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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.02.1921
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19210211029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1921021102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1921021102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-02
- Tag 1921-02-11
-
Monat
1921-02
-
Jahr
1921
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1021 Abend-Ausgabe 118. Jahrgang Nr. 75 l^21 Freitag, den 11. Februar i le m >a 2540 su- M Da« Leipztqer L-tgevratt enthalt di« amtttchrn Bek.i»n»m,chUN«en de» »atr« und de» Äaliretamtr« der ««ad« Lrtp'.tq. re« »au««ertchl» «ei»»i«, «orvu nerscht—ea« »»»«er lveyarde». eräte. rrn. «citkn. r. Urttihau». kaiill Sinaer. k. 2. Laden. l,Uhren. e. Piaiin. aller Art al. Uhrm. sir ü.Lod. Die Möglichkeit eines angelsächsischen Krieges Ei» bezeichnender Zwischenfall. In englischen und amerkkankschen Blättern herrscht große Er regung über einen Zwischenfall, der trotz aller Beschdnigungs- versuche angetan ist, größt« Aufmerksamkeit zu erwecken, erhellt er dach die Lag« zwischen England and Amerika. LS wird uns darüber gemetbet: London, 11. Februar. Das Hauotthema -er Presse ist der von amerikanischen Blättern aus London gebrachte Bericht über die Unterredung eines hohen Beamten des britischen Foreign Office mit einem amerikanischen Journalisten In London, in der der englische Beamte davor gewarnt haben soll, daß sich das englische und amerikanische Volk einander entfremden, und erklärt laben soll: Wir gehen aus einem Weg«, der zum Kriege führt. Dieser Bericht stammt von der Hearst Presse und ist von der United Preß in den Bereinigten Staaten verbreitet worden. Er hat dort beträchtliches Aufsehen erregt. Ei beruht, wie in amtlichen Dementis und von eng lischen Blättern mttgeteilt wird, auf einer falschen Darstellung der Tatsachen. Der von dem amerikanischen Berichterstatter erwähnte «hohe Beamte' war der britisch, Botschafter in de» Bereinigten Staaten Sir Auckland Geddes, der in einer vertraulich«, Unter redung mit amerikanischen Journalisten in London 8« Frage der «nvlisch- omerikanischen Beziehungen erörterte. Der Hauptzweck der Unter redung war, die Notnxndigkeit eine« enge« Einvernehme«« zwischen GrostAilannlen und den Bereinigte» Staate« z» betonen. Die .Times' meldet, dass di« Mehrzahl der amerikanischen Berichterstatter in einer Sondersitzung die Frage ihrer zukünftigen Be ziehungen zu den Vertretern der Hearst-Presse und der United Preß erörtert Haven. .Daily Expreß' meldet aus New <Aork, daß das London beautt > in der Angel«! Anzeigenpreis: . "-«27k M. an,«',«« »»» VstzOrd«» U»«»tUch«» L«U »i« sl,»,ak«lk,j«U« KI«»« »I« 4r»»».r«IU«j<il« Ai U40, ».i, „«wLrtl Mk. US0, Vischafrionj«!,«» p!atz»»i>«drN'«n pr«ll« «idtoi- Vlatz «nd V«Ir.»»k!chriU,h»« VikdtndlUKK«». B.Nag.nprilt. d>« V«ia»l.,sl«,« Mk. IL— a«tt«, s,k Irllo.slo,« Hik lb — ««U» pr» M ll«, V«fl»»!I»t« p«fle<dlhr «k<r». ^«»»Ipk«^-.»Ichl.tz Nr. >4»vr, i« >»r, echrisII«N»»o »»> V«flh4tI1K»r« «. 