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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 28.02.1921
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19210228022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1921022802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1921022802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-02
- Tag 1921-02-28
-
Monat
1921-02
-
Jahr
1921
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r 1921 « Leipzig et», Sitzung 1» reinig). LI vorgefebeixv 115. Jahrgang «a^rgenpret»: Vk. 2L,; „» D«»«»«» «« amttlch«, T«u dt, M. L20. ».««». M.L—; kl,«»« ,l« R,»»,k«IS«j«ll« M 1.«>, »,» a»t»ürt1 Mk l^lN,D,s<v,N««»r«l««n mkl VI«k„richrIlI«» im rrkSd«. Vlatz »»d V«l«»„klchr!I« ,h»« °F«rk>,bl«a>k,Il. »«tiinenpril!« f«r tt« Ge>«»r«i«slo,« Mk. 12.— ,«N». >ür L«tl»»?l,^ Mk 1s — »eli» »l, Mift«. voftaujlsa« Pofl,«dShr «k«r». ijer»>pi«v.»i,I«hi»k,-Ar. 14 14-11. »4s»t. — V,M»«<kk^i,,72<». Sch»sll«tt«n, ,»d <?e»cheN«ftcI<. e,i»1«e. 3»da»»k«^,fi« dlk e. Verla, vr. 4l«l»d»ld L L» 7 l.«I»zi^ Abend-Aussrabe <N»r«ettatt»»oia' fa-e-i-iig ««» o»r»n, «,n» l,« » Haoi jj.»racht,S«»ula,t al, M»rxenoa-:g,d« »aaali. 11171».—. viertel Lkri. 4.>>. Sri.— s«r Ädhsler msaotl. M. »rr>. M«r,«».Ä»tqal»e ,N«ln Ni. 7/>!l inoaalllch. ^d.nd.Ä.u-izak« «llela M L— monatlich. Durch anser« »rewürli,«« iNitalen in» Hai» x». drachi »»nalllch M. 1v.-. vterteHidlltch tvrch »i, 1 oft »nnrrkald Deallchland«, sret in» -au« aeicaferl, Teiamt-Auejiad« monatiich M. S.—, »ierlellibrlich Äi. 27^—. Dutlondtverland i monatlich M. 1l>.— anL Drnchlachen 'poll». 4in;«!r,»»m«rn: <?N,7j>in. Aal,ad« SU Pi, Db«nd-Aa»,iod« lg »>,. Senn!a,»-Aa«,ad« <2 Pf. Handels- La» reipik»«« Tizebtatt ent-Iti dir amMchen Sek.ilt»«maAa«»e>i de» Siatrü und del V-lUe-unie» de, L«a»t Sttpzift, des »»»»OertchtS rettziiz. iowir »erschlevencr an»«» vchsrde«. if — Btttauf! ln i. Perl». »cttrn. Ringe 1 X wöchentlich Auffrischung für mtriwoet, „»r Orimm. Str. 17 fahrt Dresden- ». eröffnet. DaS »en—Grimma— l. Da die Fahrt »rfahrrrverbünde R. v. alle b»- vertreten sein. iffenliichenZ >.. des B. D. R. »gesetzt, daß die R. B.: Rund stemberj. Dom ) um Dresden >den <7. August) Heilere Fahrten hrteben werden, ckneukiichen zur R. D. auf oer öeplember aus» ' sestaclegt. Die größerer Eaal» en. Fabrer der nvzig—Drei den, , Rund um die au und in der m sich Kefir n, gemähden D-v< und Motorrad» Bus den Neiden ortauSschuß des chberg und Fleck rhrer-Beirat; iergenj, Bötlger at für di« ver- nfahren: Bach nckauj, Kunst- stocher sDresdeu) t E. R. v. ei» isiert werden. siegt nnd weiter ettbewerb sowie b können Einzel- iner Luens vom am 28. Januar er-Versammiung Arbeitsgemein- ide gelegt. Br» u des Amateur- Nr. 103 Militärische BorLeesituuge« in Sowjetrußland Do« einem zuverlässige« Gewährsmann wird «ns geschriebe«: In R i ga ist die Nachricht eingetroffen, datz bis zum Sommer ein« rote Reiterarmee ia Stärke von einer halben Million Menn gebildet werden soll. Oefilich vom Dnjepr in den Gouvernements Charkow vud Poltawa wirb eine neue Reiterarmee in Stärk« von 3W OOO Säbeln organisiert, deSgt. in den Gouvernements IaroSlaw und Nowgorod eine solche von 12V OVO Säbeln. Die neuen Reiterarmee« werden hauptsäch lich aus Kirgisen, Baschkieren, Tscherkessk« und Tsch-lschenhen gebildet. 7bx besonderes Augenmerk wenden die Bolschewisten seht der Artillerie 7-» Fast alle arbeitende« Fabriken produziere« Artillerie-Bedarf. AIS Neuerung hat ms« begonnen, ans besonders überzeugten Komnmniste« besondere Armeen zur Unterdrückung von Aufständen aufzufiellen. Streikbewegung in Moskau Riga, 27. Febnmr. Die Lekll. Teleor.