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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.02.1921
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19210225013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1921022501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1921022501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-02
- Tag 1921-02-25
-
Monat
1921-02
-
Jahr
1921
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Morgen»Ausgabe t«re<Ip,I, «,d Dororl« zweimal ttgNch l», -»»«-«dracht, Sonnkae« aI»A>»rgkk«u<SLl>« ou-nail. -LI.ru.—. »Irrt»! üdn. -L». Ltl— slr Äbd»l«r monoli. M. »SO. Mor-ra-Aujgade allein M. 7HU moaaltlch, Ädrod-Buszab« «U«t» M ».— mvnaltlch. varch «atwleilgea LNtat»n in» Hau« drachl «»aalllch M. IU.—, vleilelllldeitch L>. SU.—; tarch tie Nest Innerdal» Vaatlcklanda, fr«I l»1 Hao« a«II<s«rt, Sejami-Avikad« »aaatUch M. v.—, »lerlallSdellch «?.. 27^-. Bv«!ai>t«,eilan»: »a.iattlch M. lv.— and Dracklachea-Part». «km,,'ramme,n Morgea- Aatgad« SU Pt, Ad,ad-^a»gaS, .» L«. S,a»tag1-Aatgab« <0 Pt. Handels-IeUung Da« öei»»koee r,«ebki,tt eutvätt dir amMchen Deka»»»»««««««» br« Aatk« und de« Ueli^ei.ruU-s der vtudl Sctpjt«, t«O UeuiOgrrtchl» «ow», derschieorn« auderrr «ebbrde» UL. Jahrgang ««zeigenpreis: L^LW.Ä'^.L'.ALL »»» »edtrtea Iwswiuch,» Lall »I, Raapareillezeu, M. ISO, v. ans». M. L^-: dtala» ^razlip«» »i, AoapaeelUazeU« Bi l.sv. »»» an«»«»»« «tz. lLe,.»al«datt«o»^I^a «II PIa»».richrI,I«n l» Prall» «d»vt. Pia» an» Dal.aaarlchrlll »ha, V.k»In»IIch»a«. «ellsgenpi.li. ft' »I« «elawlaafla,« Mk. U.- »allo. <«, Lallaasla,« M» Id.- aal,, »r» All«, Pagaaila^ P»ft^»«»r »Ma. ic«r»>»r«q>. e.alchl»', ?ir. " .4». l«^e. — l>oII,<tz»<»»^ii,7Äi> . e»riNl«II»„ aa» «»lchllslaft»«« L»i,jl«, ««. «, Varia, vr. Vata»al» a L» > relpz!» ikr. 98 Freitag, den 2S. Februar ir>2L ^ri-^iunLsmai,na!)mcn ociu-asli^ naoeu, me nong w«roen arbeiten. Das ist auf die Dauer unmöglich. Obendrein verlangt man von müssen in dem äußerten Falle, daß die Besctzunst des deutschen . vns, daß mir LuxuSwaren elnführen Die zwe te Forderung der Pariser Landen mu Gewalt erweitert wurde. Der MlNlster wies aber Beschlüsse ist die Einführung eines ILprozentigen Aufschlages auf unseren etzten Platz gefüllt. Auf der Regierungskribüne sah man den Reichsbankpräsidenten Haocnstein und andere staatliche Plänen möchten. c_ ..„ .... ... ..Deutschen Allgemeinen. Zeitung' eine entsprechende Warnung Aeußern sprach zuerst von den bereits gemeldeten ersten Teile seiner Rede^ündgab, ist natürlich , . Er schloß Feststellung, daß, wenn Wiederaufnahme de« konsularisch,,, Dienste« mit Amerika. Di« amerikanisch« Regie'nng teille der deutschen Regierung mit, daß fle bereit sei, den Vorschlag zur Wiederherstellung des kon sularischen Dienstes zwischen den beiten Ländern wieder auf- zunehmen. Sobald die neu« Regierung ihr Amt angetreken habe, würde -er neue Außeenmniskr sich mit den hierzu nötigen Unterhandlungen Be- noch Die den aber bevor der Gegner diese nicht in Händen habe. Desbald werde am Sonnabend im Ausschuß des Reichstage« den berufenen Ver tretern der Parteien soweit wie möglich Kenntn« von dtesen Vorschlägen gegeben wrrden. Dr. Simons erklärte nach wie vor die Durchführung -er Pariser Beschlüsse tttr onmörlich. Dabei werde die ReFerung bleiben. Sodann wie« er auf den Artikel der .Roteu Faha«' von heute morgen itrnte bedingen in der Schärfe, in der sie durch die Pariser Beschlüsse formuliert worden sind, die Aufgabe aller Errungsnsärasten