4t«I«h^» Ls»? deswegen, u« den Diktator zufrieden: schafft and daß st» zwecklos ist, wenn s Dinge keine« Friede« r» schaffen verm, di« sich k» doch del unseren Gegnern wind durchsehen müssen, bas Ver- daß anserem Stmdpnnkt schtießtich di« Anerkennung feiner Be- Späte Erkenntnis Die bayrische Regierung ordnet sich den Reichsinkeresten unter. Wenn sie auch in ibrer letzten Erklärung lwir veröffentlichten sie im zweiten Morgenblatt) den bayrischen Standpunkt in der Lnt- waffnangsfrage noch immer festhält und betont, daß Bayern in der Er haltung seiner Selbstschukorgonisationen eine Lebensfrage erbticke, so überläßt sie die lebte Entscheidung doch der Reichsregierung, indem sie ausdrücklich bemerkt, daß deutsch«, vaterländische Interesten sie in der ganzen Sache lenken. Es ist erfreulich, daß diese bessere Einsicht in Bayern zum Durchbruch gekommen ist. Die Verzögerung war ebenso überflüssig u^e bedauerlich: die ganze leidenschaftliche Erörterung dieser Fragen hätte vermieden werden können, wenn die bayrisch« Regierung rvicyt immer nach rechts geschaut und der politischen Gruppierung im Lande mehr Beachtung ge schenkt hätte. Dos sehen setzt auch die .Münchener Neuesten Nach richten' ein. 6t« schreiben: .Es war unserer Ansicht noch ein Fehler, in einer Sach« von solcher Tragweite nicht tunlichst bald mit der Sozialdemokratie InFühlung «r treten. Wenn auch die Koalltivnspa rieten infolge der Weigerung der Sozialdemokratie, die Verantwortung mitzoübernehmen und m die Koalition «nzutreten, zunächst allein die Verantwortung zu tragen haben, so hätte doch im richtigen Augenblick die Fühlungnahme mi' den Parte n außerhalb der Koalition nicht versäumt werden dürfen. Dieser Auqenbuck «ar gegeben, als die Antwort, die ein« Verständigung mtt der Retchsregierung zu bringen geeignet ist, im Grundsatz festfland. Es wäre gut, das Versäumte so rasch wie möglich nach- zu holen, nicht nur um di« Spannung zu lösen, sondern auch um -er Bedeutung einer so großen und auf dem Boden der Verfastung stehenden Partei Rechnung zu tragen und di« Gefahr etner Erschütterung der Einheitsfront in der Abwehr der Pariser Beschlüsse nicht zu gefährden.' Dies« Erkenntnis kommt spät, sedoch noch nicht zu loät. Gerade der Umstand, daß di« .M. N. N.' zur Verständigung roten, läßt die Hoffnung za, daß di« führenden Politiker di« gleichen Absichten hegen. War es doch das Münchener Blatt, bas am lautesten nach dem Bürgerblock ge rufen hatte. Vas Weltarpsch« Evangelium einer Politik und Regierung ohne, sa gegen die Sozialdemokratie hat in Bayern zu großen Ent täuschungen und Schwierigkeiten geführt. Da es sich ln Preußen und im Reich« ebenfalls als »ntauasich erwiesen Hot, ist zu hoffen, daß die Er- Kenntnis noch außerhalb Bayerns durchdringen wirb. Mel dazu bei- kragen Kon« und muß allerdings die Sozialdemokratie: auch sie sollt« bei der Lage, k» der wir »ns befinden, oartetaolMfche Erwä^maen zurück- stellen »nd b« ba»tsch,» Interest«, bienen? Line Erklärung Aahrr Im Lanbesausschuß der Bayerischen Volksparkei nahm Ministerpräsident ». Kahr Stellung zu den politischen Taget- fraaen, wobei er hinsichtlich der Frage der Einwohnerwehr «ach ten .Münchner Neuesten Nachrichten' ». a. ausführte: Wir sind i» dies« Frag« mit der Nelchsregierung in ein« Mei- r.ungsverschiedmcheit geraten, weil di« Orientierung, mit de» man ln Berlin an di« Erfüllung des Frledensvertrages herangeht, «tn« ander« ist als hier. Wir stnd der Metming, daß di« Erfüllung des Diktates nur — ' ««stellen, noch keinen Frieden ist« nach der inneren Logik der r» schaffen vermag. Wir Haden zu der Vernunft, seren Gegnern wind durchsetzen müssen, bas Ver- Die SefLhrdurrg unserer Binnenschiffahrt BerN«, 11. Februar. Nach dem Versailler FriedenSvertrag« soll Deutschland als Ersah für di« Verlust« ln Ftußlchiffahrts- konnage, öle die Entente während deS Krieges erlitten hat, einen Teil seiner