-Agenlur vrrbreiket eine Meldung ihres Moskauer Vertreters, in Moskau habe am 24. Februar eine scharfe Streikbewegung eingesetzt. Die Arbeiter der Expedition der StaatSöruckerei seien vor dir Fabriken gezogen mit der Aufforderung, wirischafiUche Forderungen zu stellen und die Einberufung der Kon stituante und die Wiedereinführung des Freihandels zu verlangen. Die Rotgardisten hätten sich geweigert, die Demonstranten zu zerstreuen. Die herbeigerufenen Kommunisten hätten gefeuert und mehrere Personen erschossen öder verwundet. Sämtliche Kommunisten von Moskau seien mobilisiert. Der russische Vertreter in Lettland. Hanecki, widersprach dieser Nachricht, gab aber zu, daß Demo«, skrakionen veranstaltet worden seien, bei denen die Arbeiter die Erhöhung der Brotration gefordert hätten. Ein chiffriertes Radio telegramm aus privater Quelle bestätigt die Schießereien und Unruhen: doch seien sie durch drakonische Maßnahmen der Kommunisten völlig unlerdrückt worden, und in Moskau herrsche wieder Ruhe. :ecke. v Sek. nnd seinem Rumpf. »1L w. 11 Sek, Paulins bor effer,Leistet « «: Streck« gleichem Modell Loren, mir ek. Dauer, 4 m usschied. Außer suchten, waren Knarre hatte täe Wiriiichteit auf. Michael rste Preisstiegen in nächster Zeit lugvereins »zig« zum ersten tz Mockau ein. t zehn Modellen tarleten Schnei, rn Enten» Ein» Zn der Strecke Sek., Höhe 6 w, - und Zielflug auf Grund der I« HöchsUeistuna e stattet« zuerst übernimmt d» irrung.) war tm Spott» u Anmettungen !or Beginn deS » Batttretben M imett. das sicher andere» Hockey- iückflcht auf die irrtet wiederholt auch wiederholt Obwohl vericbie isptels «rsuchien, n der Zuschauer Aussicht aui den ammtcn Boden, gen, die Spieler am bewerten zu rinen Schlamm» f war natürlich Halbzeit a» scckechter, m» wurde eS erst de« LigaspielcL war das Lin aus verlang«« lcbes verlangen har Lust, einen n geht sott »nd Sie Sportvereine i-e zu heben, doch auch Nein» zu »Shlca. «G. xr Obhut üückzatzliing des R B. Der G^ldraub an Oesterreich Wie«, 28. Februar. Die Pariser Wiedergutmachung-Konr- nüsslon hak, ohne dis Ankrmst und die Erklürun« der nach Paris enksandlen Derireker der österreichischen Regierung abzuwarken, den Nachsolaeftaaken und dem Liquidator in der Angelegenheit des Goldschatzes der Oesierreichisch-Ungarischen Banst recht gegeben und der öskerreichi-chen Regierung den Auftrag erkeilt, sofort und unverzüglich den Anordnungen des Liquidators Folge zu leisten und den Rational st aaten 65 Millionen Kronen aus dem Goldschatz der Bank und die Schlüssel des Gold tresors dem Liquidator e i n z u h ä n d i g e n. Die österreichische Regierung hak bei den Regie rungen in Paris, London und Rom telegraphisch und schriftlich gegen diese Entscheidung Einspruch erhoben. Sollte der Oberste Rat wider Erwarten die Auffassung der Wiedergot- tnachungskommrssion keilen, so wird die österreichische Regierung an den Völkerbund appellieren. Die Arrschlutzabfttmmrtrrg in Tirol Wien, 28. Februar. Der Tiroler Landtag hak den Antrag der Parteiobmänner, die Anschlußabstimmung auf den 24. April zu verlegen, angenommen. Ls wird nur eine Frage zu beantwor ten seich die folgendermaßen lautet: Wird der Anschluß an das Deutsche Reich gefordert? — Wie einer der Führer der Anschluß bewegung erklärte, handelt es sich hierbei nicht um die Beantwor tung einer Tat, sondern nur um den Ausdruck eines Begehrens. Dadurch wollen die Tiroler jeden Versuch der Entente ausschalken, die Abstimmung