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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.03.1921
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19210324027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1921032402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1921032402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-03
- Tag 1921-03-24
-
Monat
1921-03
-
Jahr
1921
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1921 Nr. 145 DsnrrerüLay, den 24. März Eisleben Brennpunkt des Aufruhrs des »taten Gcgen- ?on Vorzug?- Truppen, deutsch«« ist nichts er lautenden sbarrk hmtev- )cchl »eriammkma »eiche «emäß iS spätestens mit Zustim-- Lulvverichrc»- he des Grund-- ag derAieder- rung d«S Gc» Mcvrbrtt ge» ev »wingend Wegialt des dte Gewino- ides. Wschsst. ÜÜIir. r» I«. Md. «d Privat- Lehrenstrabh che« ussichtSrate-5 S und der i« der BUan» hnung. a de» vor ¬ ig HM Vris- t de» «rund- UuSgab« do» nder «iamu>» « und oo» der vorzugS- vetden «nien- erewnung lür Dlotdenven. und folgende. Mienauspavc lugsrechl der ü de» Sesell- riva1-va»k Sehrenstrab«, n der Haupt- n den Ailieir- iiirechl in der pälestens am 81, bei der oder lcditbank und logescUsckafl, illcideutschea ) br. Suizbach, ind sbausen'schen eiben Terrnin i welcher die m Olotar mir » zu bmr er tön als Ein md als AuS» arte dient. Nur die An» mernaufgahe i Grube Ilse nmlung test- sind nur die der Dor»lks- oatfchnstliche »ft. werden hiev^ l 1VL1, Kattowitz, 24. März. Di« denkschen Parteien und Ge werkschaften von Oberschlesten Haden einen Funkspruch an alle abgesandt, in dem sie anläßlich des von den Polen aosgeübten Terrors, gegen den di« Interalliiert« Kommission keinerlei Moh. nahmen treff«, von der ganzen Kulturwelt die Einwirkung auf dte .Interalliierte Kommission sondert, damit dies« barbarischen Zustände sofort beseitigt werden. scharf« Abwehrmaßnahmen Bemr-e», 2L MS,-. Der Kreisgouveruear »en Beuth»»- Das Arbeitslosenheer in Europa Aus einer Statistik, die vom internationalen ArdeitSbuveau Völkerbundes ausgearbeitet ist, geht hervor, Latz die Zahl der Arbeits losen in den 20 grötzlen Ländern der Welt von 10 835 000 Ende 1010 auf 13 222 000 End« 1914 und auf 32 850 000 Ende 1019 gestiegen ist. Die Zahl der Arbeitslosen in Europa soll Ende 1919 allein mindestens 26 Millionen gegen 8-j Millionen im Zähre 1910 betragen haben. Deutsch« Seeleute, di« mit dem kürzlich nach England abgelie fetten deutschen Auswandererdampfer .Tirpih' nach Livland fahren und von dort wieder zurückkehrten, berichteten übereinstimmend, oatz dte A r - b«itslosigk«tt in England noch viel gröber sei als in Deutschland. Sie seien vielfach von englischen Arbeitern gefragt worden, ob es möglich sei, nach Deutschland einzurel,en und dorr Arbeit zu finden Di« Zahl der Arbeitslosen betrug in der am 4. Februar endenden Woch« 1 108 000, nämlich 718 500 Acünnei, 285 100 Frauen, 48 700 Knaben und 55 700 Mädchen, dos sind 42K80 mepr als t» -er oorhergeheude» Wachs. Die Stadt in der Gewalt der Aufständischen Heftig« Feuerkämpfe. — Verhandlungen mit HSrsing. Halle, 24. März. (Eigener Drahtbericht.) Während in Halle alles ruhig ist, ist Lisleben seit gestern nachmittag Mittelpunkt eines west sich erstreckenden Aufstandes