Fl» ßfchi f f a h rtSk lott« bis zur Höhe dieser Verluste abgeben. Da nunmehr bekannt wird, daß für diese Ab gabe von den Gegnern nur Eisenschtff« mit Lisensööen über 500 Tonnen verlangt «erden, würden fast SO Prozent dieser Ab gabe der Binnenschiffahrt auf der Weser und der westlichen Häsen zur Last satten, da die Fluhschiffahrtsflokle der Elbe und Oder fast nur über Holz- und Eisenkähne mit Holzböden verfügt. Dadurch würde die Binnenschiffahrt tn Nordwestdestschland voll ständig lahmgelegt. Daher hat die Handelskammer in Bremen aeaen diesen vernichtenden Schlag durch Telegramm an den Reichskanzler und an den ReickSwirffchastsmlnlster pro testiert und ersucht, durch ein entsprechendes Angebot von SchlfsS- neubauten der Weserfchtffahrt ihre Existenz zu erhärten. Staatsdepartement die amerikanische Botschaft in London beauftragt hat. beim Auswärtigen Amt in London Erkundigungen tn der Angelegen- beit eirzuzleben. Sollte es sich bestätigen, daß Sir Auckland Geddes zu dem amerikanischen Berichterstatter von der Möglichkeit eines Krieges zwischen Amerika und England gesprochen hat, so unlerlieo« es keinem Zweifel, daß dies auf seine Stellung bei der augenblicklichen amerika- m'.chen Regierung nicht ohne Einfluß sein werd«. .D«tly Ehr»- nicle' zufolge hat Ged^s sedoch das Wort Krieg bei der Unter redung gar nicht in den Mund genommen. Die B'ätler nehmen auch in ihren Leitartikeln zu dieser Angelegen heit Stellung. Die .Times' führe« erregt aus. es sei leckt begreiflich, w-shalb eine Verdrehung der Worte des .hohen Beamten' besonders den deutschfreundlichen Kreisen und den englandfeinblichen Blättern augenblicklich willkommen sei. Llond Georges Rede in Birmingham und die allgemeine Zustimmung die sie ln den Vereinigten Staaten gefunden habe, seien schmerzliche Sä>!äge für diese Kreise, und anscheinend suchten sie setzt Trost in dieser Geschichte. Das Blatt fährt fort, England selbst habe zum Teil Schuld an elnem solchen Zwischenfall«. Es besteh« keine am«rikantsch« Politik l bzw. kein« klare auswärtige Politik in einer Anzahl von Fragen, «S besteh« kein Auswärtiges Amt. Es sei von Lloyd George verdrängt worden der den Leiter des Auswärtigen Amtes ost fallengelassen habe, wie z. B. vor kurzem auf der Pariser Konferenz und bei anderen Ge legenheiten. Unter Hinweis aus die zwischen beiden Ländern schwe benden Fragen wegen Rückgabe der englischen Schuld an Amerika, wegen der Rüstungen zur Ser, der englisch japanischen Beziehungen sowie der Petroleums rag« schreibt die .Times', et sei erfreulich, daß in amtlichen Kretsen tn Washington und im Kongreß allgemein die Ansicht herrsch«, baß ein Bruch zwischen Amerika und England wegen dieser Fragen andenkdar lei. Ls se» jedoch im Interesse beider Nationen wünschenswert, daß die Behandlung dieser Fragen nicht länger einer zufälligen Diplomatie über- lasten werde. Die englische auswärtige Politik müsse auf fundamentalen Grundlagen beruhen. Ihr Hauptpunkt müsse ein aufrichtiges Ein vernehmen mit Frankreich s«in. Reuter erfährt dazu von zuständiger Sette, di« Meldung berühr auf einer übertriebenen und verkehrten Auslegung gewisser Erklärungen, die einem amerikanischen Iounalisten gegenüber in London in einer ver traulich«« Unterredung gemocht worden seien. Die englische Regierung erwarte im GegenleU, daß die schwebenden Fragen eine baldige befriedigende Regelung erßchren würden. Der Gedankr eines kriegerisch«» Konflikts mit den Derelnlglen Staaken sei lächerlich, s?) Das