, S.s-ml-^-jeab« *"""!! * »>»rl«l>»brllch M. 27^-. AuSlandj-ersandi manall!» M. 1V.— and Dkocklachen-Parto. «inzelnnmm-rn: Marsen- An«,ad« 3V Pf, Ad»»».An«,ab« LV PI. Sonntazi-Aatgab« 40 Pf. hmrdels-IeUuns Vas Leipziger Tageblatt enidSlt dt« amtlichen «ekanntmachuuge« des Rates und d«S Polizeiamtr» der Stad« Leipzig, des vmiLaericht» Letvttg, «owie »erschtedener audrrrr Behörde«, IIS. Jahrgang sa« Dr^L«tpjig u. Iimzid. »I« «lnspali. Ranparilllrj«»« M. I.?ü, van ausmdil« M. 2.Li,- Ani«ig«n va»P«d»rd«a Im amtlich«» T«tl dl« 1ionpal«!U,j«iii M. SLO, ».aus». M.S-—: dl«ln« Anz«!,«» »t« No»pareiU«je>I« si! I.4S, von autwarl« Mk. 1^0, D«schLfl«an,«Ig«n mti PlatzvocIchrlN«n lm Pr«i<« «rhihl. Platz and Vat«noorlchri>, »dn« P«rdlndllchd«ll. Brllaginpr«!!« Ilir die D«samtaatlag« Mk. 12.— netto, für T«ttauf!ag« Mk IL.— n«tt» »r» Mill«, Postouflag« Postgebühr «stra. g«ralp,«<h- rtnschlusl 7lr. 1 l uvL l4u»4, 146»4. — Postscheckkonto7Äiu. Schrlstteilnna und <r'eschasl»sl«ll«: Leipzig, öohannitgast« Rr. ti. Perlag Dr. Reinhold L To : Leipzig. Nr. 27L 1921 Freitag, den 10. 3u»i Keim mtrale Zsm i« AersWei Neue englische Note an Paris und Rom Keine Zusammenkunft von Sachverständigen. London, 10. Juni. Wie Reuter an maßgebender Stelle erfährt, ist der Vorschlag einer Errichtung einer neutralen Zone zwischen den Polen und Deutschen 'n Oberschlesien als undurchführbar aufgegeben worden. Obwohl der Bericht Sir Harald Stuarts noch nicht abgeschlossen ist, ist doch die englische Regierung im Besitze genügender Nachrichten, um die Ileberzeugung zu gewinnen, dah der erste Schritt zum Frieden in der vollständigen Wiederher st ellung der Autorität der Interalliierten Kommission bestehen müsse. Bis jetzt ist dies an dem Unvermögen gewisser militärischer Mitglieder der Kom mission gescheitert, die zur Verfügung stehenden Truppen gegen die In surgenten zu gebrauchen, sobald die Umstände es erforderlich machten Obgleich es nicht der Wunsch der englischen Regierung 'st, die Streit kräfte anders als in dem Falle zu gebrauchen, daß es durchaus erforder lich i,l, hat der englische kommandierende Offizier freie H and, und Die Autorität der Kommission wird aus diese Weise in zu nehmendem Matze gekräftigt. Reuter weist darauf hin, daß ein englischer Militärzug in dcr Nähe von Gleiwih von Insurgenten angeh alten wurde und erst weiterfahrcn konnte, nachdem die Erlaubnis Korfankys ein- gehoit war. Das Unerträgliche einer solchen Verspottung der Kommis si on wird allgemein anerkannt, and man glaubt, datz die Be schränkungen im Gebrauch der Streitkräfte gegen die Insurgenten in Kürze aufgehoben werden, um eine vollkommene Zusammen arbeit der Alliierten in Oberschlcsien zu erreichen. Eine in diesem Sinne abgefatzle Note ist nach Paris und Rom abgesandt merken. Obwohl eine Antwort noch nicht eingehen konnte, zeigen die letzten Telegramme der örtlichen Vertreter der beiden Regierungen dem britischen Standpunkte Zustimmung. Inzwischen ist in der An schauung der englischen Regierung eine Aenderung nicht eingekrelen, datz das baldige Zusammenkommen des Obersten Rates von großer Bedeutung ist. Es ist wahrscheinlich, datz die Idee einer Zusammenkunft von Sachverständigen nicht verwirklicht werden wird. Das polenfreundliche Frankreich (Eigener Drahtbericht.) Paris, 10. Juni. Der Notenwechsel