der Arbeiter, die diese in den letzten 30 Jahren in schwerem Kampfe sich erfochten haben. An erster Linie müßte der Acht stundentag fallen, aber wir lassen ihn uns nicht nehmen, auch nicht von der Entente. Wie könnte es für Deutschland noch eine Mikarb.it in der internationalen Arbeiterschuhgemeinschaft geben, wenn Deutschland einsettig zur Erfüllung der Enlentefordsrunqen den Achtstundentag aus geben müßte? Di« einzige Folge dieses Entschluss:« könnte nur sein, oaß auch in d«r anderen Ländern die ISvg»:e Arbeitszeit wieder ge fordert wird, um der billigen deutschem Konkurrenz die Spitze bieten zu können. Da« Motto der Pariser Beschlüsse heißt: .La ß t a l l e N s f f- nung fahren': demgegenüber verlangt die Arbeiterschaft Deutsch- land« Lust unk Lickt zum Leden. Die Arbeiterschaft begleitet die Reise der deutschen Vertreter nach London mit der Hoffnung, daß der Geist der Vernunft in London siegen werde. Wenn aber der Geist der An- dvldsamkeit siegen sollte, so müssen wir tragen, was un« de schieden ist. Unser« Gegenvorschläge in London müssen so lauten, daß wir in solchem Falle da« Bewußtsein tragen können, alle« angeboten zu Haden, wo« in unteren Kräften stehl. Wird e« adgelehnt, dann bleibt nur noch eine Hofsnung auf eine spätere Zukunft, wo Recht wieder Recht sein wird. Darauf ergriff Staatssekretär DDr. Au- Müller da« Wort. Durch längere statistische Aufzählungen über den Bedarf an Lebensmitteln, den Deutschland vor dem Krieg« hatte, begründete er eingehend di« Rot- wendt^eit, die Somme von Milliarden zur Einfuhr für Deutschland gesamten Export. Di? zweite Forderung ist die Regst on der ersten, und da wir das deutlicher sehen, so müssen wir annehmen, daß sie nicht vom gesunden Menschenverstand diktiert ist. Ich will nicht schließen, ohne den Männern, die den schweren Gang nach London antreten, zuzurufcn; daß Richtschnur und Ziel ihres dorii- aen Tun« nur der ständige Gedankr aller deutschen Väter und Mütter kein darf: .Stelle keinen Wechsel auf die Slkaverei unserer Kinder und Enkel aus!' (Drahkberlcht unserer Berliner Schriftleiknng.) Berlin, 24. Februar. Heule mittag gab der Reichswirtschaftsrat dem Reichsaußen Minister sozusagen die letzte öffentliche Wethe mit auf den schweren Gung nach London. Es war eine ernste Kundgebung, in der Stimmung weder gedrückt noch heraus fordernd, sondern fest und entschlossen, wie man sie an -en ganz großen Tagen sieht, wenn es ums Letzte geht. Die möglichen Folgen einer etwaigen deutschen Ablehnung wurden mit der Ruhe festgesteilt und gewürdigt, die sich einstellt, wenn der Mensch etwas Unabwendbarem gegenübersteht. Die Sitzung fand statt im Saale des alten preußischen Herrenhauses, das von geschicht lichen Erinnerungen überfüllt ist. Wenn man den Blick von dem Hauptredner, Herrn Dr. Simons, erhob, so traf er oben auf die Wandbilder mit den bekannten Berliner Denkmälern der drei berühmtesten preußisch-deutschen Herrscher, des Großen Kur fürsten, des großen Königs und des ersten deutschen Kaisers. Die ganze Umgebung paßte heute eigentümlich in die Stimmung. Die Erinnerungen, die sie heraufbeschwor, waren tröstlich und er mutigend auch für den, der nicht bedauert, daß das alte preußische Herrenhaus nicht mehr an dieser Stelle tagt. 3m übrigen ist ja das Bild der Versammlung selber gegen früher erheblich geändert, seit der Zweck -es Saales gewechselt hat. So waren heute die Tribünen stärker besetzt, als es früher üblich war: denn das Herrenhaus blieb dem Volke fremd. Der heutige