geworden, Tausende von Arbeitern aus der nahen und weiteren Umgebung, zum größten Teil be waffnet, haben Eisleben rings herum eingeschlossen und den grötzten Teil der Stadt beseht. Die Sicherheitspolizei hält nur die Stadtteile am das Seminar und die Mädchenvolksschale. Hier sind seit gestern nachmittag üm 4 Uhr heftige Feuerkämpfe im Gange. Um 7 Uhr abends begannen die Plünderungen namentlich der Konfektion»- und Schvh- warengeschäste, ebenso wurden Wafsenlädeu vollständig ausgcplündcrt. An verschiedenen Stellen wurden die Häuser in Brand gesteckt. In das Polizelgebäude wurden in später Abendstunde Handgranaten geworsen Vier Polizeibeamte wurden dabei leicht verletzt. Der Zug verkehr Halle —Sangerhausen ruht vollständig. Vielfach sind die Schienen zerstört. Bej Ammendors versuchten bewaffnete Banden die grohe Eisenbahnbrücke za sprengen, doch konnte der An schlag durch die Sicherheitspolizei, die dort la beträchtlicher Stärke ver sammelt war, verhindert werden. Di« Beraubung der Kreissparkasse in Maasfeld and der Volksbaak and Kreissparkasse in Helbra und des Postamtes in ManSfeld ist seht vollständig aufgeklärt. Sie ist von einer bewaffneten Bande ansgcführt, die in Thondorf bei dem Rittergutsbesitzer Weitzel ein Auto gewaltsam requirierte und dann raubend in die grnaanteu Städte fuhr. Der Anführer mit noch zw«i Spictzgesellea ist, wie jetzt amtlich bestätigt wird, in Quedlinburg mit seinem Auto fefigehalten worden. Das Auto selbst ist bereits dem Guts- besitze» wieder zu rückgegeben, ebenso konnten die Gelder beschlagnahmt »erden. Die Arbeiterschaft auf den Leunawerkea hat sich auch zum Teil bewaffnet. Ausschreitungen find jedoch bisher nicht vorgekommea. Die Angestelltenschaft hat einen Beschloß gefotzt, worin sie es ausdrücklich adlehnh pch irgendwie an der Streikbewegung za beteiligen. Za Halle haben zwischen der kommanifiifchea Partei lei lang and dem Oberpräsidenten Hörfivg Berhandlaagea stallgkfuadea. Heber das Ergebnis war noch nichts Sicheres zu erfahren. Rur so viel steht fest, datz Hörsing es für absolut unmöglich erklärte, Latz diesmal die Staatsregierung einleuden könne, denn nicht gegen eine politische Partei, auch nicht gegen die kommunistische Partei, son dern einzig gegen das Verbrechertum seien di« Schutzmaßnahmen ge richtet. Halle, 24. März. (Eigener Drahköericht.) In Oberröblingen ist di« Bolegschast wieder zahlreich«! amgefahren. Die Arbeitswilligen sind zum Teü belästigt worden. Zn Devtsckenthal und Ammen- dorf ist die Bildung von Aktionsausschüssen mit Rücksicht darauf, datz ihre Mitglieder ersohrulNgSgemätz sofort verhaftet werden, abgelehnt wondeir, doch soll sich sine Kommission mit den übrigen Aktionsausschüssen der K. P. D. in Verbindung sehen Auls den Gruben ist die gesamte Belegschaft angefahren. Zn Mansfeld hat sich die Lage verschärft. Bswaffl «te Bonden haben die ArbettSwiliigen belästigt und di« Belegschaften zum Teil mit Gewalt aus der Grube geholt. Arbeitswillige sowie An» ^hörige der Schutzpolizei wurden beschossen. Die Weichen der Mans feld« Schmalspurbahn sind gesprengt. Di« Belegschasi wurde am An fahren gehindert: auch wurde mit Sprengung der Förder- maschine gedroht. Die Krughütte Ist von bewaffneten Kom munisten beseht. Im Kaliwerk Wansleben