wegen Oberschlesien wird zwischen Pans und London fortgesetzt. Auf die letzte Note vom Mittwoch ant wortete die französische Regierung gestern, datz es nicht an- giiws, den polnischen Aufruhr zu unterdrücken, aber di« Selbstschutz organisation des Generals Höfer unter den Waffen zu be lassen. Es sei klar, daß die 3000 bis 4000 Engländer, die zur Ver stärkung nach Oberschlesien kamen, keine großen Operationen unter nehmen könnten, da die Deutschen etwa 50 000 Mann stark seien, und die Polen ungefähr über ebensoviel Mannschaften verfügten. In der Note heißt eS, datz sich di« Polen seit etwa 14 Tagen allen Anordnungen der I A. K. gefügt haben, während von deutscher Seite die Zwischen fälle eine Fortsetzung erfuhren. Einstellung der Beschießung Ratibors Ratibor, 10. Juni. Der Magistrat der Stadt Ratibor sandte an die Inter alliierte Kommission ein Tele-gramm, worin er fordert, datz der dauernden Beschießung der Stadt Ratibor durch Ge schütze der polnischen Insurgenten sofort Einhalt geboten werde. In der gestrigen Sitzung des Zwölfer-Ausschusses zu Oberglogau versprach nach einem Hinweis des Vorsitzenden, Pfarrers Ulitzka, Generalleutnant Höfer und der anwesende Oberst Salvioni, bei der Interalliierten Kommission vorstellig zu werden, datz dem rücksichtslosen Treiben der polnischen Insur genten entschieden entgegengetrelen werde. Wie der italienische Kreiskontrollcur, Major Inoraa, mitteilt, hat Oberstleutnant Mi gl io, der Kommandant der italienischen Truppen Ratibcrs, den Insurgenten durch Parlamentäre mitgeteilt, datz, falls die Stadt Ratibor weiterhin durch polnische Artillerie beschaffen werde, die italienische Artillerie Vie polnischen Stellungen bei Hohenbirken, Lubom, Siryn und anderen Orten vor Ratibor ebenfalls unter Feuer neh men würde. Die Insurgenten gaben darauf das Versprechen, Rastbor nicht mehr mit Actjller-e zu beschießen. Schreckensnacht in Katkowitz Li folge des deutschen Selbstschutzes. — Tarnowih von den Insurgenten besetzt. Kattowitz, 10. Juni. Di« vorletzte Nacht gehörte zu den schwersten, die Kattowitz seit Ausbruch des Aufstandes erlebt hat. Nach der Nicolaistratze wurden nachts aus dem Belagerunzsviertel etwa 3000 Schutz aus Gewehren und Maschinengewehren abgegeben. Unter Maschinengewehrfeuer lagen auch die Holkey-Stratze, die Emmastratze und die Heinzestratze. Man erwartet, datz die Engländer heule oder morgen in Kattowitz eintreffen. Heimkehrer von der Front der Insurgenten bestätigen, dah Kan- d r z in den Voten verlorengeganyen ist, und dah der Cosel er Hafen, U j e st und Slawenhitz vom oberschlesischen Selbstschutz wiedergenommen worden sind. Die Kämpfe waren sehr erbittert. Dis polnisch-oberschlesischen Organisationen haben schwere Verluste er litten. Verschiedene Kompanien sind zu zwei Dritteln bis zu drei Vierteln aufgeriebsn worden Oppeln, 10. Juni. Seit Montag nacht Haden sich in Tarnoroitz heftige Kämpfe abgespielt. Polnische Insurgenten drangen unter dem Schutze des Feuers eines Panzerzuges in einige Strotzen der Stadt ein und verübten Plün derungen. Eine aus Bürgern der Stadt und Flüchtlingen gebildete Selbst- schutzkomoanie drängte die Insurgenten bis an die Ausgänge der Stadt zurück. Die französische Besatzung verhielt sich vollkommen passiv. Nach dem die Insurgenten gedroht halten, die Stadt