Anlaß aber in Preußen wirken wird. D.e gestern veröffentlichte Erklärung der drei Parteien der Reichsreaierung, die ein gemeinsames Vorgehen bei der Re gierungsbildung in Preußen beschlossen haben, bindet an sich die Landtagsfraktionen der betreffenden Parteien noch nicht. Es wäre also theoretisch denkbar, daß etwa die demokratische oder auch die Zentrumsfraktion in Preußen beschlösse, sich mit der bis herigen Kolalition für Preußen zu begnügen. Das würde ober «inen schreienden Widerspruch zu der Haltung der entsprechenden Reichstagsfraktionen bedeuten, kann deshalb praktisch nicht in Frage kommen. Insofern wird diesem Beschluss« von seinen Ur hebern selbst eine nicht unerhebliche materielle Bedeutung bei- -s gelegt. Allerdings war er in seiner sprachlichen Fassung sehr vor- b» sichtig geholten, und er bat die Reichstagsfraktionen noch ans - »eine bestimmte Fraktion festgelegt. L. L. Wir sollen 226 Milliarden Goldmark, das sind über 3 Visionen Papiermark nach heutigem Werke, bezahlen, aber man überläßt es uns, sie zu beschaffen. Bekanntlich hat Deutschland keine Goldbergwerke. Es be laß in den Kalibergwerken eine Art Voldbergroerke. Durch die Abtretung des deutschen Elsaß st uns dieses Monopol genommen worden. E S bleibt uns nur das un gemünzte Gold der Arbeit. Die letzte Handelsbilanz vor dem Kriege wies in Deutschland eine größere Einfuhr als Ausfuhr auf. Sie war also passiv. Nur die Zahlungsbilanz war durch den Goldstrom, den die deutsche Arbeit nach Deutschland leitete, aktiv. Dieser Goldstrom ist versiegt. Der Versailler Vertrag versucht diesen Goldstrom in die Kassen der anderen zu leiten. Wie es uns möglich jein soll, unsere Ausfuhr in der gewünschten Menge zu steigern, ist unausdenkbar, aber wir müssen nicht nur mehr produzieren, sondern auch mehr absehen. Schon die heutige ger nge Produktion kann nicht abgeseht werden, da uns» unsere b sherigen Feinde überall Hemmungen entgegensetzen. Von unserer ge samten deutschen Arbeit wird heute ein Drittel zur Verzinsung der deutschen Staatsschulden gebraucht. Das Leutsche Volk muß, um auch nur «inen kleinen Teil der Forderungen der Entente erfüllen zu können, über se n bisheriges Ardettsniaß h naus täglich drei Stunden mehr zu zwingen, -les die Vernichtung des ehrlichen Handels in -er ganzen Welt bedeuten würde. Dann ging er auf die deutschen Gegenvorschläge ein. Auf diesen Abschnitt seiner Aus führungen war man besonders gespannt, da man wußte, daß es innerhalb des Sachverständigenkreises, der mit der Ausarbeitung der deutschen Gegenvorschläge betraut war, noch nicht zu einer Einigung gekommen war. Herr Simons stellte treffend die Wirtschaft sehen, den Sorgen gegenüber, die sie der angeblichen Bedrohung durch die deutsche Konkurrenz entgrgenbringen, un bezeichnete das Beginnen, uns als Arbcitsmaschlnen zu benutzen und zugleich unseren Wettbewerb auszuschalten, als die Quadratur des Zirkels. Dann gab er ein Bild von der formalen Behandlung unserer Gegenvorschläge, wobei er darauf hinwies, daß der Oes.enklichkeit das Ergebnis der Sachverstündigenberatung nach alter diplomatischer Gepflogenheit noch vorenthalten bleiben müsse, bis es den Gegnern übermittelt ist. Herr Simons wandte sich dann gegen die Pressestimmen der Radikalen von rechts und links, die aus dem Schweigen der Re gierung falsche Schlüsse ziehen und die Stellung der deutschen Abgeordneten in London erschweren können. Gegenüber diesen Machenschaften forderte er vom Volke Vertrauen in die Festig keit der Regierung