zu verbieten. Aehnliche Beschlüsse liegen auch auS -em Öberösterreichischen und im Salz burger Landtag vor. Die Verhandlungen über Westungar« ergebnislos Men, 28. Februar. Die '« Wien geführten Verhandlungen mit den Vertretern -er ungarischen Regierung wegen WesttmaarnS sind ergrbniS- koS geblieben, da Ungarn die Auffassung vertritt, daß nach der Mantel note zum FriedenSverkrag von Trianon weitgehende territoriale Ber- änüeruirgen gegenüber dem im FriedenSverkrag von St. Germain fest- aesetzken Grenzzuge möglich wären. Demgegenüber vertritt die öster reichische Regierung den Staudponbt, daß die Be.handlungsn sieb ledig- lich auf die Beschlußfassung der technischen llcdcrgab« des Bürgen landes zu beziehen baden. Wie«, 28. Februar. «Deczi Ujsag* meldet, daß in den letzten Tagen in das Oedenbuvg«, Komitat zwei Bataillone des Pronaydrkachcm<.ntS entsandt wurden. Die Soldaten machen de n Geheimnis daraus, -en Befehl erhalten zu haben, d'e Anschtvßbcrvegung unter der deutschen Bewohnerschaft mit ollen Mitteln zu unterdrücken. Das Tranfitabkommen zwischen Deutschland, Polen und Danzig vor dem Völkerbund t Partt, 28. Februar. Der Bölkerbvndsrak beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung mit -cm Abkommen über den Durchgangsverkehr zwischen Ostpreußen und dem Lbriyeu Deutsch land durch den Danziger Korridor und über den Durchfahrksver- kehr zwischen Polen und Danzig auf dem rechten Welchselufer. Der Vertrag zwischen Danzig und Polen steht für den Fall von Schwierigkeiten vor. daß die freie Stadt Danztg sich über diese Frage äußern kann. Der Vertreter von Danzig macht nun gel tend, daß eine solche Befragung der Stadt Danzig nach dem Ar tikel 44 der Danziger Verfassung die Annahme eines Gesetzes im Danziger Parlament voraussetze. Das hätte zur Folge, so wird im amklici-en Kommunique gesagt, daß der Abschluß deS er wähnten Transtkabkommens verzögert würde. Der Bot- fchasterrat hat nun den Völkerbundsrat ersucht, dafür zu lorqen, idotz noch vor der endgültigen Annahme -er Danziger Verfafiung Montag, den 28 Februar der Artikel 44 abgeänderk wird, und zwar in dem Sinne, baß die tm Gange befindlichen Verhandlungen nicht unmöglich gemacht würden. - Frankenpropaganda im Saargebiet Darmstadt, 28. Februar. 5m Saar gebiet hat eine neue Frankenpropaganda eingesetzt, -ir von frankophiler Seite mit größter Schärfe und äußerster RücksicktSlosiqkett geführt wird. Sie hat zum Ziele, die Eisenbahner der SaareisenoLyv.en und die Beamten -es SaargedieteS zur Annahme -er Frankcnwöhrung zu zwingen. An -er Propaganda bekelligen sich auch -ie Mitglieder derRegie- runask»mmission,-ie -en Vertretern der Eisenbahner und der Saurboantten erklärt Haden, eine Erhöhung der Get-älter vnü Löhne in deutschem Gelbe komme nicht in Frage: doch würde sie ohne weiteres gewährt wer-en, wenn man sich für den Franken erkläre. Bisher haben sich die Eisenbahner und Beamten mit großer Mehrheit gegen den Franken ausgesprochen. Seitdem wird von interessierter Seite die Frankenpropaganda in schärfster Form betrieben. An erster Stell« steht hierin -aS französisch« Propagandablatt .Neuer Saar-Kurier", das jetzt täglich zu beweisen sucht, welche große wirtschaftliche Vorteile -le Frankenempsänger gegenüber den Markempfängern baden würden. Daß eS sich dabei nicht sachlicher Erörterungen, sondern in erster Linie gehässiger Verleumdungen und unglaublicher Denunziationen bedient, beweist ein Eingesandt in dem genannt;« Bkalle, in dem behauptet wird, lm Saargebiet besteh« «ine Ge hei Morgan isakion gegen dieFran Ke »Währung, d'L ihre Tätigkeit ' durch geheime Versammlungen, geheime Verkeilung von Schriften «sw. auSüb«. Der Haupileilung -er (Seheimorganisatisn ge hörten nach der Behauptung dieses Blattes Gewerkschaftler, Beamten vertreter, höhere Beamte, Redakteure und Vertreter -er 3«-usttte und -es Handels an. An der Hauptsitzuna dieser Organisation hätte auch e»u Vertreter der deutschen Regierung kellgcnomme?!. O Wie W. T. B. hierzu von zuständiger Seite erfLthrt, ist die Behauptung des «Neuen Saarkuriers" in Saarbrücken, ein Ver treter der deutschen Regierung habe einer Sitzung der Geheim organisation in Saarbrücken beigewohnt, unwahr. Von dem Bestehen einer Geheimorganisation ist an zu ständiger Stelle auch nichts bekannt. Sie wäre auch über- flüssig, da nach den Bestimmungen des Friedensvertrages die Agitation gegen die Frankenwöhrung offen betrieben werden darf und auch offen betrieben wird. Die Trage eines arabischen Königreiches unter englischem Protektorat Loudo«, 27. Februar. .Daily Telegraph" schreibt: LS verlautet, daß Churchill sich aächft« Woche in Begleitung von Vertretern -eS Kolonial- «nd KriegsamtrS nach Aegysüen begeben wird. Der Zweck seiner Reise ist, «ine Untersuchung der augenblicklichen Lage in Mesopotamien vorzunehmen. Churchill wird in Kairo mit Sir Percy Lox miö General Zclldane, dem Befehlshaber der Streitkräfte in Mesopotamien, Zusammentreffen. London, 28. Februar. Die Reis« des neue« englischen Kolonial- Ministers Churchill »ach Mesopotamien soll zom Zweck habe«, Emir Felflal als Kö«ig ei«e» arabische» Reichet «i»- zckfe»««. Churchill soll der Ansicht sein, die Erricht«»- eines un abhängige» arabische» Köniareiches e»tsprech« am beste» de« 3». tereffe« der e»glische» Politik l» Mefopotamiea. Es bedarf »ur der Einsetzung eine« KöniqS, dessen Freondschaft für Eng land sicher sei. Churchill soll bei seiner Reise von dem debonntea orien- tatischen Oberst Lawrence begleitet sei«, der jetzt der arabischen Ab teilung deS außenpolitischen Ministeriums zugeteilt ist. Lawrence hat im Jahre 1917 mit König Hedscha den Kainpf gegen die Türken organisiert und geaietzt bei den Araber« groß« Gunst. England als Vermittler in der Kabelfrage Washington, 27. Februar. Wie die Associated Preß erfährt, wurde der britisch« Botschafter deauftragt, einen Versuch zur Vermittlung zwischen der amerikanischen «nd der japanischen Re gierung hinstchliich der Frag« der K-dei 1« Stiiien Ozean zu »«ternehmen. Amerikas Rüstungen Washington, 28. Februar. Die Senatsaosschüfse für Heer und Marine haben auf Veranlassung von sachverständigen Offi zieren gegenüber dem blSheiigeu Vorschläge sich für eine iröhere Personal stärke, und zwar im Haare für 75 000 Mann und in der Marine für 120000 Mann, ausae- prochen. Des MarinefliegerkorpS der Vereinigten Staaten soll in Zukunft eine Personatstärke von 24 000 Mann erhalten. Vie Einwanderung nach Amerika Washington, 28. Februar. DaS Repräsentantenhaus hat daS vom Senat genehmigte Einwan berergesetz angenommen. Danach wird vom 1. April an für die Dauer von 15 Monaten die Zahl der Einwanderer jeder Nationalität auf S Piozrnt der Ausländer gleicher Rationaittäk festgesetzt, die zur Zeit der Volks,Zählung von 1910 sich in -en Vereinigten Staaten medecgeiassen hatte«. Verminderung des Deamtenkörpers Berti», 28. Februar. Wie B. T. von gukvnterrichteter Seite er fährt, wird brr Gesetzentwurf über -i« Feststellung der ReichShaushatt- planes ein« Deftmmung enthalten, nach -er von den planmäßigen Beamtenstellen im Falle ihres Freiwerdens nur jede zweite