mit Geschützen zu be schießen, besetzten sie im Dienstag abend Tarnowih. AimUich wird noch mibgeteil: Der Kreis Rosenberg ist von den polnischen Banden zum Teil geräumt worden. Die Ortschaften Cosel witz, Skronskau, Schönwald, Bischdorf, Groschau und Iastrcigowitz sind frei von Insurgenten. Bei Zembowitz wurde durch einen polnischen Angriff gestern ein Kampf hervorgerufen, der noch andauert. Amalien Hof, Neudorf und Pruskau wurden durch polnische Artillerie beschossen. Im Kreise Ratibor wurde Niedane durch polnisch« Artillerie beschossen. Ein von Luckasino vorstoßender polnischer Panzerzug konnte außer Gefecht gesetzt werden. Paris, 9. Juni. Wie Havas berichtet, hat der deutsche Botschafter Dr. Mayer dem Ministerpräsidenten Briand einen Besuck abge- slattet und dabei den Zwischenfall besprochen, der sich am Dienstag in Oberschlesien zwischen den Truppen des Generals Höfer und einer französischen Patrouille ereignet hat. Der Botschafter hat das Bedauern der deutschen Regierung ausgesprochen. Gemeinsame deutsch-polnische Benutzung des Bahnhofes Garnsee Berlin, 10. Juni. Bei der im vorigen Monat erfolgten Festsetzung der end gültigen ost preußisch-polnischen Grenze ist der Bahn hof Garnsee Polen zugesprochen worden. Am 6. d. M. ist zwischen deutschen und polnischen Regierungsvertre tern eine Vereinbarung abgeschlossen worden, die die ge meinsame deutsch-polnische Benutzung des Bahn hofs Garnsee sicherstellt. Diese. Benutzung bezieht sich sowohl auf den Personen als auch auf den Güterverkehr. Die weiteren Verein barungen über die Abwicklung des Verkehrs werden zwischen den beteiligten Verwaltungen unmittelbar bis zu der am 20. Juni er folgenden Uebergabe des Bahnhofs an Polen getroffen werden. Französisches Echo der Rede Churchills (Eigener Drahtbericht.) Paris, 10. Juni. «Petit Parisien" schreibt: Churchill scheint die gegenwärtige Politik Frankreichs gegenüber Deutschland zwei Motiven zuzuschreiben: einer gewissen Aengstllchkeit und einem Gefühl der Unver söhnlichkeit. Deshalb fordert er sein Land auf, sich sozusagen zwischen Frankreich und Deutschland zu stellen. Das hieße immerhin die Haltung Frankreichs in der oberschlesischvn Frage schlecht verstehen, wenn man fein Vorgehen aus der Angst um unsere Sicherheit erklären würde. Selbst wenn «ns ein« engere Allianz mit England verbinden würde, wäre uns unmöglich, nicht das zu verlangen, was uns färPolen als einfache Gerechtigkeit erscheint. Frankreich ist in dieser Angelegenheit weder parteiisch noch unversöhnlich, sondern cs kann dabei nur billig sein. Desgleichen wäre es «in Irrtum, die Maßnahmen als Rachcgefühl zu betrachten, die Frankreich Vorschlag nm Deutschland zur Vernunft zu bringen. Es ist möglich, daß in diesem Augenblick selbst die französische Regierung ihre Alliierten bitten wird, eima gemejssame, Schritt bei der Berliner Re gierung wegen des letzten Zwischenfalls in Oberschlesien zu unter nehmen. Der Grund hierfür ist kein Groll, sondern «ine lange Er fahrung, die uns zeigt, dah Deutschland ohne Zwang sich nur ungern entschließt, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Aber die Haltung Frankreichs wird sich vollständig ändern von dem Tage an, an dem Deutschland, wie es durch den Kanzler Wirth be absichtigt zu sein scheint, seinen guten Willen bewiesen haben wird. England