und versprach auf das bestimmteste, daß sie fest bleiben werde. Er versicherte, daß man auch in Süddeutsch- and die Tragweite der Folgen einer Ablehnung kenne und trotz- ! dem nicht wankend geworden sei. Wir glauben zu wissen, daß ! gewisse süddeutsche Negierungen sich bereits mit den Verhaltungsmaßnahmen beschäftigt haben, die nötig werden Iss GeleiMkt för die Lmdmr Konferenz Eine programmatische Entschließung des Reichswirtschaftsrats ' bin, der aus der Nlchtverössenllichvng der Gegenvorschläge den Beweis für die Annahme der Parlier Beschlüsse herleite un- ihm darüber Vor würfe des Verrates an der deutschen Arbeiterschaft mache. Dieses Mittel sei ebvnsowenig wie eine deuischnationale Presseäutzerung in Stuttgart geeignet, im gegenwärtigen Moment die Stellung der deutschen Regierung zu stärken. Nur wenn dos Vertrauen de« gesamten deutschen Volkes hinter -er deutschen Delegation in London stehe, dann könne sie fest dteiben und werde die Interessen d«S deutschen Volkes so ver treten, wie es für das Wirtschaftsleben erträglich sei. Die Ablehnung der Pariser Beschlüsse bedeute da« In krafttreten der ln ihnen enthaltenen Sanktionen. Die Regierung sei sich durchaus bewußt, daß die Wirkung dieser Sanktionen auf das gesamte deutsche Volk und auf das deutsche Wirt schaftsleben außerordentlich schwer sein würde. Die Sanktionen drohten mit einer selbständigen Zollerhebung im besetzten Gebiet, sie droht:n außerdem mit einer Unterstellung von Gebieten unter die fremde Okkupation, die durch den Vertrag vcu Versailles freigegeben wäre. Er wolle die Verantwortung der Regierung nicht verkleinern und wolle ausdrücklich sagen, daß sie sich nicht leichtfertig mit dem Gedanken ver- traut gemacht habe, auf die Ausführung der Sankttonen rechnen zu müssen. Auf seiner Reise durch Süddeutschland habe er mit den Regierungen der Länder eingehend alle Wirkungen besprochen, die sich aus den Sanktionen ergeben könnten. Deutschland sei nach wie vor entschlossen, mitzuarbeilen an dem gemeinsamen Problem des Wiederaufbaues, es sei aber unmöglich, daß ein Volk alles daS wiedergutmache, was 27 andere Völker in gsähri-gem Kriege zertrümmert hätten. Man wisse, daß die Forderung dieser Wiedergutmachung im Versailler Vertrag in die Form eines Strafurteils gefaßt sei, hoffte aber, daß das Verfahren wieder ausge nommen und daß es sich erweisen werde, daß die Voraussetzungen jür das Urteil unrichtig gewesen wären. Damit wären aber auch die For derungen unrichtig und schädlich. Der Wiederaufbau sei e.ne. gemeinsame Kulturaufgabe der ganzen Weit. Er müsse nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geistig erfolgen. Wenn jetzt die deutschen Vertreter nach London g nzen, so sch rkte das deutsche Volk seine Leute vor den Feind. Man könne in London nur arbeiten, wenn di« Heimat geschlossen dteibt. Auch unsere besonderen Ansprüche müßten wir deshalb in jeder Richtung znrückstellen. Wir brauchten eine politische und wirtscyastüche Schonzeit, so daß wir nach außen hin gestärkt wären. Er warne davor, daß Arbeiiskämpfe und politische Kämpfe in der nächsten Zeit ausgekragen würden. Er warne noch mehr davor, daß unbedenkliche politische Abenteurer in Deutschland hr Spiel treiben. Er könne im Namen der Regierung sagen, daß wir derartigen Versuchen gegenüber unnachsichilichen Widerstand testen würden. Das deutsche Volk brauche Zeit, um aufzuattnen und sc!n Wirtschaftsleben wieder in Ordnung zu bringen. Die« sei die Voraussetzung für die Durchführung irgendwelcher