ist das Seil der Draht seilbahn durchschnitten worden. Im Zeitz-Weitzenselser Ge biet ist alles ruhig. Kampfstimmung in Halle Halle, 24. März. Die hiesigen Kommunisten nahmen am Mittwoch abend in einer überfüllten Verfammlong Stellung zu den Vorgängen in Mitteldeutschland. Es herrschte Kampf stimmung. Die einzelnen Redner brandmarkten das Vor gehen Hörfings. Die Masten wurden aofgefordert, sich zum Kampfe bereit zu halten und überall an Stelle der Betriebsräte Aktionsausschüsse in den Betrieben zu bilden. Als Vertreter des kommunistischen GewerkschafiS- kartells nicht für einen sofortigen Kampf sprachen, wurde ihnen aus der Versammlung .Verräter' zugeruken. Die kommunistische Arbeiterpartei fordert in einem Flugblatt zum sofortigen Generalstreik auf. Lieber den evtl. Eintritt in den General streik soll aber die Vollversammlung der Aktionsausschüsse ent scheiden. Man rechnet jedoch bestimmt mit einem Eintritt in den Generalstreik. Wie aus dem Leunawerk gemeldet wird, gehen die Streikenden nicht aus den Betrieben heraus, um die Arbeiter masten zosammenzuhalten. » Empfindliche veeinträchtigung des Eisenbahnverkehrs Hall« a. S^ 24. März. Di« Ereignist« in Eisleben haben bereits ein, «mpsindliche Beeinträchtigung des Eisenbahn verkehrs auf ber Strecke Halle—Nordhausen im Gesolae. Wie ge meldet, war der gestrige Hallesche Abendzug von den Aufrührern in EiS- leden aasgedalten und an der Fortsetzong der Fahrt gehindert worden. Daraufhin fiel nun heute morgen zunächst der fahrplanmäßig 4,15 Uhr Sm» Hellt« Wkgehand» Zug Halle—Nordhauser» ans. M« verlautet, mutz Die polnische Einschüchterungspolitik Kattowitz, 22. März 1921, nachts. Kattowitz wird allmählich ein großes Flüchtlingslager. Die Bevölkerung aus den Dörfern ist unruhig geworden und die Polen versuchen durch Drohungen Angst und Verwirrung unter die Leute zu bringen. Alles eilt infolgedessen nach Kattowitz. Die Flüchtlinge lassen alles im Stich und kommen nur mit den Kleidern auf dem Leibe hier an. Ans dem Ouartieramt ist ein ständiger Zustrom. Aus Brzeskowitz, Przclaika, Dank, Schohpinitz. Ros- dzin, MySlowitz, Bogutschütz, Slupna, Birkenthal treffen flüch tende Deutsche ein. Sie werden in Massenquarticren untergebracht. Selbstverständlich verbreiten sich gleichzeitig die tollsten Gerüchte. Bald heißt es: die Italiener Kämpfen in Pleß mit den Polen, bald heitzt es: die Engländer haben in Nybnik mit den Franzosen Streit bekommen. Auch sonst sind die Nachrichten offensichtlich stark übertrieben. Trotz alledem läßt sich nicht leugnen, datz sich die Dinge autzerordentlich zuspitzen. Die Polen veranstalten Demonslrakionszüge und treten terroristisch aus. In Myslowitz sind solche Züge aus der Umgebung eingedruirgen und haben Schaufensterscheiben zertrümmert. Es wird auch ge schossen. Viele Flüclftlinge erzählen von Misshandlungen ihrer Angehörigen, die sie in den Krankenhäusern in Kattowitz suchen. Telephonisch wird nach Kattowitz gemeldet, datz ein Polizcirevleraint in Myslowitz gestürmt sei. Näheres letzt sich nicht feststeilen. Zu der Meldung, datz die Apo in Myslowitz ent waffnet sei, ist festzustellen, datz abends 8 Uhr mit den deutschen Apoleuten von hier aus telephonische Verbindung bestand. Es ist ihnen ein Ultimatum