Aus wärtige Amt sei überzeugt, daß jede möglicherweise entstehende Frage okne Schwierigkeit mit der gegenwärtigen «der mit der zukünftigen amerikanischen Regierung geregelt werden würde. Tokro, 9. Febr»ar. sAmtlich.) Der Kronprinz vo« Japan wirb sich am 3. Mürz nach England einschiffen. Amerika gegen den Schuldenerlaß Brüssel, 11. Februar. Das .D. T.' meldet: In Amerika and in den alliierten Ländern dauert eine gereizle Diskussion darüber fort, ob Amerika einen Schuldenerlaß an die Alliierten gemeinsam mit Engckrnd flottfindea lasten wird ober nicht. Der .Times'-Korrespon- dent depeschiert dazu: Har ding wird in seiner Politik auf zweierlei Wert legen, erstens wird konsequent abgelehnt werden, die Schulden zu ertasten, und zweitens wird ebenso konsequent darauf bestanden werden, daß die alliierten Verpflichtungen, bi« jetzt in der Form von Schuld scheinen mit der Unterschrift der jeweiligen Botschafter Im amerika nischen Schatzamt liegen, so fundiert werben, daß st« verhandelsbare Zinspapiere werd«. Der amerikanisch« Pla« geht darauf a»S, von den Alliierten langfristige Bonds za erhalten, deren Zinssälligkeit mit den amerikanischen Kriegsanleihen zusammen fällt, die aber einen höheren Zinsfuß haben.' Wenn diese Fundierung gelingt, plant die amerikanisch« Regierung, di« fremden Schcldpapiere zu übernehmen und auf diesem Wege zu ermöglichen, daß die ein heimischen Anleihen abgelöst und dann vcm Amerika auf sremde Schultern abgeroälzt werden. Der .Tlmes'-Korresvoabent fügt Hinz», baß er eine Neigung fettens Amerikas, die devtfchea Wiedergutmachung sbondt, di« vo» den Alliierte» «Sgegebe» werde», z» übernehme«, »Uhl fefl- sttlle» könne. , Eine internationale Anleihe für Deutschland- Paris, 11. Februar. Der Berliner Korrespondent der .Financiel News' Hal seiner Zeitung telegraphisch mitgeteiU: »Ich hoffe, kein Ge heimnis zu verraten, wenn ich mltteiie, daß der englisch« Botschafter in BerUn, Lord d'Abernon, zurzeit untersucht, ob di« Lag« in Deutschland nicht dazu geeignet sei, dos Vertrauen für eine aufzonehmende Anleihe za rechtferttgen. W«nn dieser Plan Wirklichkeit würde, dann wäre er eine gründliche un elegante Lösung der Schwierigkeiten, die jetzt die Finanzsachverständigen aller Länder beschäftigen. Alle neutralen Länder könnten unterschreibe^ denn sie leiden tatsächlich alle unter dem Geldüberftuß. Wo eine Krise vorhanden ist, entsteht st« nicht durch den Mangel an Geld, sondern ist auf den ungesunden Geldvcrkehr zurück^uführen. Holland, die Schweiz, Schweden, Dänemark, die Vereinigten Staaten: all« Länd«r leiden unter dem gleichen liebel: zu viel Kapitalien, zu wenig Hiandel. Eine internationale Anleihe für Deutschland wäre, wie L'Oeuvre" schreibt, -se wirtschaftliche Erneuerung der Gegnern um einen wirkl'chen Frieden zu tun ist. Nichts ist Irriger, als ir, dem Kampfe Bayerns für seine Einwohnerwehr den Ausdruck einer 'vttanstgenten, nationalistischen Machtpolttick gegenüber d«n Siegern vier < ne kleinlich« Eigenbrötelei Bayerns gegenüber dem Reiche sahen zu wollen. Es handelt sich dabei vielmehr letzten Eudes um eine Verschiedenheit der Frage, wie wtr am besten zu einem Zustand« gelangen können, der Siegern und Besiegten i« gleicher Weife das Ziel ihrer Politik sein muß. Wir stad aus dadel bewußt, daß es unser Recht «d Misere Pflicht ist. auf die WilleasbNdung der Relchsregieraag mit den »ns verfassungsmäßig zusteheade« Mittel« ia dem Sinne, den wir als recht erkenurn, einzuwirken «nd denjenigen