Zulagen, die die Ver- k-» ttrter i« London machen könnten. (Anhaltender Beifall.) Hoffnungen, die Frankreich und dke anderen auf die deutsche cmrn.»r— — Wirtschaft sehen, den Sorgen gegenüber, die sie der angeblichen von Siemens. « , Das preußische Negierungsproblem Die Verhandlungen über die etwaige Umbildung der preu ßischen Regierung werden von keiner Seite beeilt. Zwar wird oas preußisch« Kabinett formell zurückkreten, aber es wird die Geschäfte vorläufig weiterführen müssen, denn vor dem Zu sammentritt des oreuhischen Landtages, also vor dem 10. März, kann keine Entscheidung getroffen werden, weil der Landtag den Ministerpräsidenten zu wählen hat. Unverbindliche Verhand lungen werden natürlich schon jetzt gepflogen, aber die Fraktionen der Lanöesversammlung sind jedoch noch nicht zusammen getreten, und bevor das nicht geschehen ist, also kaum vor Anfang nächster Woche, können auch nicht einmal von Partei zu Partei bildende Beratungen abyehalten werden. Die Beratungen inner halb der Parteien und zwischen ihnen werden, natürlich vor dem 10. März zu gewissen Ergebnissen führen, d. h. die parteimäßige Zusammensetzung oer Regierung wird schon vorher feststehen. Alan wird sich vermutlich auch über die Zuteilung der ver schiedenen Ministerien an die verschiedenen Parteien geeinigt haben, aber die Personenfragen werden noch nicht geregelt sein, denn man ist diesmal mit Recht bestrebt, die Ernennung des Ministeriums durch den Ministerpräsiden ten vornehmen zu lassen, nicht einfach durch die Fraktionen. Diese haben ihre Zustimmung zu den Vorschlägen des Minister präsidenten zu geben. Sie haben also sozusagen ein Veto, aber nicht ein entscheidendes Vorscklagsrecht. Dieses Verfahren allein entspricht dem Wesen des parlamentarischen Systems. Die Personenfragen werden natürlich wichtig fein, da z. B. bei einer Koalition von der Deutschen Volkspartei bis zu der cn-ik, ^„,i: Sozialdemokratie den Sozialdemokraten in Preußen Zugeständ- nisse zugemutet werden müssen. Sie würden nicht nur Posten den. letzten Platz gefüllt. Auf der Regierungstribüne ,c freimachen müssen, sondern man würde ihnen wahrscheinlich auch!^... . . ' ' nakelegen, das eine oder andere Ministerium, das sie behalten Ide-Wirt cl,u^slebens. würden, mit einer anderen Persönlichkeit zu besetzen. Der Minister de s A e u ß e r n sprach zuerst von -en Aber schwieriger und jedenfalls wesentlicher als diese Fragen feindlic!>en Vorsä^lägen. Sein Gedcmkengang, wie ar sich im find die sachlichen Vorbereitungen, die für eine dauerhafte Koa- bereits gemeldeten ersten Teile feiner Rede kundaab, ist natürlich iition zu treffen wären, denn es handelt sich jetzt darum, nicht nur im wesentlichen bereits bekannt; aber di« Rede brachte doch im einen Block für ein paar Wochen notdürftig zusammenzubringeu, einzelnen manche neue und wirksame Wen-ungen. 7. sondern klare Verhältnisse im Reich und in diesen Teil seiner Ausführungen mit der Feststellung, -atz, wenn Preußen zu schaffen, die die Gewähr längeren Bestandes in -ie Gegner darauf bestünden, das deutsche Volk zur Fronarbeit sich trügen. And dazu wäre notwendig, daß man sich über sachliche >u rwinaen. dies die Vernichtung des ehrlichen Handels in der Fragen, wie z. B. Sozialisierung und Finanzproblem, vorher «lnigte. Wie die Koalition aussehen wird, ist noch keinesweas klar. Es werden noch immer sehr verschiedene Möglichkeiten erörtert: die eine, ein Rechts block mit oder ohne Demokraten, er scheint, wie wir hören, auch der Deutschen