wird wahrscheinlich überrascht sein, zu sehen, mit welcher Schnelligkeit sich dann die französisch-deutsche Zu sammenarbeit organisieren wird. Tatsächlich ist die Politik Frank reichs gegenüber Deutschland einfach und logisch. Einerseits ist es ent schlossen, mit aller Macht darauf zu dringen, daß Gerechtigkeit geübt und Deutschland außerstande gesetzt wird, Schaden anzurichten, was dem Friedcnsvertrag vollständig entspricht, anderseits weih Frankreich, dah seine eigene Wiedererhebung wie die ganze wirtschaftlich« Wieder herstellung Europas solidarisch ist mit der Herstellung Deutschlands, und es wird sich nlcht scheuen, demgemäß zu handeln. Auf dieser diplomatischen Grundlage nur Kana sich die defini tiv« Annäherung der französischen und englischen Gesichtspunkte voll ziehen, ein Grund mehr, um das letzte Hindernis aas dem Wege zu räumen, nämlich die Regelung der schlesische« Frage. IiKrenzierung der Kohlenstem , Von Dipl.-Bergingenieur Leichter-Schenk (Borna). Unter den Steuern, die dazu dienen sollen, um die ungeheure Kriegsentschädigung zu zahlen, zu der wir uns mit der Annahme des Londoner Ultimatums verpflichtet haben, nennt der Reichs kanzler Dr. Wirth an erster Stelle die Erhöhung der Kohlenfteuer. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß diese Erhöhung zunächst jeden Produktionsprozeß und jede Lebenshaltung ver teuert, aber andererseits sprechen so viele Gründe dafür, daß man trotz mancher Bedenken die Annahme dieser erweiterten Steuer empfehlen kann. Nur drei Punkte, die für die Erhöhung sprechen, mögen hier hervorgehoben werden: 1. Der Preis für die deutsche Kohle steht noch immer wesent lich unter dem Weltmarktpreise, und dieser Preis muß in allen Ländern, vor allem in England, unserem schärfsten Konkurrenten, unbedingt erhöht werden, wenn man die Betriebe einigermaßen mit Gewinn arbeiten lassen will (innerer Grund der jetzigen Streik krise in England). 2. Die Einziehung der Kohlensteuer ist für das Reich in bezug auf dis Verwaltungskosten die bequemste und billigste Art und hat ja auch bisher stets gegenüber anderen Steuern reibungslos ge arbeitet. 3. Durch die »großen Kohlenlieferungen an unsere ehemaligen Gegner, vor allem an Frankreich und Belgien, die nach dem Frie densvertrage zu den Inlandspreisen zu erfolgen haben, gehen uns aus der Differenz zwischen unseren Kohlenpreisen und den Welt marktpreisen große Werte verloren, die wir zur Abtragung unserer Kriegsschulden dringend benötigen. Wenn man sich also im Prinzip mit der Erhöhung einverstan den erklären kann, so wäre es sicher falsch, nun die Kohlenfteuer ganz gleichmäßig zu erhöhen, sondern man muß hier eine scharfe Differenzierung vornehmen. Die bisher vorgeschlagene Differen zierung nach der Verwendungsart in Hausbrand- und Industrie kohlen halte ich für kaum durchführbar. Einmal ist die Grenze nie scharf zu ziehen, zum anderen wird sicher dann ein Teil der Hausbranduohle als Industriekohle verwendet werden. Vor allem ist aber anzunehmen, daß auch unsere Gegner aus dieser Art der Differenzierung für sich den größtmöglichsten Vorteil dadurch ziehen werden, daß sie die deutsche Kohle hauptsächlich als Haus brand bezeichnen würden, die eigene oder die aus anderen Län dern importierte aber als Inüustriekohle. Dagegen ist eine Dif ferenzierung nach dem Heizwerte und vielleicht auch nach den Kohlensorten sehr zu empfehlen. Die einfachste Art wird sein, nur nach dem Heizwerte die Kohlenskeuer zu erhöhen, und zwar vorschlagswcise im Verhältnisse 1:100 zur Wärmeeinheit des Brennstoffes. Am Beispiel würde sich ergeben, daß ein Brennstof von 1700 W.