gestellt worden, die Stadt zu verlassen. Einige Apolrure sind auch mit dem Nachtzuge hierher gekommen. InBogutschütz ist auf dem Nathause die polnische Fahne gehisst worden. Die Bewegung der Grubenarbeiter in Myslowitz hat zu Belästigungen der Beamten, besonders des Direktors Fritzsch geführt. Aus dem Kre'ste Pietz kommen, sehr aujgeregie Meldungen. Der Polenführer Wilk drohte, Hatz das Dorf Anhalt noch in der Nacht in Flammen aufgehen müsse. Nachrichten über ein« tatsächliche Gewalttat sind bis zur Stunde nicht zu erreichen. Auf dem Bahnhofe Myslowitz hat man abreisende Deutsche beschimpft. Die Menge drängte die Apo und die schwache französische Wache beiseite, es ist aber niemand beschädigt worden. In den Städten ist Ruhe. In der Nähe von Kattowitz hört man vereinzelte Schüsse. Der Andrang zu den Zügen nach der Heimat ist natürlich autzerordentlich stark. Der Verkehr vollzieht sich immer noch in vollster Ordnung. Alles sieht so aus, als ob die Polen vor offenen Gewalttaten sich hüten; dagegen die Deutschen zu erschrecken nnd zn ängstigen suchen, um sie zur Gegenwehr zu veranlassen, dann könnten für einige Zeit leicht Zustände einrkitzsn, wie bei den Angustunruhen. Leider nehmen anscheinend die Kommissare der Entente die Sact>e auf die leichte Scyulter. In Kattowitz war z. B. d«n ganzen Nachmittag keine Verbindung mit dem Kreiskontrolleur zu erreichen, da er verreist war. Dis englischen Kommissare in anderen Kreisen sollen da gegen erklärt haben, datz sie anfs Bestimmteste für Ruhe sorgen und bei Gewalttaten rücksichtslos durchstreifen würden. Hans Walther Gerlach. Oberschlesische Schreckenschronik Kattowitz, 24. März. In RoSdzin wurde ein EissnwarengeschLfk rusgeplündert. Die Inhaberin ist geflüchtet. Am Boguischüher Rathaus wurde eine polnische Fahne gehißt. Das Dorf durchziehen Banden in drohender Haltung. In Eichenau werden Umzüge mit polnische« Fahnen ver anstaltet. Der Führer trägt polnische Uniform. Zn Myslowitz verhinderte die Menge die Verhaftung eines Raubmörders, der einem Apodeomlen entrissen wurde. Zwei Landjäger wurden von einer etwa 50 Mann starken Bande sunger Burschen schwer bedroht. Die deutschen Bewohner von Myslowitz sind teilweise nach Kattowitz geflüchtet. Die Stadt Mysloroitz durchziehen mit Knüppeln bewaffnete Banden. In Schoppinitz sind die Häuser ber Deutschen von Polen nm- zmgett und beschossen worden. Die deutsche Bewohnerschaft des Dorfes Anhalt hak bei ihrer Flacht nach Kattowitz ihre gesamte Habe zurücklassen müssen. Der vom iwustausstand bekannte Führer Wilk aus Swino war nachmittags in Anhalt und drohte, nachts werde das ganze Dorf in Flammen aufgehen. Nachmittags ging das Gerücht, datz Birkenthal, Brzensko- witz and Slupna von regulären polnischen Truppen besetzt wordrn seien. Es ist festgest«llt, daß es sich in Birkenthal nicht um sondern um Banden handelt, die den Ort durchziehen und die Bewohner schwer bedrohen. Von den beiden anderen Orten Sicheres zu erfahren. Ermordung deutscher Landjäger Beuchen, 24. März. Gestern nachmittag wurden im Dorfe Korf bei Beuchen sieben Landjäger von polnischen Nationa list«« verfolgt. Vo-r der Ueberzahl mutzten sie sich in «in Haus flüchten, wo sie sich verbarrikadierten. AIS sie in der Notwehr ihre ganze