Volks- oartei unmöglich, nachdem auch der rechte Flügel des Zentrums erklärt hat, daß nach dem Benehmen der Deuts^nattonalen während dieses Wahlkampfes ein Zusammen gehen mit ihnen in einer ausgesprochenen Nechtsregierung aus geschlossen sei. Außerdem würde eine solche Regierung auch einer derartigen Opposition der gesamten Sozialdemokratie sich gegen übersehen, daß ihre Lebenszeit von vornherein nur kurz befristet wäre. Die Deutsche Volkspartei bemüht sich daher vorläufig noch um einen möglich^ großen Block, der von den Deutschnttionalen bis zu der Mehrheitssozialdemokratie reichen soll, aber sie ist sich natürlich über die Schwierigkeit, ja augenblickliche Anmöglichkeit klar und scheint deshalb abwarten zu wollen, ob die Londoner Verhandlungen zu einem Abbruch -er dortigen Beratungen führen. In diesem äußersten Notfall würde ja vielleicht eine so weit ge spannte Regierungskoalition notwendig und möglich sein. Vorläufig erwägt man auch den Ausweg einer Minder- heitskoalltion für Preußen nach dem Vorbilde der bis herigen Reichsregierung. Aber das wäre nur eine Verleqenheits- - Maßnahme und nur ein Behelfsmlttel für den Augenblick, das! nur dann in Betracht käme, wenn die Sozialdemokratie in die! Zusammenarbeit mit der Deutschen Volkspartri nicht willigen und wenn man ihr trotzdem den Eintritt ln die Kochition noch längere Zett offen holten wollte. Eine so schmal fundierte Re gierung wäre natürlich selbst vorübergehend nicht zu wünschen. Fest steht im Augenblick nur, daß es bei der bisherigen parteilichen Zusammensetzung der Regierung im Reiche und in Preußen nickst über Mitte März hinaus bleiben wird. Dir De llche Dolkspartei hak dem Reichskanzler erklärt, daß sie aus der Reichsregierunq sich zurückziehen würde, wenn keine An gleichung der preußischen Regierung durchzusehen wäre. Damit bat sie von ihrem Standpunkt aus sehr geschickt den Hebel auf dem Boden des Reiches angesetzk, d. h. einen Druck auf die Reicks-j rcgierung ausgeübt, der hoffentlich auch auf die Sozialdemokratie die Auslegung, als ginge man etwa ln lelchtfrrtiger Ablehnnngs-! stimmung nach London, weit von. sich. Der Minister schloß mit der nochmaligen Mahnung zur Einigkeit im Innern und warnte namentlich vor unsinnigen politischer Abenteurer, die gerade jetzt Anruhe stiften möchten. Cs mußte auffallen, daß am gleichen Morgen in der ,Deutschen Allgemeinen Zeitung' eine entsprechende Warnung vor politischen Phantastereien nationalistischer und militärischer Färbung erschienen war, die nach ihrer Einleitung auf Herrn Reicbsmlnister a. D. Miffell: Stinnes selber, den Besitzer des Blattes, zurückgeführt werden. Die Forderungen de, Enter könnte. Ob es richtig ist, wie man in gewissen Kreisen der " -.L— -- preußischen Regierung annehmen will, daß diese Auslassung der .Deutschen Allgemeinen Zeitung" die Partei des Herrn Stinnes zur preußischen Regierungsbildung empfehlen sollte, möchten wlr dahingestellt sein lassen. Sitzungsbericht (Schluß deS Berichte« aus der 2. «bend-AnSa.ib« ) Reichsmmister Dr. Simon« sprach im weiteren Verlauf seiner Rede im ReichSwirtschaftsrak dir Erwartung ans, daß da« Kabinett hntte oder morgen über die Bor- schlöge -er CachoerstLndigen für die Londoner Konferenz werde schloß fassen können. Sodann werde man do« Ergebnis einmal den Sachverständigen am Freitag vorigen deutsche Orfsenilichkeit habe wohl «in Recht darauf, Inhalt diese' Vorschläge . kennen zu lernen. Die« fei^ nicht möglich.
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