-E. mit 17 Prozent und ein solcher von 7200 W.-E. mit 72 Prozent zu belasten ist. Da aber der Heizwert der einzelnen Lagerstätten, wenn auch in müßigen Grenzen, schwankt, so empfiehlt es sich, alle Brennstoff arten in einzelne Klassen zusammenzuschließen und danach die Steuer zu bemessen. Die Klassen werden auf Grund bekannter oder noch aufzustellender Heizwertbestimmungen geordnet und da nach mit bestimmten Steuersätzen belegt. Wenn auch zunächst viel leicht das Bestreben vorliegen würde, in eins tiefere Klasse zu kommen, so wird doch meines Erachtens sehr bald das Bestreben überwiegen, einer höheren Klasse angerechnet zu werden, da man so auch höhere Preise bekommen wird und leichter Abnehmer finden wird. Aus Grund meiner Kenntnisse der deutschen Kohlenreviere würde ich 10 Klassen Vorschlägen: 1- Klasse: Brennstoffe mit Heizwerken bis 1000 W.-E. 10 Prozent. Abfallprodukte, minderwertige Torfe und Moorkohlen. 2. Klasse: Brennstoffe mit Heizwerten bis 1500 W.-E. 15 Prozent. Bessere Torfe, Moorkohlen und minderwertige Braun kohlen. 3. Klass«: Brennstoffe mit Heizwerten bis 2000 W.-E. 20 Prozent. Sehr gruoenfeuchte Braunkohlen, gute Torfe. 4. Klass«: Brennstoffe mit Heizwerten bis 2500 W.^L. 25 Prozent- Dis meisten mitteldeutschen und rheinischen Braunkohlen. 5. Klasse: Brennstoffe mit Heizwerten bis zu 3000 W.-E. 30 Prozent. Die besten mitteldeutschen und rheiniscken Braunkohlen. 6. Klasse: Brennstoffe mit Heizwerten bis 4000 W.-E. 40 Prozent. Die Westerwaldkohle, die schlechten und mittleren Braun kohlenbriketts. 7- Klasse: Brennstoffe mit Heizwerten bis 5000 W.-E. 50 Prozent. Oberbayrische, obcroligozäne Schwarzkohle, die guten und besten Braunkohlenbriketts. 9. Klasse: Brennstoffe mit Heizwerten bis zu 8000 W.-E. 60 Prozent. Die minderwertigen Steinkohlen, sowie einzelne asche reichen Steinkohlensorlen. 9. Klaffe: Brennstoffe mit Heizwerten bis 7000 W.-E. 70 Prozent. Die meisten Steinkohlenflöze und Steinkohlrnsorken, so- wie die meisten Koksarten. 10. Klaffe: Brennstoffe mit Heizwerten über 7000 W.-E. 80 Prozent- Die besten Steinkohlen und Koks, sowie der Anthrazit. Sieht mau diese Klassen an, so findet man, daß die für den Hausbrand besonders in Frage kommenden Braunkohlenbriketts nur eine Erhöhung der Steuer von 20 auf 40 bis 59 Prozent erhalten würden, während die Steinkohlen, die von unseren ehe maligen Gegnern vor allem zur Lieferung verlangt werden, eins Kohlensteuer bis 80 Prozent zu tragen Haven. Nun wird mit Recht darüber geklagt, daß unsere Gegner immer nur die besten Kohlensorten von uns geliefert haben wollen und sie oft zu Zwecken benutzen, für die auch minderwertige ge nau so gute Dienste tun würden. Unsere Industrie und vor allem unsere Gasanstalten leiden aber gerade unter diesen für uns un entbehrlichen Sorten Mangel und sind zum Teil gezwungen, zu besonderen Zwecken ausländische Kohlen zu beziehen. Menn aber die von mir vorgeschlagene Differenzierung der Kohlensteuer nach -em Heizwerte eintrit^ dann wird wohl diesem Mangel