Kräfte» «atqegenzaorbeven, dl« wir für verhängnisvoll Hali««. Wir sind «ns aber auch bewußt, daß di« letzt« Entscheidung und damit di« ganze Vera»t»ort»na der Neichsregle- rang überlasse» bleibe« «nh. Dieser Standpunkt dürfte fo unangreifbar sei«, daß alle Bennrahignna, die in de« letzte« Lage« «at- skande« ist, von et»«» jede» als ««begründet erkannt »»erde« muß. DomKaiserheer zurReichswehr Bon GeneraKeutnant a. D. Otto Löffler. Unter -em vorstehenden Titel') veröffentlicht -er überall be kannte, von gleich viel Seiten gefeierte wie befeindet« General Maercker einen Bericht über ferne Arbeit und Erfahrungen an der Spitze der elgen«n Schöpfung, -eS Freiwilligen Landesjäger- KorpS. DaS Buch ist fesseln- geschrieben un- ftr die Geschichte der hinter uns liegenden Zeit von bauerndem Werte. General Maercker war immer eine kernige, sich durchsetzende Persönlich keit. UeberaU haben seine Truppen mit warmer Verehrung an ihm gehangen. Roch heut« lebt der einstige Vorgesetzte in -em Gedächtnis seiner Untergebenen. Diese Taschen verleihen seinen Ausführungen ein Sonderaewicht. DaS Bestreben noch einem sachlich adwägenden Urteil kommt hinzu. AuS dem Buch« trete» die typischen Schwächen und Fehler aller Revolutionszeiten und ihrer Führer greifbar hervor. Man muß wünschen, daß «rode auch die Gegner deS Generals dessen Ausführungen nicht un beachtet lassen. Freilich hebt sich das Werk. — wie sodes atS Selbstzweck und in zu nahem Abjbande zu den Ereignissen geschriebene — Krotz deutlichen Wollens nicht über starke Einseitigkeit hinaus. Dat Bedürfnis nach sachlicher Unparteilichkeit und der scharf aus geprägte persönliche Standpunkt, der tn solcher Prägung notwendig parteiisch wird, führen zu gelegentlichem Mangel an Einheitlich kell und Folgerichtigkeit, die man schon der lebendigen Persönlich keit gegenüber mancymall empfand »nd -t« sich auch tn dem Bvche widerspiegeln. Für die Einseitigkeit während deS Handelns und im Ur teilen liefert das Ltnrücken in Leipzig 1919 mit dem Abschnitt darüber tn General MaerckerS Buche das keanzelchnenüe Beispiel. Der General hat es seinerzeit für überflüssig gehalten, vor dem Einmärsche die leiseste Fühlung mit dem kommandierend»»» General und dem Garntsonäiteslen aufjunehmen. Sein« Unter richtung über die hiesigen Verhältnisse stüfst« sich auf die Aus künfte einer Stelle, die in bester Absicht, oder tn steigender Par- teieinseittgkeit wilde Evltzelgerüchte als unbestretckare Unterlagen bewertete. Wer damals zwischen die beiden äußersten Flügel ge stellt war, den erfüllt« es mit ttesem Bedauern, wt« keine Seite der anderen tn aufgeregtem und wieder aufregendem Fanatismus etwas nachgab, wie die persönlich« Stellungnahme zum Gegner oder auch nur zu ruhiger Denkenden sich höchstens ln der Form unterschied. Nur aus jener Quelle kann eine Behauptung des Generals Maercker über die Befreiung des russischen Kommu nisten Schleifstein Milte April 1919 stammen. Der jüngere Geyer hatte die Freigabe gefordert. Die Polizei un- -er Darnisonältestr, General Löffler, sollen sich — nach Maercker — zur Freilassung trotz der entgegensteyenden Anordnung d«S Danziger Kriegs gerichts bereiterklärt haben. (S. 228 unten.) Das ist nicht wahr. Der Hergang hat sich wie folgt abge spielt: Der damalige Platzmasor, Major Kell, mein vortrefflicher Mitarbeiter in schwierigster Lage, legt« das Telegramm auS Dan zig vor, das um Zuführung Schleifsteins ersucht«. Wir waren ohne einen Augenblick des Schwankens