Stell« besetzt werden darf, biS ein Viertel der Stellen -er gleichen Gattung fottaesallen ist. Ferner wird in dem Gesetz bestimmt, datz die Stellen für Ministerialräte, MinifiertalamtSinänner, Mtulstettat-Ober- regtstratore«, Retchsqerichtsreaistratoren u. bergt, in Steilen niedrigerer Besoldungsgruppen zorückgedttdtt werden. Ein« starke Persouacoer- mehruna wird der Rechnungshof d«S Deutschen Reiches erfahre« wegen der Ilebernahme der Eilendahnverwaltung, der bayrischen und der württemberglschen Post- und Finanzverwaltung auf -aS Reich und weaen des bevorstehenden UederqanoeS der Wasserstraßen auf das Reich. Die Kosten für die Personatvekmedrnna sollen aber erst in einem Nachtrags etat für 1921 angefordert werden. . , . , 1821 GedanLengSnge vor London Des Außenministers und seiner Mitarbeiter Fahrt nach Lon don ist zweifellos etwas, roaS man «einen schweren Gang" nennt, und sollte von jedem denkenden Deutschen mit eigenen und be sonderen Gedanken begleitet werden. Die öffentliche Diskussion der Pariser Beschlüsse in England und Frankreich hat ganz un zweideutig erwiesen, daß man dort einen Weg zu ihrer Realisie rung nicht kennt. Lin wirres Durcheinander von Zeitungs artikeln und Reden hat im Gegenteil eine derartige Ratlosigkeit enthüllt, wie man sie eigentlich kaum für möglich gehalten haben sollte, denn schließlich spielen die Männer, die in Paris verant wortlich zeichneten, dock), abgesehen vom Schicksal ihrer Völker, auch mit ihrer eigenen politischen Zukunft. Eigenartig zeigt sich der Mitunterzeichner Italien; seine öffentliche Meinung pro testiert gegen die Pariser Beschlüße, nnd doch ist seine Regierung hilflos an ste gebunden. Amerikas entscheidende Stimme hat nocn nicht gesprochen — so bleibt Raum genug für klare, präzste deutsche Vorschläge . . . Das Dalum des Beginns der Konferenz, d. h. der 1. März, ist vom deutschen Standpunkt aus betrachtet so eigentümlich ge wählt, daß eine spätere Geschichtschreibung sich darüber lustig machen wird. Am 4. März beginnen ein neuer Präsident und eine neue Regierung im reichsten und mächtigsten Lande der Wclt, das den Krieg entschieden hat, ihre Tätigkeit, und zwar mit ganz unzweideutig den Pariser Entschlüssen entgegeng^ietzken Tenden zen. Wir Deutschen haben aber weder auf Datum noch auf Ten denzen zunächst irgendwelchen Einfluß und müssen die Ereignisse abwarten. Die Kreuzung der Lag« in London am 5. oder 6. Mär- mit der Veröffentlichung der Botschaft des neuen amerikanischen Präsidenten aii sein eigenes Volk und an die ganze Welt wird ein recht interessantes politisches Ereignis werden. Wie für alle großen Verhandlungen wird auch die .Atmo sphäre" der Konferenz von London sehr wichtig für ihren Aus gang sein. Augenblicklich unterhält man sich dort schon über den Orient, und ohne besondere Prophetengade läßt sich Vorhersagen, daß eine endgültige, alle Teile befriedigend« Regelung in dieser Angelegenheit keinesfalls getroffen werden wird. Passiver Wider stand auf der einen Seite, Bluff und auf sehr lange Sicht gesteckte Ziele andererseits arbeiten gegen- und nÄeneinander. Anders als im Laufe der Jahrhunderte gehen Türken und Russen im Orient zusammen, aber ebenso, wie seit jeher, arbeiten Frankreich und England gegeneinander. Solches muß schließlich ein neues Weltbild ergeben. Vor Eintritt in die Diskussion der Orienkfragen siel die Ent- schetdung zugunsten der einheitlichen Abstimmung aller Oberschle- ster am 20. März. Unverhüllt ergeben sich aus den Kommentaren der englischen und -er französischen Presse hierüber zwei Dinge: Einmal ein Zurückweichen Frankreichs, und zweitens die Tat sache, daß die Pariser und Londoner Herren endlich eingesehcn htchen, daß ohne baldige Regelung der oberschlesischen Frage deutsche Reparationsleistungen ein noch größeres Wabugebilde sind als ohne sie. 3m ganzen ist die Festsetzung der Abstimmung auf den 20. März ein für Deutschland erfreuliches Moment. Kein Zweifel, daß ganz Oberschlesien bet Deutschland bleiben wird, falls die Abstimmung gesichert erfolgt, und falls ferner die Abstim mungsergebnisse von unseren Gegnern nicht umgefälscht werden. Stimmungsgemäß könnten also die Tage bis zum 1. März auf die französischen Unterhändler leicht ungünstig eimoirken; bleibt die Hoffnung, daß das .Week-Lnd" vom 26.-28. Februar, das angeblich der französische und der englische Ministerpräsident ge- meinsam in kräftiger Landlufk verbringen werden, ein« etwaige Verstimmung auf französischer Seite wieder ausgleicht. Die Pariser Beschlüsse haben erneut bewiesen, daß zwar die englische Politik aus eigenem Intereste heraus eher als die fran zösische genelak ist, deutschen Lebensnotwendigkeiten Rechnung zu ragen, daß sie aber keinesfalls gewillt ist, zugunsten eines bef eren Verhältnisses zu Deutschland die Entente mit Frankreich zu ockern, oder, anders ausgedrückt, auf die Ausnutzung Frankreichs gegen Deutschland zugunsten der englischen Politik zu verzichten. Immerhin besteht «tn fundamentaler Unterschied tm natio nalen Charakter beider Völker. Das .Schlagwort" spielt zwar auf beiden Seiten des Kanals «tue große besondere Rolle in der Politik. Während eS tn England gebraucht wird zur Auspeit schung -er Masten, zur Lrztemng günstiger Wahlen für die je weiligen Machthaber, und nach einiger Zeit, d. h. nachdem es seinen Dienst getan hat, regelmäßig feine Kraft verliert, weil politischer Instinkt und wirtschaftliche Kräfte neue Wege weisen, hat es in Frankreich eine genau entgegengesetzte Bedeutung und Wirkung. Dem französischen Charakter entspricht es, das einmal auSgegedene Schlagwort so lange und so ost zu wiederholen, bis die ganze Nation sich wie um einen Fetisch um das Schlagwort dreht. Gedenken wir in den Jahren vor -em Kriege des Wortes «dkouvel Lsprit"; gedenken wir ferner -er suggestiven Kraft des Wortes .Victoire" während des Krieges, und gedenken wir schließ lich der ungeheuren Macht des Wortes .Ke docke psyera tout'. Genau so wirkt heute das Wort: .Sanktion". Wenn die Ver nunft aufhärt, und wenn selbst die ernsten Wirtschaftler Frankreichs nicht angeben können, wie die 226 Goldmilllarden zu sammen mit -er 12prozentigen Ausfuhradgabe aus Deutschland yerauSaepretzt werden können, dann kommt dort der selbstgeschaf- sen« Trost deS Mortes .Sanktion", und jede weitere Diskussion ist abgeschnitten. Ko-nnnt es also tn London zu keiner Verständi gung, dann muh das Verhängnis seinen Lauf nehmen und das deutsche Volk muh den Stoß der .Sanktton" aushalten. Der Stoß wirdzwetfeUos letzten Endes auf den Urheber zurückfallen und den Wiederaufstieg -es seinen Nacblxrrn an innerer Tüchtia- kett auch heut« wett übertreffenden deutschen Volkes nicht endgül tig hemmen, — aber das öeutsch« Volk muß «einig bleiben und treu". Der Außenminister hak in einer feiner süddeutschen Re-en auch auf den Osten hingewiefen und die Behauptung ausgestellt, daß, ohne daß dieser nicht nur tn den weltwirtschaftlichen Verkehr, sondern auch in den Güteraustausch mit Deutschland wieder ein gereiht würbe, dauernde grotz« Leistungen von Dentschland nicht
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