Munition verschossen hatten, hißten sie ein weißes Tuch, and die Polen versprachen ihnen freien Abzna Im Vertrauen auf das gegebene Work verließen sie -aS HauS. Di« Polen hielten aber ihr Wort nicht, sondern machten vier der Beamten nieder, die drei ande ren wurde» jo schwer mitzhandelt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. der notwendige Verkehr von Halle aus über Halberstadt geleitet werden. Schon werden auch Brandstiftungen in einigen Ortschaften ge meldet, denen man ursächlichen Zusammenhang mit der ganzen Aufruhr bewegung gibt: hierbei wird auch Oberröblingen genannt. weitere Attentate angedrohl Halle, 24. März. (Eigener Drohtberichk.) Zum Eisenbahn attentat bei Halle wird mitgeleilt, daß bei der hiesigen Eisenbahndirektion von kommuni st ischer Seite Drohbriefe eingegangen sein sollen des Inhalts, daß dieses Attentat nicht das letzte sei, weitere vielmehr folgen würden. ' Die Erbitterung über den letzten Anschlag auf den O-Zug aus der Strecke Leipzig—Halle ist allgemein. Holz verhaftet? Eisledcn, 24. März. (Eigener Drohtberichk.) Den kom munistischen Hetzern ist cs gelungen, die Lage weiterhin zu verschärfen. ES ist zu heftigen Kämpfen gekommen, bei denen die Sipo mit eingegrisfen hat. Streckenweise sind die Eisenbahndämme besetzt. Ferner wird berichtet, daß in der Gegend von Quedlinburg der Kommunist Alax Hölz fest genommen worden sei. Blutige Zusammenstöße in Hamburg Hamburg, 24. März. Der Ehef der Ordnungspolizei teilt mit: Degen 3)4 Uhr nachmittags versuchten etwa 1500 Arbeiter der Vulkanwerft, über den Roßdamm und den Eldtunnel in die Stadt zu gelangen. An der Ellernholzbrücke wurde der Aufforderung, cm der Sperre haltzumachen, nicht Folge geleistet. Vielmehr forderte ein Hetzer trotz d«S Ausnahmezustandes die Menge auf, gewaltsam in ge schlossenem Zuge durchzubrechen. Als sie sich hierzu verleiten ließ, mußte die Wach« von der Schußwaffe Gebrauch macken. Hierbei hatten die Demonstranten etwa 4 Tote und 10 Verwundete. Dann wurde der Aufforderung, in kleinen Trupps weiter zu gehen, nach gekommen. Ein TeU der Menge zog über Wilhelmsburg-Veddel in die Stadt. Um 1)4 Uhr nachmittags wurde die Stadt von den aufrührerischen Elementen, die sich hl» ter Barrikaden zu verteidigen suchte», gesäubert. Bel ihrem HerauSdrängea hatten die Ausrührer mehrere Verwundete. Si« zogen durch den Elbtunnel nach dem Millern tor. Hier kam es zu einem Zusammenstöße mit der Absperrung. Der Zugwachlmeisker Adler von der 11. Hundertschaft der kasernierten Ord- nungspolizei wurde von rückwärts ans einem Hause erschossen. Als die Ordnungspolizei daraufhin zur Waffe greifen mußte, traten auf feiten der Widerstand leistenden Menge schwere Verluste ein, nämlich etwa 10 bis 20 ToteundVerwundete. Kurz darauf ereignete sich am Iustizgebäude eln weiterer Zu sammenstoß. Hierbei hatten die Demonstranten etwa sechs Verwundete. Um 6-L Uhr wurden die noch in der Vulkanwerst befindlichen Aufrührer hcrauSgedrängk. Abends 10 Uhr herrschte in der Stadt und im Hafen Ruhe. S. p. v. und U. §. p. v. gegen die kommunistische Hetzpolitik Berlin, 24. Nlärz. Der .Vorwärts' bezeichnet daS Blut vergießen in Hamburg und Eisleben als eüne direkte Frucht der kom munistischen Wühlarbeit. Die Zusammenstöße