elnia^ -aß dle Anforde rung unbedingt durchaeführt werden müsse, schon um festzu legen. wie weit Geyer in der Gefangenenbefreiung zu gehen ent schlossen und fähig war. Drei oder vier zuverlässige alte Unter offiziere sollten am nächsten Morgen den Transport durchführen. Das Telegramm war die erste Kunde, die das Darntsonkommando über Schleifstein erhielt. Der letzter« befand sich im Gewahrsam der Polizei. Mit dieser vmßte also ln Verbindung getreten werden. Major Kell sollte sich außerdem einen persönlichen Ein druck von dem Häftling verschaffen, weil ein'solcher für die Transportar.ordnungen entscheidend war. Der Platzmajor bega» sich deshalb zur Polizei. Nach etwa anderthalb Stunden meldete er sein Ergebnis. Schleifstein hatte einen ruhigen Eindruck gemacht. Mit der Zu stimmung zum Abtransport hatte er dle Bemerkung verknüpft, er sei von sich aus zu dem Verlaßen Leipzigs entschlossen, da er die Absicht gewaltsamer Befreiung kenne und unbedingt verhin dern wolle, daß um seinetwillen Blut flösse. Gerade deshalb bitte er nicht, sondern rate er dringend, ihn am nächsten Morgen nicht nach dem Bahnhofe zu führen. Er werde sich unauffällig dorthin begeben. Eine ebenso unauffällige Ueberwachung stelle er anheim. Major Kell erbat mein Einverständnis mit dem Hinzu- tügen, daß die Polizei die Maßnahme für richtig halte. Die letztere sei übrigens tn größter Besorgnis »regen eines Sturmes auf das Polizeigefängnis. Ich gab meln Einverständnis. Die Transportbegleiter sollten nachmittags ausgesucht und eingehend belehrt werden. Major Kell war entschloßen, am nüchsbm Morgen selbst zur Stelle zu sein. Ilm dle Zustimmung zur Pollzei ro bringen un- dort alle Maßnahmen genau za verabreden, begab sich Masor Kell wieder ins Stadtinnere. Dort fand er -aS Gefängnis von einer viel- hundörtköpstgen Menge gestürmt. So der Hergang. Ich stelle feit, daß General Maercker nie mit mlr eln Wort darüber gesprochen oder sich bettn Garnison kommando unterrichtet hat. Daraus folgt -er schwere Vorwarf grober Einseitigkeit und Leichtfertigkeit von selbst. Andere Stel len seines Baches oaterstützen ihn. » General Maercker pflegt seine Ansichten and Erfolge lmrch Hinweis« aaf das Versagen der örtlichen Organe oder der Re gierung zu unterstreichen, nicht überall mit Recht. In Leipzig waren die geboten« Zeit -es Durchgreifens der Februar »nd März 1919 Das empfand auch der kommandierend« General. Mik -en örtlichen Mitteln wär« seder Versuch «ine blöd« Lächer lichkeit gewesen. Auf dle Anfrage nach Reichswehr erfolgte die 1 Maercker, Ve» Kaiserheer z»r Reichswehr. Ein Beitrag z»r Ge schichte her Deutsche» Nevettttiu»» AerkW v»U A. F. Koehler. Ißkl, AlBrilasorEls' iw« »«> »gna «,« tdrl. fAr Adh»'«» M. »<b0. «»«»> M. 7L» »»»atllch, »d«, M L— m-n-'Uch. Vorch »»!«,« „«»Li!«,«» AM«»«» dr«cht „„«'Ich M. tL—, Hi. v>n«rd«!» frei I»« Ha»« a«It«s«N, mooatlia dl. —. »I«ri«tiedkUe> «ki. r »»««ttlch Al. Ut.— „» Vk»ckl«ch«»-P,r1». Morae». W PI. 0 v>. 40 Vf. kstäbriyea erer «'».'j, rribunge» Nummer» 078. 01-^ M2, s«,4, 888, O47L »R8, «U7, tun« der reibunqe» April d. r An leide« »ei nach» stellen: ik, Berlin. ,k. yiliate erden. ,k, Filiale zi«. r Bant, u«. trübere» itaeloitei» tolaend« tngrreichr «Heine parat» e kauil «rotre sairrgasse L lka«86 »> kau!» los. g. W.U-tn. nsleln.SiLL Sekt», Hflasch. icke Fran» Let. SIOL. ischen > b- tivldel. rel.14S9S. >r ivri. t.-L «a-k. hlve, lzn UtallN» mraiure» M««» ei».
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