seien die unmittelbare Folge der fortgesetzten Aufrufe der Kommunisten zu den Waffen und zum Kampf. Auch die .Freiheit' wendet sich erneut in schärfster Weise gegen die Hetzpolitik der Kommunisten. Die Ueberfälle auf Sparkassen, die verbrecherischen Anschläge gegen Eisenbahnen und die Dynamit attentate gegen Gerichtsgebäude hätten mit Politik nichts zu tun; die Verantwortung für diese Wahnsinnstaten treffe allein die Leitung Lchr kommunistischen Partei. Der Allgemeine Deutsche Gewerk schaflSbund hak in einer gesten abgehallenen Sitzung eine Entschließung angenommen, in der er sich gegen die durch kommunistische Hetze hervorgerufene Streikbewegung im mitteldeutschen Industrierevier wendet. vorläufig kein Ausnahmezustand in Mitteldeutschland Berlin, 23. März. Das Reichskabinekt und die preußische Regierung haben sich gestern abend mit den Ereignissen in Mitteldeutschland und in Hamburg beschäftigt. Es wurde zunächst davon abgesehen, über Mitteldeutschland den Ausnahmezustand zu verhangen, da man angesichts der ruhigen und besonnenen Haltung der Arbeiterschaft hofft, datz die kommunistische Aktion in Mitteldeutschland ohne Anwendung außerordentlicher Mittel im Sande verläuft. Verstärkungen werden nur im Ausmaße des Notwendigen entsandt werden. Einberufung des preußischen Landtages gefordert Berlin, 24. März. Die Fraktion der Deutschen Volks partei in Preußen hat den Präsidenten des Landtages mit Rücksicht auf die durch die kommunistischen Unruhen und die oberschlestschen Vor gänge herbeigeführte gespannte politische Lage aufgefordert, den Landtag schleunigst, jedenfalls späl^tenS zum 30. März, einzuberufen. 1«l :k«kt ro »O !t MAkke» „ »», chäftSttkan«, lattsiudeud« ang das «eschüttr» »uisUdtsrare«. Gewuui- an» iahr 1S20 und »g de» Rrr»> Abend-Ausaabe Itr r'elp,!- »»» Vorort» jw«Im«I ISgNch la« » H«»< z»drachl, L»»nla,t »I, Mor<i<!lltM»gad« inonoN. ot«r1«I Ldrt. Ä.. LU— für Nbho>«r o-onaN. Äi. v!>ü. Morzra-Äalgad« allein M. 7LU monalUch, Vidend-tzutvad« «Urin M 3.— monalUch. Durch »al«r« »««warU-en ,itttat«n m» vaur ««. drochi monottlch M. rl«rl«l!idrllch -N. SU.-; durch di« ost Irinerk,!» Doychtaad«, fr«t t»1 Haut o«N«l«rt, Teiaml-Busqad» monatlich M. S.—, »I«n»i1Lkritch M. 27.—. ?!u1>ont<v»ilan»: manaltich Bi. lll.— ,»» Dr-chlachrn-Vort». «in,»>n,mm»r»: Bivrs-n- A»«aab« »I pj^ Ldend-Änlaad« 0 vl- eonnIaat Aaraad« 4V Pf. Da» Lkipggrr T tgcllkatt entttült dir amtNlden «ef.rnn«maiMtnge» de» States und dr» PotirriamlrS der Stadt Lltstri«, rr» Amtsgericht» LripztS, «owt« vrrichte»«a« audere» Vrbördr». 118. Jahrgang ^-Uge»gkl»pr»-»N- BonparriUkzrtl« M. >.7^. oon auiwLrt« M. 2.2 >: U»j«ig»n von Dedürdan >n> amntcheo I«tt dt« Bvnparetltejeit» M. 3L0. o. au«w. M. L.—: titeln» -tnz»ig«n ^,» R»npar«tU«j<>i» M 1.40, »on auraiärlt Mk tLO,lSrlchLsttanjeigen nui r iatzvorichrliti« im 't ret!« »rddtzi. Plall and Dal«ao»r!chrt!t okn« Verbindlichkeit. B<tlag«npi«tl» sür d>» Delamtaullag« Mk. 12.— n«tto, sür Tetlaaftaz» Mk ls.— netto pro M>ll», PostaaNag« Postzrdildr »ktra. f«rn,pr,<v- ^ntchtn i -Ir. It -i, It., >. — polllchechtront» 720,. echriltl»ilona und V»I<t>LII4tiell»: L«Ipjt,, 3oba»n»4«-ll« -Kr. ch <v«rla, Dr. Betnbotd » Lo : crioilg.
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